Mai 232012
 

Geschichte der Familie Johnston und Kroegeborn

Von Max von Johnston-Rathen, Königlicher Kammerherr, 1891

Den Namen führt die Familie von ihrem Stammgut, der Baronie Johnston in Annandale, deren Haupütsitz das Schloß Lochwood war. Wie man annimmt, wurde dasselbe im 14. Jahrhundert erbaut; im Jahre 1585 wurde es in einer der beständigen Fehden zwischen den Johnstons und Maxwells niedergebrannt – Fehden, die Jahrzehnte lang den Frieden des südlichen Schottlands trübten und die zwischen den beiden Familien um die Würde des Grenzwart-Amts an der Westgrenze entbrannt waren. Die That selbst wurde von Robert Maxwell, einem natürlichen Bruder des Lord Maxwell, begangen, der, als die Gluth emporloderte, frohlockend ausrief: „Ich will der Dame Johnston Licht genung anzünden, um ihr beim Aufsetzen, ihrer seidenen Kappe zu leuchten.“

Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Herr des Schlosses, der Laird von Johnston, gefangen, er starb in der Gefangenschaft. Sein Sohn Sir James Johnston of Johnston besiegte 1598 Lord Maxwell im Treffen von Dryffle Sans, so seinen Vater rächend, ward aber von dessen Sohn den 6. Angust 1608 bei Anchmanhill ermordet. Dies möge als ein blutiges Bild der damaligen, unruhigen Zeiten in Süd-Schottland dienen. Schloß Lochwood wurde wieder hergestellt und blieb der Wohnsitz der Hauptlinie der Familie, bis es um das Jahr 1721 als solcher aufgegeben und gänzlich verlassen wurde. Jetzt ist dasselbe zu einer Ruine geworden, umgeben von einem Walde prächtiger, Jahrhunderte alter Eichen, Ein großes Stück Mauerwerk ist noch erhalten, und klettert man durch eine kleine Oeffnung hinein, so sieht man zwei unterirdische Räume, beinahe von gleicher Größe und mit rothem Sandstein überwölbt. Ringsum und um den Thurm wiegen sich herrliche Wachholder- und Eschenbäume.

Der erste urkundlich nachgewiesene Ahnherr der Familie ist Hugo de Johnston, der Ländereien in East Lothian besaß und unter  der Regierung Alexander II., der bis 1249 den Schottischen Thron innehatte, lebte. Sein Sohn John de Johnston schenkte einen Theil dieser Besitzungen „zum Heil seiner Seele“ dem Kloster von Soltray 1285. Die Schenkung wurde bestätigt durch Robert de Keith, Großmarschall von Schottland. In Gemeinschaft mit Thomas, Walter und Gilbert de Johnston schwur er 1296 dem Könige Eduard I. von England, als dieser im gedachten Jahre Schottland einnahm den Lehnseid. Er wird als „Ritter der Grafschaft Dumfries“ genannt und war der Vater von John de Johnston. Derselbe war Mitzeuge einer Urkunde, welche Thomas Randolph Graf von Morray (gest. 1332) die Baronie von Cumlangum und andere Besitzungen in Annandale seinem Neffen William Morray verkaufte.

Sein Sohn Gilbert de Johnston war ebenfalls Zeuge derselben Urkunde. Ein Bruder desselben, wie man bestimmt annimmt, Stiven de Johnston, ein Mann von großer Begabung und vielen Kenntnissen, wandte sich in Folge der steten Unruhen im Süden Schottlands nach dem Norden des Königreichs, wo er von Thomas Grafen von Mar, einem der ersten Männer damaliger Zeit, mit Freude aufgenommen und zu seinem „pricipal secretary“ (Kanzler?) gemacht wurde. Er heirathete Margarethe, Erbtochter des Ritters Sir Andrew Garrioch of Caskieben, durch die er in den Besitz bedeutender Güter, bestehend aus den Baronien Caskieben, Criemond etc. kam. Ebenso erhielt er auch die Güter von Kimsown, die er nach seinem eignen Namen „Johnston“ nannte, während Caskieben der Haupttitel seiner Familie ward. Von ihm leiten alle Johnstons im Norden Schottlands ihre Abstammung ab. Von seinen direkten Nachkommen und Nachfolgern im Besitz der Baronie Caskieben wurde Georg Johnston of Caskieben durch Carl I. 31. März 1628 zum Baronet of Nova Scotia erhoben. Das jetzige Haupt dieser Linie und 9. Baronet ist Sir William Johnston of Johnston and of Hilton geb. 1849. Gilbert de Johnston starb um 1360. Ihm folgt sein Sohn Sir John de Johnston. Derselbe, ein Mann von hervorragender Bedeutung unter der Regierung Königs Robert II. war 1371 „Warden of the West Marches“, zeichnete sich in den Kämpfen gegen die Engländer häufig aus und schlug einen Einfall derselben 1378 glänzend zurück, Ein altes Lied, das hier in freier Uebersetzung wieder gegeben wird, singt von ihm!

„Als an Solway’s Meeres-Enge
Sir John de Johnston im Handgemenge
An einem Tag so viel Engländer schlug,
Er sich so tapfer da betrug,
Das; sein Name und Lord Gardon’s wurde genannt
So ruhmvoll, wie je einer im ganzen Land!“

Er starb 1383 mit Hinterlassung eines Sohnes Sir John de Johnston, welcher von den Subsidien-Geldern im Betrage von 40.000 Francs, welche König Philipp der VI. 1385 durch seinen Admiral Jehan de Vienne nach Schottland sandte, um unter die Großen des Königreichs, König Robert II. und seinen Sohn eingeschlossen, vertheilt zu werden, 500 Livres (nach heutigem Gelde gleich 1200 L. St.) erhielt, Er wurde 1396 in Gemeinschaft mit Sir John Carlyle und Sir William Stewart of Costelmilk durch den Grafen Douglas, damals „chief warden of the marches“ zum Bürgen bei einem mit den Engländern abgeschlossenen Waffenstillstand ernannt. Er starb um 1420.

Sein Sohn Sir Adam de Johnston schloß sich mit seinen Vasallen und Anhängern dem unter dem Oberbefehl des Grafen Douglas stehenden schottischen Heere an und zeichnete sich besonders in der Schlacht von Sark 1448, in der die Engländer entscheidend aufs Haupt geschlagen wurden, als hervorragender Heerführer aus. Im Jahre 1455 war er es, der hauptsächlich den Aufstand der Douglas gegen König Jakob II, unterdrückte, wofür er von diesem durch Verleihung der Herrschaft Pettinain in Lanarkshire belohnt wurde. Er war einer der Zeugen der Friedensverträge mit England 1449 und 1451 und starb1455. Der Name seiner ersten Gemahlin ist unbekannt, seine zweite Gemahlin war Lady Janet Dunbar, einzige Tochter von George, II. Grafen von March. Aus erster Ehe hatte er einen Sohn John, von dem weiter unter VIII. Erwähnung geschehen wird; aus zweiter Ehe dagegen drei, Mathew, Herbert und Gilbert, Mathew Johnston, der Ahnherr der Johnston of Westerhall, zeichnete sich bei der Unterdrückung des Donglas’schen Aufstandes durch seinen Vater aus, so daß er den Beinamen „Strenuus armiger“ erhielt. In der Schlacht bei Arkin nahm er eigenhändig den Bruder des Grafen Douglas, den Grafen Ormond, gefangen und fügte zum Andenken dieser That das gekrönte Douglas’sche Herz seinem Wappen ein, in welcher Form es alle Johnstone der Westerhaller Linie bis auf diesen Tag führen, von seinen Nachkommen wurde John Johnston of Westerhall den 25. April 1700 zum Baronet of Nova Scotia erhoben. Das jetzige Haupt dieser Linie ist Sir Frederik John William Johnstone of Westerhall, Caunty Dumfries 8. Baronet, geboren 1841.

Aus derselben Linie wurde Sir Harcourt-Vanden-Bempde Johnstone, 3. Baronet of Hacknes Hall (Erhebung zum Baronet 6 Juli 1795) 1888 zum Peer mit dem Titel eines Lord Dervent erhoben. Von den beiden andern Brüdern des Mathew Johnston war Herbert 1455 Schloß-Hauptmnn des Königlichen Schlüsses Lochmaben, während Gilbert durch Heirath mit Agnes, Erbtochter des Sir Alexander Elphinstone, of Elpinstone, Laird of Elphinstone wurde. Sir John Johnston of Johnston war 1457 Zeuge des Friedens mit Engand und einer der Warden of the marches. Er vermählte sich mit Mary, ältesten Tochter von John 4. Lord of Maxwell, starb 1484 und hinterließ 2 Söhne; James seinen Erben und John, der den 2. Februar 1476 „the five merk lands of Wamphray“ erhielt, aber ohne Nachkommen starb. James Johnston of Johnston wurde 1484 mit der Baronie Johnston belehnt und betheiligte sich thatkräftig in demselben Jahre an der Zurückwerfung des Einfalls des Herzogs von Albany und des Grafen Douglas, wobei letzterer gefangen genommen wurde.

Sein Sohn und Erbe Adam Johnston of Johnston starb 1508 mit Hinterlassung eines Sohnes James de Johnston. Derselbe erhielt eine Urkunde über den Besitz der Ländereien von Quhitrigs und Meiklehouse mit dem Patronat über die Kirche von Corry in Annandale 27. October 1516 auf Grund der Verzichtleistung von Robert Lord Maxwell. Er starb im August 1524 mit Hinterlassung von 5 Söhnen. John, sein Erbe, der ihm im Besitz der Familiengüter folgte, schlug, ebenso kriegerisch wie seine Vorfahren; die einfallenden Engländer zurück und zeichnete, sich in der Schlacht von Pinkie 1547 durch große Tapferkeit aus – er starb 1588. Sein Ur-Ur-Enkelsohn James Johnston of Johnston, Günstling Carl I. wurde von diesem den 20. Juni 1633 zum Lord Johnston und 18. März 1643 zum Grafen von Hartfell erhoben. Dessen Enkelsohn William, 2. Graf von Annandale und Hartfell und Geheimrath Wilhelm II., erhielt 1701 die Marquis-Würde, die in England zum Fürstenstande zählt.

Seine Linie starb mit seinem Sohne Georg, 3. Marquis of Annandale 1792 im Mannsstamm aus; sie führte die Titel: Marquis und Earl of Annandale, Earl of Hartfield, Viscount Annan, Lord Johnston, of Lockwood, Lochmnaben and Moffat. Die ausgedehnten Familiengüter gingen durch die Vorheirathung der einzigen Schwester des letzten Marquis, Harriet, mit Sir James Hope Earl of Hopetown, Viscouut Aithry und Baron Hope auf dessen Familie über; und vereinigte die in ihrem Besitz befindliche Linie der Familie Hope den Namen Johnston mit dem ihrigen. Das Haupt derselben ist zur Zeit John James Hope, Johnston of Annandale, and Raehills, Kepper of Lochmaben Palace geboren 1842. Die vorhergenannten Titel der Familie werden außer ihm noch von Sir Frederik Johnston of Westerhall und noch von verschiedenen andern Linien der Familie beansprucht – bis jetzt hat das Oberhaus noch keine Entscheidung gefällt; sie ruhen daher zur Zeit. Die andern 4 Söhne des unter XI aufgeführten James Johnston of Johnston waren Adam of Corry, William, John (2) und Symon. Sie werden in einer Urkunde vom 2. März 1542-43 über die Baronie Johnston namentlich als seine Söhne und Brüder des damaligen Laird of Johnston, des Hauptes der Familie, bezeichnet.

