Feb 252016
 
Der Missionswissenschaftler Paul Gäbler (1901-1972)

Von Martin Tamcke

1. Indienforschung und die Theologische Fakultät der Georg-August-Universität zu Göttingen

Die Georg-August-Universität Göttingen nimmt eine Führungsposition in der deutschen Wissenschaftslandschaft im Blick auf Indien ein. Diese Stellung neben Heidelberg verdankt die Universität Göttingen dem an ihr gegründeten Center for Modern Indian Studies, wofür man nicht nur hochqualifizierte Fachleute aus aller Welt hat gewinnen können, sondern das auch – neben der weiterhin bestehenden Indologie – einen eigenen Studiengang entwickelt hat.1 In der Planung des Zentrums war die Theologie zunächst intensiv beteiligt, musste aber zusehends ihren Platz als mitverantwortliche Fakultät unfreiwillig ganz räumen. Die gegenwärtigen Indienkooperationen der Fakultät basieren zum Teil auf langen Traditionen. Für die Kooperation mit dem Karanataka Theological College in Mangalore spielte es eine entscheidende Rolle, dass deren langjähriger Principal – später Bischof der dortigen Kirche und Vorsitzender des Senats von Serampore, John Stephen Sadanada – bei Rudolf Smend im Alten Testament promoviert hatte.2 Für die Kooperation mit dem St-Ephraems-Ecumenical-Research-Institute an der Mahatma-Gandhi-Universität in Kottayam (und der mit dem Orthodoxen Seminar in Kottayam) war ausschlaggebend, dass dessen Gründer und Direktor, Dr. Jakob Thekeparampil3 Ende der 70er Jahre in Göttingen wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich 13 bei Professor Werner Strothmann gewesen war.4 Indes war für die Zusammenarbeit mit der Gurukul Theological School and Research Center in Chennai (früher Madras) entscheidend, dass der Leiter der dortigen Abteilung für Kirchengeschichte und Direktor des Lutheran Heritage Archives, Andreas Groß, der erste Doktorand des Lehrstuhlinhabers im Bereich der Orientalischen Kirchengeschichte in Göttingen gewesen war.5 Eigene Projekte des Göttinger Lehrstuhles für Ökumenische Theologie widmeten sich verschiedenen Bereichen Indiens.6 Die wissenschaftliche Arbeit der Theologen in Göttingen hatte seit Jahrhunderten einen Fokus auf die semitische Welt von Äthiopien bis Indien gehabt, besonders in den syrischen Traditionen der Region.7

Schon diese ersten Blitzlichter hätten also deutlich machen können, wie intensiv die Kontakte zu Indien seitens der Theologischen Fakultät waren und wie sehr sie hätte ihre Kompetenz mit in das neue Zentrum einbringen können. Tatsächlich ist auch für die Theologie selbst ihre Einbettung in die Weltchristenheit heute notwendiger denn je, sodass die Fakultät heutzutage einen internationalen Masterstudiengang „Intercultural Theology“ unterhält, in dem Indien in der Lehre einen der Schwerpunkte bildet.

Göttinger Theologen trugen immer schon zur Erforschung Indiens bei. Der Alttestamentler Johann Gottfried Eichhorn (1752-1827) beschäftigte sich mit Indien8 und sein Fachkollege Georg Heinrich August Ewald (1803-1875), einer der Göttinger Sieben, hielt so im Wintersemester 1826/1827 eine Vorlesung über die Sanskritsprache und Literatur.9 Er veröffentlichte aber auch selbst zum Sanskrit, und zahlreiche Sanskrit-Spezialisten waren seine Schüler.10 Intensive Studien zum Sanskrit waren dem vorangegangen.11 Auch der später in Halle lehrende August Friedrich Pott (1802-1887), Mitbegründer der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, verband Theologie und Sanskrit schon in seiner Göttinger Zeit.12 Der Theologe Friedrich Bollensen (1809-1896) wurde in Göttingen von Ewald mit dem Sanskrit vertraut gemacht und wirkte von 1852 bis 1858 als Professor für Sanskrit im russischen Kazan.13 Als Vertreter der Religionsgeschichtlichen Schule in Göttingen hier seit 1893 habilitiert und Privatdozent – verband auch Heinrich Hackmann (1864-1935), der lange Pfarrer im chinesischen Schanghai gewesen war (1894-1904), unter anderem Indienstudien mit Theologie und lehrte von 1913 bis 1934 Religionsgeschichte in Amsterdam.14 Wilhelm Bousset (1865-1920)15, 1890-1916 Neutestamentler in Göttingen, lernte Sanskrit, um damit breitere Forschungsperspektiven zu bekommen.16 Für Rudolf Otto (1869-1937),17 der von 1906 bis 1915 in Göttingen lehrte – er reiste 1927-1928 dann selbst nach Indien (beließ es folglich nicht bei einem rein intellektuellen Interesse)18 -, wurden Impulse aus dem Hinduismus wichtig für einen systematischen Zugang zu den religiösen Erfahrungen indischer Mystik.19

Auch der 1980 bei Gernot Wießner sich habilitierende Religionshistoriker Ulrich Berner lernte nicht nur Sanskrit, sondern veröffentlichte auch zu Themen Indiens.20

Unter denen, die in der jüngeren Geschichte der Theologischen Fakultät der Göttinger Georg-August-Universität sich um die Indienkunde für die Theologie besonders verdient gemacht haben, nimmt Paul Gäbler nun eine herausragende Stellung ein, weil er ganz und gar in seiner Forschung von Indien bestimmt war.

