Jul 162017
 
Ökumenische Aufbaulager in Hildesheim 1960 und 1961

Von Christoph Gäbler

Nach über 55 Jahren habe ich versucht über die beiden Aufbaulager sowie über eine gemeinsame Freizeit eine Dokumentation herzustellen. Leider sind meine Unterlagen lückenhaft. Für Ergänzungen wäre ich dankbar.

Inhalt

Camp 1960

Camp 1961

Tagung 1961/62

Buch von Brunhilde Heinrich


Wie entstand das Aufbaulager 1960?

1957 und 1958 war ich Teilnehmer an ökumenischen Aufbaulagern in Ost-Berlin, 1959 in London. Damals war ich interessiert ein Projekt für ein solches Arbeitscamp 1960 in Westdeutschland zu finden. Ich war auf der Suche nach einem Projekt für die Sinti.

Ich schrieb am 04.12.1959 an Pastor Georg Althaus in Braunschweig, der für den Dienst für den Dienst an Israel und den Sinti zuständig war:

… Zur Zeit bin ich auf der Suche nach einem geeigneten Projekt für ein ökumenisches Aufbaulager im kommenden Sommer. Diese Ihnen bekannte internationalen Aufbaulager, die vom World Council of Churches in Genf organisiert werden, sollen einen wirklichen Notstand abhelfen. Ich glaube bestimmt, dass ein solcher Notstand bei den Sinti und Roma vorliegt. Besteht nach Ihrer Meinung irgendwo in Hamburg, Braunschweig, Hildesheim, Köln oder Essen die Möglichkeit, dass ein solches Arbeitscamp durchgeführt werden kann? …

Pastor Althaus antwortete mir umgehend am 09.12.1959:

… Es war mir eine grosse Freude, dass mir ein Gäbler geschrieben hat, noch dazu zur Frage der Sinti und Romamission. Mit Ihrem Vater verbindet mich vieles. So freue ich mich, durch Sie an ihn erinnert zu werden. Wie schön, dass Sie sich die Lage der Sinti durch den Kopf gehen lassen. Die vergangenen Zeiten hindurch, war es so, dass die Christen in Deutschland und anderswo am Sinti- und Romaproblem weithin unbewegt vorbeigegangen sind. Das soll nunmehr anders werden. Wenn die frische Jugend dabei hilft, eine neue Zeit für die Sinti und Roma herbeizuführen, so soll es mich recht freuen. Es wird ganz gewiss gesegnet sein. Sie suchen also Objekte für ein ökumenisches Aufbaulager. Wir planten bereits für den verstrichenen Sommer ein solches für Bad Hersfeld. Aber die Sache war da noch nicht reif. Ich muss nach langer Pause erst wieder einmal dorthin fahren, um das Eisen im Feuer zu schüren. Vermutlich kommen wir in Braunschweig und Hildesheim zuerst zu einem lohnenden Aufbaumöglichkeit. Gerade gestern war ich in Hildesheim. Dort stehen wir kurz vor dem Abschlusse der Verhandlungen zwischen Stadtverwaltung und Klosterkammer. Die Innere Mission unter Leitung von Pastor  Johannes Wagner ist am Aufbau beteiligt, ich auch. Sowohl Stadtverwaltung wie Innere Mission wollen meine Mitarbeit. … Die Klosterkammer gibt einen Platz von drei Morgen her, der zurecht gemacht werden muss. Darauf wird dann ein Gebäude errichtet, das der Betreuung der Sinti zu dienen hat. Ebenso sollen die Sinti da ihre Wagen aufstellen. Vielleicht kommt es sogar zur Errichtung kleiner Heime für einige Familien. Wie die Toiletten und Waschräume aussehen werden, ist auch noch nicht heraus. Jedenfalls aber ist hier bald etwas zu tun. Ich könnte mir wohl vorstellen, dass ein Aufbaulager wesentlich helfen kann, das Verantwortungsbewusstsein von uns Nicht-Sinti für die Sinti und Roma zu stärken und dazu zu helfen, dass ein anderes geistiges Klima für unsere Beziehungen zu den Sinti und der Sinti zu uns entsteht. …

In einem weiteren Schreiben vom 09.01.1960 schrieb Pastor Althaus u.a.:

Das Geld für die Herrichtung des Platzes steht zur Verfügung. Sofern das Wetter es erlaubt, soll alsbald mit den Arbeiten begonnen werden. Es sei möglich, dass der Platz bereits im April fertig ist. … Es mag am 23. Dezember gewesen sein, da rief mich Pastor Wagner aus Hildesheim an. Er habe von der Inneren Mission aus einen Wagen zur Betreuung der Sinti in Hildesheim auf dem bisherigen Sintiplatze aufgestellt. Am 24. Dezember wolle er eine Weihnachtsfeier mit den Sintis dort abhalten. Er habe den Platzältesten gefragt, ob sie kommen würden, wenn ich kommen und auch eine Ansprache halten würde. Darauf habe der Platzälteste erklärt, in diesem Falle würde kein einziger Sinti kommen. … Ich bin am 3. Januar bei strömendem Regen nach Hildesheim gefahren. Vor einigen Jahren habe ich am gleichen Tage eine schöne Sintiweihnachtsfeier gehalten. Dieses Mal stand ich unter einem nicht dichten Schuppendache, freundlich von einigen Männern begrüsst. Die Leute erklärten, nichts von der Rede ihres Stammesältesten, bzw. Sprechers, zu wissen. So ging ich zu seinem Wagen, um mit ihm zu reden. Wir haben dann draussen verhandelt. Er erklärte, dass ich meiner Tochter wegen unrein sei. Darum könne ich nicht in ihre Wagen kommen. Ein anderer Sinti, der mich noch nicht gekannt hatte, hörte unsere Unterhaltung. Als er nun sagte, dass der Wagen der Inneren Mission ja nicht den Sintis  gehöre und Pastor Wagner ja über den Wagen verfüge und nicht die Sintis, da wurde der Sprecher, also unser Platzältester, unsicher. Ich rechne eben mit dieser Unsicherheit und rechne hoffnungsfroh darauf, dass die Sintis ihren starren Sinn aufgeben. Denn der Bann, den sie mir auferlegen, ist ja ganz sinnlos. Auf der anderen Seite vergeht kein Besuch bei den Sintis, bei dem sie mir nicht ihre Verbundenheit mit mir zum Ausdruck bringen, mir auch wohl allerlei Bitten vortragen, z.B. Fürsprache in schwierigen Fällen. So war es auch gestern. Wenn ich Ihrer Frage nachkommen soll, ob ein Aufbaulager in Hildesheim möglich ist, müssen Sie sehen, dass erstens die Stadtverwaltung nicht sehr geneigt ist, auf Ihren Plan einzugehen.

Am 10.01.1960 schrieb ich an Pastor Wagner:

… Wie ich gerade von Herrn Pastor Althaus höre, ist am Dienstag eine Sitzung mit der Stadtverwaltung und dass der Stadtdirektor, Herr Büsse, die tausend Mark, die das Aufbaulager der Stadt kosten würde, lieber in die Arbeit für den Platz hineinstecken würde. Da Du die Lage am Besten beurteilen kannst, möchte ich Dich fragen, ob ein solches work-camp in Frage kommt. Ein solches Lager ist mit wenigen Unkosten verbunden, da die 25 Teilnehmer ihren Aufenthalt teilweise selber tragen. Dem gegenüber stehen 2500-3000 freiwillige Arbeitsstunden. …

Am 14.01.1960 schrieb ich an Herrn Herrn Zitzmann (Arbeitsgemeinschaft für Christliche Aufbaulager in Kassel):

… Pastor Wagner in Hildesheim, der schon zwei Aufbaulager mit der IJGD durchgeführt hat, ist gerne bereit unter der Regie der Inneren Mission ein Aufbaulager durchzuführen. Er bestätigte mir, dass ein wirklicher Notstand vorliegt. Arbeitsprojekt: Aufbau eines Nachbarschaftsheimes, Spielplatz, Bepflanzung etc. auf dem Sintiplatz. …

Ökumenische Bedeutung des Lagers

Wir beabsichtigen, ein ökumenisches Aufbaulager durchzuführen, um in einem Hildesheimer Sintiviertel den Menschen, denen in den Vergangenheit viel Unrecht zugefügt worden ist, zu zeigen, dass es möglich ist, dass Menschen verschiedener Nationen, Sprachen und Rassen in Frieden zusammenleben können. Ausserdem möchten wir, dass in einem städtischen Obdachlosenviertel durch dass Lager neue Impulse zum Zusammenleben gegeben werden, und dass die Menschen, die unter primitiven äusseren Verhältnissen leben müssen, neuen Mut fassen, sich selber zu helfen.

