Dez 212014
 

Der Fall Biberstein und die evangelische Kirche

Von Reiner Hering 

Stolz stellt der Chef des Reichssicherheitshauptamtes in gemütlicher Runde die bürgerlichen Berufe seiner Offiziere in den Einsatzgruppen vor.

„Rechtsanwalt, Arzt, Wirtschaftsexperte, Opernsänger“, zählt Heydrich auf und legt eine Kunstpause ein. „Und hier ist unser Prachtstück – Standartenführer Biberstein, ehemaliger lutheranischer Pastor.“

Biberstein!“ ruft Heydrich scherzend, „erzählen Sie uns doch mal von dieser Organisation, die Sie gründeten, als Sie die Kanzel verließen. Wie hieß sie noch?“ Biberstein, auf einmal im Mittelpunkt, errötet. „,Die Bruderschaft der Liebe'“, antwortet er. „Und wie hat sie sich bewährt?“ frotzelt einer der SS-Männer. „Leider sehr schlecht“, antwortet Biberstein gequält, „deshalb bin ich ja auch bei der SS gelandet.“ „Das Evangelium verbreiten, was, Biberstein?“ höhnt die Männerrunde. „Ach, das ist hier gar nicht nötig“, versucht Biberstein den Schulterschluss, „hier sind wir alle Bekehrte zu einem neuen Glauben.“

Ein evangelischer Pastor im engsten Kreis der SS, der Eliteorganisation der Nationalsozialisten, deren Mitglieder Millionen von Menschen umbrachten – diese Szene stammt aus Gerald Greens Roman Holocaust, der durch seine Fernsehverfilmung weltbekannt wurde. Ein Geistlicher im Zentrum des Unmenschlichen? Eine Fiktion, denkt man.

Die Szene in Greens Roman basiert jedoch auf Fakten. Der Romanfigur liegt das Leben Ernst Bibersteins zugrunde. Vor 1941 hieß der SS-Mann Ernst Szymanowski. Der evangelische Pastor und Propst von Kaltenkirchen änderte seinen Namen, weil er ihm zu „polnisch“ erschien, wie er sagte, er aber ganz und gar ein deutscher Nationalsozialist sein wollte.

Der Lebensweg des Ernst Szymanowski von der Kanzel in die Tötungsmaschinerie – sicherlich ein extremes Beispiel – lehrt, dass Kirchenmänner keineswegs durch Amt, Würden und Bibelkenntnis vor dem Naziwahn gefeit waren. Auch wenn sie nicht so konsequent wie Biberstein Sympathie in Überzeugung und Überzeugung in blankes Morden umsetzten, so glaubten viele von ihnen doch heißen Herzens an den Führer und sein neues Reich und predigten gegen Juden und andere Untermenschen.

Geboren am 15. Februar 1899 in Hilchenbach im Kreis Siegen, hatte Szymanowski nach der Schulzeit zwei Jahre lang als Soldat im Ersten Weltkrieg gekämpft.

In nur vier Semestern studierte er dann evangelische Theologie, besuchte sechs Monate ein Predigerseminar und schloss seine Ausbildung mit einem Vikariatsjahr ab. 1924 zum Pastor in Kating berufen und von 1927 an in Kaltenkirchen tätig, wurde er im Oktober 1933 zum kommissarischen Propst von Neumünster und wenig später dauerhaft zum Propst von Bad Segeberg ernannt.

Bereits am 19. Juli 1926 war er in die NSDAP eingetreten. Aktiv in der ihr nahe stehenden kirchenpolitischen Gruppierung der Deutschen Christen, kämpfte der Propst nach 1933 rastlos für das Werk seines Führers. 1934 bis 1935 war er Kreisschulungsleiter der NSDAP und Beisitzer im Kreisgericht der Deutschen Arbeitsfront. Auf einer Parteiversammlung im November 1934 erklärte er auch, wer Deutschlands Unglück sei: „Der Jude, ob Marxist oder gleich in welcher Schattierung, ist immer das verderbenbringende Übel der Völker gewesen. Wo nur der geringste Anlass besteht, sein verderbenbringendes Gift auszustreuen, wird es geradezu gründlich besorgt.“