Nun erscheint in einer Urkunde vom 13. August 1504 ein Symon Johnston de Poldeine, für den Adam Johnston de eodem, unter X angeführt, Bürgschaft leistet. Poldean liegt nach Ausweis der Karte in unmittelbarer Nachbarschaft von Lochwood, dem Sitz des Hauptes der Familie, bildet selbst einen Theil der Baronie Johnston und da dieser Symon sowohl, wie sein Sohn Thomas of Cragaburne wiederholentlich in den Urkunden damaliger Zeit auf das innigste mit der Hauptlinie verknüpft erscheint, der Vorname Symon damals auch selten in der Familie vorkommt, so kann man wohl mit Bestimmtheit annehmen, daß der in dem vorher erwähnten Familien-Schloß von 1542 als Sohn des 1524 gestorbenen James Johnston of Johnston aufgeführte Symon Johnston identisch ist mit Symon Johnston de Poldeine, der somit hier unter XII in der Stammreihe folgt.

Simon Johnston de Poldeine. Derselbe erhielt laut Urkunde vom 23. Juli 1515 für seine guten und dankenswerthen Dienste, die er dem Könige Jakob V, und dessen Vormund, dem Herzog von Albanys, geleistet hatte, „the ward of five merkis werth of land of Wamphray“ (ward = Pflegschaft). 30. Dezember 1520 schloß er in Gemeinschaft mit David Johnston of Herthop ein Schutz- und Trutz-Bündnitz mit Robert Lord Maxwell. – Den 16. Januar 1525-26 erhielt Simon vom Könige „the ward“ über die Ländereien von Melcumhois und Leverhay, sämmtlich in Annandale gelegen. In einer Urkunde vom 8. Januar 1531-32 wird als sein Sohn Thomas Johnston bezeichnet, und zwar erhält dieser durch dieselbe vom Könige Jakob V.

Quatuor markatas terrarum de Smailgillis novis extentus cum suis pertineneiis jacentes super aquam de Moffate infra Senescallatum nostrum vallis Annandie etc.

Als Thomas Johnston „de Cragaburne“ erscheint er zuerst in der Urkunde vom 21. October 1541. In dieser wird John als sein Sohn und muthmaßlicher Erbe genannt, und werden diesem ebenfalls Ländereien in Smailgill verliehen. Dieser Thomas Johnston de Cragaburne, der erste direkte Ahnherr der Johnston von Craigiburn erscheint in zahlreichen Urkunden seiner Zeit. So ist er 12. April 1550 Mitzeuge eines Schutz- und Trutz-Bündnisses zwischen John Johnston of Johnston, Haupt der Familie, und dessen Bruder James Johnston of Wamphray, und in einem englischen militärischen Bericht über die Westgrenzen Schottlands in Bezug auf die Möglichkeit dieselben zu besetzen, wird er als im Stande 6 Reiter ins Feld zu stellen, angeführt. Er erwarb bedeutenden Grundbesitz in Annandale; außer Craigiburne, von dem er den Namen führt, noch die Stadt und die Ländereien von Moffat, ebenso die von Grantoun, Newton und Corheid; letztere Herrschaft durch Kauf d. d. 15. Februar 1580 von Georg Douglas de Corheid, und wird in dieser Urkunde seine Gemahlin Katharina genannt, -Der Besitz von Corheid, der später auf seinen Enkelsohn übergeht, ist dadurch bemerkenswerth und interessant, daß bei der gegenwärtigen Bewerbung um die Titel der Familie alle Parteien sich zu beweisen bemühen, daß die Johnston of Corheid, muthmaßlich also die Nachkommen des Thomas Johnston of Craigiburn, ausgestorben seien. Man scheint also anzunehmen, daß diese Linie die meisten Rechte auf die beanspruchten Titel haben würde. In England ist sie wahrscheinlich erloschen, da sich ein Theil ihres Besitzes, z. B. Moffat, in den Händen der Hope Johnston befindet.

Was nun Craigiburn, den Besitz, nach dem sich die Familie heut noch nennt, anlangt, so liegt dasselbe in sehr gebirgiger Gegend am Moffat Water, an der Stelle, an dem der Bach Craigie Burn, auf dem Auldton Fell entspringend, in dasselbe mündet. Am oberen Laufe des Moffat Water liegt noch Craigieburn Wood – das Moffat Water selbst ist ein Nebenfluß des Annan River und ergießt sich in denselben südlich der Stadt Moffat. John Johnston de Cragaburne wird in verschiedenen Urkunden als ältester Sohn und Erbe des Thomas Johnston de Craigburne bezeichnet und in einer Urkunde vom 26. Februar 1563 mit obigem Namen aufgeführt. Er verheirathete sich in der Pfarrkirche zu Symington in der Grafschaft Lanark mit Mareota Mure, Tochter des John Mure, edlen Herrn von Anneston. Er hatte fünf Brüder: Simon, dem er in der Urkunde vom 16. November 1577 seinen Grundbesitz in Smailgill abtritt – sowie Thomas, William, Gilbert, Adam, mit denen sem ältester Sohn Thomas (2.) Johnston of Craigaburne 18. November 1578 ein Abkommen trifft. Er selbst starb wahrscheinlich 1578 und zwar vor seinem Vater, so daß sein ältester vorhin erwähnter Sohn Thomas der Erbe des ausgedehnten Grundbesitzes seines Großvaters Thomas Johnston of Cragaburne ward. Außer ihm hatte John Johnston of Craigaburne aus seiner Ehe mit Mareota Mure of Anniston, die im Jahre 1596 noch am Leben war, noch drei Söhne, FranzGilbert und Simon Johnston geboren 1559. Dieser verließ; mit seinen beiden vorgenannten Brüdern Schottland, nachdem sie sich d. d. Schloß Lanark (also in der Heimaths-Grafschaft ihrer Mutter) 15. Mai 1596 eine Urkunde hatten ausstellen lassen, in der sie namentlich den Herrschern von Holland und Polen empfohlen wurden, und die ihnen ihre eheliche Abstanmnmg gedachten Eltern und deren uralten Adel bestätigte. Welche Gründe die drei Brüder zur Auswanderung veranlaßten, ist unbekannt; vielleicht waren es die unruhigen und unerquicklichen Verhältnisse in ihrer Stammheimath, die damals unter den blutigen Fehden zwischen den Johnston’s und Maxwell’s litt, (siehe Einleitung) vielleicht Vermögens-Rücksichten, da die Familiengüter sich in Händen ihres ältesten Bruders befanden, vielleicht war es auch der Wandertrieb und der Zug in die Fremde, der den Schotten früherer Jahrhunderte eignete und der uns in den Heeren aller Länder damaliger Zeiten, sei es in der schottischen Leibgarde Ludwig XI, sei es in den Heeren des, 30jährigen Krieges, so reichlich schottische Namen finden läßt – jedenfalls sehen wir Simon Johnston um die Wende des 16. Jahrhunderts in Samter im Königreich Polen auftauchen, dessen deutsche Städte, zu denen auch Samter gehörte, sich damals einer großen Blüthe, regen evangelischen Lebens und reicher Bildung erfreuten. Hier heirathete er nun 1601 Anna Beckerin, die wegen ihrer Mildthätigkeit allgeimein „Mutter der Almosen“ genannt wurde, und die Juli 1617 starb, er selbst starb März 1618. Sein Bruder Franz lebte mit ihm Zusammen und war bei seinem Tode noch am Leben, während das Geschick seines Bruders Gilbert unbekannt geblieben ist. Simon hinterließ 2 Söhne: Johann und Alexander.

Johann Johnston mit dem Beinamen Polyhistor, ein seiner Zeit sehr berühmter Gelehrter, Dr. med. et philos. geboren 3. September 1603 zu Samter. Er erhielt seine erste Bildung auf dem Gymnasium zu Beuthen a. d. Oder 1614, dann von 1619 an in Thorn; ging 1622 nach Danzig, von dort über Dänemark und England nach Schottland, der Heimath seines Vaters, wo er auf der Universität St. Andreas zu Edinburg seine Studien fortsetzte und unter die 12 königlichen Alumnen aufgenommen wurde. Im März 1625 kehrte er über Danzig nach Hause zurück und hielt sich bis 1628 in Lissa auf, dort zwei Freiherrn von Kurzbach und Zawada in ihren Studien beaufsichtigend und sich selbst während dieser Zeit ganz dem Studium der Medicin zuwendend. Er schrieb hier sein wahrscheinlich erstes Werk: Enchiridion Historiae Naturalis. Im Juni 1628 bereiste er einen Theil Deutschlands, hierbei die Städte Frankfurt, Leipzig, Wittenberg, Magdeburg, Zerbst, Berlin besuchend, 1629 ging er, über Hamburg nach Gröningen, von da nach Franken, wo er ein Jahr blieb und dem Studium seiner Lieblings-Wissenschaft, der Medicin, oblag, 1630 suchte er nach einem längeren Aufenthalt in Leyden abermals England auf. Hier erreichte ihn die durch den Woywoden von Belz erfolgte Berufung zu einem Ephorat und veranlaßte ihn August 1631 heimzukehren, um dieses Amt zu übernehmen. Jedoch schon 1632 trat er in Begleitung eines Herrn Boguslaw von Leszno, dem späteren Kron-Großschatmeister von Polen und eines Sohnes des Marschalls von Lithauen, Wladislaus Dorostoysky, eine größere Reise an, die ihn nach den Niederlanden, nach Frankreich und Italien führte und von der er 1636 zurückkehrte. Er ließ sich nun dauernd in Lissa nieder und heirathete 1637 die Tochter des Samuel Hortensius aus Fraustadt. Diese ward ihm nach 5 monatlicher Ehe durch den Tod entrissen, und so vermählte er sich zum zweitenmal 1639 mit Anna Rosina, der einzigen Tochter des Königlichen Polnischen Leibarztes Mathens Vechnerus, der einer hochangesehenen Gelehrten-Familie damaliger Zeit angehörte, Polen litt um die Mitte des 17. Jahrhunderts schwer unter den unruhigen Zeiten, die durch die Kriege mit Schweden hervorgerufen waren, und dies veranlaßte ihn, dasselbe zu verlassen und sich in Schlesien im Fürstenthum Liegnitz anzukaufen. Dort erwarb er 1652 von Gottfried von Haugwitz das Rittergut Ziebendorf bei Lüben, das der Familie Johnston allerdings mit einer Unterbrechung fast 100 Jahre gehörte und das der erste Besitz war, durch den dieselbe in ihrer jetzigen Heimath, der Provinz Schlesien, Fuß faßte.