2. Biographie Paul Gäblers

Paul Gäbler,21 am 25. Dezember 1901 im südindischen Tiruvallur als Sohn des Leipziger Missionars Gustav Hermann Gäbler (1867-1918)22 geboren, studierte von 1920 bis 1924 in Leipzig Theologie, gab kurze Zeit Unterricht am Leipziger Missionsseminar, führte vorbereitende Studien für seine Dissertation durch und ging – nach dreimonatiger Sprachausbildung in England – nach dem zweiten Examen (am 18. Oktober in der Leipziger Thomaskirche ordiniert, am 25. Oktober in der Leipziger Nikolaikirche als Missionar ausgesandt) im November 1925 nach Indien. Dort lernte er Tamil (die Tamilexamina legte er 1926 und 1927 ab), heiratete 1928 und leitete von 1928 bis 1931 ein Internat (Fabrizius-Schule) in Madras (heute Chennai) und wirkte u. a. an der Universität Madras als Deutschlehrer und Studentenpfarrer.23 Gäbler gehörte zu den ersten deutschen Missionaren der Leipziger Mission, die nach dem Ersten Weltkrieg wieder in Indien zugelassen wurden.24 Das nunmehr verkleinerte Arbeitsfeld der Leipziger Mission gehörte zu der seit 1919 halbautonomen lutherischen Tamilkirche.25 Für die damalige Missionswissenschaft waren Gäblers Übersetzungen der Bücher von Stanley Jones („Der Christus der indischen Landstraße“ und „Christus am runden Tisch“) ein gewichtiger Beitrag zur Wahrnehmung auch der amerikanischen Bemühungen in Indien.26 1931 bis 1933 arbeitete er als Missionar in Pattukkottai (Kleinstadt südlich von Tanjore), wo auch seine Studie zur dortigen lokalen Göttin entstand. Bei einem durch Erkrankung verlängerten Heimaturlaub fertigte er bis März 1935 seine ursprünglich von Hans Haas (1868-1934)27 – seit 1915 Nachfolger Nathan Söderbloms (1866-1931)28 in Leipzig mit jahrelanger Erfahrung als Pfarrer und Dozent in Japan (Tokio und Yokohama) – angeregte Dissertation zu Sadhu Sundar Singh (1888-1929)29 an und geriet dadurch in die heftige wissenschaftliche Kontroverse um die Beurteilung die führenden Repräsentanten der frühen indischen Theologie, die besonders zwischen Oskar Pfister (1873-1956) und Friedrich Heiler (1862-1967) entbrannt war.30 Zurückgekehrt nach Indien übernahm er die Leitung des von der Leipziger mit der Schwedischen Mission gemeinsam begründeten Religionslehrerseminars in Trichinopoly und wurde 1936 Präsident der Leipziger Mission in Indien.31 Aufgrund des Weltkrieges interniert, wirkte er in der Landeskirche Hannovers zunächst als Pfarrer von 1947 bis 1950 in Oesselse, ehe er die Pfarrstelle in Niedernjesa und Stockhausen bei Göttingen übernahm (1950-1970) und damit verbunden den Lehrauftrag für Missionswissenschaft an der Theologischen Fakultät der Göttinger Georg-August-Universität (1957-1972). Er starb am 3. Oktober 1972 in Göttingen-Geismar und wurde am 7. Oktober auf dem Friedhof in Niedernjesa beigesetzt. Paul Gäbler ist wie kaum ein anderer Lehrender an der Theologischen Fakultät der Georg-August-Universität zu Göttingen quellenmäßig für das Internet erschlossen: Briefe, Tagebücher und Werke stehen jedem Interessierten online zur Verfügung.32 Allerdings werden so auch Fehlinformationen tradiert: Walter Hellinger spricht in seinem Aufsatz zu Paul Gäbler von einer Dozentur für Missionswissenschaft in Göttingen, die Gäbler angeboten worden sei und von der er nicht habe leben können, weshalb er die Pfarrstelle in Niedernjesa übernommen habe.33 Dabei handelte es sich aber nur um einen der üblichen Lehraufträge für die Missionswissenschaft, mit denen die Göttinger Fakultät kompensierte, dass an ihr niemals ein Lehrstuhl für Missionswissenschaft bestanden hatte. Der missionswissenschaftlich bedeutsamste Göttinger Theologieprofessor, Carl Mirbt (1860-1929), war Professor für Kirchengeschichte, auch wenn er der Begründer der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft war.34

3. Aspekte zur Erschließung des literarischen Werkes von Paul Gäbler

Paul Gäblers literarisches Werk ist keinesfalls nur unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu sehen. Er schrieb gerade in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg ganz im Kontext seiner Leipziger Missionsgesellschaft. Und mit diesem Kontext waren ebenso in seinem Werk missionstheologische Voraussetzungen scheinbar selbstverständlich, die heute die frühen Arbeiten wissenschaftlich obsolet erschei­nen lassen könnten, wenn nicht gerade die Erforschung des missionstheologischen Zeitgeistes in der Zeit der Weimarer Republik die leitende Fragestellung sein sollte. Zu selbstverständlich wird da noch von Heiden und Heidenpredigt gesprochen, zu wenig ist da bereits erkennbar, dass die, an die sich die Mission wendet, ihrerseits bereits religiös verankert sind. Wenn Gäbler in einer Zeitschrift veröffentlicht, die sich damals noch ganz selbstverständlich „Die deutsche evangelische Heidenmission“ genannt hat, so werden Sichtweisen verständlich, oft narrativ aufgeladen (Wie ist Indien so weit, so weit!), die das missionarische Selbstbewusstsein im Kontrast zur indischen Religiosität zu verstehen gesucht haben, wie etwa die geradezu paradigmatische Äußerung:

Und doch, nimmt man alles in allem, die äußeren Nöte und das religiöse Sehnen, das letztlich in die Irre geht, so wird dem Missionar das Herz unendlich schwer. Denn was er bei den Dörflern tagaus, tagein aus allernächster Nähe schaut, sind Öde und Leerheit, Müdigkeit und Armut. Heiß ist die Indische Sonne, anstrengend die Arbeit, schwül die Nacht. Arm ist das Leben an Hoffnungen, reich an Enttäuschungen. Nach ehernen Gesetzen nimmt das Dasein seinen Lauf, unerbittlich ist das Karma, unersättlich sind die Götter, und der Mensch ist nichts als Staub. Was für Hoffnungen kann solch eine Religion wecken? Was für einen Trost kann sie spenden? Was für Kraftquellen vermag sie zu erschließen? Wohl zeigt sie dem Menschen seine Ohnmacht und Schuld, aber Freiheit und Erlösung vermittelt sie nicht, und Gottes Antlitz bleibt verhüllt.35

Immer noch wird die Arbeit vor Ort erst recht getan, wenn ein deutscher Missionar die Gemeinde versorgt, indische Pa­storen erscheinen nur als Ersatz etwa infolge der Ausweisung der deutschen Missionare während des Ersten Weltkrieges, doch werden sie von Gäbler positiv gewürdigt.36 Mit der Hochschule „Gurukul“ in Madras (heute: Chennai) ist bereits systematisch theologischer Nachwuchs für die lutherische Kirche herangezogen worden.37 Aber diese frühen Texte der 1930er Jahre sind nicht als abschließende Positionsbestimmungen Gäblers zu verstehen. Je länger, desto mehr weicht der oft narrative Ton, der deutlich Indien eher als ein oft wertendes Bild von Indien vermittelt, um das eigene Handeln von daher zu legitimieren, einer echten Neugier, die nun allerdings auch so etwas wie wissenschaftliche Neugier bei Gäbler erkennen lässt. Er rechtfertigt diese Neugier sowohl konventionell missionstheologisch (Die Erforschung des Heidentums ist ein Stück Missionsdienst.38) als auch wegen der bis dahin fehlenden Fachliteratur zu der von ihm dargestellten Göttin am Ort seines jahrelangen Wirkens in Pattukkattai (so habe er Gelegenheit zu einem eingehenderen Studium dieser Göttin gehabt).39 Noch aber bleibt deutlich, dass Gäbler von interreligiöser Partnerschaft im Geiste gleicher Würde und Wertigkeit noch weit entfernt ist. Zu seinem Resümee gehören markige Sätze der Herabsetzung indischer Religion: Was immer an religiösem Erbgut lebendig ist, hat sich in dem breiten Bett dieses Götzendienstes vereinigt.40 Er nahm nur den Schatten einstiger religiöser Vitalität wahr, begriff aber zugleich, dass seine Beobachtungen erst den Anfang zu wissenschaftlicher Betrachtung bilden konnten: Was gegenwärtig geübt wird, ist freilich im allgemeinen nicht viel mehr als eine Fülle halbtoter Zeremonien, deren Sinn und innerer Wesensgehalt selbst dem Frommen kaum mehr erkennbar ist. Dass hier noch vieles der wissenschaftlichen Forschung und ihrer Erschließung harrt, dürfte deutlich geworden sein.41 Gäblers wissenschaftliche Neugier versteht sich hier als „work in progress“ und damit wohl auch als von dem Bewusstsein der eigenen wissenschaftlichen Unzulänglichkeit getragen. Und genau an diesem Punkt sticht er nach Wahrnehmung von Andreas Nehring aus dem Rahmen der Leipziger Indienmissionare heraus. Nehring, dessen Darstellung der tamilischen Religion durch Leipziger Missionare grundlegende Erkenntnisse zum Rezeptionsprozess indischer Religion durch die deutschen Missionare befördert hat, findet die Fußnote Gäblers bemerkenswert. Gäbler hatte dort angemerkt:

Ich erwähne dankbar, dass ich die meisten Einzelheiten der Mitarbeit zweier Inder, D. Chinnappan und G. D. Francis, zu verdanken habe, die mir das von ihnen zusammengetragene Material zur Verfügung stellten.

Wer die indischen Verhältnisse kennt, weiß, dass man als Europäer bei derartigen Nachforschungen auf die Hilfe zuverlässiger Inder angewiesen ist.42 Die Angewiesenheit auf indische Informanten, die Abhängigkeit von deren Erkenntnissen und Einsichten und Sammlungen, stand für alle redlichen Missionare außer Frage. Diese Abhängigkeit schlug sich aber nicht in der namentlichen Anerkennung der Informanten nieder. Anders eben bei Gäbler. Und gerade dies führt dazu, dass Nehring diese Besonderheit Gäblers auch herausstellt:

„Paul Gäbler, der 1938 eine Ethnographie einer Dorfgöttin von Pattukkottai verfasst hat, erwähnt als einziger der Leipziger Missionare seine Informanten mit Namen und macht zugleich die Abhängigkeit der europäischen Sicht von einheimischen Informationen deutlich.“43

Jedoch gilt ebenfalls für Gäbler Nehrings grundlegende Kritik:

„Den Missionarsberichten fehlt aber meist die Polyphonie eines offenen Dialogs, der die Stimme der Einheimischen neben der ihrer westlichen Repräsentanten erklingen lässt.“44

Der Widerstreit zwischen konventioneller lutherischer Missionstheologie und erwachendem religionswissenschaftlichem Interesse in Gabler blieb noch dem Sendungsbewusstsein verhaftet, in dem der Europäer schließlich mittels seines theologischen Offenbarungsanspruches die religiösen Aussagen seines Gegenübers weiterhin – wohl ungewollt – diskreditierte.