Das Lager würde dem christlichen Zeugnis von der Nächstenliebe dienen und die Möglichkeit haben, insbesondere unter den meist nur sehr oberflächlich christianisierten Sinti und Roma durch Verkündigung der christlichen Botschaft in Wort und Tat zu wirken.


Auszug aus dem Anschreiben an die Camper

Lieber Camper, du wartest bestimmt schon mit Ungeduld auf eine Nachricht über das Aufbaulager in Hildesheim. Zunächst einmal freuen wir uns, dass Du vom 12. August bis zum 9. September 1960 zu uns nach Hildesheim kommen wirst. Als der deutsche Lagerleiter möchte ich Dir kurz mitteilen, was Dich hier erwartet.

Hildesheim

Hildesheim, eine Stadt von 90.000 Einwohnern, liegt 30 km südöstlich von Hannover an dem Flüsschen „die Innerste“ in einer schönen Hügellandschaft. Um 815 wurde Hildesheim von Ludwig dem Frommen, dem Sohn Karls des Grossen, als Bischofsstadt gegründet. Aus dieser Zeit stammen der katholische Dom mit dem tausendjährigen Rosenstock und die evangelische Michaeliskirche, eine der schönsten romanischen Kirchen. Hildesheim wurde die „Perle des Mittelalters“ genannt. Von dieser Pracht ist nicht viel übrig geblieben. Über 80% der Gebäude sanken nach einem Fliegerangriff am 22. März 1945 in Schutt und Asche. Fast alle Fachwerkhäuser wurden zerstört. In den letzten Jahren ist sehr viel wieder aufgebaut worden. Du wirst es selbst sehen. Heute ist Hildesheim wieder ein wirtschaftlicher Mittelpunkt geworden.

Kirche

Hildesheim ist der Sitz eines katholischen. Bischofs. Der überwiegende Teil der Bevölkerung gehört zu der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover. Diese Landeskirche ist in neun sogenannte „Sprengel“ unterteilt. Ein solcher Sprengel hat seinen Sitz in Hildesheim.

Innere Mission

Die Innere Mission ist die Gesamtheit der Einrichtungen und Anstalten der christlichen Liebestätigkeit innerhalb der evangelischen Kirche. Ihre Arbeit umfasst folgende Fachgruppen: männliche- und weibliche Diakonie, Berufsarbeiter und Berufsarbeiterinnen; Frauenarbeit; Jugendarbeit; Gesundheitsfürsorge; Erziehungsarbeit; Gefährdetenfürsorge; Heimatfremde, Ausländsdeutsche; Presse, Volksbildung; soziale Arbeit; Volksmission und Evangelisation.

Arbeit

Die Innere Mission unterhält in Hildesheim unter anderem ein Nachtbarschaftsheim. Unsere Aufgabe wird es sein mitzuhelfen, den neuen Sintiplatz, den die Stadt anlegt, auszugestalten. Wir werden für die Kinder einen Spielplatz mit Spielgeräten fertigstellen, Planierungsarbeiten ausführen und beim Wegebau helfen. Zu tun haben wir genug. Durch die Arbeit werden vielleicht einige Kontakt zu den Sintis entstehen. Bitte erwarte nicht grosse Dinge, weil die Sintis andersartige Lebensgewohnheiten haben.

Unterbringung

Eine gemeinsame Unterbringung für uns wird es nicht geben. Wir werden in einzelnen Familien in der Stadt untergebracht. Auf diese Weise soll der Kontakt zwischen den Gemeindegliedern und der Arbeit am Pferdeanger vertieft werden. Den Tag über werden wir im Nachbarschaftsheim Zusammensein. Hier stehen uns die nötigen Räumlichkeiten und Dusch- und Bademöglichkeiten nach der Arbeit zur Verfügung.

Bereite Dich vor, über Deine Kirche und ihre Probleme zu sprechen. Lasse nicht die vielen guten Ideen, die Fröhlichkeit und das gute Wetter zu Hause. ..


Presseschau
Eneas aus Mozambique baut Spielplatz

Junge Christen im ökumenischen Aufbaulager in Hildesheim

In Hildesheim wurde ein vierwöchiges Aufbaulager mit dreißig jungen Christen aus aller Welt durchgeführt. Aus elf Nationen waren die „Camper“ gekommen, um miteinander an einem notwendigen Projekt zu arbeiten und um für sich selbst zu erfahren, ob die Gemeinschaft im Glauben an den Herrn Jesus Christus eine tragende Grundlage sein kann auch über die Schranken von Konfession, Rasse und Nation hinweg. Da war James, Vikar einer reformierten Kirche aus den USA, Árpád, Theologiestudent aus Brasilien, dessen ursprüngliche Heimat Ungarn ist. Wohl die weiteste Reise hat Eneas machen müssen, der aus Mozambique in Ostafrika stammt. Daneben kamen die Teilnehmer aus Frankreich, England, Jordanien, der Schweiz, Griechenland und Spanien, aus Holland und natürlich auch aus Deutschland. Man kann sich unschwer vorstellen, welch babylonische Sprachverwirrung da manchmal herrschte.

Auch war es für die Hildesheimer Quartiereltern nicht immer einfach, ihren Gästen alles von den Augen abzulesen, denn einige sprachen bei der Ankunft wirklich nur ihre Heimatsprache. Aber nicht alle Teilnehmer sind Studenten oder haben unmittelbar etwas mit Theologie zu tun. Es ist schon eine bunte Gruppe, in welcher die Lehrerin neben dem Ingenieur die Schaufel schwingt und der Kaufmann neben der Missionarsbraut die Karre schiebt.

Hintere Reihe stehend von links nach rechts: Janis, Verena, Árpád, Horst, Gretel, Michael, Aline, Wassilios. Vordere Reihe sitzend von links nach rechts: Jane, Eneas, Ingrid, Jean, Hans, Peter

Die Vielfalt solch eines „Ecumenical Work Camp“, von denen der Weltkirchenrat in Genf als das Organ der ihm angeschlossenen Kirchen in jedem Jahr etwa 40 bis 50 in allen Teilen der Welt durchführt, läßt sich nicht in wenigen Zeilen wiedergeben. Immer sind es jedoch zwei Dinge, die zum Zustandekommen eines Lagers gehören: ein notwendiges Projekt und eine aufbauwillige Schar junger Menschen, die ihre Zeit und auch ihr Geld und ihre Kraft dafür zur Verfügung stellen. Da ist es denn schließlich gleich, ob es sich um die Renovierung einer Missionsstation in Indien oder um den Aufbau einer von Naturgewalten zerstörten Kapelle auf Madagaskar oder um die Herstellung eines Spielplatzes für Sintikinder in Hildesheim handelt. Immer geht es um das Zeugnis christlicher Gemeinschaft, das wir der Welt schuldig sind.

So ist jedes Arbeitslager auch ein Wagnis und eine Bewährung, weil die Unterschiede nicht ausgelöscht werden können und sollen. Aber um die Erfahrungen, die in einem solchen Lager gemacht werden, sollte man die Camper beneiden. Daß Anglikaner, Reformierte, Lutheraner, Griechisch – Orthodoxe miteinander singen und beten, die Bibel studieren, miteinander als Bruder und Schwester leben können, ist ein ökumenisches Erlebnis. Wir wollen Gott dafür danken, daß er dies uns zu dieser Zeit schenkt.