Hier in Ziebendorf, das er selbst sein „Cibeniacum“ nannte, lebte der berühmte Mann seinen Wissenschaften, in lebhaften Briefwechsel mit fast allen Ländern Europas – verstand er doch 12 Sprachen – und verschiedene hervorragende Berufungen ausschlagend. Sinapius (Schlesische Kuriositäten Theil II, Leipzig und Breslau 1728) rühmt von ihm: „Er war von ungefärbter Gottseligkeit, alter Redlichkeit, ohne Hoffarth, von aller Lästerung entfernt, im Fleiß unermüdet, in der Konversation immerdar annehmlich und aufgeweckt.“ Seine zahlreichen meistens Naturwissenschaftlichen Schriften, in lateinischer Sprache geschrieben, werden von Sinapius ebenfalls namentlich angeführt und finden sich zur Zeit noch theilweise auf der Stadtbibliothek in Breslau vor. In einer derselben, wahrscheinlich wohl eine der letzten, befindet sich als Ttelkupfer sein Bild mit dem Familien-Wappen geschmückt und mit der folgenden Umschrift:

Johannes Jonstonus ex generosa et perantiqua Jonstonorum de Crogborn Familia, Cibeniaci Dominus et Med. D. Aō MDCL XXIII aet. 70.

Portrait von John Johnston 1650

Er starb in Ziebendorf den 8. Juni 1675, 2 Uhr Morgens und ward in Polnisch-Lissa beigesetzt. Seine Grabschrift lautete:

Hic Ossa composita Polyhistoris et Medici Summi Johannis Jonstoni e
generosa Scatiae familia oriundi, de Literatura sacra et profana nonnisi
praeclare meriti qui vixit annos LXXII, decessit A. O. R. LXXV suis et
Erudito Orbi perenne Desiderium. Posteritate Admirationem reliquit.
Abi Lector et Cineribus bene precare.

Aus seiner zweiten Ehe hatte er 4 Kinder: Matheus, Anna Maria und Johannes, die im jugendlichen Alter starben, sowie eine ihn überlebende Tochter Anna Regina, die an Samuel von Schaff, Patrizier zu Breslau, verheirathet war, und auf deren Sohn Johann Samuel von Schaff später Ziebendorf überging.

Der zweite Sohn des Simon Johnston mit Namen Alexander lebte in Polnisch-Lissa und heirathete 14. Februar 1645 Dorothea Scultetia, eine Wittwe, – Sein Sohn Johann Johnston geboren 1646 zu Lissa, studierte in seiner Jugend und heirathete 1672 Barbara von Fechlerin aus Polen. (So ist ihr Name auf dem in der Kirche zu Ossig bei Lüben befindlichen Grabmonument ihres Sohnes Rudolf Sebastian von Johnston und Kroegeborn angegeben.)

Im Jahre 1673 den 13. August wurde ihm zu Groß-Glogau sein erster Sohn, Namens Alexander geboren – diesem folgte am 4. April 1676 ein Sohn Namens Johann Samuel, und den 22. September 1678 Daniel Gottfried. August 1681 wurde Georg Friedrich in Rauschwitz bei Glogau geboren, ebendaselbst 4. Dezember 1683 Sebastian Rudolf und 20. März 1686 Christian Wilhelm. – Den 12. August 1690 wurde ihm zu Semmelwitz bei Jauer eine Tochter geboren Anna Regina, und den 3. August 1695 zu Weißenrode bei Schweidnitz der siebente Sohn Leopold David.

In diesem Jahre starb Johann Johnston, zuletzt Erbherr der Rittergüter Seyferdau und Weizenroda bei Schweidnitz. Seine Gattin Barbara folgte ihm 30. Dezember 1697 in die Ewigkeit und wurde 3. Januar 1698 in Seyferdau beerdigt. Nach ihrem Tode wurde ihr damals ältester Sohn Daniel Gottfried Besitzer des Gutes Seyferdau und Vormund seiner jüngern Geschwister.

Johann Johnston, gestorben 1695, hatte einen Bruder: Alexander Johnston, der Erbherr auf Jangkawe bei Militsch war. Er war verheirathet mit Barbara Elisabeth Buchnerin, Tochter des Kaiserlichen Regiments-Quartiermeisters Buchner in Groß-Glogau. In einem Schriftstück, das sich im Königlichen Staatsarchiv zu Breslau vorfindet, unterschreibt er sich als Alexander Johnston von „Krackeborn.“ Das Kirchenbuch der Gnaden-Kirche zu Militsch führt unter dem 18. März 1711 „Herrn Alexander von Johnston auf Jankawe und Frau Barbara Elisabeth von Johnstonin“ als Pathen bei einem Kinde des Herrn Conrad von Pogrell auf Stebitzko auf und bezeichnet unter demselben Jahre bei dem am 17. August getauften Kinde des Herrn Hans Caspar von Langenau auf Liatkowo ihre Kinder „Fräulein Barbara Elisabeth von Johnstonin „Fräulein Ursula Marianne von Johnstonin, so wie Herrn Simon Peter von Johnston“ als Zeugen. Barbara Elisabeth heirathete nach Ausweis desselben Kirchenbuches den 30. Mai 1713 Gottlieb Hübner – Ursula Marianne den 25. Juli 1715 Georg Ernst von Springer – einen Wittwer und wird hierbei als „älteste Fräulein Tochter des wohlgeborenen Ritters und Herrn, Herrn Alexander von Johnston“ bezeichnet, sie starb 1716. – Es muß noch eine dritte Tochter vorhanden und ebenfalls verheirathet gewesen sein, da Georg Ernst von Springer in einem im Königlichen Staatsarchiv zu Breslau aufbewahrten Briefe von zwei Schwägern spricht. – Das weitere Schicksal des Simon Peter von Johnston ist unbekannt geblieben.

Wir kehren nun zu den Söhnen des  Johann Johnston, Erbherrn auf Seiferdau und Weitzenrode, gestorben 1695 zurück. Bei seinem Tode waren von ihnen nur noch 4 am Leben, außerdem eine Tochter. Von diesen pflanzte nur einer, Rudolf Sebastian, die Familie fort, während es bis jetzt nicht gelungen ist, über das Geschick der andern Nachrichten zu erlangen; sie starben jedenfalls in jungen Jahren und ohne Nachkommenschaft zu hinterlassen, wenigstens war Rudolf Sebastian bei seiner Verheirathung der einzige seines Namens in Schlesien und wohl auch in Deutschland.

Sebastian Rudolf von Johnston und Kroegeborn geboren 4. Dezember 1683. Er war zuerst Bestandes-Inhaber der Freiherrlich Bibran’schen Güter Modlau und Seifersdorf und verheirathete sich 31. Januar 1725 mit Rosina Christiane Freiin von Beß und Cöln, die aber 20. Februar 1728 im Wochenbett starb und mit ihren zwei im frühsten Kindesalter gestorbenen Söhnen in Modlau bei Haynau begraben liegt. Den 23. April 1733 schloß er seine zweite Ehe mit Beate Johanne von Wiese a. d. H. Klein-Rädelitz, geboren 10. Dezember 1703.

In demselben Jahre und zwar d. d. Schloß Caxenburg 18. Juni 1733 wurde er durch Kaiser Carl VI. in den „Ritterstand des Königreichs Böhmen und der incorporirten Lande“ erhoben und erhielt unter gleichem Datum das Jncolat in Schlesien. Wie es in dem Ritterstands-Diplom heißt, wurde ihm bei dieser Gelegenheit „sein vorheriges adliges, nunmehr Ritterliches Wappen und Kleinod folgender Gestalt confirmiret und bestätiget:

„Als nemlichen einen etwas oblangen unten rund in eine Spitze zusammen-
laufenden, quer getheilten Schild, in dessen oben roth – oder rubinfarben
Feldung 3 hintereinander geseßte weiße oder Silberfarben Polster und
an einem Jeden derenselben an ihren Ecken 4 Quasten von gleicher Farbe,
dann in der untern weiß oder Silberfarben Feldung 2 Schregs in’n Kreuz
gesetzte schwarze Balken zu sehen seyn. Ob dem Schild stehet ein offener
freyer Ritterlicher gecrönter Thurniers Helm mit seinem anhangenden
,goldenen Kleynod, zur rechten mit einer roth und weiß, dem zur Linken mit
einer schwarz und weiß oder Silberfarben Helmdecken bekleidet. Auf dem
Helm zeiget sich ein auf der aufwehrts gehenden Spitze einer schwarzen
SicheI stehender 6eckiger schwarzer Stern zwischen 2 mit ihren Sachsen ein-
wehrts gekehrten in der Mitte also abgetheilten Aldler-FIügeln, daß der
vordere oben weiß und der untere roth, dann der hintere oben schwarz
und der untere weiß ist.“

Dieses vorbeschriebenen Wappens hat sich die Familie bis Mitte dieses Jahrhunderts bedient, wo sie zur Führung des alten Familien-Wappens, in der Form wie es alle Linien der Familie in England und Schottland führen, zurückkehrte. Die Gründe hierfür waren naheliegend: theils bestanden dieselben in der Pietät gegen das alte Familien-Wappen mit seinem schwarzen Andreas-Kreuz in Silber, seinen drei goldenen Kissen in rothen Schildeshaupt und dem uralten Wahrzeichen der Familie, dem fliegenden Sporen als Helm-Kleinod, theils in der sichern Annahme, daß die Abweichungen des Ritterstands-Wappens von dem alten Wappen nicht auf Absicht, sondern auf Unkenntnis, oder auf Verwechslung resp. falscher Auffassung beruhen: so konnte es z. B. leicht vorkommen, daß aus einem schlecht gezeichneten, vielleicht seitwärts gestellten Sporen eine Sichel mit einem Stern wurde. Die getheilten Adlerflügel des neuen Wappens hat die Familie beibehalten, nur wechseln sie den Farben des alten Wappens entsprechend in roth und gold, und schwarz und weiß, ebenso auch die Helmdecken.

Das Ritterstands-Diplom enthält auch die Verleihung des Praedicats: „von Johnston“, nicht, wie oft angenommen wurde und sich in den meisten Adels-Lexikons so z. B. bei Ledebur und Kneschke angegeben findet, die des Praedicat’s „und Kroegeborn.“   Nichtsdestoweniger bediente sich aber Rudolf Sebastian von Johnston dieses Praedicats, gestützt auf die Urkunde vom 15. Mai 1396, worin sein Vorfahre als „nobilis Johnston de Cragaburne.“ bezeichnet wurde, und dem Beispiel seines Onkels Alexander und seines Großonkels Johann folgend, die ebenfalls diesen Beinamen in den Varianten: von Krackeborn und de Crogborn führten. Auch auf seinen Grabmonmnent in der Kirche zu Ossig findet er sich sowohl wie sein Vater Johann als „von Johnston und Kroegeborn“ genannt; sein Sohn Hans Sebastian führte denselben ebenfalls und so bedienten und bedienen sich seine Nachkommen bis heute nach Ausweis vieler Kirchenbücher und Grabmonumente dieses Beinamens, der wenn auch in verdeutschter und nicht ganz geschickter Ausdrucksweise auf den altschottischen Stammsitz der Familie hinweist.