Gäblers theologisches Hauptwerk galt schließlich der Gründungsgestalt dessen, was heute indische Theologie genannt wird. Doch diese Gründungsgestalt, Sadhu Sundar Singh, in der erstmals christliche Theologie in Indien nicht mehr als Export europäischer Theologie, sondern als indische Theologie greifbar wurde, hatte in Europa erbitterte Auseinandersetzungen in der Einschätzung der Person hervorgerufen. Die Selbststilisierung religiöser Führungsgestalten in Indien mittels stets neu zu konstruierender Perspektive auf die eigene Geschichte in die jeweiligen Bedingungen der unterschiedlichen indischen Kontexte hinein, die sich nicht an historischen Fakten, sondern an der Essenz des Mittzuteilenden festmacht, wurde einerseits mit moralischem Anspruch als Scharlatanerie gebrandmarkt, andererseits als konsequenter Ausdruck des Indischen in seiner Symbiose mit dem Christlichen an erkannt. Gäbler tendierte in seinem Gesamturteil dann eher zu den Kritikern Sadhu Sundar Singhs. Dabei kommt sein eigener Widerstreit zwischen durchgehaltenem missionstheologischem Ansatz und echtem Interesse an der indischen Religion so zum Tragen, dass unentwirrbar bleibt, was Projektion und aus den Äußerungen des Sadhu selbst gestützt ist. Wenn er den Sadhu als den Typ eines homo religiosus45 verstand, so war das einerseits teilweise für Erklärungen zielführend, andererseits blieb Gäbler bei einer solchen Klassifizierung seltsam außerhalb stehend, deutlich stellt er heraus, dass der Sadhu nicht durch Rede oder Gedankenreichtum fasziniert habe, sondern durch seine Bescheidenheit und den Eindruck einer geschlossenen Persönlichkeit.46 Während ein Mitschüler des Sadhus ihn gerade wie ein Schilfrohr und rein wie eine Glocke charakterisierte, wies Gäbler auf Missklang und schrille Dissonanz47 hin, weil er Dinge behauptet hätte, die der Nachprüfung nicht standhielten. Übertreibungen und scheinbar offensichtliche Unwahrheiten disqualifizieren den Sadhu.48 Immerhin räumt Gäbler ein, dass der Versuch, den Sadhu mittels seines indischen Hintergrundes erklären zu wollen, zu seiner Zeit kaum hat gelingen können, weil die gründliche Vertrautheit mit dem indischen Volkstum, die da für Voraussetzung sei, eben nicht vorhanden sei:

Angesichts dieses Sachverhalts kommen wir zu dem Ergebnis, dass vorläufig die wissenschaftlichen Voraussetzungen fehlen, um eine bis ins Einzelne gehende Analyse der Persönlichkeit Sundar Singhs vorzunehmen.49

Gäbler zeichnet ihn auch unter Berufung auf seine eigene Erfahrung in seine Sicht der Religiosität in indischen Dörfern ein, macht so die Anfälligkeit für das Wunderbare nachvollziehbar. Er bedenkt ihn als Visionär und Ekstatiker, nutzt dies dann aber schließlich nur für die psychologisierende Feststellung, dass es sich hier um ein Schulbeispiel für die Projizierung eines transzendentalen Erlebnisses in das Diesseits50 handele. Den Sadhu als Inder und Mystiker zu verstehen, erlaube, für viele seiner ungeschichtlichen Aussagen eine einleuchtende Erklärung zu finden.51 Doch sei es verhängnisvoll, wenn durch das ekstatische Erlebnis der natürliche Wirklichkeitssinn beeinträchtigt werde52 In der Alternative zwischen Friedrich Heiler, der in Sundar Singhs Gabe der Ekstase ein „Gnadengeschenk“ gesehen und Oskar Pfister, der schlicht im Sinne psychopathologischer Züge von „erheblichen Störungen der Realitätsfunktion“ gesprochen hat, schließt sich Gäbler letztlich doch näher an Pfisters Argumentation an und spricht hinsichtlich der Ekstasen Singhs von krankhaften Zügen.53 Nunmehr wird Singh vollends psychologisierend als Opfer des Kults um ihn gesehen: So geriet Sundar Singh in Versuchung, nun auch seinerseits die romantische Seite seiner Reiserlebnisse besonders zu betonen.54