Sie kamen auch aus Afrika und Amerika

29 Freiwillige aus zwölf Nationen arbeiten am Pferdeanger

Junge Hände werden in den nächsten vier Wochen an vier Plätzen des Pferdeangers Spaten, Hacke und Harke regieren. Die Hände gehören 29 jungen Menschen, die aus zwölf Nationen in Hildesheim zusammengekommen sind, um ais Freiwillige bei Aufbauarbeiten innerhalb der kirchlichen Bezirke zu helfen. Sie wollen natürlich auch Deutschland mit seinen Menschen und seiner Landschaft kennenzulernen. Ein Dunkelhäutiger mit schwarzem krausen Haar ist als 18-jähriger aus Süd-Ostafrika gekommen, um später in seiner Heimat Mozambique über seine Erlebnisse berichten zu können. Weiter gehören noch zwei Griechen, ein Jordanier, zwei Franzosen, drei Amerikaner, drei Schweizer, neun Deutsche der Gruppe an.

Bereits am Freitag sind sie in Hildesheim eingetroffen. Sie bezogen im Stadtgebiet Privatquartiere, erlebten aber den Arbeitstag, die Freizeit und die Mahlzeiten gemeinsam. Ein Rundgang durch die Stadt machte die 18 bis 27-jährigen mit den Sehenswürdigkeiten Hildesheims bekannt und sie haben schon festgestellt, daß die weite Reise sich eigens zu dem Zwecke des Oekumenischen Aufbaulagers von ihren Heimatländern aus nach Hildesheim gelohnt hat. Wer es sich irgend leisten kann, wird noch einige Wochen nach der Lagerzeit in Deutschland oder Europa bleiben.

Die meisten sind den Umgang mit Hacke und Schaufel noch nicht recht gewohnt, mit denen sie den Federhalter oder die Kollegmappe vertauscht haben. Freude haben sie alle und die Sprachschwierigkeiten scheinen überwunden zu sein. Auf dem Freizeitprogramm stehen Besuche in der St. Michaeliskirche, Heimabende, Spaziergänge und Gesang.

In der Arbeitszeit sollen Wege zwischen den Schlichtwohnungen am Pferdeanger, eine Grünanlage um die Missionswohnwagen auf dem Sintiplatz, Beete im Garten des Nachbarschaftsheimes und am Anbau des Nachbarschaftsheimes angelegt werden.


Ev. Jugend aus vier Erdteilen

Sie will beim Ausbau des Pferdeangers und der Lademühle helfen

„You want some more?“ die ersten Worte, die wir aus dem fröhlichen Stimmengewirr heraushören konnten, De junge Dame, die so fragte, stand gleich an der Tür der Baracke am Pferdeanger und teilte mit einer Schöpfkelle aus einem großen Topf Nudelsuppe mit Fleisch und Knödeln aus. An zwei großen Tafeln saßen ein wenig gedrängt 20 oder 30 junge Mädchen und Männer.

Später erfuhren wir, daß die „Küchenhilfe“ Veronika Thurneysen heißt, Lehrerin ist und aus Zürich stammt. Außer dieser Schweizerin sind noch 27 weitere junge Menschen aus vier Erdteiien nach Hiidesheim gekommen, um beim weiteren Ausbau des Pferdeangers und der Lademühle zu helfen. Pastor Reblin (Hildesheim-Wald) schreibt dazu im Namen der Inneren Mission:

„In den letzten Tagen der vergangenen Woche hat sich im Nachbarschaftsheim am Pferdeanger ein ökumenisches Aufbaulager junger evangelischer Christen aus Deutschland und einer Reihe europäischer und außereuropäischer Länder zusammengefunden, etwa 25 an der Zahl beiderlei Geschlechts.* Diese Jugendlichen sind in den Hildesheimer Gemeinden in Gastquartieren untergebracht, die dankenswerterweise bereitwillig für vier Wochen zur Verfügung gestellt wurden.

Am Sonntagabend versammelte sich diese auch in der Hautfarbe bunte Schar erstmalig im Kindergarten des Nachbarschaftsheimes. In Vertretung des in Afrika auf dem Missionsfeld der Leipziger Mission weilenden Pastors der Inneren Mission, Johannes Wagner, hieß Pastor Reblin die jungen Christen auch namens der evangelischen Gemeinden unserer Stadt und des Herrn Stadtsuperintendenten herzlich willkommen und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß hier evangelische Jugend aus aller Welt versammelt wäre, um Hand anzulegen und zu helfen, wo es dringend nötig ist. Diakon Heinrich führte die Lagerteilnehmer durch Wort und Bild in die Verhältnisse des Pferdeangers ein. Im übrigen waren alle froh beieinander. Der Abend wurde, wie es immer in solchen ökumenischen Aufbaulagern gehalten wird, in stiller Besinnung über Gottes Wort und Gebet beschlossen.

Es wird wohltuend sein, dort am Pferdeanger in den nächsten Wochen zu erleben, daß in unserer durch so viele Gegensätze zerspaltenen Welt Menschen aus der Kraft christlichen Glaubens bereit und fähig sind, in jedem Menschen den Bruder und die Schwester zu sehen und das im Angreifen der vorliegenden dringlichen Aufgabe, wie schon oft, unter Beweis zu stellen.“

Bei den Aufgaben handelt es sich insbesondere darum, Plattenwege zwischen den Baracken des Pferdeangers anzulegen und damit jeder Wohnung einen Vorgarten zu schaffen. Eine kleine Gruppe hilft beim Erweiterungsbau des Kindergartens am Pferdeanger. An der Lademühle gilt es, die Grünanlage inmitten des neuen Sintilagerplatzes vorzubereiten und außerdem einen Spielplatz für die Kinder zu schaffen. Hoffentlich ist das Wetter in Zukunft besser als gestern, dem ersten Arbeitstag. Das wünschen vor allem die Teilnehmer selbst, die gern, etwas schaffen möchten. Rs.


Helfen wollen – ihr einziges Ziel

Junge Menschen aus vielen Nationen im ökumenischen Aufbaulager am Pferdeanger

„Deutsch, ist eine schwere Sprache“, seufzten die Ausländer beim ökumenischen Aufbanlager. Mit jugendiicher Unbekümmertheit und viel Fröhlichkeit wird jedoch auch die schwierigste Grammatik interessant.
Brasilien, Mozambique, USA, Frankreich, Holland, Spanien, England, Schweiz, Griechenland, Jordanien und Deutschland sind die Herkunftsländer der 30 jungen Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren, die jetzt zum ökumenischen Aufbaulager nach Hildesheim gekommen sind. Die Jugendlichen sind in den Hildesheimer Gemeinden in Gastquartieren untergebracht, die für die Dauer ihres vierwöchigen Aufenthaltes zur Verfügung gestellt worden sind.

Am Sonntagabend versammelte sich diese, auch in der Hautfarbe so verschiedenartige Schar im Kindergarten des Nachbarschaftsheimes am Pferdeanger. In Vertretung des in Afrika auf dem Missionsfeld der Leipziger Mission weilenden Pastors der Inneren Mission, Johannes Wagner, hieß Pastor Reblin die jungen Christen herzlich willkommen. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß hier evangelische Jugend aus aller Welt versammelt wäre, um Hand anzulegen und zu helfen, wo es dringend nötig ist, Diakon Heinrich führte die Lagerteilnehmer durch Wort und Bild in die Verhältnisse des Pferdeangers ein.