Bald nach seiner zweiten Verheirathung 1733 erwarb Rudolf Sebastian das Rittergut Peterwitz bei Winzig, 1743 das Rittergut Ossig bei Lüben. Das dortige Kirchenbuch sagt darüber:

„Anno 1743 nach Johanny hat uns der liebe Gott wiederum mit einer
evangelischen und zwar recht frommen und christlichen Herrschaft erfreut,
indem Herr Sebastian Rudolf von Johnston und Krägeborn
Erbherr auf Peterwitz solches heut käuflich an sich gebracht hat.
Anno 1744 haben sie der Kirche einen silbernen Becher zum Andenken verehrt.“

Rudolf Sebastian starb den 4. Juni 1756 und wurde in der von ihm selbst erbauten Familien-Gruft zu Ossig beigesetzt,

„Ueber diese Familiem-Gruft sagt sein 6. Mai 1754 errichtetes Testament:
… … … … unter No. 10: stelle ich zwar meinen Sohn nach erlangter
Majorennität zu seinem eignen Willen, ob er das Gut Ossig entweder
behalten oder wie solches sich mit der Zeit für ihn nützlicher ergeben
dürfte, dasselbe verkaufen wollte. Jedoch ist mein ausdrücklicher Wille,
daß bei dem Verkauf desselben Gutes Ossig die kleine gegen Morgen ge-
legegne Gruft an der Kirche angebaut zu meinem Erbbegräbnis für meine
Familie und deren Abkommenschaft vorbehalten und Oberlaudesherrlich
confirmirt werde, angesehen ich auch, damit diese kleine Gruft in guter
Bedachung und Bau unterhalten werden soll, Einhundert Reichsthaler
Courant hierzu legiere, welches als ein beständiges Kirchen-Capital all-
jährlich verrechnet werden soll – und von den Interessen soll bekommen
jährlich die Kirche 3 Reichsthaler, der Herr Pastor einen Reichsthaler,
der Kirchenschreiber einen Floren und die Kirchenväter zwei Floren, von
welchen Interessen ihnen doch auch sämmtlich abliegen soll zu Lieb und

Ehren dem Testator seine Ruhe Kammer und Erbbegräbniß mit allzeit
,nöhtiger Bedachung und Bauwesen im Stande, als die Kirche selbst solches
fordert, zu versehen.“

Sein mehrfach erwähntes Grabmonument, das im Innern der Kirche von Ossig angebracht ist, hat folgende Inschrift:

„Mein Leser, des Gerechten Gedächtniß bleibet in Segen. Gerecht
gegen Gott, aufrichtig gegen den Nächsten bewies sich im Leben und im
Tode der Hochwohlg. Herr Herr Sebastian Rudolph von Jonston
und Kroegeborn Erbherr auf Ossig und Peterwitz. Derer von
Jonston Stamm-Haus ist Kroegeborn in Schottland nahe Edenburg.
Ao 1682 den 4. Dez. wurde er zu Rauschwitz geboren. Der Herr Vater war
der Weyl. Hochwohlgg. Herr Herr Hans von Jonston und Kroegeborn,
Herr auf Seyfrau und Weitzenrode, die Frau Mutter die Weyl. Hoch-
wohlgeb. Fr. Fr. Barbara geb. von Fechlern aus Polen. Ao, 1725
den 3. Jan. war die erste Vermählung mit Frl. Rosina Christina
Freyin von Beß und Cölln. Zwei Söhne wurden ihm geboren, in
drei Jahren starben Mutter und Söhne und liegen in Modlau begraben.
Ao 1733 den 23. April war die Vermählung mit Fräulein Beata
Johanna von Wiese wurde mit einem jungen Herrn und zwei Fräulein
Töchtern erfreut.  Ao 1756 den 1. Juni früh ¼ auf 1 Uhr Verschied
Er seelig in Peterwitz als ein Christ und gerechter im Herrn Alt
73 Jahr 6 Monath weniger 3 Tage.“

RudoIf Sebastian hinterließ aus seiner Zweiten Ehe mit Beate Johanne von Wiese, die 26. März 1761 zu Ziebendorf starb und in der Ossiger Familiengruft beigesetzt wurde, einen Sohn und zwei Töchter, die hier folgen:

Generation XIX.

Hans Sebastian von Johnston und Kroegeborn, geboren 12. Juli 1737 zu Peterwitz bei Winzig, Erbherr auf Peterwitz und Ossig, später (1760) auf Ziebendorf, vermählte sich 12. April 1758 in der Kirche zu Piskorsine bei Winzig mit Johanne Henriette von Unruh aus dem Hause Piskorsine, die den 10. November 1738 geboren war. Er starb zu Ziebendorf 6. März 1795, seine Gattin am 21. Mai 1796. Beide wurden in der Ossiger Familien-Gruft beigesetzt.

Seine Schwestern waren:  Margarethe von Johnston und Kroegeborn, geboren 20. Februar 1740, vermählt 20. Juni 1756 mit Ernst Nicolaus Freiherrn von Diebitsch auf Narthen bei Guhrau, Sie starb mit Hinterlassung zweier Töchter den 23. April 1766 und wurde in der Ossiger Famlien-Gruft beigesetzt.

Beate Johanne von Johnston und Kroegeborn, geboren den 1. October 1741, vermählt 3. Februar 1757 mit Hans Christoph Sigismund von Axleben, Magnus genannt, auf Ober-Thomaswalde und Schwiebendorf – geboren den 25. September 1732, gestorben, 1. December 1804 – sie starb 16. October 1764 mit Hinterlassung einer Tochter und wurde in der Ossiger Familien-Gruft beigesetzt.

Hans Sebastian hatte 12 Kinder, von denen ihn jedoch nur 8, 6 Söhne und zwei Töchter, überlebten. Sie folgen hier unter

Generation XX.

Hans Sebastian Rudolf von Johnston und Kroegeborn, geboren 18. April 1759 zu Peterwitz. Er trat in das Kürassier-Regiment von Dalwigk ein, nahm 1784 als Lieutenant seinen Abschied und verheirathete sich 27. April desselben Jahres mit Beate Constance von Wrochem a. d. Hause Dollenzien, geboren 1. Juli 1759. Johanni 1784 übernahm er von seinem Vater das Gut Peterwitz und wurde 1792 zum Königlichen Kammerherrn ernannt. Von 1807 bis 1812 war er Landes-Ältester des Fürstenthums Neisse-Grottkau. Er besaß theils zu gleicher Zeit, theils nach einander 24 Güter, unter denen sich bedeutende Herrschaften in Ober-Schlesien befanden und deren Namen sich in dem am Schluß folgenden Güter-Verzeichniß angegeben finden, bis die unglücklichen Kriegsjahre im Anfang dieses Jahrhunderts und die damit zusammenhängenden traurigen Geld- und Credit-Verhältnisse ihn zum Verkauf derselben zwangen. Er ward 1813Verpflegung-Commissar bei der Russischen Armee und starb den 25. August 1814 zu Warschau, wo er auch begraben wurde. Seine Gattin starb den 2. September 1831 zu Neisse.

Johanne Margarethe Eleonore von Johnston und Kroegeborn, geboren den 9. September 1760, gestorben den 3. März 1761, in der Familien-Gruft zu Ossig beigesetzt.

Sigismund Heinrich von Johnston und Kroegeborn, geboren den 5. Dezember 1761 in Ziebendorf, diente als Offizier im Kürassier-Regiment von Heysing und verheirathete sich 14. October 1789 zu Ziebeudorf mit Johanne Friederike von Wiese a. d. H. Klein-Raedelitz. Er besaß im Laufe der Zeit verschiedene Güter, (siehe Güter-Verzeichniß) war 1809 Landes-Ältester des Fürstenthums Münsterberg-Glatz und starb auf seinem Gut Dittersbach den 2. Januar 1832, Seine Gattin starb den 17. April 1841 zu Dresden im Alter von 71 Jahren.

Friedrich Ludwig Wilhelm von Johnston und Kroegeborn, geboren zu Ziebendorf den 25. Dezember 1762. Er studirte in den Jahren 1782 – 85 auf der Universität Halle, ward hierauf bei der Königlichen Kriegs- und Domainen-Kammer zu Groß-GIogau angestellt und verheirathete sich den 21. April 1790 in Groß-Wiersewitz mit seiner Cousine Beate Catharine Friederike Freiin von Diebitsch a. d. H. Narthen, (geboren den 24. März 1766, gestorben den 22. Dezember 1846). Er nahm 1799 seinen Abschied, erhielt den Titel eines Königlichen Kriegs-Rathes und übernahm das väterliche Gut Ziebendorf, das er bewirthschaftete, bis er es im Jahre 1835 verkaufte. Er lebte hierauf in Liegnitz, feierte dort seine goldene Hochzeit, erhielt den Rothen Adler-Orden, und starb den 5. Februar 1843. Er wurde daselbst beerdigt.

Maximilan August Gottlob von Johnston und Kroegeborn, geb. in Ziebendorf den 12. April 1764, gestorben den 8. September 1765 in der Ossiger Familien-Gruft beigesetzt.

Margarethe Henriette von Johnston und Kroegeborn, geboren den 23. October 1765 zu Ziebendorf, gest. den 2. März 1772, in der Ossiger Familiengruft beigesetzt.

Carl Christian Ferdinand von Johnston und Kroegeborn, geboren den 6. Februar 1767 zu Ziebendorf, gest. 3. März 1767, in der Ossiger Familien-Gruft beigesetzt.

Charlotte Marianne Ernestine von Johnston und Kroegeborn, geb, den 6. Juni 1768 in Ziebendorf, vermählte sich den 15. October 1797 mit dem Königlichen Major Freiherrn Hans Carl von Wechmar auf Toeschwitz bei Lüben, geb. im Dezember 1747, gest. 4. März 1804, der Wittwer und Vater eines Sohnes war. Nach dem Tode ihres Mannes besaß sie längere Zeit das Gut Toeschwitz und zog später nach Liegnitz, wo sie d. 18. September 1827 starb und auf dem dortigen Kirchhof beerdigt wurde. Sie hatte keine Kinder und war die Begründerin einer sich noch im Besitz der Familie befindlichen und bis auf die Neuzeit fortgeführten Familienchronik, die mit zu den Quellen dieser Familien-Geschichte gehört.

Wilhelmine Elisabeth Eleonore von Johnston und Kroegeborn, geb. 16. November 1769 in Ziebendorf, vermählte sich Juni 1793 mit dem Königlichen Rittmeister Hans Sigismund von Uechtritz und Steinkirch auf Krummlinde, geb. 1758, gest. 25. Juni 1855. Sie starb, ohne Kinder zu hinterlassen, den 22. April 1827 und wurde in der Ossiger Familien-Gruft beigesetzt..