Der Erklärung folgt dennoch die moralische Verurteilung. Die Tatsache, dass er es mit der Wahrheit nicht genügend genau genommen habe, mache ihn schuldig.55 Dem inneren Wollen wird die Gewissenhaftigkeit gegenüber gestellt. Denn die Wahrhaftigkeit soll sich nicht nur auf die inneren Bezirke unseres Erlebens erstrecken, sondern auch bis in die Verästelungen unseres äußeren Seins.56 So sei er bei der Heiligung weit hinter dem Ideal zurückgeblieben. Mangelnder Wahrheitsernst trübe sein Charakterbild. Die Frage, ob Sundar Singh ein Betrüger oder ein Heiliger war, sah er mit seiner wissenschaftlich wohlbegründeten Hypothese für beantwortet an, obgleich er ganz allgemein einräumte, dass Urteile über andere Menschen immer mit Vorbehalt gemacht werden müssten.57 Gäbler blieb bei diesen Urteilen von 1937 im Kern stehen. So erneuerte er seine Sicht des Sadhus 1962 in seinem Artikel zu ihm in der RGG (Religion in Geschichte und Gegenwart).58 Zwar würdigte er ihn dort auch positiv (Sundar Singh war Mystiker, geprägt von Gebet und Meditation, die in späteren Jahren häufig in Visionen mündeten. Seine später in sechs Schriften niedergelegte Botschaft handelt vor allem vom persönlichen Leben des Christen, von Gebet und Heiligung, Kreuztragen und Leidensbereitschaftschaft.59, verschwieg auch nicht den tiefen Eindruck, den er auf seinen Reisen hinterließ, vermehrte aber seine Kritik indessen noch um den Hinweis auf das Fehlen des Aspektes der Kirche. Als schlichter Sohn eines indischen Dorfes sei er lebenslang mythischen Welt verhaftet geblieben.60 Dabei leitete mittlerweile Friso Melzer (1907-1998),61 der ebenfalls als Missionar in Indien tätig gewesen war, eine Renaissance des Sadhus ein, die in ihm einen Repräsentanten evangelischer Sadhus, einer evangelischen Variante der Wandermönche Indiens, sah. Sie legitimierte entschieden diese Lebensweise und die in ihr sich zum Ausdruck bringende Religiosität und erschloss sie konkret deutschen Protestanten als religiöse Hilfe.62

Aber ebenso entwickelte sich Gäbler weiter. Nicht nur, dass er in der wissenschaftlichen Lexikographie zu einer wichtigen Ressource für Artikel zur religiösen Welt Indiens wurde,63 er reflektierte nun auch über die nach dem Zweiten Weltkrieg völlig veränderte Situation im Bereich der Mission, wo nun die von den Missionsgesellschaften gegründeten Kirchen sich aus der Vormundschaft der europäischen Missionen lösten. Gäbler begleitete diesen Prozess durch Gedanken zu Wesen und Gestalt der damals sogenannten Jungen Kirchen (und hob ganz zeittypisch dabei besonders auch auf die nichttheologischen Faktoren ab).64 Er suchte sich und interessierten Theologen unter den veränderten Bedingungen über die Fortführung dortiger missionarischer Verkündigung klar zu werden. Zwar nahm er in seinem dazu zentralen Aufsatz „Zur Frage der missionarischen Verkündigung in Indien“65 aus dem englischsprachigen Raum die Methode des „Comprehensive Approach“ auf, die die Kluft zwischen Missionaren und ihren Adressaten verringern sollte, hielt aber der indischen Religion weiterhin eine Relativierung der Wahrheit vor, sah indischen Mythos und europäisches Geschichtsverständnis im Widerstreit, zieh die Inder nach wie vor des Eklektizismus, des Synkretismus, der Unwahrheit. Und doch kündigt sich in den letzten Sätzen der radikal dazu in Gegensatz stehende Umbruch zu Inter- und Transkulturalität an: Mission  wird zur Kommunikation. Es gilt, sich zu den anderen hineinzufühlen und ihn genau so genau wie irgend möglich kennen zu lernen. Das mag der Weg zu sein. Gegenüber – Begegnung – Gemeinschaft, und alles im Verstehen.66


Anmerkungen

Zu den Informationen zum Zentrum vgl. Holk STOBBE: Herzlich Willkommen am CeMIS, online: https://www.uni-goettingen.de/de/131257.html (letzter Abrufzeitpunkt: 25.02.2016).

2 Nach wie vor werden alle höheren theologischen Studiengänge in Indien unter Serampore durchgeführt, auch wenn sie an den verschiedenen Standorten der Hochschulen in Indien angeboten werden. Vgl. zu Sadanadas Amtsantritt als Bischof DAJWORID MEDIA NETWORK: Mangalore: Rev. Dr John Stephen Sadananda Installed CSI Bishop, online: http: //www. daijiworld. com/news/news_disp. asp?n_id=64799 (letzter Abrufzeitpunkt 25.02.2016); zu seinem Amt als Chancellor der Serampore University DAIJIWORLD MEDIA NETWORK: Mangalore: Bishop Dr Sadananda Appointed as Chancellor of Serampore University.

Vgl. Geevarghese PANICKER, Jakob THEKEPARAMPIL, Abraham KALAKUDI, Festschrift: Rev. Dr. Jacob Thekeparampil, The Harp 20/1 (2011).

Werner Strothmann wird vorrangig aufgrund seines Verhaltens in nationalsozialistischer Zeit in der Forschung heute kontrovers diskutiert. Seine Bedeutung für die Syrologie ist international anerkannt. Werner Strothmann hat sich im Blick auf Indien vorrangig für die syrischstämmige Thomaschristenheit interessiert, vgl. Werner STROTHMANN (Hrsg. und Übers.): Jakob von Sarug: drei Gedichte über den Apostel Thomas in Indien (GOF.S 12), Wiesbaden 1976.

Vgl. Andreas GROSS: Missionare und Kolonisten. Die Basler und die Hermannsburger Mission in Georgien am Beispiel der Kolonie Katharinenfeld. 1818-1870 (Studien zur Orientalischen Kirchengeschichte 6), Hamburg 1998.Zu seiner Arbeit vgl. Pastor Ponniahniah MANOHARAN: Arbeit des ELM in Indien, online:http://www.landeskirche-braunschweig.de/fileadmin/texte/Dokumente/TELC.pdf (letzter Abrufzeitpunkt: 25.02. 2016), als wichtigstes Werk zu Indien, das Groß zu verantworten hatte, vgl. Andreas GROSS, Vincent KUMARADOSS, Heike LIEBAU (Hrsg.), Halle and the Beginning of Protestant Christianity in India, Bd. 1-3, Halle 2006.