Bald hielt es Szymanowski nicht länger im kirchlichen Dienst. Er strebte mitten in den NS-Staat und wechselte ins Reichsministerium für kirchliche Angelegenheiten. So war der nächste Schritt für ihn keine Grenzüberschreitung, sondern folgerichtig. Am 1. August 1936 trat Szymanowski der SS bei, Mitgliedsnummer 1300292. Der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, beförderte ihn sogleich zum Untersturmführer. Schnell machte der zielstrebige Szymanowski Karriere und brachte es bis zum Obersturmbannführer. Auch dem von Himmler gegründeten Verein Lebensborn trat er bei und unterstützte dessen bizarres Programm.

Als Verbindungsmann zur Geheimen Staatspolizei in einer herausragenden Position angestellt, löste er sich immer mehr von der Amtskirche. In einem Fragebogen zur Ergänzung der Parteiakte betonte er 1937, im Besitz eines germanischen „Jul-Leuchters“ zu sein. Im darauf folgenden Jahr trat Szymanowski aus der Kirche aus, vier Jahre später meldete er auch den Austritt seiner drei Kinder. Seine Konfession gab er fortan mit „gottgläubig“ an.

Sieben Monate nach dem Einfall deutscher Truppen in Polen wurde Szymanowski zur Wehrmacht an die Westfront einberufen. Doch schon nach einem halben Jahr zog ihn der Reichsbevollmächtigte für die innere Verwaltung ab und teilte ihn dem Chef der Reichssicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes zu. Im August 1941 wurde er nach Oppeln als Leiter der dortigen Staatspolizeistelle versetzt, jetzt unter seinem neuen Namen Ernst Emil Heinrich Biberstein. Dort organisierte er die Deportation der einheimischen Juden. Dann kam er im Juni 1942 nach Russland, wo er das Einsatzkommando 6 der Einsatzgruppe C anführte. Statt MGs setzt Biberstein lieber Gaswagen ein.

Diese vier besonderen Einsatzgruppen, A bis D, waren ein Jahr zuvor auf Befehl Himmlers gebildet worden. Sie begleiteten die Wehrmacht nach Osteuropa, um dort Juden, Sinti und Roma und andere Bürger zu ermorden, die von der SS als „minderwertig“ oder „politisch gefährlich“ kategorisiert worden waren. Die meisten Offiziere dieser Einsatzgruppen zählten gleich Biberstein zu den Akademikern – auch hierin bleibt Gerald Greens Roman der Wirklichkeit treu. Fast alle von ihnen waren, wie der amerikanische Historiker Raul Hilberg in seinem Standardwerk Die Vernichtung der europäischen Juden feststellt, „in den Dreißigern und strebten zweifellos nach Macht, Ruhm und Erfolg“.

Nach einem Jahr als Leiter der Einsatzgruppe C in Taganrog erhielt Bibersteins Einheit den Befehl zum riskanten „Bandeneinsatz“. Kurz danach schied er aus dem Terrorkommando aus und wechselte zurück nach Berlin in den sicheren „Innendienst“.

Es hatte einige wenige protestantische Stimmen gegen den NS-Staat gegeben. Der Pastor und Judaist Walter Windfuhr, obwohl deutschnational eingestellt, gehörte dazu. Er schrieb im Spätsommer 1933: „Im und am Nationalsozialismus hat das evangelische Kirchentum Pleite gemacht. In dem Augenblick, als die SA durch das Turmportal einzog, um die Kirche zu ‚erobern‘, floh Gott hinten aus der Sakristeitür. Nun hat er sich in die Synagoge zurückgezogen als in die einzige gottesdienstliche Stätte, wo das Hakenkreuz nicht regiert.“

Viele protestantische Geistliche gingen den Pakt mit dem NS-Regime ein. Allein in Hamburg gehörte etwa die Hälfte der Pastoren zumindest zeitweise den Deutschen Christen an, ungefähr zehn Prozent waren sogar Mitglieder der NSDAP. In der bayerischen Landeskirche waren etwa vierzehn Prozent der Geistlichen Parteigenossen.