Balthasar, Gotthard, Adolf von Johnston und Kroegeborn, geb. 1. Mai 1771 in Ziebendorf, trat sehr jung in das Infanterie-Regiment Graf Anhalt zu Liegnitz ein. Er vermählte sich den 28. November 1797 mit Amalie von Tschirsky und Bögendorf a. d. Hause Ober-Schönfeld – geb. d. 29. März 1777, gest. 16. Dezember 1798 – zum 2. Mal d. 13. November 1802 in Erdmannsdorf mit Charlotte Freiin von Richthofen a. d. Hause Erdmannsdorf, geb. 22. März 1779, gest. 4. April 1817 zu Skohl, zum 3. Mal 23. August 1818 zu Groß-Gräditz mit Constance Gräfin Haßlingen a. d. Hause Thomaswaldau, geb, 10. Januar 1785, gest. 17. Juli 1857. – Nach genommenem Abschied, den er als Major erhielt, erwarb er das Gut Skohl bei Jauer, das er jedoch später verkaufte, und starb d. 20. Mai 1823 zu Siegda, ohne Kinder zu hinterlassen.

Maximilian Sebastian Leopold von Johnston und Kroegeborn, geb. 17. November 1773 zu Ziebendorf, trat 1787 bei dem Infanterie-Regiment von Tauentzien zu Breslau ein, stand mit demselben später mehrere Jahre in Warschau, nahm 1799 seinen Abschied und vermählte sich 17. Juli 1800 zu Jacobine bei Ohlau mit Sophie von Kessel und Zeutsch a. d. H. Raake – geb. 26. September 1780, – 1801 kaufte er das Gut Lahse bei Winzig, 1803 das benachbarte Peiskern. 1804 wurde er Landes-Ältester des Fürstenthums Liegnitz-Wohlau, im Jahre 1806 plünderten ihm die Baiern und Württemberger sein Haus und seinen Hof. Nachdem er längere Zeit Marsch-Commissarius gewesen war, wurde er Landrath seines heimathlichen Kreises Wohlau und erhielt als solcher 1816 den Johanniter-Orden. 1819 wurde er Director der Liegnitz-WohIauer Fürstenthums-Landschaft. 1822 zum Director der neugebildeten General-Commission von Schlesien in Breslau ernannt, erhielt er 15. März 1826 den Titel eines Königlichen Präsidenten. Nachdem er 1828 seinen Abschied aus dieser Stellung genommen, zog er sich auf sein Gut Lahse zurück und starb daselbst 23. November 1830, Er wurde in der Familien-Gruft zu Piskorsine beigesetzt. Seine Gattin starb 29. Dezember 1847 zu Schwammelwitz bei Neisse und wurde auf dem dortigen Kirchhofe begraben.

Carl Sebastian Alexander von Johnston und Kroegeborn, geb. 12. Mai 1775 zu Ziebendorf, trat 1788 in das Kürassier-Regiment von Görz zu Ohlau ein, machte als Offizier in diesem Regiment den Feldzug in Polen mit, nahm 1798 seinen Abschied und kaufte das Gut Onerkwitz bei Neumarkt. Nach dessen Verkauf erwarb er das Gut Peterwitz bei Polkwitz und 1804 die Güter Mittel- und Nieder-Steinsdorf bei Haynau. Er vermählte sich 1800 mit Charlotte Treutler, geb. 1781, ältesten Tochter des Königlichen Commissions-Raths Treutler auf Straupitz und Pohlsdorf. 1804 wurde er Landes-Ältester des Fürstentums Liegnitz-Wohlau und 1812 Director desselben eine Stellung, die er bis zu seinem Tode inne hatte. 1813 übernahm er die Organisation der Landwehr in seinem Heimaths-Kreise; sein Gut litt besonders unter der feindlichen Invasion. Ende dieses Jahres wurde er Landrath des Goldberg-Haynauer Kreises, welches Amt er bis 1820 bekleidete, und erhielt er bei seinem Abgang den Johanniter-Orden. Später wurde ihm auch der rothe Adlerorden verliehen. Er war dreimal Abgeordneter des Schlesischen Provinzial-Landtages und starb auf seinem Gut Steinsdorf 6. März 1838, wo er auch beigesetzt wurde. Seine Gattin starb 14. Dezember 1852 zu Breslau.

Generation XXI

Es folgt nun Generation XXI und zwar zunächst die Kinder des unter XX A. aufgeführten Hans Sebastian.

Hans Sebastian Ludwig Wilhelm von Johnston und Kroegeborn, geb. 16. April 1785 zu Peterwitz, trat in das Kürassier-Regiment von Heysing ein, nahm 1808 seinen Abschied und vermählte sich 25. August 1809 zu Bauschwitz mit Henriette von Schimmelpfennig von der Oye, geb. 22. Januar 1793. Er besaß mehrere Güter in Oberschlesien; nach deren Verkauf lebte er in Löwen und erhielt später eine Anstellung bei der General-Commission zu Breslau; dort starb er 27. Februar 1831. Seine Gattin starb ebendaselbst 16. September 1866.

Caroline Henriette Beate Christiane von Johnston und Kroegeborn, geb. 23. Februar 1786 zu Peterwitz, gest. 9. Juli 1858 zu Neisse und dort begraben.

Carl Heinrich Sebastian Rudolf von Johnston und Kroegeborn, geb. 14. März 1787 zu Pannwitz, gest. 8. August 1787.

Heinrich Sebastian von Johnston und Kroegeborn, geb. 14. März 1788 zu Pannwitz, trat beim Kürassier-Regiment von Heysing ein, machte die Schlacht bei Jena mit und kam als gefangener Offizier in die Heimath zurück. Nach wenigen Jahren der Inactivität trat er wieder im 24. Infanterie-Regiment zu Neu-Ruppin ein und vermählte sich 21. Februar 1821 mit Auguste von Lüttwitz, a. d. H. Neutschau, geb. 26. October 1795, später Erbfrau auf Talbendorf. Er starb als Hauptmann durch Sturz mit dem Pferde 27. März 1828 zu Neu-Ruppin. Seine Gattin starb 15. März 1875 zu Talbendorf.

Charlotte Constance Beate von Johnston und Kroegeborn, geb. 24. April 1789 zu Pannwitz, Stiftsdame zu Barschau, gest. 28. Februar 1863 zu Gassendorf bei Liegnitz.

Wilhelmine Ernestine Theodore von Johnston und Kroegeborn, geb. 6. Juli 1790 zu Güntersdorf, gest. 8. April 1801 in Gnadenfrey.

Carl Sebastian Alexander von Johnston und Kroegeborn, geb. 26. August 1791 zu Ziebendorf, trat 1. Januar 1803 in das Kürassier-Regiment von Werther, damals in Ratibor, als Junker ein, wurde 4. Mai 1805 Offizier und machte als solcher die Schlacht bei Jena mit. Von da an verabschiedet, wurde er 1812 beim 1. Schlesischen Kürassier-Regiment wieder angestellt, mit welchem er die Befreiungs-Kriege durchkämpfte und sich das eiserne Kreuz erwarb. Den 9. Januar 1814 zum Premier-Leutenant befördert, wurde er 1815 in das 7. Kürassier-Regiment versetzt, wurde dort 30. März 1823 Rittmeister und erhielt in demselben Jahre eine Schwadron bei den 8. Kürassieren. Er vermählte sich 1. Juli 1824 mit Emilie von Schill, geb. 17. September 1803, ältesten Tochter des Königlichen Oberstlieutenants von Schill auf Neudorf am Gröditzberg und Nichte des berühmten Freischaaren-Führers Ferdinand von Schill. – 15. Juni 1839 wurde er Major und etatsmäßiger Stabsoffizier und 7. Dezember 1846 Commandeur des 1. Ulanen-Regiments. Den 5, August 1848 erhielt er das 4. Kürassier-Regiment. Er machte mit diesen Regimentern die Feldzüge im Großherzogthum Posen 1848 und im Groß-Herzogthum Baden 1849 mit und avancirte 8. Mai 1849 zum Oberstlieutenant, 18. Januar 1851 zum Obersten. Im Dezember 1852 nahm er seinen Abschied. In den Feldzügen wurde er zweimal verwundet: durch einen Schuß in den Fuß und einen Stich in die Brust. An Orden besaß er, außer dem eisernen Kreuz, den rothen Adlerorden 3. Klasse mit Schwertern, das Comthur-Kreuz vom weißen Falken und den Johanniter-Orden. Er lebte nach seiner Verabschiedung in Breslau, den Sommer in Salzbrunn, wo er eine kleine Besitzung besaß und starb den 20. October 1866 zu Leipzig auf der Rückreise von einem Besuch bei seinem in Kissingen schwer verwundet liegenden ältesten Sohn. Er wurde auf dem Garnison-Kirchhof in Breslau beigesetzt. Seine Gattin starb 3. Dezember 1871 zu Breslau und ist ebenfalls auf dem dortigen Garnison-Kirchhof beerdigt.

Bertha Elise von Johnston und Kroegeborn, geboren 23. Januar1800 zu Dollenzien, gest. 3. Mai 1858 zu Neisse und dort begraben.

Kinder des unter XXB. angeführten Ernst Sigismund Heinrich.

Wilhelm Ernst Sebastian von Johnston und Kroege born, geboren 2. August 1791, zu Maßlich-Hammer, gest. 25. März 1795.

Beate Charlotte Wilhelmine von Johnston und Kroegeborn, geb. 10. November 1798 in Herrnmotschelnitz, vermählt 25. September 1822 zu Mokratsch in Polen mit dem Königlichen Rittmeister a. D. Ferdinand Ludwig Heinrich Freiherrn von Wechmar, geb. 12. November 1785, gest. 6. März 1834 (dem Stiefsohn ihrer Tante). Sie starb 4. Juli 1865 zu Schmiedeberg in Schlesien mit Hinterlassung eines Sohnes und zweier Töchter.

Carl Ernst Sebastian von Johnston und Kroegeborn, geb. 11. Februar, best. 25. Februar 1801 zu Dometzko.

Otto Ernst von Johnston und Kroegeborn, geb. 14. Mai 1802, gest. 3. März 1803 zu Dometzko.

Gustav Adolf von Johnston und Kroegeborn, geb. 14. Mai 1802 (Zwillingsbruder des vorigen) besuchte die Ritter-Academie in Liegnitz, gest. 30. Mai 1825 zu Dittersbach.

Kinder des unter XXC. angeführten Friedrich  Ludwig Wilhelm.

Wilhelm von Johnston und Kroegeborn, geb. 11. April, gest. 27. April 1791 zu Groß-Glogau.

Otto Wilhelm Sebastian von Johnston und Kroegeborn, geb. 6. September 1794 zu Groß-Glogau, studirte von 1814 – 1817 auf den Universitäten Breslau und Halle, arbeitete von 1808 ab an der Königlichen Regierung zu Liegnitz, kam 1822 als Assessor an die Königliche Regierung zu Stettin und wurde von da nach Coeslin versetzt. Er vermählte sich im Jahr 1828 mit Florentine Prahl. Anfang des Jahres 1838 als Regierungs- und Domänen-Rath an die Königliche Regierung zu Oppeln versetzt, starb er, ehe er diese Stellung antreten konnte, den 2. März 1838 zu Coeslin, ohne Kinder zu hinterlassen. Seine Gattin starb 17. August 1878 zu Dresden und wurde dort auf dem großen katholischen Kirchhof beigesetzt.

Wilhelmine Ernestine Beate Henriette von Johnston und Kroegeborn, geb. 25. Dezember 1796, gest. 17. Mai 1798 zu Groß-Glogau.

