Offener Brief von Christinnen und Christen zur Europawahl
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„Gegen den Verlust des Politischen“ haben wir einen Offenen Brief überschrieben, mit dem wir uns im Sommer 2013 vor der letzten Bundestagswahl zu Wort gemeldet haben. Wir haben darin das Fehlen einer politischen Debatte in Deutschland beklagt und sie auch an der schleichenden Militarisierung unserer Politik und unseres Denkens festgemacht. Geradezu dramatisch bestätigt sich diese Einschätzung durch die andauernde Ukraine-Krise.
Die Europäische Union ist ein Friedensprojekt. Es entstand durch den Willen zur Versöhnung zwischen ehemals verfeindeten Staaten und Nationen. Europa möchte als eine Gemeinschaft wahrgenommen werden, die für Freiheit, die Verwirklichung der Menschenrechte, für solidarischen Abbau von Ungleichheit und die demokratische Partizipation seiner Bürger eintritt. Zur Erreichung dieser Ziele bedarf es eines zivilen friedenspolitischen Grundkonsenses in ganz Europa, der den Ungeist und die Praktiken geopolitischer Machtkonkurrenz überwindet und auftretende Konflikte durch einen konstruktiven Dialog zu lösen versucht. Gewaltfreie politische Mittel sind der angemessene Weg, Europa endlich als Zivilmacht zu entwickeln.
Dass diese Grundlagen gegenwärtig nicht gegeben, ja im Gegenteil sogar ernsthaft in Frage gestellt sind, zeigt die Krise in der Ukraine. Sie hat bei allen Beteiligten zu politischen Reaktionen und militärischen Schritten geführt, die eine Entspannung des Konfliktes zu erschweren drohen und die Grundlagen der europäischen Nachkriegsordnung gefährden. Ausgerechnet in dem Jahr, in dem an vielen Orten des Ausbruchs des 1. Weltkriegs vor 100 Jahren gedacht wird, erlebt die europäische Gemeinschaft eine gravierende Herausforderung ihres Friedensprojektes. Wir bekräftigen, was Christen aus ganz Europa auf der Europäischen Ökumenischen Versammlung 1989 in Basel erklärt haben: „In unseren Ländern oder auf unserem Kontinent gibt es keine Situation, die einen Einsatz von Gewalt verlangen oder rechtfertigen würde“.
Im Kontext der aktuellen Krise um die Ukraine kommt es nun am 25. Mai 2014 zur Europawahl. Sie kann zu einer Richtungsentscheidung für die weitere Entwicklung Europas werden. In einer Reihe von Mitgliedsstaaten nutzen euroskeptische, rechtspopulistische und nationalistische Parteien die schon vorhandene Kritik an der Europäischen Union für ihre Ablehnung des Projekts einer europäischen Einigung. Sollten sie mit einem starken Votum aus der Wahl hervorgehen, könnten sie die Arbeit des Parlaments blockieren. Durch die Beteiligung an der Wahl und durch die eigene Wahlentscheidung kann diese Entwicklung aufgehalten werden.
Wir plädieren dafür, jene politischen Kräfte zu stärken, die für die Weiterentwicklung der Europäischen Union eintreten. Auch wenn das Europäische Parlament kein Mandat zu einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik hat, kann es einer Tendenz zur Renationalisierung der Mitgliedsstaaten dann am wirkungsvollsten entgegentreten, wenn es seine Rechte optimal wahrnimmt und sorgfältig nutzt. Wir sind besorgt über die Aushöhlung der europäischen Sozialcharta und dringen darauf, dass das Europäische Parlament sein Mandat zur Einhaltung der europäischen Verträge erfüllt. Die sozialen Grundrechte dürfen im Zuge der aktuellen Krisenpolitik nicht aufgeweicht werden. Das umstrittene transatlantische Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) muss im Parlament zustimmungspflichtig bleiben. Die Europäische Union darf nicht reduziert werden auf eine Freihandelszone mit dem vorrangigen Ziel, ihre Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene zu stärken. Die bisherigen Reaktionen auf die Finanzkrise und in ihrem Gefolge die Euro-Krise haben in Europa eine Situation zunehmender sozialer Ungleichheit entstehen lassen. Eine der Ursachen dafür ist die Umwandlung der Finanz- und Bankenkrise in eine Staatsschuldenkrise.