Vgl. Martin TAMCKE: MWK PROJEKT: BEFREIUNG ODER UNTERDRÜCKUNG? Das Wirken Hermannsburger Missionarinnen unter den Dalit-Frauen in Andhra Pradesh, online: http://www.uni-goettingen.de/de/mwk-projekt-%E2%80%9Ebefreiung-oder-unterdr%C3%BCckung-das-wirken-hermannsburger-missionarinnen-unter-den-dalit-frauen-in-andhra-pradesh%E2%80%9C/439170.html (letzter Abrufzeitpunkt: 25.02.2016); Martin TAMCKE: Presseinformation: Südindien: Aktivitäten von Missionarinnen unter Frauen niederer Kasten. Fördermittel des Wissenschaftsministeriums aus dem Programm „Pro Niedersachsen“. Vier Jahre arbeitete Gladson Jathanna als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl mit (heute lehrt er am Karnataka Theological College in Mangalore, Karnataka/Indien).

Zu Veröffentlichungen vgl. Martin Tamcke, Gladson JATHANNA (Hrsgg. ): Body, Emotion and Mind. Embodying‘ the Experiences in Indo-European Encounters (Studien zur Orientalischen Kirchengeschichte 49), Wien/Zürich/Berlin 2013; Martin TAMCKE, Gladson JATHANNA (Hrsgg.): Constrution of the Other, Identification of the Self. German Mission in India (Studien zur Orientalischen Kirchengeschichte 45), Berlin 2012. Göttingen und Pune unterhalten zudem einen gemeinsamen internationalen Masterstudiengang, dessen Göttinger Leiter der Inhaber des Lehrstuhles für Ökumenische Theologie ist; vgl. Partner Universities – Euroculture Consortium, online: https://www.uni-goettingen.de/de/31858.html (letzter Abrufzeitpunkt. 25.02.2016).

Vgl. Martin TAMCKE: Den Orient im Blick. Göttinger Theologen erforschen den christlichen Orient (Werner Strothmann, Gernot Wießner, Wolfgang Hage) in: Göttinger Theologen, online: https://www.uni-goettingen.de/en/366146.html (letzter Abrufzeitpunkt: 25.02.16).

Vgl. Johann Gottfried EICHHORN: Geschichte der Alten Welt (Weltgeschichte. Erster Theil: welcher die alte Geschichte von ihren Anfängen bis auf die Völkerwanderung enthält), 3. verbesserte Auflage Göttingen 1817, S. 394-398 (A. Asien, IX. Indier); Johann Gottfried EICHHORN: Geschichte der neuen Welt (Weltgeschichte. Zweyter Theil: welcher die neuere Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts enthält), Göttingen 1814, S. 97-122 (B. Asien, I. Indier). Zu Eichhorn vgl. Ernst BERTHEAU, Carl BERTHEAU: Eichhorn, Johann Gottfried, in: RE 5, Leipzig, 3. Auflage, 1898, S. 234-237.

Zu Ewald vgl. Jürgen EBACH: Ewald, Georg Heinrich August, in: TRE 10, Berlin/New York 1982, S. 694-696. Zu ihm als einem der Göttinger Sieben vgl. Miriam SAAGE-MAASS: Die Göttinger Sieben – demokratische Vorkämpfer oder nationale Helden? Göttingen 2007.

10  Vgl. Georg Heinrich August EWALD: Ueber einige ältere Sanskrit-Metra, Göttingen 1827.

11  Vgl. Lothar PERLITT: Heinrich Ewald, in: Bernd Moeller (Hrsg ): Theologie in Göttingen. Eine Vorlesungsreihe, Göttingen 1987, S. 160.

12  Zu ihm vgl. August Friedrich Pott, online: http://www.catalogus-professorum-halensis.de/pottaugustfriedrich.html (letzter Abrufzeitpunkt: 25.02.2016).

13  Vgl. Walter NEISSER: Bollensen, Friedrich, in: ADB 47, 1903, S. 91-92.

14  Vgl. Fritz-Günter STRACHOTTA: Religiöses Ahnen, Sehnen und Suchen. Von der Theologie zur Religionsgeschichte: Heinrich Friedrich Hackmann 1864-1935, (Studien und Texte zur religionsgeschichtlichen Schule 2), Frankfurt am Main 1997.

15  Zu Bousset vgl. Anthonie Frans VERHEULE: Wilhelm Bousset. Leben und Werk. Ein theologiegeschichtlicher Versuch, Amsterdam 1973.

16  Vgl. Rudolf SMEND: Ein Göttinger Deuteronomiumskommentator: Alfred Bertholet (1868-1951), in: Reinhard Gregor KRATZ/Hermann SPIECKRMANN: Liebe und Gebot. Studien zum Deuteronomium, hrsg. von Reinhard Gregor KRATZ/Hermann SPIECKERMANN (FRLANT 190), Göttingen 2000, S. 173-189 (hier: 181).

17  Vgl. Hans-Walter SCHÜTTE: Religion und Christentum in der Theologie Rudolf Ottos, Berlin 1969.

18  Vgl. Gregory D. ALLES: Rudolf Otto (1869-1937), in: Axel MICHAELS (Hrsg.): Klassiker der Religionswissenschaft. Von Friedrich Schleiermacher bis Mircea Eliade, München 1997, S. 198-210.