Als der Pfarrer Wilhelm Beye, Mitbegründer der Deutschen Christen und SA-Kämpfer, von Reichsbischof Müller im Januar 1934 als Bischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche eingeführt wurde, standen uniformierte Nationalsozialisten im Braunschweiger Dom Spalier. Das Gotteshaus, Grablege Heinrichs des Löwen, war von den neuen Machthabern (gegen den nur schwachen Protest der Kirche) zum „Staatsdom“, zur „Wallfahrts- und Weihestätte der Nation“ erklärt worden.

Franz Tügel, Hamburger Landesbischof von 1934 bis 1945, war 1931 NSDAP-Mitglied geworden. Sein bayerischer Kollege Hans Meiser hatte ganz im Sinne der NS-Propaganda bereits 1926 vor der „Blutmischung mit einer fremden Rasse“ gewarnt. Im Februar 1939 erklärten fünf protestantische Kirchen, darunter die der Kerngebiete der Reformation in Thüringen und Sachsen, dass Juden keine Mitglieder werden könnten und dass Juden, die evangelisch geworden waren, keinen Anspruch mehr auf Amtshandlungen hätten. Die Landeskirchen von Sachsen, Nassau-Hessen, Schleswig-Holstein, Thüringen, Mecklenburg, Anhalt und Lübeck hoben im Dezember 1941 „jegliche Gemeinschaft mit Judenchristen“ auf. Sie waren entschlossen, so hieß es offiziell in den kirchlichen Amtsblättern, „keinerlei Einflüsse jüdischen Geistes auf das deutsche religiöse und kirchliche Leben zu dulden“.

Das ganze Ausmaß von Bibersteins Taten wurde im Nürnberger Einsatzgruppenprozess deutlich. Der internationale Militärgerichtshof erklärte nach zweijährigem Verfahren, dass die Einsatzgruppen und die Sicherheitspolizei für den Mord an über zwei Millionen Menschen verantwortlich waren. Biberstein selbst gab die Zahl der von seinem Kommando erschossenen Männer, Frauen und Kinder mit „zwei bis drei Tausend“ an. Sie wurden entweder erschossen oder in speziell gebauten Lkws vergast. Er habe die Vernichtung durch „Gaswagen bevorzugt, weil die Gesichter der Toten nicht verzerrt waren“.

Vom Chefankläger in Nürnberg, dem Amerikaner Robert W. Kempner, ist Bibersteins Selbstverständnis überliefert: „Da er nach seiner eigenen Aussage noch am unsichtbaren Altar seiner eigenen Religion betete, wurde er gefragt, ob er versucht habe, den vor dem Tode Stehenden Zuspruch und Trost zu bieten.

Seine Antwort war, dass man, da der Bolschewismus den Atheismus predigte, ‚keine Perlen vor die Säue werfen sollte‘. Er habe gegen das Gebot der Liebe nicht verstoßen.

Biberstein wurde nachgewiesen, den Befehl zur Ermordung von 65 Menschen gegeben und deren Ausführung selbst überwacht zu haben. Auch ist bewiesen, dass unter seiner Führung weitere Massenmorde begangen worden sind. Dennoch erklärte er vor dem Gericht: „In Bezug auf alle Anklagepunkte fühle ich mich vor Gott und meinem Gewissen nicht schuldig.“ Am 8. April 1948 wurde er zum Tode durch den Strang verurteilt, drei Jahre später wandelte man das Urteil in lebenslänglich um.