Die Hoffnung, dass die soziale Ungleichheit in Europa durch Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, d.h. innerhalb der marktwirtschaftlichen Logik, überwunden werden könne, hat sich schon in den 80er Jahren als Illusion erwiesen. Wir sollten inzwischen begriffen haben, dass als „Reformen“ deklarierte Programme der Strukturanpassung, wie sie von der so genannten „Troika“ den südeuropäischen Ländern auferlegt worden sind, allein die Probleme nicht lösen sondern verschärfen. Sie müssen ergänzt werden durch gezielte Programme der Investitionsförderung. Hier kann und sollte das neu gewählte Parlament als kritischer Gegenpol der Brüsseler Kommission agieren.
In der ursprünglichen Vision der Gründungsgeneration der europäischen Gemeinschaft waren wirtschaftlicher Wettbewerb und Freihandel Mittel, um die Aussöhnung nationaler Gegensätze zu ermöglichen, aber niemals oberstes Ziel. Nach unserer Einschätzung befinden wir uns in einer Situation, wo die ausschließliche Orientierung an der wirtschaftlichen und finanzpolitischen Krisenbewältigung dazu führt, dass die Grundlagen der europäischen Einigung untergraben werden. Deshalb halten wir ein Umsteuern in der Europapolitik für vordringlich, und sind überzeugt, dass eine Neubestimmung der langfristigen Ziele im Sinne der Formel „Solidargemeinschaft statt Staaten-Wettbewerb“ notwendig ist. Diese Neubestimmung der Ziele muss insbesondere auch die europäischen Positionen im Blick auf die Klimakrise und die Revision der bisherigen Flüchtlings- und Asylpolitik umfassen.
Die Stärkung der Vision Europas kann nur gelingen, wenn die Rolle Europas als ziviler Friedensmacht durch gezielte politische Initiativen unterstützt wird. Die Glaubwürdigkeit der Europäischen Union als ziviler Friedensmacht muss gegenüber Szenarien geopolitischer Machtkonkurrenz verstärkt werden. Waffenexporte dürfen nicht länger als ein Beitrag zur internationalen Friedenssicherung gerechtfertigt werden. Vielmehr muss auch auf europäischer Ebene eine strenge und transparente parlamentarische Kontrolle von Rüstungsexporten eingeführt werden.
Die Europawahl am 25. Mai sollte als Chance für die Bürger der Europäischen Union wahrgenommen werden, sich die Vision Europas neu anzueignen und an der Neubestimmung der Ziele der Union mitzuwirken.
Unterzeichner: Heino Falcke, Erfurt – Joachim Garstecki, Magdeburg – Heiko Lietz, Güstrow – Ruth und Hans Misselwitz, Berlin – Konrad Raiser, Berlin – Gerhard Rein, Berlin – Hans-Jochen Tschiche, Satuelle
Berlin, 28.April 2014
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- Gegen den Verlust des Politischen
Offener Brief von Christen zur Bundestagswahl
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Pressetext Europawahl
Europa stärken
Gewaltfreie politische Mittel sind der angemessene Weg, Europa endlich als Zivilmacht zu entwickeln, um den Ungeist und die Praktiken geopolischer Machtkonkurrenz zu überwinden.
Dies schreiben Christinnen und Christen in einem Offenen Brief zur Europawahl.
Die Krise um die Ukraine gefährde die Grundlagen der europäischen Nachkriegsordnung, die durch den Willen zur Versöhnung ehemals verfeindeter Staaten und Nationen entstanden sei.
Die Autoren sind besorgt über die Aushöhlung der europäischen Sozialcharta Sie dringen auf eine Revision der bisherigen Flüchtlings- und Asylpolitik.