Dieses ökumenische Aufbaulager wird – wie alle anderen auch – vom ökumenischen Rat in Genf eingesetzt. Die Jugendabteilung will versuchen, die gerade in der heutigen materialistischen Welt oft geäußerte Theorie des Helfens in die Praxis umzusetzen. Zudem sollen die Mitglieder der einzelnen Kirchen im echt ökumenischen Sinne in näherem Kontakt zueinander gebracht werden. Es ist erstaunlich, den Opferwillen und die Bereitschaft zu Helfen bei diesen jungen Menschen zu erleben. Sie bezahlen ihre Reise selbst und tragen auch die Kosten für die Unterkunft. Und warum? Wir fragten einige der Lagerteilnehmer, hier sind ihre Antworten:

  • Christoph, 23 Jahre alt, Chemiestudent aus Göttingen: „Ich halte es für ungeheuer wichtig, gerade für die Sinti, die bisher doch immer etwas abseits vom kirchlichen Leben gestanden haben, etwas Konkretes zu tun.“
  • Árpád, Theologiestudent, 24 Jahre alt aus Sao Paulo: „Mit anderen jungen Christen aus verschiedenen Ländern zusammenzuarbeiten, mit ihnen eine echte Not zu lindern, scheint mir so besonders wertvoll.“
  • Eneas da Conceicao, 21jähriger Volkswirtschaftsstudent aus Mozambique: „Mich interessieren die Probleme und Sorgen der Sinti, ich möchte Kontakt zu ihnen haben, darum nehme ich an diesem Lager teil.“
  • Eva, 21 Jahre alt, kommt aus Griechenland und studiert Sozialarbeit: „Ich war begeistert von der Idee, mit Menschen verschiedener Nationen da zu helfen, wo Hilfe dringend erforderlich ist.“
  • Margaret, 20jährige Mathematikstudentin aus London: „Ich wollte einfach etwas Nützliches tun, ich wollte Menschen in Not helfen und ich glaube, gerade Sinti und Flüchtlinge brauchen diese Hilfe.“
  • Veronika, 29 Jahre alt und Lehrerin aus Zürich: „Der Gedanke der Ökumene, verschiedene Nationen zusammenzubringen, kann doch nirgends schöner verwirklicht werden als in einem Aufbaulager, in dem es darum geht, Menschen in ideeller und materieller Not zu helfen.“
  • Nicht einen der jungen Menschen, die wir sprachen, trieb die Abenteuerlust, die Reiselust oder gar pure Sensationshascherei. Helfen wollen — ihr einziges Ziel. hds

Brief an andere Camps

Hildesheim, den 18.08.1960

Liebe Camper!
Wir grüßen Euch alle recht herzlich aus unserem Lager hier in Hildesheim, das am 12.08. begonnen hat. Wir sind 28 Camper aus 10 Nationen und zwar Michael aus Jordanien, Jean-Francois, Aline und Elisabeth aus Frankreich, Wassilios und Eva aus Griechenland James, Janice und Gretel aus USA, Eneas aus Mozambik, Walter, Veronika und Verena aus der Schweiz, Peter, Margret und Jane aus England, Árpád aus Brasilien, Anne aus Holland, aus Deutschland: Ingrid, Heide-Marie, Hans, Horst, Fritz, Enno, Christoph ckart.

Wir schlafen alle in Hildesheimer Familien. Tagsüber sind wir jedoch im Nachbarschaftsheim, in dem wir unsere Mahlzeiten einnehmen und Räume für Diskussionen, Bibelarbeiten und dergleichen haben.

Das Nachbarschaftsheim wird von Diakon Christian Heinrich und seiner Frau Brunhilde geleitet. Brunhilde sorgt für unser leibliches Wohlergehen, während Christian die Arbeiten leitet. Das Nachbarschaftsheim ist ein Haus, das die Innere Mission zwischen der städtischen Obdachlosensiedlung und einem großen Sintiplatz errichtet hat. Hier ist ein Kindergarten für die Kinder der Siedlungsfamilien, der sonntags als Gottesdienstraum benutzt wird.

Unser Camp ist in zwei Arbeitsgruppen geteilt. Eine Gruppe legt einen Weg zwischen zwei dieser Baracken an, der anschließend mit großen Platten belegt wird.
Die andere Gruppe arbeitet auf dem Sintiplatz.Um den Kirchwagen der Inneren Mission, der hier steht, sollen ein Rasenplatz und ein Kinderspielplatz angelegt werden.

Nun einiges über unser Programm:
Während wir die Leute aus der Siedlung zu einem bunten Abend einladen, wollen wir versuchen mit den Sintis auf eine freiere Art zusammenzukommen. Wir werden auf ihrem Platz vor dem Missionswagen Lieder singen. An einem Abend wird der Bürgermeister zu uns kommen. Wir werden Hannover besichtigen. Auf einer Exkursion werden wir an dem Jugendtreffen der Hannoverschen Landeskirche teilnehmen. Ferer wollen wir im Harz die Zonengrenze besichtigen. Außerdem sind nationale Abende vorgesehen und Diskussionen über die Ost-West Frage in Deutschland, das Rassenproblem in den Staaten, unsere Verpflichtungen gegenüber den jungen Staaten Afrikas und Asiens und über die verschiedenen Kirchen. Árpád, der auf der oekumenischen Jugendkonferenz in Lausanne war, wird uns davon berichten.

Wir hoffen, daß Ihr ebenso viel Freude an der Arbeit und an dem Camp habt wie wir.

Wir grüßen Euch alle recht herzlich


Briefe von anderen Camps

Berlin

Berlin, den 19.8.1960

Liebe Mitcamper!

Seit dem 5. August haben wir uns aus einigen Städten der Deutschen Demokratischen Republik hier in Berlin zusanmengefunden. Wir arbeiten in einem Heim der Inneren Mission, wo Arbeitskräfte fehlen. Die Mädchen helfen den Schwestern sowohl im Altersheim als auch im Kinderheim. Unsere Arbeit besteht im Reinigen der Zimmer, Betten machen, Austeilen der Mahlzeiten, Geschirr abwaschen usw.. Bei den Kindern muß vor allen Dingen gefüttert werden.

Die Jungen sind damit beschäftigt Bäume zu fällen und Rasen umzustechen, um durch diese Vorarbeiten einen Kinderspielplatz anzulegen. Wir können sagen, daß diese Arbeit für uns alle ungewohnt ist. Aber Euch wird noch interessieren, wo wir wohnen. Wir haben hier im Heim selbst Platz gefunden und zwar in dem Gebäude der ehemaligen Entbindungsstation. Das ist besonders kurios für die Jungen, wenn sie angeben: „Mein Zimmer ist auf der Entbindunsstation“.

Unsere Nachmittage sind ausgefüllt durch Bibelarbeiten, Stadtrundfahrten, Berichte über Probleme verschiedener Länder, zum Beispiel über „Rassenprobleme in den USA“, „Kirchliche Situation in Holland“, Begegnungen mit Gruppen anderer Länder und Kirchen und mit anderen Camps.

Unser Lager umfaßt 11 Teilnehmer. Durch einige Schwierigkeiten, die eine Veränderung unseres Arbeitsprojektes mit sich brachte, konnten nicht mehr Camper aufgenommen werden.
Und nun noch kurz etwas zu unserem Tageslauf. Um 6.00 Uhr früh stehen wir auf, dann Morgenandacht, Frühstück und um 7.00 Uhr Arbeitsbeginn. Dann arbeiten wir bis etwa 13.00 Uhr. Um 15.00 oder 16.00 Uhr geht es dann weiter mit Bibelarbeit oder Bericht. Aber das ist wohl der Rahmen in allen Camps.

Wir freuen uns, Euch einen Gruß aus der DDR schicken zu können und vielleicht findet Ihr Zeit, uns zu antworten. Mit den besten Wünschen für Euer Camp grüßen Buch aus Berlin.


Griechenland

W.C.C. Work Camp
Kythera, (Isle of Aphrodite)
Greece

August 17, I960.

We were invited to this isolated Greek island by its Bishop as a first step in the W.C.C. ’s programme of tackling the problems of poverty and emigration (the population has fallen from 12,000 to 4,000 since the War). A major cause of these problems is erosion; to show how it can be stopped and to hearten the remaining islanders we have fenced a large area for reforestation and are starting work on a dam.

We live in a pleasantly situated monastery and have joined in its celebrations of the Orthodox Liturgy.

We rise at 5:00 a.m. and work from 6:00 to 12:15, with a mid-morning break. In the afternoon we sleep, bathe, sing or play cricket in the monastery courtyard. Our evening programmes have included talks and discussions on the Greek Orthodox Liturgy and on the Authority of the Bible.