Die Amtskirche schaltete sich ein. Der Propst von Neumünster Richard Karl Steffen (1896 bis 1994) setzte sich jahrelang für Biberstein ein – mit Erfolg. Am Jahrestag der deutschen Kapitulation, am 8. Mai 1958, wurde Biberstein freigelassen. Danach sagte Steffen, Biberstein habe die Inhaftierung „in vorbildlicher Haltung durchgestanden, und zwar im wesentlichen gehalten durch Gottes Wort und Sakrament und durch seinen in der Tiefe gereiften lebendigen Christusglauben“. Steffen war sich sicher: „Nach meiner Überzeugung ist B. kein Verbrecher.“ Er belehrte sogar die Öffentlichkeit: „Wir sollten doch auch sehr vorsichtig sein in der Verwertung der Nürnberger Prozessakten.“ Und selbst wenn Biberstein zu Recht verurteilt worden sei: „Sollten wir nicht auch vergeben können?“

Spätestens seit Mitte der fünfziger Jahre kümmerte sich Steffen um Biberstein. Dieser hatte in der Woche vor Weihnachten 1955 den Präsidenten des schleswig-holsteinischen Landeskirchenamtes in einem Brief um Unterstützung durch die Vermittlung eines Arbeitsplatzes innerhalb der Kirche gebeten: „Gedacht hatte ich an eine Bürotätigkeit als Angestellter, im Bereich der Inneren Mission oder im Bereich des Kirchl(ichen) Archivwesens.“

Als den Mann seines Vertrauens nannte der Inhaftierte Propst Steffen. Ein Jahr später besuchte Steffen auf Kosten der Landeskirche den Gefangenen in Landsberg und führte zwei lange Gespräche mit ihm, über die er einen eng geschriebenen fünfseitigen Bericht verfasste. Steffen betonte darin, dass die in Landsberg Inhaftierten für die Bundesregierung nicht als Kriegsverbrecher galten, sondern sogar mit Sachspenden aus Bonn unterstützt würden. Er übernahm ohne weitere Überprüfung Bibersteins Behauptung, dass es in seinem Einsatzkommando keine Massenerschießungen gegeben habe – „wohl aber während der Zeit seines Vorgängers“. Für Steffen lag der Fall klar, ein humaner Akt war gefordert: „Wir haben die Pflicht, uns seiner anzunehmen und er ist es wert. Vielleicht haben wir dabei doch auch etwas wieder gut zumachen, was wir bisher versäumt haben.“

Damit Biberstein freikam, hatte Propst Steffen eine Bürgschaft für ihn übernommen. Das Landeskirchenamt stellte 2500 Mark bereit, um ihm eine befristete Beschäftigung zu ermöglichen. Die Propsteikasse Neumünster gab noch einmal 1948,16 Mark dazu, sodass Biberstein von seiner Entlassung bis zum Jahresende beschäftigt werden konnte und den Anschluss an die Arbeitslosenunterstützung erreichte. Später arbeitete er als Angestellter in der Privatwirtschaft, er starb 1986 in Neumünster.

Amtsbruder und SS-Kamerad Steffen bleibt bis 1966 Propst. Warum gerade Propst Steffen sich so nachhaltig für Ernst Biberstein einsetzte, war nur Eingeweihten bekannt. Denn beide Biografien weisen Parallelen auf. Auch Steffen wurde 1933 „aus nichtkirchlichen Gründen“ – wie es später hieß – Propst, er amtierte in Neumünster, war dort Szymanowskis Nachfolger und Kollege. Zwar war er erst am 1. Mai 1933 in die NSDAP eingetreten, Mitgliedsnummer 2745735, aber schon in den zwanziger Jahren hatte er sich als Freikorpskämpfer hervorgetan.

Szymanowski und Steffen wurden wie alle Pröpste und Beamte des Landeskirchenamtes am 19. September 1934 auf den neuen Staat vereidigt. Im Frühjahr desselben Jahres und damit noch zwei Jahre vor Szymanowski war Steffen der SS (Motorsturm) beigetreten. Als Pastoren nicht mehr unbedingt erwünscht waren, wurde er 1935 „in Ehren entlassen“, wie er gegenüber Parteimitgliedern hervorhob.