19  Vgl. Rudolf OTTO: Vischnu-Nârâyana (die Religion des alten Indien, Bd. 3: Texte zur indischen Gottesmystik I), Jena 1917; Rudolf OTTO: Siddhânta des Râmânuja, (die Religion des alten Indien, Bd. 3: Texte zur indischen Gottesmystik, II), Jena 1917; Rudolf OTTO: Die Gnadenreligion Indiens und das Christentum: Vergleich und Unterscheidung, Gotha 1930.

20  Vgl. Ulrich BERNER: Inkulturationsprogramme in indischer und afrikanischer Theologie, in: Saeculum, Jahrbuch für Universalgeschichte 37,1, 1986, S. 83-95. Zu ähnlichen Themen veröffentlichte Berner auch weiterhin. Berner lehrt seit 1986 Religionswissenschaft an der Universität Bayreuth.

21  Material zu seiner Biographie findet sich in reichlichem Umfang: vgl. Gaebler Info und Genealogie, online: http://gaebler.info/ahnen/gaebler/paul-1.htm (letzter Abrufzeitpunkt: 25.02.2016); eine kurze Biographie hat auch seine einstige Missionsgesellschaft in Leipzig zu ihm eingestellt: vgl. Leipziger Missionswerk: Paul Gäbler, online: http://www.lmw-mission.de/de/missionar-216.html (letzter Abrufzeitpunkt: 25.02.2016).

22  Zu Gustav Hermann Gäbler vgl. Leipziger Missionswerk: Gustav Hermann Gäbler, online: http://www.lmw-mission.de/de/missionar-124.html (letzter Abrufzeitpunkt: 25.02.2016).

23  Zudem wirkte er in Coimbatore, Kodaikanal und Pattukkottai.

24  Vgl. Hugald GRAFE: Kirche unter Dalits, Adivasi und Kastenleuten in Südindien. Die indischen Partnerkirchen der lutherischen Kirchen in Niedersachsen. Werden und Wachsen (Quellen und Beiträge zur Geschichte der Hermannsburger Mission und des Ev.-luth. Missionswerkes in Niedersachsen 22), Münster 2013, S. 184f.; 212.

25  Vgl. Hugald GRAFE: Kirche unter Dalits, Adivasi und Kastenleuten in Südindien. Die indischen Partnerkirchen der lutherischen Kirchen in Niedersachsen. Werden und Wachsen (Quellen und Beiträge zur Geschichte der Hermannsburger Mission und des Ev.-luth. Missionswerkes in Niedersachsen 22), Münster 2013, S. 181.

26  Vgl. Eli Stanley JONES: Der Christus der indischen Landstraße. Jesu Nachfolge in Indien, Berlin 1929; Eli Stanley JONES: Christus am runden Tisch. Berlin 1930. Zu Jones vgl. Paul A. J. MARTIN, The Missionary of the Indian Road, Bangalore 1996.

27  Haas hatte Theologie und Klassische Philologie in Erlangen studiert, Sprachstudien in Berlin und London absolviert, war von 1898 bis 1909 Pfarrer der deutschen Gemeinden in Tokio sowie Yokohama und lehrte als Missionar an der Hochschule des Allgemeinen-Evangelisch-Protestantischen Missionsvereins. 1903 Ehrendoktor der Universität Straßburg, 1909 Rückkehr nach Deutschland und Mitarbeit im Zentralvorstand der Ostasienmission, 1913 wurde er besonders wegen seiner Forschungen zum japanischen Buddhismus außerordentlicher Professor in Jena, von wo er nach Leipzig auf den Lehrstuhl für Religionsgeschichte berufen wurde; vgl. zu ihm Kurt RUDOLPH: Die Bedeutung von Hans Haas (1868-1934) für die Religionswissenschaft, in: Kurt RUDOLPH: Geschichte und Probleme der Religionswissenschaft, New York 1992, S. 340-356.

28  Vgl. Dietz LANGE: Nathan Söderblom und seine Zeit, Göttingen 2011.

29  Seit Appasamys Werk zu ihm gilt Sadhu Sundar Singh als eine der Gründergestalten protestantischer Theologie in Indien: vgl. Aiyadurai Jesudasen APPASAMY: Sundar Singh, Cambridge 1958.

30  Dazu vgl. Michael BIEHL: Der Fall Sadhu Sundar Singh. Theologie zwischen den Kulturen, Frankfurt/M., Bern 1990.

31  Hier hatte in Gestalt von Christian Friedrich Schwartz (1726-1798) einer der bedeutendsten Missionare der Dänisch-Halleschen Mission gewirkt, vgl. Wilhelm GERMANN: Missionar Christian Friedrich Schwartz: sein Leben und Wirken aus Briefen des Halleschen Missionsarchivs, Erlangen 1870.

32  Vgl. Gaebler Info und Genealogie. Niedernjesa, online: http://gaebler.info/ahnen/gaebler/niedernjesa.htm  (letzter Abrufzeitpunkt: 25.02.2016).

33  Vgl. Walther HELLINGER: Erinnerung an Paul Gäbler, Leipziger Mission 1972, Erlangen 1972, S. 76-79, auch online: http://gaebler.Info/ahnen/gaebler/paul-1.htm  (letzter Abrufzeitpunkt: 21.02.2016).

34  Vgl. Barbara WOLF-DAHM: Mirbt, Carl, in: BBKL 5, 1993, S. 1569-1573.

35  Paul GÄBLER: Auf missionarischem Neuland in Südindien. Die deutsche evangelische Heidenmission (Jahrbuch 1935 der vereinigten deutschen Missionskonferenzen), Hamburg 1935, S. 65-71; auch im Internet zugänglich unter: http://gaebler.info/ahnen/gaebler/paul-4.htm#neuland (letzter Abrufzeitpunkt: 25.02.2016).