Although we have language difficulties we are learning from each other. We are living alongside a temporary community of Greeks from many countries; we have taught the children cricket and also had a successful meeting in which we explained the purpose of our camps and our views on the Church, with hymn-singing and prayers for Christian Unity (one offered by our leader and one by the Bishop of Kythera).
We greet you all and wish you well.


London

St. Peter’s Vicarage Plough Rd.
Battersea
London S.W.II.

London, August 3rd. 1960.

Calling all campers,
We here in London send you our warmest greetings and hope you are enjoying the experience of a work-camp as much as we do. First let us tell you something about the project we have undertaken and about the daily program. The project in Battersea is that of renovating a number of rooms to be used for different activities of the community centre. Except the church and the vicarage (where the girls are sleeping) there is a large hall that hea been done up by last year’s work-camp end the club-rooms we are scraping, plastering, skimming, puttying and at long lost painting. A lot of other jobs are being done next to the main job at the club-rooms, like scraping the hall-floor and repolishing it, repointing the entrance of the hall and doing odd jobs outside. Recently the area has been given a playground for the children and because the London County Councel is on holiday we are in charge there too. Battersea is a slum area with mainly factory-workers living here and the only bit of green around here is the vicarage garden.

Now something about our program. We rise at six end after prayers we start work, stopping for a break and go off for lunch to one of the numerous factories in the vicinity. On Tuesday and Thursday we begin with bible study and work late in order to give parishioners an opportunity to join us in helping and end up with a cup of cocos and a sing-song, On other days we are free in the afternoons and have some kind of meeting in the evening. We have done parish visiting in two’s to get to know people here, but mainly to make friends and tell them what we are doing and why. The situation is very bad, there is little or no interest for the church; not a plain denial mind you, but an indifference which ia terribly disappointing. The South, London Industrial Mission told us that the first 25 years were the hardest.

Highlights of the workcamp were a community evening with the Bishop Southwark, the Lord Mayor of Battersea and an M.P. as guests. We had a program, each country contributing their part. We also discussed the Ecumenical Movement with Anita Diehl from Geneve, who was with us for a few days; an exhiliarating experience. Finally we had a group of young R.C. people with us one evening with their priest and experienced a real unity in praying with them and saying the Lord’s Prayer together.

Well, we hope we have given you an idee of the work we are doing here in Battersea. We wish you all the best in your work and will remember you in our prayers.


Belgien

Oekumenisches Aufbaulager
Presbytère
2. Rue Jean Jaurés Quaregnon
Hainaut

August 23, 1960

Liebe Camper,
seit drei Wochen duerfen wir in Quaregnon, Belgien, der hiesigen evangelisehen Kirche helfen, das Gemeindezentren zu erneuern oder neu zu bauen. Wir haben hier vier Arbeitsgebiete!

  1. Die Kirche, an dem wir die Waende ausbessern und das umliegende Gebiet einebnen.
  2. Das erste Foyer, ein Jugendzentrum, bei dem wir einen Sportplatz anlegen und das Gebaeude anstreichen und saeubern.
  3. Nachdem wir lange Zeit brauchten, um dais Baugerüst fuer das zweite Foyer herzurichten, haben wir jetzt mit des Bau begonnen.
  4. Arbeitsgebiet, das Pfarrhaus mit dem Garten, haben wir schon abgeschlossen.

Erfreulicherweise haben wir einen guten Kontakt mit der Gemeinde. Fast jeden Sonntag verbringen wir in den Familien, um dadurch eine engere und pereoenlichere Verbindung herzustellen.

In einerWoche werden wir wieder auseinandergehen, aber wir wissen heute schon eines, dass wir glücklich sind, hier geholfen zu haben. Aber ausserdem haben wir viel ueber die besondere politische, wirtschaftliche und religioese Lage dieses Gebietes gohoert und verstanden.

Mit herzlichen Gruessen


WORLD STUDENT CHRISTIAN FEDERATION

Committee on Ecumenical Work Camps
General Committee, Anatolia College, Salonica, Greece

August 22nd, 1960
To: The 1960 Ecumenical Work Camps

Dear Brothers,
Every four years, the General Committee of the World Student Christian Federation meets to review its program and set policy for the Federation for its future life. We are gathered now in Salonica, Greece, 250 delegates representing the Student Christian Movements of 70 countries.

Since one of the activities of the Federation is the co-operation on the Ecumenical Work Camp Program with the Youth Department of the World Council of Churches, one of the committees working here has been a Committee on ecumenical work camps. We have discussed the development of the work camp program, its biblical basis, its ecumenical significance, its problems, and how we can stimulate the holding of more local and national work camps and Service projects.

In the course of our discussions we are thinking of you who are now experiencing the ecumenical work camp life and the unity we have in Christ.
We send you our greetings and wishes for the success of your work and for the creation of an ecumenical camp spirit. May God reveal to you the nature of your Christian discipleship as you are together working, discussing and worshipping.

Yours in Christian fellowship,
COMMITTEE ON ECUMENICAL WORK CAMPS
Lakshman Fernando – Ceylon (Chairman), Fred Stoerker – USA, Maurice Assad – Egypt, Allan Burry – USA, Filomena Fuentes – Chile, Robert Graves – USA, Moon Kyu Kang – Korea, Ivo Marzall – Brazil, Diego Reverte – Spain, Ruth Schoch – South Africa, Ralph Weltge – USA, Gerard Spelberg – Netherlands, Gerson Meyer – Portugal, Hartmut Knappe – East Germany, Evangelos Chrysos – Greece


Dresden


Libanon

30th July, 1960
Ecumenical Workcamp, W. C. C.
Jubeil, Lebanon

Dear fellow work campers,
We thought that we would like to write to send greetings and news from our camp to yours. We have been here just over a week now and so feel quite at home and as though we know each other really well. There are 17 of as from nine different countries As you see from our address we are in a Danish Birds Nest. This may need some explanation. It is in fact an orphanage for Armenian children, run by the Danish Women’s Missionary Workers.

The buildings are close to the sea beside Byblos, the oldest inhabited city in the world. We are working on the school hall/auditorium and their chapel which is also the local Armenian Church. The work, plastering, whitewashing, painting etc., takes up to two P.M. but we’ve had time too for Bible studies, discussions and of course bathing in the Mediterranean. We will be having university professors and experts from Beirut to speak to us about Arab nationalism, the Palestine question, the refugees, and the Eastern churches.

With best wishes for your camp and greetings and prayers from all of us,

Co-leaders Magdalene Katul,Lebanon and Vincent Mok, USA/Lebanon
Riad Abdul Messih, Lebanon
Kamal Ghalib, Lebanon
Laila Nachef, Lebanon
Samir Tams, Jordan
Samir Moussa, Egypt
Mehdi Dibaj, Iran
John Yanimattas, Greece
Margrit Schmidt, Switzerland
Helga Plato, Germany
John Garner, USA
Priscilla Thayer, USA
Myra Smith, USA
David White, England
Tina Hun, England
Basil Madjoukoff British/Lebanon


Schottland


Sülstorf
Wikipedia


Jordanien


Schweden

Ecumenical Work Camp, Repslagaregatan 5
Göteborg C, Sweden

August 11, 1960.

To all our friends who join with us in the fellowship of Ecumenical Work camps this summer,
Greetings from Göteborg, the shipping port of Sweden, where our camp is on a hill, overlooking the harbour and ship-building industry. We live in two parish houses in one of the poorer areas of the city, and our work is to clean and repair some of the poor homes. The work is interesting, as there is such a variety of things to do – scraping off old paint, plastering, sanding, painting and wallpapering. We are making friends with the families for whom we work, which is perhaps just as important as cleaning their homes. Last night we had a very successful party for all our families. We must divide into small groups to go into their homes to work, so we miss the spirit of all working on one project together, but it is fun to compare the progress in the different homes.