In der Kaltenkirchener Zeitung vom 28. April 1934 lasen sich Karfreitagsgedanken Steffens so: „Deutscher, bedenke, dein Vaterland ist mit Blut erkauft! Aus Blut und Tränen wuchs empor ein neues Deutschland. Und wie gewaltig lebt die Macht des Blutes in der braunen Kämpferschar unseres Führers. Kann man sich die Glut der Bewegung denken ohne die zwingende Macht des in heiligem Einsatz und Opfer dahingegebenen Blutes? Unmöglich!“

Steffen wurde bereits im Dezember 1945 wieder als Propst bestätigt. Er übte sein kirchliches Amt unbehelligt bis zu seiner Pensionierung im November 1966 aus.

Wer heute an die evangelische Kirche im Nationalsozialismus denkt, weiß so gut wie nichts von Ernst Biberstein und anderen Pastoren, die dem Hakenkreuz dienten und nach dem Krieg in Amt und Würden blieben. Er denkt eher an die Widerstandskämpfer der Bekennenden Kirche, an den Märtyrer Dietrich Bonhoeffer.

Gerade aber um das Vermächtnis der wenigen Pastoren zu stärken, die Widerstand gegen die Nationalsozialisten leisteten, sollte sich die evangelische Kirche in Deutschland auch mit Amtsträgern aus ihrer Vergangenheit wie Biberstein und Steffen beschäftigen. Zwar hat sie gleich im Oktober 1945 in der Stuttgarter Schulderklärung ein Bekenntnis zu ihrer Mitschuld an den Verbrechen im NS-Staat abgelegt. Aber dieses Papier, unter internationalem Druck geschrieben und von der Mehrheit der Kirchenmitglieder abgelehnt, diente eher dazu, alle weiteren Fragen nach dem Verhalten der Amtskirche im „Dritten Reich“ abzuwiegeln, als zur Aufklärung zu ermutigen.

Die Erforschung der evangelischen Kirche zur NS-Zeit beschränkte sich bis in die siebziger Jahre auf das Kapitel „Kirchenkampf“, auf die Auseinandersetzungen etwa zwischen Deutschen Christen und Bekennender Kirche.

Hier setzte auch die 1955 gegründete Kommission für die Geschichte des Kirchenkampfes in der nationalsozialistischen Zeit an. Mehrere Dutzend Bände und Ergänzungsschriften hat diese verdienstvolle Einrichtung veröffentlicht, seit 1975 erweiterte sie ihr Tätigkeitsfeld auf die kirchliche Zeitgeschichte insgesamt.

Dennoch bleibt der Umgang mit der eigenen Vergangenheit schwierig. Es fehlen Monografien zu regionalen und lokalen Amtsträgern. Vieles ruht noch heute unbeachtet in den Archiven, und die Chance, Zeitzeugen zu befragen, verstrich ungenutzt. Zwar haben Klaus Scholder und Kurt Meier in den siebziger und achtziger Jahren erste Überblicksarbeiten zur Kirche im NS-System veröffentlicht. Es müssten aber endlich Bände folgen, die den neueren Forschungsstand widerspiegeln.

Immerhin: 1998 bekannte sich die Synode der Nordelbischen Landeskirche zum schuldhaften Handeln im NS-Regime. Sie richtete eine (auf zwei Jahre befristete) Stelle zur Sichtung der Quellen ein – mit dem Ziel, „insbesondere die Geschichte der Judendiskriminierung und -entrechtung in den ehemaligen Landeskirchen“ aufzuklären und darzustellen.

Und Biberstein? Er ist immer noch kein Thema. Selbst das neueste, vor zwei Jahren erschienene Standardwerk zur Kirchengeschichte Schleswig-Holsteins beschreibt das Leben Szymanowskis nur bis ins Jahr 1935. Sein weitere Karriere, vor allem seine Beteiligung an den Massenmorden in Osteuropa, wird mit keinem Wort erwähnt – ganz zu schweigen von dem unermüdlichen Einsatz des Propstes Richard Karl Steffen für seinen alten SS-Kameraden.

Die Zeit vom 13.04.2000 


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