Carl Sebastian Ernst von Johnston und Kroegeborn, geb. 2. März, gest. 24. Mai 1802 zu Ziebendorf, in der Familien-Gruft zu Ossig beigesetzt.

Kinder des unter XXG. angeführten Maximilian Sebastian Leopold.

Albertine Sophie Henriette von Johnston und Kroegeborn, geb. 16. November 1801 zu Raake bei Oels, gest. 27. Oktober 1806 zu Lahse, in der Familien-Gruft zu Piskorsine beigesetzt.

Heinrich Theodor von Johnston und Kroegeborn, geb. 21. Mai 1803 zu Lahse, gest. 27. Mai 1815 zu Wohlau, in der Familie-Gruft zu Piskorsine beigesetzt.

Eduard Ernst Friedrich Theodor von Johnston und Kroegeborn, geb. 23. August 1804 zu Lahse, trat beim 11. Infanterie-Regiment zu Breslau ein, wurde dort Offizier und ertrank in Oppeln, wohin er commandirt war, 26. Juli 1834 beim Baden, beim Versuch seinen jüngern Bruder Richard zu retten. Er wurde in Oppeln beerdigt.

Woldemar Otto Ernst Wilhelm Philipp von Johnston und Kroegeborn, geb. 21. März 1806 zu Lahse, erhielt seine Erziehung zuerst im elterlichen Hause, dann auf der Ritter-Academie zu Liegnitz und dem Gymnasium zu Breslau, trat im Februar 1826 bei dem Garde-Jäger-Bataillon in Potsdam ein und wurde in demselben, März 1827, Offizier. 1829 auf seinen Wunsch in das 11. Infanterie-Regiment nach Breslau versetzt, nahm er 1837 als Premier-Lieutenant seinen Abschied, kaufte 1838 das Gut Schwammelwitz bei Neisse und vermählte sich 25. März 1841 zu Berlin mit Therese Amelang, geb. 20. August 1815, Tochter des Verlagsbuchhändlers Carl Friedrich Amelang zu Berlin und Enkelin des bekannten Rechtsgelehrten, des Königl. Geheimen Kriegs-Raths und Direktor des Kammergerichts Carl Ludwig Amelang.

1853 verkaufte er Schwammelwitz, lebte in Neisse und erwarb im Herbst 1854 die Güter Ober- und Nieder-Rathen in der Grafschaft Glatz. Johanni 1859 wurde er Landes-Ältester des Fürstenthums Münsterberg-Glatz. Er starb 11. Februar 186O zu Mittelsteine und wurde auf dem Kirchhof in Wünschelburg beigesetzt. Seine Gattin verwaltete nach seinem Tode mit seltener Umsicht die Güter und baute 1872 das dortige Schloß ganz um. Sie starb 5. Dezember 1887 zu Rathen und wurde in Wünschelburg an der Seite ihres Gatten beigesetzt.

Hermann Albert von Johnston und Kroegeborn, geb. 30. Mai 1807, gest. 1809 zu Lahse.

Caroline Albertine von Johnston und Kroegeborn, geb. 14. Juni 1809 zu Lahse, gest. 3. Oktober 1839 an einer Vergiftung durch Schwefelsäure, die ihr statt Medicin gereicht wurde, zu Schwammelwitz; sie wurde auf dem dortigen Kirchhof beerdigt.

Mathilde Caroline Albertine von Johnston und Kroegeborn, geb. 29. Mai 1811 zu Lahse, vermählt 10. Juni 1837 zu Dresden mit Moritz Reichsfreiherrn von Hiller, geb. 15. März 1806, gest. 19. November 1865 als der letzte seines Geschlechts, seit 1840 Herr auf Karisch bei Strehlen. Sie starb 13. Mai 1851 zu Karisch und wurde zu Eisenberg beigesetzt. Sie hinterließ eine einzige Tochter.

Richard Burghard Rudolf Albert von Johnston und Kroegeborn, geb. 17. Januar 1813 zu Lahse. Er besuchte das Gymnasium zu Oels, machte dort sein Abiturienten-Examen und stand im Begriff, die Universität zu beziehen. Er ertrank mit seinem Bruder Eduard zusammen beim Baden in der Oder 26. Juli 1834 und wurde in Oppeln beigesetzt.

Hermann Albert Heinrich von Johnston und Kroegeborn, geb. 23. August 1815 zu Wohlau, gest. 27. April 1816 ebendaselbst.

Isolda Sophie Henriette Eveline Maximiliane von Johnston und Kroegeborn, geb. 3. März 1819 zu Wohlau, lebte bei ihren Geschwistern zuerst in Schwammelwtz, später in Rathen und starb dort 20. Februar 1887; sie wurde auf dem Kirchhof in Wünschelburg beigesetzt.

Kinder des unter XXII. angeführten Sebastian Alexander.

Caroline Wilhelmine Amalie von Johnston und Kroegeborn, geb. 27. März 1802, vermählte sich 21. Juni 1838 zu Steinsdorf mit dem damaligen Königl. Hauptmann, späteren Oberstlieutenant Reinhold Herwarth von Bittenfeld, geb. 9. März 1800, gest. 2. April 1877. Sie starb 11. Juli 1866 zu Breslau mit Hinterlassung eines einzigen Sohnes.

Carl Robert von Johnston und Kroegeborn, geb. 12. August 1805; zuerst in Liegnitz, später in Glogau erzogen, trat er 1826 in das 4. Husaren-Regiment ein, wurde 1828 daselbst Offizier, starb 6. April 1829 zu Ohlau und wurde dort beigesetzt. Sein Andenken lebt im Regiment durch die von seinem Vater gemachte „von Johnston-Stiftung“ fort.

Carl Theodor von Johnston und Kroegeborn geb. 12. August 1805, Zwillingsbruder des vorigen, gest. 2. März 1826 zu Liegnitz.

Carl Julius Sebastian von Johnston und Kroegeborn, geb. 6. November 1810, gest. 1. Dezember 1813 zu Breslau.

Carl Rudolf Eugen von Johnston und Kroegeborn, geb. 1. Dezember 1814, gest. 3. November 1816 zu Steinsdorf.

Charlotte Bernhardine von Johnston und Kroegeborn, geb. 6. Februar 1816, vermählte sich 10. October 1839 zu Steinsdorf mit Otto von Üchtritz und Steinkirch a. d. H. Siegda und starb 22. Januar 1845 zu Steinsdorf mit Hinterlassung von 2 Söhnen.

Generation XXII.

Kinder des unter XXIA. 1. angeführten Sebastian Ludwig Wilhelm.

Hans Sebastian Ludwig von Johnston und Kroegeborn, geb. 19. Mai 1810 zu Rybnik, jung gestorben.

Maria Anna Eva Henriette von Johnston und Kroegeborn, geb. 26. Juli 1816 zu Falkenberg, lebte in Breslau, starb daselbst 5. Oktober 1890 und wurde auf dem dortigen Garnison-Kirchhof beerdigt.

Friedor Sebastion Erdmann Hugo von Johnston und Kroegeborn, geb. 4. Februar 1808 zu Koppen bei Brieg, erhielt seine erste Erziehung zu Breslau, später in den Cadetten-Anstalten zu Potsdam und Berlin, machte 1834 sein Offizier-Examen und fand, während er seine Anstellung in der Armee erwartete, bei einem Besuch bei Verwandten in Liegnitz beim Baden im Schwarzwasser seinen Tod am 28. Juli 1834, 2 Tage, nachdem die beiden Vettern seines Vaters, Eduard und Richard, vom gleichen Schicksal beim Baden in der Oder ereilt werden waren, so daß binnen 3 Tagen 3 Johnston ihren Tod in den Wellen fanden.

Wilhelm Sebastian Erdmann von Johnston und Kroegeborn, geb. 18. April, gest. 19. April 1823 zu Breslau.

Kinder des unter XXI A. 7. angeführten Carl Sebastian Alexander.

Heinrich Sebastian Alexander von Johnston und Kroegeborn, geb. 7. Marz 1825 zu Langensalza, gest. 20. Mai 1840 ebendaselbst.

Henriette Caroline Toska von Johnston und Kroegeborn, geb. 7. März 1826, gest. 8. Dezember 1833.

Eleonore Henriette Clothilde von Johnston und Kroegeborn, geb. 21. Juni 1827 zu Langensalza, wurde von den Schwestern ihres Vaters in Neisse erzogen, lebte später eine Zeit lang bei ihrem Bruder Hugo in Rastatt und starb 6. April 1870 zu Berlin. Sie wurde auf dem Garnison-Kirchhof in Breslau beigesetzt.

Michael Sebastian Hugo von Johnston und Kroegeborn, geb. 29. September 1828 zu Langensalza, erhielt seine Erziehung zuerst im elterlichen Hause, dann in den Kadetten-Häusern zu Bensberg und  Berlin. 10. December 1845 wurde er zum Sekond-Lieutenant in dem 32. Infanterie-Regiment  zu Erfurt ernannt; 1848 wurde er in diesem Regiment Adjutant des Regimentskommandeur, des nachherigen Feldmarschalls von Steinmetz und machte 1850 den Zug nach Hessen mit. Von 1853 bis 1856 besuchte er die Kriegs-Akademie in Berlin, wurde 19. April 1856 zum Premie-Lieutenant und 31. Mai 1859 zum Hauptmann befördert. Als solcher stand er mit dem Regiment in Rastatt und machte den Feldzug von 1866 bei der Main-Armee mit, zeichnete sich bei einer Recognoscirung bei Dermbach ans, wurde aber beim Gefecht bei Hammelburg am 10. Juli schwer durch einen Schuß in die Hüfte verwundet. 30. October 1866 wurde er Major im 3. Hessischen Infanterie-Regiment No. 83 und vermählte sich 23. Juni 1868 zu Frankfurt a. d. O. mit Katharina von Schwerin, Tochter des nachherigen General der Infanterie und Gouverneur von Metz Curt von Schwerin, nachdem er 27. Mai 1868 zum Commandeur des Hessischen Jäger-Bataillons No. 11 ernannt worden war. In dieser Stellung machte er den Krieg gegen Frankreich 1870/71 mit, zeichnete sich bei der Schlacht von Wörth aus und betheiligte sich an der Cernirung von Paris. 18. August 1871 zum Oberstlieutenant befördert, wurde er Juni 1872 als Bataillons-Commandeur in das 2. Badische Grenadier-Regiment Kaiser-Wilhelm No. 110 versetzt und 2. September 1873 demselben als Oberst agregirt. Seine bei Hammelburg erhaltene, scheinbar geheilte Wunde, führte am 20. September 1873 in der chirurgischen Klinik zu Heidelberg seinen Tod herbei. Er wurde dort beigesetzt. An Orden besaß er den rothen Adler-Orden mit Schwertern 4. Klasse für das Gefecht von Hammelburg, das eiserne Kreuz für die Schlacht von Wörth und den Kronen-Orden 3. Klasse, wie die diesbezügliche Cabinets-Ordre sagt: „in besonderer Anerkennung des vorzüglichen Zustandes des bisher von ihm geführten Hessischen Jäger-Bataillons.“ Seine Gattin lebte als Wittwe zuerst bei ihrem Vater in Metz und lebt zur Zeit in Wiesbaden.