Our programme has been as varied as our work – some of the highlights being a visit from the Bishop, a talk on Indian beliefs by our Indian camper Jeya Kumar, discussions on prayer, race relations, etc., social evenings with local youth groups, two wonderful weekends in the country, and seeing Göteborg by night! We have tried to see our Bible Study in terms of our relationship with the people who live in this slum area, and their place in the church of Sweden, and it has caused some lively discussion.

We are 22 campers from 11 countries and 11 churches, and have blended our 22 personalities into an interesting community, not always in agreement with one another, but ready to learn from one another.


Tagebuch vom Aufbaulager 1960 in Hildesheim

 

Tagebuch

Monday, 15.VIII.1960

After two days of leisurely tours through the city and countryside, as well as a long introduction to our work here and the people whom we hope to unselfishly and humbly serve, the first day of our work dawned. After brilliant sunshine on the Lord’s Day, it was a disappointment to see such a dull overcast heaven, which was to soon let us know what sort of weather we were to have during most of the camptime. We met at 7:00 for breakfast which closed with our daily Morning Prayer. Then Christoph -„Beloved Leader“ – divided us into several groups: one to work on a lawn and children’s playground for the Gypsies, one to build paths and walkways between the barracks, one to work in Christian’s weed-garden, and most importantly – one to work in the kitchen. We started to work at 8, but by 12 the rain had forced us to give it up for the day. Then much confusion in the shower as all („Women and children first“) tried to clean up for the noon meal. German lessons for interested foreigners began, and most of the afternoon was taken up with a general discussion by all concerning themes and projects for the free time in our camp. More heat than light was shed, but many things were suggested – more than we shall ever have time to undertake. After supper, Christoph gave us an introduction into our Bible Study programmes. Four groups (two in English, two in German) would meet each Tuesday and Thursday for an hour or so with a larger discussion to follow each afternoon. At 9:00 the day was officially closed with Evening Prayer, so that all would have time to go home and be in bed by ten. At the end of our first day, we all had the feeling that we had wasted time in not starting earlier since there was so much to do! Amen

Andrew (USA)

Dienstag, der 16. August 1960

Wir begannen unser Tagesprogramm nun schon in gewohnter Weise und darum et was pünktlicher mit der Morgenandacht um 7,30 und der Arbeit um 7,45 Uhr. Wie Montag arbeiteten wir wieder an den vier Plätzen. Die ersten sichtbaren Erfolge sind schon zu verbuchen, aber auch die ersten Blasen an den Händen einiger Camper. Da wir vom Regen nicht gestört wurden, konnten wir zum ersten mal unsere ganze Arbeitszeit von 6 Stunden einhalten. Nachmittags hatten wir eine Bibelarbeit über Gen. 12, 1-3 und Ex. 19, 1-6: die Begründung des Bundes zwischen Gott und seinem Volk. Nach einer Einführung von Christoph gingen wir in vier Gruppen auseinander, um über Fragen der Texte zu diskutieren. Zunächst schien uns wichtig, daß Gott ein so kleines und unbedeutendes Volk wie das Volk Israel sich erwählt hat, das nichts zu dieser Erwählung beigetragen hatte. Dann unterhielten wir uns über die Bedeutung dieses für uns heute. In welcher Weise schließt Gott heute seinen Bund mit uns? Was ist sein Auftrag an uns heute?

Wir haben nicht mehr solche fest geprägten und allgemein gültigen Gebote wie Israel; aber gemäß dem Gebot der Gottes- und Nächstenliebe und durch Gebet und Studium der Schrift erhalten wir auch in der jeweiligen konkreten Situation einen ganz bestimmten Auftrag. Dieser Auftrag läßt sich nicht durch Gebote festlegen, weil er abhängig ist von der Situation und von der Menschen, die ihn ausüben und an die er sich richtet.

Den freien Abend benutzten mehrere Camper dazu, den Film „Mein Kampf“ anzusehen.

Hans Berger (Deutschland)

Mittwoch, der 17. August 1960

Nach dem Morgenessen und der kurzen Andacht beginnen wir mit der Arbeit. Ein fast wolkenloser blauer Himmel wölbt sich über uns und in den kleiner warnenden Regenpfützen spiegeln sich die Wohnwagen der Sinti. Ein schöner Anblick! Aber für die Arbeit ist das nicht gerade förderlich, denn das Wasser lauft uns immer wieder in den Graben, den wir für die Einfassungssteine des Rasenplatzes ausgehoben haben.

von links nach rechts: Eva, Aline, Heide-Marie, Walter

Nach und nach kommen wir mit den Sintis ins Gespräch. Hier und da faßt auch einer eine Kreuzhacke an, aber viel lieber stehen sie einfach da, schauen zu und kritisieren oder loben uns in ihrer eigenartigen Sprache. Daß jemand seinen Urlaub dafür gibt, anderen Menschen zu helfen, geht über ihren Verstand,

Den freien Nachmittag verbringen einige Camper im Schwimmbad. Wassilios geht fast unter vor Lachen, als ihm Eva übersetzt, er sähe im Wasser aus wie ein Walroß.

Der Abend steht ganz im Zeichen von Frau Heinrichs Geburtstag. Berge von Kuchen, Brötchen und anderen guten Sachen warten auf die fröhlichen Besucher. Mit einer Polonaise, viel Gesang und Scherzen wird der Geburtstag gefeiert. Den Abend beschließen wir mit Gebet und Bibelbetrachtung.

Walter Eidenbenz (Schweiz)

Donnerstag, der 18. August 1960

Der Regen versucht vergeblich die Lagerleitung durcheinander zu bringen; er macht einen sehr frischen ausdauernden Eindruck, als wir frühmorgens um den Frühstückstisch saßen. Es hatte den Anschein, als müßte unser Programm buchstäblich ins Wasser fallen. – Aber es fand sich ein Ausweg: In mehreren Gruppen erledigten wir kleinere Arbeiten drinnen, wie Kartoffelschälen, Aufräumen, Vorbereitung von Programmpunkten.

Am späten Vormittag trafen wir uns dann wieder – an Arbeit im Freien war nicht zu denken – zu der ursprünglich für den Nachmittag vorgesehenen Bibelstudy: Was hat es mit der Urgemeinde auf sich? Soll das Evangelium durch einzelne Evangelisten oder durch alle, durch jeden Einzelnen von uns weiter getragen werden? Nachmittags wurde die Arbeit nachgeholt. Da der Boden völlig aufgeweicht war, kamen wir langsamer voran. Auf dem Sintiplatz war nicht das übliche Gezeter; der regnerische Tag war es, der sie in ihren Wohnungen festhielt.

Abends war der Oberbürgermeister von Hildesheim unter uns, ein Mann, der so viele Ämter dazu noch auf sich vereinigt, daß es uns schwerfiel, uns auf eins zu einigen. Er erzählte uns anhand einiger Farbdias aus der jüngsten Geschichte der Stadt Hildesheim. Das alte Hildesheim wurde 1945 in 20 Minuten zu mehr als 50% zerstört. Er erzählte, was alles zerstört wurde, was erhalten ist und was aufgebaut worden ist. Sehr eindrucksvoll waren die Aufnahmen von der St. Michaeliskirche vor, während und nach der Zerstörung. Sie ist ein Zeugnis für den ungebrochenen Willen der Bevölkerung, neu anzufangen. Dies war, wie es der Oberbürgermeister selbst sagte, ein inoffizieller Empfang durch die Stadt Hildesheim. Ein offizieller soll folgen.