36  Vgl. Paul GÄBLER: Charakterköpfe unter unseren tamilischen Pfarrern (Das Buch der deutschen Weltmission), Gotha 1935, S. 296-299.

37  Dazu vgl. Paul GÄBLER: Unsere Missionsarbeit in Indien und Afrika. Ev.-luth. Mission Leipzig, Leipzig 1938, S. 1-13 (Abschnitt: Unsere indische Missionsarbeit im Jahr 1938); auch online: http://gaebler.info/ahnen/gaebler/paul-5.htm (letzter Abrufzeitpunkt 25.02.2016).

38  Paul GÄBLER: Vom Missionsdienst der Lutherischen Kirche. Berichte und Übersichten dargeboten von der Missionskonferenz in Sachsen durch W. Gerber, Leipzig 1938. S. 35-48 (hier: S. 35, Abschnitt Nâdiamman, die Göttin von Pattukkottai); auch online http://gaebler.info/ahnen/gaebler/paul-4.htm#nadiamman (letzter Abrufzeitpunkt: 25.02.2016).

39  Ebd.,     

40  GÄBLER (wie Anm. 38), S. 48.

41  Ebd.

42  Ebd.

43  Andreas NEHRING: Orientalismus und Mission – Die Repräsentation der tamilischen Gesellschaft und Religion durch Leipziger Missionare 1840-1940, Wiesbaden 2003, S. 88.

44  Ebd.

45  Paul GÄBLER: Sadhu Sundar Singh, Leipzig 1937, S. 166. Siehe auch: http://www.gaebler.info/ahnen/gaebler/sss.pdf (aufgerufen: 25.02.2016)

46  Ebd.

47  Ebd.

48  Die Bedeutung der Wahrheitsthematik bei Gäbler dürfte auf Haas zurückzuführen sein, für den der Begriff von grundlegender Bedeutung war. Von 1900-1906 gab er die erste deutschsprachige Zeitschrift „Wahrheit“ in Japan heraus. Zu Haas vgl. RUDOLPH (wie Anm. 27), S. 340-356. Die Betonung hermeneutischer Fragen bei Gäbler könnte auf einen Einfluss von dem ebenfalls in Leipzig (1922 Dissertation zum Erlösungsgedanken, Habilitation mit einer Grundlagenarbeit zur Religionswissenschaft) Religionswissenschaft lehrenden Joachim Wach (1898-1955) hindeuten. Seinen hermeneutischen Ansatz entfaltet in: Joachim WACH: Das Verstehen. Grundzüge einer Geschichte der hermeneutischen Theorie im 19. Jahrhundert, Bd. 3, Tübingen 1926-1933. Zu Joachim Wach vgl. Rainer FLASCHE: Joachim Wach (1898-1955), in: Axel MICHAELS (Hrsg. ), Klassiker der Religionswissenschaft. Von Friedrich Schleiermacher bis Mircea Eliade, München 1997, S. 290- 301

49  GÄBLER (wie Anm. 45), S. 168.

50  GÄBLER (wie Anm. 45). S. 170. Ebd.

51  Ebd.

52  Ebd.

53  Ebd.

54  GÄBLER (wie Anm. 45), S. 171.

55  Ebd.

56  GÄBLER (wie Anm. 45), S. 172

57  Ebd.

58  Paul GÄBLER: Sundar Singh, in: RGG 6, 1962, S. 526f.

59  Ebd.

60  Ebd.

61  Er gab auch die gesammelten Schriften Singhs in deutscher Übersetzung heraus Sadhu Sundar Singh, Gesammelte Schriften, 12. Auflage Stuttgart 1993. Grundlegende Werke zu Indien: Theologische Begegnung mit Indien, Gütersloh 1948; Indische Weisheit und christliche Erkenntnis, Tübingen 1948.

62  Friso MELZER: Evangelische Sadhus – Wandermönche in Indien, Quatember, 1955, S. 109-112; grundsätzlich dabei zu berücksichtigen: Friso MELZER: Versenkung oder Begegnung. Entscheidungshilfe zur Frage der Meditation, Stuttgart 1987.

63  Von Gäbler stammen so diverse Lexikonartikel vgl. Paul GÄBLER: Paria, in: EKL, Bd. P-Z, 1. Auflage 1959, S. 60f.; Paul GÄBLER: Jainismus, in: EKL, Bd. H-O, 2. Auflage 1962, S. 231; Paul GÄBLER: Indische Religionen, in: EKL, Bd. H-O, 2. Auflage 1962 S. 298-302; Paul GÄBLER: Upanischaden, in: EKL, Bd. P-Z, 1. Auflage 1959, S. 1580f.; Paul GÄBLER: Veda (heiliges Wissen), in: EKL, Bd. P-Z, 1. Auflage 1959, S. 1617f.; Paul GÄBLER: Vedische und brahmanische Religion, in: EKL, Bd. P-Z, 1. Auflage 1959, S. 1618-1621; Paul GÄBLER: Aiyadurai Jesudoss Appassamy, in: RGGI, 1957, S. 518; Paul GÄBLER: Sundar Singh, in: RGG 6, 1962, S. 526f.

64  Paul GÄBLER: Wesen und Gestalt der Jungen Kirchen. Die nichttheologischen Faktoren in ihrer Bedeutung für Wesen und Gestalt der Jungen Kirchen, in: EvTh (1956). S. 504-520.

65  Paul GÄBLER: Zur Frage der missionarischen Verkündigung in Indien. Verkündigung in Indien, in: Evangelische Theologie (1961), S. 505-519.

66  Ebd.


Paul Gäbler

Paul Gäbler 1972