Carl Sebastian Arthur von Johnston und Kroegeborn, geb. 7. Februar, gest. 5. Juni 1830.

Emil Sebastian Benno von Johnston und Kroegeborn, geb. 15. September 1831 zu Langensalza, erhielt seine erste Erziehung im elterlichen Hause, später in den Kadetten-Häusern zu Potsdam und Berlin. 27. April 1850 trat er in das 6. Infanterieregiment, damals in Krotoschin stehend, ein und wurde Februar 1852 Second-Lieutenant in diesem Regiment. 1860 zum Premier-Lieutenant befördert, ward er gleichzeitig in das neuerrichtete 1. Niederschlesische Infanterie-Regiment No. 46 versetzt, dessen Garnison Posen war. Er vermählte sich 18. Juli 1865 zu Neudorf am Gröditzberge mit seiner Cousine Marie von Rosen, geb. 13. August 1842, Tochter des Major a. D. und Landschafts-Director Gustav von Rosen auf Neudorf und ward im Dezember dieses Jahres zum Hauptmann und Compagnie-Chef ernannt. Als solcher machte er den Feldzug 1866 gegen Österreich mit und betheiligte sich an den Gefechten von Nachod, Skalitz, Schweinschadel, Gradlitz und an der Schlacht bei Königgrätz. Im Mai 1870 mit dreimonatlichein Urlaub eine größere Reise nach Norwegen, Schweden, England, Frankreich antretend, erreichte ihn auf derselben die Nachricht von der an Frankreich erfolgten Kriegs-Erklärung so spät, daß bei seiner Rückkunft sein Regiment bereits abmarschirt war. Im August 1870, bis dahin beim Ersatz-Bataillon zurückbleibend, ging er dem Regiment nach, stand mit demselben fast 5 Monate vor Paris und betheiligte sich an dem Ausfall-Gefecht von Malmaison, wobei er leicht verwundet wurde, und an der Schlacht am Mont Valerien. -1872 wurde er Major und 1874 Bataillons-Kommandeur. Den 11. Juni 1879 zum Oberstlieutenant befördert, wurde er 16. September 1881 unter Stellung zur Disposition zum Commandeur des Reserve-Bataillons (Glogau) Nr. 37 ernannt, ihm am 13. November 1883 der Charakter als Oberst verliehen und April 1891 von dieser Stellung entbunden; er lebt in Glogau und besitzt an Orden: das eiserne Kreuz 2. Klasse, den Kronen-Orden 3. Klasse mit Schwertern am Ringe  und den Rothen Adler-Orden 3. Klasse mit der Schleife.

Hermann Sebastian Rudolf von Johnston und Kroegeborn, geb. 13. October 1833 zu Langensalza, erhielt seine Erziehung im elterlichen Hause, widmete sich später der Landwirthschaft und diente im Jahre 1854 als einjährig Freiwilliger im 23. Infanterie-Regiment. Von 1858 – 1860 besuchte er die landwirthschaftliche Academie zu Proskau und wurde 1860 zum Second-Lieutenant der Reserve ernannt. 1864 wurde er zum 1. Schlesischen Grenadier-Regiment No. 10 einberufen und machte mit diesem Regiment den Feldzug in Jütland mit. Februar 1865 trat er eine größere Reise an, die ihn nach Egypten, der Türkei, Griechenland und Palästina führte. An dem Feldzug gegen Österreich 1866 nahm er beim 2. Niederschlesischen Infanterie-Regiment No. 51 theil, betheiligte sich an der Schlacht von Königgrätz und blieb in gedachtem Regiment, in welchem er 1868 Zum Premier-Lieutenaut befördert wurde, activ bis 1869. – 1870 bei Ausbruch des Krieges mit Frankreich zum 10. Landwehrbataillon einberufen, ging er im October mit demselben nach dem Elsaß, wurde als Führer einer Compagnie kurze Zeit Commandant der kleinen Feste Lützelstein und nahm später an der Cernirung und Belagerung von Belfort theil, 1873 nahm er mit dem Charakter als Hauptmann seinen Abschied, lebte in Breslau, wo er verschiedene Häuser erwarb, zuletzt das Haus Kaiser-Wilhelmstraße 41, und starb daselbst 1. Februar 1891. Er wurde auf dem dortigen Garnison-Kirchhof beigesetzt. An Orden besaß er das eiserne Kreuz 2. Klasse für sein tapferes Verhalten im Feldzug 1870/71.

Max Sebastian Heinrich (Harry) von Johnston und Kroegeborn, geb, 4. Mai 1835 zu Langensalza, erhielt seine Erziehung im elterlichen Hause, trat am 1. Dezember 1853 zu Breslau in das 10. Infanterie-Regiment ein, wurde Dezember 1854 zum Portepee-Fähnrich und 10. Mai 1856 zum Second-Lieutenant befördert. 1863 machte er die Grenzbesetzung gegen Polen mit, 1864 den Feldzug gegen Dänemark und wurde Dezember 1864 Premier-Lieutenant. 1866 betheiligte er sich an dem Kriege gegen Österreich und an der Schlacht von Königgrätz und wurde 1868 Hauptmann und Compagnie-Chef in demselben Regiment, das nun die Bezeichnung 1. Schlesisches Grenadier-Regiment No. 10 führte. Mit diesem 1870 nach Frankreich rückend, machte er die Belagerung von Paris mit und betheiligte sich an den Ausfallgefechten von Chevilly und Champigny. – Den 19. Dezember 1872 vermählte er sich mit Frieda Niemeyer, einzigen Tochter des damaligen Obergerichts-Vice-Präsidenten Niemeyer zu Celle. Dieselbe den 8. April 1851 geboren, starb den 18. September 1874 zu Freiburg in Schlesien und wurde dort beigesetzt. Zum zweitenmal vermählte er sich zu Dresden den 9. Mai 1877 mit Paula von Üchtritz-Steinkirch, Tochter des verstorbenen Appellations-Gerichtsraths von Üchtritz-Steinkirch, die den 2. Dezember 1849 geboren, den 15. Januar 1879 zu Breslau starb und auf dem dortigen Garnison-Kirchhof beigesetzt wurde. Den 11. Juni 1878 zum überzähligen Major befördert, wurde er 6. Juni 1879 als etatsmäßiger Stabsoffizier in das 4. Garde-Regiment zu Fuß versetzt. 1880 wurde er zum Ehrenritter des Johanniter-Ordens ernannt. Am 12. Februar 1881 vermählte er sich zum drittenmal zu Dresden mit Wanda von Schlözer, geboren 21. November 1846 Tochter des Kaiserl. Russischen Staatsrats Nestor von Schlözer. – 1. April 1881 wurde er Bataillons-Commandeur im Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pommersches) No. 2. und den 12. Januar 1886 Oberstlieutenant und etatsmäßiger Stabsoffizier im 3. Posenschen Infanterie-Regiment No. 58. September 1888 nahm er seinen Abschied als Oberst und lebt seitdem in Görlitz. An Orden besitzt er außer dem schon erwähnten Johanniter-Orden, das eiserne Kreuz 2. Klasse für das Gefecht von Chevilly und den rothen Adler-Orden 4. Klasse.

Theodor Sebastian Mortimer von Johnston und Kroegeborn, geb. 25. October 1839 zu Langensalza, erhielt seine Erziehung in den Kadetten-Häusern zu Wahlstatt und Berlin und trat September 1856 in das 11. Infanterie-Regiment zu Breslau ein. Als Portepee-Fähnrich in das 10. Infanterie-Regiment nach Posen versetzt, wurde er 16. November 1858 zum Offizier befördert und machte mit demselben 1863 die Besetzung der polnischen Grenze und 1864 den Feldzug gegen Dänemark mit. In letzteren nahm er an einem kleinen Vorposten-Gefecht bei Ellitshoi theil. Bei Ausbruch des Krieges gegen Oesterreich im Jahre 1866 wurde er zum 3. Garde-Grenadier-Regiment Königin Elisabeth abcommandirt und nahm mit demselben an den Gefechten von Trautenau und der Schlacht von Königgrätz theil. Er vermählte sich 23. Februar 1869 zu Freiburg in Schlesien mit Pauline von Kramsta, geb. 18. October 1845, Tochter des Königl. Commerzien-Raths Gustav von Kramsta zu Freiburg in Schlesien. Die Mobilmachung des Jahres 1870 brachte ihm seine Abkommandirung zum 10. Landwehr-Regiment, bei dem ihm die Führung der 3. Compagnie des Bataillons Striegau übertragen wurde. Am 12. Oktober 1870 zum Hauptmann befördert, rückte er bald darauf mit seiner Compagnie nach Frankreich, betheiligte sich im Januar 1871 an den Kämpfen gegen die Armee von Bourbaki und an der Belagerung von Belfort. Er erhielt für sein tapferes Verhalten das eiserne Kreuz 2. Klasse. Nach dem Frieden wieder eine Compagnie in seinem alten Regiment übernehmend, reichte er, da er schon November 1871 das Gut Zweibrodt bei Breslau gekauft hatte, Anfang 1872 seinen Abschied ein, den er unterm12. März erhielt. 1873 wurde er Ehrenritter des Johanniter-Ordens und Johanni 1879 durch Ritterschlag in Sonnenburg Rechts-Ritter desselben. In den Jahren 1887 und 1888 erwarb er die Güter Polnisch-Neukirch und Pleische. September 1890 erhielt er bei Gelegenheit des Kaiser-Manövers in Schlesien den Character als Major.

Sohn des unter XXID. 4. angeführten Woldemar Otto Ernst Philipp.