Eckart (Deutschland)

Freitag, der 19. August 1960

Today the weather was fine and the work progressed well. Morning devotion was held as usual after breakfast. After lunch our time was free and our first visitor arrived from Holland. She was Anita Diehl, Sekretary of the World Council of Churches youth department. At 4:30 we gathered in the Kindergarten to hear first a talk by Veronica on the meaning of the ecumenical mouvement, which was followed by Árpád talking about the ecumenical youth Conference in Lausanne. Our evening meal at 6:30 was followed by a free evening during which some campers went dancing in town, some drank beer and some even went to bed.

von links nach rechts: Anita (Profil), Christoph, Wassilios (halb verdeckt), Veronika, Verena (Profil,) Eva, Michael, Lisette, Eneas

Peter Graham (USA)

Samstag, der 20. und Sonntag der 21. August 1960

Um 7.30 begannen wir gemeinsam den Tag mit der Morgenandacht, die von Michael abgehalten wurde. Danach begab sich jeder Camper an seinen gewohnten Arbeitsplatz. Obgleich die Lagerleitung beschlossen hatte, daß am Samstag nur bis zwölf Uhr gearbeitet werden sollte, konnten wir nicht um 13 Uhr essen. Die Gruppe vom Sintiplatz kam nämlich erst um kurz vor 13 Uhr müde von der Arbeit. Vielleicht wollte sie ihr angefangenes Werk zum Abschluß bringen, vielleicht ging aber auch die maßgebende Uhr falsch bzw. gar nicht. Man weiß es nicht.

Die ganze Woche haben wir nun schon gearbeitet und zwar so, daß einige Fortschritte schon zu bemerken sind. Auf dem Sintiplatz ist mit der Umrandung des Rasenplatzes begonnen worden. Außerdem ist der Weg vor und um den Kirchenwagen ausgeschachtet. Zwischen den Baracken Nr. 4 und 5 hat sich seit Wochenanfang das Bild ebenfalls geändert. Der Mittelweg ist fertig, von dem aus zu den verschiedenen Eingängen Seitenwege führen. Hier ist die größere Arbeit schon getan. Es heißt jetzt, die Anlage zu vollenden.

Der Nachmittag war frei. Einige fuhren in ihre Quartiere, um auszuschlafen. Eva ging diesem Wunsch ebenfalls nach, nur konnte sie aufgrund ihrer Müdigkeit nicht mehr nach Hause gelangen und geschickt, wie sie ist, baute sie sich im Eßraum aus sechs Stühlen ein Bett, wobei die Bezeichnung Bett hier wohl nicht richtig zu sein scheint, denn auf die Dauer ist ein Lager aus Stühlen auch für den Müdesten kein bequemer Ort mehr. Wir fanden Eva jedoch trotz aller Unannehmlichkeiten seelig schlafend, als wir den Tisch zum Abendbrot decken wollten.

Eine beträchtliche Anzahl von Campern ließ sich gleich gemütlich wie schon gewohnt, im Wohnzimmer der Familie Heinrich nieder, aus dem sie dann den ganzen Nachmittag nicht mehr zu vertreiben waren. Jeder beschäftigte sich mit persönlichen Dingen. Nach dem guten Abendessen erzählte Christian von den Sintis. Er versuchte, uns die Gründe ihrer Eigenartigkeit an Hand von Lichtbildern und Berichten zu verdeutlichen. Dieses Thema war für uns alle recht interessant und wird uns im Laufe unseres Camps wohl noch oft beschäftigen.

Am Sonntagmorgen trafen wir uns am Nachbarschaftsheim, um gemeinsam am Gottesdienst in der Michaeliskirche teilzunehmen. Eine Fuge von Bach geleitete uns hinaus vor die Tür, wo schon der Autobus wartete, der uns nach Hannover transportierte. Die erste Station war dort die alte Marktkirche. Ich habe selten eine derartige Kirche gesehen. Ich glaube, auch die anderen Camper waren sehr beeindruckt davon.

Auf den Wiesen vor dem großen im Barockstil angelegten Park Herrenhausen nahmen wir unser Frühstück oder Mittagessen ein. Es war ein echtes Picknick. Die Fotos geben ungefähr einen Bericht. Nach dem erholsamen Spaziergang durch diesen Park wurden wir von dem Bus wieder in die Stadt gefahren und jeder durfte sich auf seine Art erfrischen. Zum Abschluß gingen wir in das Gemeindehaus von St. Paulus, wo wir Anweisungen für den Sonntag im Sachsenhain erhielten. Es war mehr ein amüsanter als ernster Abschluß.

Zu Hause angelangt ergötzten sich alle ausgiebig an dem wundervoll zubereiteton Kartoffelsalat. Nach der Abendandacht war frei. Jeder amüsierte sich auf seine Weise.

Heide-Marie Reuter (Deutschland)

von links nach rechts: Árpád, Gretel, Hans, Wassilios, Anita, Veronika

Lundi 22-8-196o

Nous avons commencé cette semaine sous un beau soleil Nous avons beaucoup de plaisir à voir notre travail avancer à grands pas.

Et après-midi ce fut temps libre pour tout le monde; un petit groupe s’en est allé vers la ville, destination inconnue Le resté de nous bien sagement est resté au camp soit à se reposer soit à faire son courrier.

Le soir il y eut quelques difficultés pour se réunir a table: en effet, il y avait des retardartaires…

Apres diner nous avons eu un exposé très interessant de James sur le problème racial en USA. Gretel et Janice ont apportè chacune leur point de vue vécu dans leur état: California et Illinois.

Nous avons terminé cette journée par notre meditation en commun.

Aline Pengelly (France)

Tuesday, 23.8.1960

The weather kept fine for us and the work progressed well so that the two projects – the path between the barraks and the place in front of the church-wagon in the gipsies camp were nearly finished.

A new camper arrived in the morning – Santiago from Spain and also he speaks neither English nor German he makes himself well understood by signs! and through the medium of Gretel. In the afternoon we had bible study for which the text was Ephesians IV, 1-16. We adopted a slightly different method, first meeting in our groups seperately and then all together. The question we discussed was whether the church is really one or whether it is divided by the various religions.

In the evening we learnt more about Greece from Eva and Wissillios and also heard greek music and saw a Touropa-film of Greece which we had been sent by the Greek Embassy in Bonn.

Jane Scott (England)

Mercredi, le 24.8.1960

Nous avons eu une belle journeé aussi bien quant au temps que quant à notre travail. Dans l’apresmidi mous avons feté ce que l’on appelle ici la „Richtfest“, avec beaucoup de chants et de la gaité. Pour la premiere fois notre nouveau collègue, Santiago, s’est joint à nous dans le travail.

Pour le déjeuner nous avons eu la joie d’avoir avec nous à table deux visites, à savoir Rudolf Zitzmann de la part de „Deutsche Arbeitsgemeinschaft für christliche Aufbaulager“ de Kassel; en meme temps nous avons requ Fidelino Loy de Figneiredo, d‘ origine angolaise (Afrique) qui venait du Camp oecuménique de Klingberg. Celui-ci est resté avec nous jusqu’au lendemain matin, et le soir a pris une part active à la petite fete que nous avons organisée pour les gens du voisinage. C’était bien simple mais gai et tous se sont bien amusés.

Nous avons terminé la journée, comme d’habitude avec une courte dévotion qui, cette fois-ci a été dirigée par Christian.

Árpád Gridi-Papp (Brazil)

Jeudi 25.8.1960

Aujourd’hui, le travail du chemin étant achevé, nous avons c angé les groupes et faisons tous autre chose: un nouveau chemin entre 2 blocks et un jardin d’enfants pour les Bohémiens. Début du travail comme d’habitude, mais par-contre le Temps est d’abord très beau puis étouffant. Le travail sur le Terrain des Bohémiens consiste d’abord à drainer un sol humide et à étaler les remblais apportés par de nombreux camions.

Après le déjeuner, étude Biblique et le soir après diner, nous allons tous aux Vèpres à l’église St. Michael, avec la jeunesse de la paroisse de St. Michael. Tout le service est – sauf la lecture de la Bible – chanté mais, comme ce sont uniquement des jeunes qui y participent, il est fort beau. Le sacristain nous fait visiter l’Eglise et nous nous en allons au son de l’orgue sur le quel joue une des élèves du maitre de Chapelle.

Jean-Francois

Friday, 26. August 1960

Today we had a nice sunshiny day. Even so, we had a bad start, for several of us „dragged“ in late for morning worship. We were so tired. Our eyes were bleasy, and we just did not feel like working! We had to be pushed almost so that we would work. The morning never seemed so long and we were only too glad to be able to quit work when it was finally 1:30.