Zu den Unterzeichner des Offenen Briefes gehören der Oekumenischen Bewegung verbundene Christen,, die sich vor allem in der DDR für demokratische Freiheitsrechte eingesetzt haben und im geeinten Deutschland den Weg der Gesellschaft kritisch und öffentlich begleiten.
Berlin, am 28.April 2014
I hope the EU will survive and keep to its original purpose. We keep finding and funding better ways to kill versus making peace. I am distressed by the rampant use of money in our elections. My vote has become almost irrelevant. And our worship of guns is equally distressing.
Here is the reponse to me from my senator concerning money in elections.
Dear (Mr). Nicalo: Women still aren’t recognized!
Thank you for taking the time to contact me about proposals to amend the Constitution of the United States with respect to election-related contributions and expenditures. I appreciate hearing from you about this issue.
On January 21, 2010, the Supreme Court issued a ruling in Citizens United v. Federal Election Commission that overturns long-standing campaign finance laws and prohibits the government from banning political spending by corporations in candidate elections. The Court’s 5-4 decision held unconstitutional parts of the Federal Election Campaign Act (FECA) and the Bipartisan Campaign Reform Act of 2002 (BCRA), sometimes referred to as the McCain-Feingold campaign finance law. According to the Court’s majority, restricting corporations from directly participating in elections violates the right to free speech guaranteed under the First Amendment of the United States Constitution. By holding that corporations have the same constitutional right to free speech as individuals, this ruling represents a fundamental doctrinal shift. Those with the deepest pockets, such as Wall Street, Big Oil and insurance companies, may have a greater influence in future elections.
President Obama, some Members of Congress and legal scholars have criticized the ruling as overreaching and setting a dangerous precedent. Others believe the ruling accurately interprets the First Amendment. I strongly believe that our democracy hinges on fair and transparent elections, and I will continue to advocate for limiting the influence of corporate special interests in politics.
Senator Max Baucus of Montana introduced S.J.Res. 5 on January 8, 2013. This legislation proposes a Constitutional amendment which would grant Congress the power to regulate the raising and spending of money and in-kind equivalents with respect to federal and state elections, respectively. On March 12, 2013, Senator Bernie Sanders of Vermont introduced S. 525, proposing an amendment to the Constitution declaring that only natural persons have the ability to make contributions and expenditures to influence the outcome of public campaigns, and providing for Congressional authority to regulate campaign financing. Both S.J.Res. 5 and S. 525 have been referred to the Senate Committee on the Judiciary, of which I am not a member.
On March 21, 2012, Senator Sheldon Whitehouse of Rhode Island introduced S. 2219, the Democracy Is Strengthened by Casting Light On Spending (DISCLOSE) Act, of which I was a cosponsor. S. 2219 would require outside individuals, corporations, labor unions and other organizations to disclose reports for every campaign-related disbursement in excess of $10,000, detailing the amount and nature of the spending, as well as file a certification that the disbursement was not coordinated with a campaign. This legislation would also require “stand-by-your-ad” disclaimers for organizations and corporations purchasing political ads, requiring the top funders of an ad to appear and state that he or she approves the message. On July 10, 2012, Senator Whitehouse int roduced S. 3369, a version of the DISCLOSE Act that contained only the provision requiring disclosure for campaign-related disbursements over $10,000. I joined 52 other Senators in voting to consider S. 3369 on July 17, but the bill unfortunately did not receive the 60 votes necessary for passage. This legislation has not been reintroduced for the 113th Congress, which began on January 3, 2013. Please be assured that should this issue come before the full Senate for consideration, I will have your views in mind.
Again, thank you for sharing your thoughts with me. Please do not hesitate to contact me in the future about this or any other matter of importance to you.
For more information on this or other issues, I encourage you to visit my website, http://casey.senate.gov. I hope you will find this online office a comprehensive resource to stay up-to-date on my work in Washington, request assistance from my office or share with me your thoughts on the issues that matter most to you and to Pennsylvania.
Sincerely,
Bob Casey
United States Senator
http://de.wikipedia.org/wiki/Bob_Casey
P.S. If you would like to respond to this message, please use the contact form on my website: http://casey.senate.gov/contact/