Carl Emil Eduard Sebastian Maximilian von Johnston und Kroegeborn, geb. zu Schwammelwitz den 12. Mai 1847, erhielt seine Erziehung zuerst im elterlichen Hause, später auf der Real-Schule am Zwinger in Breslau, auf welcher er Ostern 1866 sein Abiturienten-Examen ablegte. 15. April 1866 trat er beim 1. Schlesischen Husaren-Regiment No. 4 zu Ohlau ein und machte als Unteroffizier die Schlacht bei Königgrätz mit. Den 22. September 1866 wurde er zum Portepee-Fähnrich, den14. November 1867 zum Second-Lieutenant befördert. Im Kriege gegen Frankreich 1870/71 bildete sein Regiment einen Theil der 2. Cavallerie-Division, und nahm er mit demselben an den Schlachten von Beaumont, Sedan, Coulmiers, Orléans, Beangaucy, Cravant (wo sein Pferd schwer unter ihm verwundet wurde) und Le Mans, so wie an den Gefechten von Ablons, Boissy, Artenay, Chantôme, Meung, Craoant und la Chapelle, Vendôme und Evron theil. Für sein Verhalten vor dem Feinde erhielt er Sommer 1872 das eiserne Kreuz, so daß nun sämmtliche 6 Mitglieder der Familie Johnston, die den Feldzug gegen Frankreich mitgemacht hatten, mit diesem Ehrenzeichen geschmückt waren. August 1871 nahm er seinen Abschied aus dem activen Miltair-Dienste und verhmählte sich, nachdem ihm seine Mutter die Güter Ober- und Nieder-Rathen übergeben hatte, am 21. September 1872 zu Breslau mit Elisabeth von Hauteville-Jacquemin, geboren 31. August 1849, einzigen Tochter des damaligen Major und Bataillons-Commandeur im 2. Schlesischen Grenadier-Regiment No. 11 Hugo von Hauteville-Jacquemin. Herbst 1872 wurde er zum Kreisdeputirten seines Kreises gewählt, welche Stellung er bis zum ins Lebentreten der neuen Kreis-Ordnung bekleidete. Den 14. August 1875 wurde er zum Premier-Lieutenant der Reserve seines alten Regiments befördert und 20. Juli 1877 zum Ehrenritter des Johanniter-Ordens ernannt. 1879 wurde er auch von dem neuen Kreistag zum Kreisdeputirten, 1880 von den Ständen der Grafschaft Glatz zum Landes-Ältesten und 1881 von seinem Kreise zum Mitglied des Provinzial-Landtages von Schlesien gewählt. 1882 nahm er definitiv seinen Abschied aus dem Militär-Dienst, den er durch Cabinetsordre vom 15. April mit dem Charakter als Rittmeister erhielt, Johanni 1884 wurde ihm in der Ordens-Kirche zu Sonnenburg durch Sr. Königl. Hoheit Prinzen Albrecht, Herrenmeister des Johanniter-Ordens, der Ritterschlag ertheilt und er dadurch Rechtsritter des Ordens. Im Dezember 1885 ward er vom Provinzial-Landtag von Schlesien zum stellvertretenden Mitglied des Provinzial-Ausschusses gewählt. Durch Allerhöchste Bestallung vom 13. April 1891 wurde er zum Königlichen Kammerherrn ernannt.

Generation XXIII.

Kinder des unter XXIIB. 4 angeführten Michael Sebastian Hugo.

Alexander Curt Hugo Sebastian von Johnston und Kroegeborn, geb. 20. Februar 1869 zu Marburg, erhielt seine Erziehung im elterlichen Hause, dann in den Kadetten-Häusern zu Oranienstein, Bensberg und Lichterfelde, – er wurde 22. März 1888 als Portepee-Fähnrich im 3. Garde-Grenadier-Regiment Königin Elisabeth angestellt und 23. September 1889 zum Second-Lieutenant in demselben befördert.

Elsa Auguste Emilie Katharina Frieda von Johnston und Kroegeborn, geb. 5. März 1871 zu Marburg.

Hugo Max Sebastian von Johnston und Kroegeborn, geb. 17. Januar 1873 zu Durlach, Großherzogthum Baden, besucht zur Zeit das Gymnasium zu Wiesbaden.

Kinder des unter XXIIB. 6 angeführten Emil Sebastian Benno.

Harriet Ottilie Emilie Auguste Clotilde von Johnston und Kroegeborn, geb. 11. August 1866 zu Neudorf am Gröditzberg.

Ellinor Alexandrine von Johnston und Kroegeborn, geb. 1. August  1868 zu Rogasen, vermählte sich 2. September 1888 zu Neudorf am Gröditzberg mit dem Königl. Major a. D. Wilhelm Reichsgrafen von Nostitz, Erbherrn auf Zobten, Langneundorf und Petersdorf, geb. 8. August 1835.

Willy Ferdinand Sebastian von Johnston und Kroegeborn, geb. 16. November 1869 zu Rogasen, erhielt seine Erziehung theils im elterlichen Hause, theils in Lähn, machte Frühjahr 1888 sein einjähriges Freiwilligen-Examen und  widmet sich seitdem der Landwirtschaft.

Hedwig Clara von Johnston und Kroegeborn, geb. 30. Mai 1872 zu Posen.

Elisabeth Gustavine Ursula von Johnston und Kroegeborn, geb. 8. October 1873 zu Posen.

Alfred Gilbert Sebastian von Johnston und Kroegeborn, geb. 8. Dezember 1875 zu Posen, erhielt seine Erziehung im elterlichen Hause, besucht zur Zeit das Gymnasium in Groß-Glogau.

Hans Hasso Constantin Sebastian von Johnston und Kroegeborn, geb. 11. März 1878 zu Posen, erhielt seine Erziehung im elterlichen Hause, besuchte das Gymnasium zu Groß- Glogau und ist zur Zeit Kadett in Wahlstatt.

Hildegard Erica Katharina von Johnston und Kroegeborn, geb. 18. November 1881 zu Neudorf am Gröditzberg.

Ruth Marie Isolda von Johnston und Kroegeborn, geb. 28.  October 1884 zu Groß-Glogau.

Wanda Charlotte EIli Marie von Johnston und Kroegeborn, geb. 30. October 1887 zu Groß-Glogau.

Töchter des unter XXII B. 8. angeführten Max Sebastian Heinrich (Harry).

(Aus erster Ehe) Hedwig Alexandra Therese Ottilie Theodora von Johnston und Kroegeborn, geb. 25. September 1873 zu Freiburg in Schlesien, verlobt 7. November 1891 mit Friedrich Wilhelm Graf von Pfeil und Klein-EIlsuth, geb. 17. November 1855, Königl. Rittmeister und Escadron-Chef im Braunschweigischen Husaren-Regiment Nr. 17. (Aus zweiter Ehe) Magda Emilie Marie von Johnston und Kroegeborn, geb. 13. Februar 1878 zu Breslau.

Kinder des unter XXII B. 9. angeführten Theodor Sebastian Mortimer.

Gustav Sebastian Alexander von Johnston und Koegeborn, geb. 23. Dezember 1869 zu Breslau, erhielt seine Erziehung im elterlichen Hause und später auf den Gymnasien zu Breslau und Jauer. An letzterem machte er Michaelis 1890 sein Abiturienten-Examen, studirte 2 Semester auf der Universität zu Bonn Jura, und trat October 1891 als Avantageur beim Leib-Kürassier-Regiment Großer Kurfürst (Schlesisches) Nr. 1 in Breslau ein.

Marie Pauline Emilie von Johnston und Kroegeborn, geb. 9. Januar 1877 zu Zweibrodt.

Tochter des unter XXllC. angeführten Carl Emil Eduard Sebastian Maximilian.

Magarethe Therese Valentine Elisabeth Agnes von Johnston und Kroegeborn, geb. 26. Juli 1873 zu Rathen.

Varia die Familie und den Namen Johnston betreffend.

James Johnston of Twickenham war Englischer Gesandter in Berlin unter König Wilhelm dem Dritten (1689 – 1702) und Lord Bewahrer des Archivs von Schottland unter Königin Anna (1702 – 1714). Er war der Sohn des 1663 in Schottland enthaupteten Lord Wareston und starb 15. Mai 1736 im 93. Lebensjahre in Bath.

Robert Johnston, ein geborener Londoner, geboren um 1567, war Königlicher Kaplan, florirte um 1634 und schrieb Predigten.

Robert Johnston, mit dem vorigen nicht identisch, war ein neu-confirmistischer Prediger und edirte gleichfalls Predigten.

Siehe Compend. Gelehrten-Lexikon von Merkens, Leipzig 1715.

Dr. Arthur Johnston, ein Schottischer Schriftsteller aus der Zeit der Königin Elisabeth, zeichnete sich durch seine hervorragende kritische Begabung und dichterische Thätigkeit in lateinischer Sprache aus. Er erlangte durch frühe und eifrige Studien in derselben eine ganz außergewöhnliche Zwanglosigkeit und Geläufigkeit, und ist der Nachwelt als „Schottischer Ovid“ bekannt. Er wurde zu Caskieben bei Aberdeen 1587 geboren studirte Medizin in Padua und lebte ungefähr 20 Jahre in Frankreich. Nach seiner Rückkehr nach England erlangte er die Gunst des Erzbischofs Laud und wurde von Karl I, zum Leibarzt ernannt. Er starb 1641 zu Oxford. Er schrieb eine Anzahl lateinischer Elegien und Epigramme, eine Paraphrase des hohen Liedes, eine Sammlung kurzer Gedichte unter dem Titel Musae Aulicae und sein bestes Werk: eine vollständige Übersetzung der Psalmen. –

Sir John Johnston of Johnston and of Hilton, 4. Baronet und Haupt der Johnston von Caskieben, Anhänger der Stuart betheiligte sich an dem Aufstand des Prätendenten, kämpfte mit seinem Clan bei Sheriff Muir, wo sein einziger Sohn fiel, und starb im Exil 1725.

Johann Alexander von Johnston, schwedischer Captain vermählt mit Hedwig Ulrike von Block, geboren 18. Dezember, 1727, gest. 5. Juli 1790.

Johanne Jakobine von Johnston, geb. 5. September 1763, vermählt 2. März 1788 mit dem Rittmeister Ake Julius Cedercrona (geb. 1758, gest. 1803), gest. 3. März 1841.

Johan Ulric Cedercrona, Oberstlieutenant, geb. 8. Oktober 1790, verm. 18. Januar 1829 mit Magdalena Sophie Freiin Rehbinder, gest. 29. October 1855.

Katharina Christina, Tochter des Detlev Sievert von Ahlefeldt, Königl. Dänischen Landraths und Amtmanns zu Olden-burg und Fehmern, Erbherrn zu Brodau, vermählte sich 2. September 1722 als dessen zweite Gemahlin mit dem Herzog Philipp Ernst von Schleswig-Holstein-Glücksburg, – Sie war geboren 14. November 1687 und in erster Ehe vermählt mit einem Grafen Johnston, nach dessen Tode bis zu ihrer zweiten Verheirathung sie Oberhofmeisterin der Dänischen Kronprinzeß Sophie Magdalena wurde. Sie starb 8. Mai 1726. Die auf ihre erste Ehe bezügliche Stelle ihrer Leichenpredigt lautet folgendermaßen:

„vermählt mit dem in Schottland hochgebornen Herrn Grafen von Johnston, Königlichen Polnischen Generalmajor und Obristen über ein Regiment Cürassier, welche Sponsalia den 19. Juni 1715 uu Brodau durch priesterliche Copulalion vollzogen worden.mSie ward mit einer Comtesse gesegnet und starb in dem ersten Jahr des Lebens. Nachdem sie kaum anderthalb Jahre mit ihrem Eheherrn gelebt, ist derselbe schon gestorben.“

Sir Alexander Johnston, Gouverneur von Ceylon, gab 1829 dem in London weilenden Felix Mendelssohn Bartholdy den Auftrag, für eine in Ceylon beabsichtigte Feier ein Festlied zu componiren, was letzterer in einem, London 7. Juni 1829 datirten Brief, als ein Curiosum seiner musikalischen Erfolge berichtet.

Robert Sidney Johnston, geb. 1805 in Macon County (Kentucky), starb 6. April 1862 in der Schlacht bei Pitts Landing, General der Conföderirten Staaten.

Alexander Keith Johnston, geb. 28. Dezember 1804 in Kirkhill bei Edinburgh, berühmter Chartograph, gest. 9. Juli 1871 in Ben Rhyding.

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