We had free time in the afternoon and some of the campers went swimming, others wrote letters or slept.

We hat our evening worship immediately after supper, and afterwards many of us made a „dash“ for St. Jacobi’s Kirche whre we heard the Evangelische Kantorei from Linz present a most beautiful concert. Others enjoyed their leisure time sitting around and drinking beer, but none seemed to make use of the free evening to sleep!

Gretel Gumper (USA)

Saturday, 27. August 1960

In order to begin the day with strength enough for working the campers arrived for that breakfast. At 7,35 a.m. we began our morning-prayers that was similar to the others we have had till now. After this we went to work in the two different places. Some of us enjoyed working, the others were tired a few minutes after. After the second breakfast we had a big surprise – the rain. Good surprise for some because we had to stop with the work, and bad for those who like to work. (I am African and I must note that it was the first time that I saw such a good rain in Europe). Those who work in the passage had bottles of beer from one of the families where they are working.

A most important thing must be written: After the work we had to take baths. As it is known, when boys and girls are „together the principle is used: Ladies first!“ The result of these was that the boys had to wait so many minutes, because the girls are slow. In the afternoon we were free until 17.00. At this time we had a meeting in order to give our opinions about the camp. Most of us are satisfied with the camp but there were some proposals about our program:

  1. Discussion about the problem of Jordan and Israel.
  2. Discussion about the problem of Algeria.
  3. To realise the program refering to the information about the problems of the church and those of the countries of each of the campers.
  4. To help Frau Heinrich in her hard daily work.
  5. To have some more milk during the second breakfast. (1/2 l for each of us).
  6. To have some more time free.
  7. Less smoking during the meetings.
  8. To visit a Museum.
  9. To take a walk one evening all the campers together in order to enjoy ourselves.

We finished this meeting late because after these proposals one of the campers said that he doesn’t understand why we work among the gypsies if they don’t need our work (for they can do everything alone because they have enough money). Some of them said that they need our work and if they don’t need our work we need them in order to show them that it is good to work and it is a means of calling them to Christ.

At night we had discussion about the problem of young people in Germany. Mr. Panthen spoke and I shall mention this following about his speech:There is no confindence in any ideological organisations. The young people have no interest of any public organisations. The Christian young people have no interest in the theological problems.(They have no interest in the sermon. The sermon is given in the language of their forfathers and does not interest the young generation.) It interests the young people to see in the churches persons who live the faith. Sceptical generations that have a little interest into ideoligie are interested in the national and practical life. They want to execute things and not only to think.

Eneas da Coneicao Comiche (Mozambique)

Eneas da Conceicao Comiche

Sonntag, der 28. August 1960

Am Sonntag wird nicht gearbeitet. Aber wir haben uns eine Überraschung für unsere Gastgeber ausgedacht. Wir luden sie ein zu einem von uns gestalteten Gottesdienst. Die Liturgie machte Christian Heinrich, der Diakon des Nachbarschaftsheimes. Die Predigt hielt James, ein amerikanischer Theologe. Er predigte über den für diesen Tag vorgeschriebenen Text, der im Römerbrief Kap. 9, Vers 30 – 33 zu finden ist. Die Predigt hatte das Thema: „Die Gerechtigkeit, die nur aus dem Glauben heraus zu finden ist. “ Sehr eindrucksvoll war das Fürbittgebet. Es betete je ein Abgeordneter der hier vertretenen Länder für sein Land. Dieses Fürbittengebet wurde in portugiesisch, englisch und deutsch gehalten. Nach dem Gottesdienst wurden wir von unseren Gastgebern zum Mittagessen eingeladen. Wir konnten auch den Nachmittag und den Abend dort verbringen. Einige gingen mit ihren Gastgebern spazieren, andere hörten industriell hergestellte klassische Musik oder machten selbst Musik, etliche fanden endlich Zeit, ihren Gastgebern von ihrer Familie zu erzählen. Es gab aber auch Camper, die des Schlafes dringend bedurften. Am Abend hatten wir Gäste aus dem Predigerseminar in Hildesheim. Wer Lust hatte, konnte an diesem Abend teilnehmen. Die Frage lautete immer wieder: „Wie werden die Pastoren in Eurem Land ausgebildet? “ Es war ganz interessant zu erfahren, daß kein wesentlicher Unterschied in der Ausbildung der Pastoren besteht. Mit einer kurzen Abendandacht beendeten wir diesen Ruhetag.

Der Chronist hat noch etwas nachzutragen. Er vergaß zu berichten, daß noch vor dem Gottesdienst ein neuer Camper eintraf. Günther Weise aus Braunschweig wollte gern in unserem fröhlichen Camp leben und arbeiten.

Horst Germer (Deutschland)

Montag, der 29. August 1960

Um 7.30 begannen wir gemeinsam der Tag mit der Morgenandacht, die von Árpád abgehalten wurde. Danach fing jede Gruppe mit ihre Arbeit an. Um 2 Uhr kamen alle müde und hungrig kamen zum Mittagessen. Nachmittag waren wir frei bis das Abendessen das um 18.30 war. Nach dem Abendessen um 19.30 haben wir einen deutschen Abend. Pastor Mahrzahn sprach über Ost- und Westdeutschland. Er hat uns sehr deutlich erklärt die Probleme zwischen diesen zwei Teilen Deutschlands. Wir haben auch einige „slights“ von Berlin und anderen Städten gesehen.

So, ist noch ein Tag vorbei….

Eva Hatzakis (Griechenland)

Dienstag, der 30. August 1960

Das Wetter war recht ordentlich, sodaß wir heute gut vorwärts kamen mit unseren Arbeiten. Wir sind nun schon soweit, daß wir den Zaun machen können, rings um die zukünftige Grünanlage bei dem Kirchenwagen. In unserer heutigen Bibelarbeit war es sehr abwechslungsreich und interessant. Wir versuchten Gleichnisse vom Himmelreich in einer Pantomime darzustellen. Jede Gruppe war zuerst für sich und übte, wie diese Aufgabe am besten auszurichten war. Dann kamen alle vier Gruppen zusammen und jede Gruppe spielte ihre Pantomime. Es wurden folgende Gleichnisse dargestellt: „Vom Unkraut unter dem Weizen“ (Matth. 13, 24-30)

  • „Vom Schatz im Acker“ (Matth. 13, 44)
  • „Das Gleichnis von der Perle“ (Matth. 13, 45-46)
  • „Das Gleichnis vom verlorenen Groschen“ (Lukas 15, 8-10)

Durch diese besondere Art von Bibelarbeit wurden wir auch angeregt, darüber nachzudenken, was diese Gleichnisse uns persönlich zu sagen haben.

Den Abend schlossen wir mit der Abendandacht, welche Heide-Marie hielt. Es war auch der letzte Abend, den Heide-Marie mit uns zubrachte, da sie morgen wegen Schulpflichten abreisen muß. Der Abend war frei. Ob alle müden Camper schlafen gingen??

Veronika Thurneysen (Schweiz)

Wednesday,  August 31, 1960

After breakfast and the morning devotion given by Elizabeth, everyone „slowly“ grabbed his tool and headed for work. This pace continued until l0:00 when everyone „quickly“ dropped his tool for the second breakfast. At 1:30 the girls headed for the showers after helping to smooth sand and lay bricks at the barracks and dig and wade in the mud at the gypsy camp. At 2:l0 the boys were pacing up and down as they heard the last of the hot water run down the drain.

Lunch was taken in record time as 32 hungry hands gathered in the „compact“ diningroom. After lunch there was free time from about 3:30 to 6:30. A few of us sat in the livingroom listening to music, writing letters, reading and Peter worked diligently at copying over the German dictionary into his small notebook. Dinner was welcomed by all including those who had gone to town to take pictures, shop, or have their hair cut. James and Jean Francois chopped the wood for the evening bonfire.

At 7:30 we bundled up because it was cold and clowdy and with song book in hand walked to the gypsy camp. Around a big fire we sang and danced. It started to rain but not very hard and the gypsies joined in the fun. Two of them played the guitar and a family contributed a couch for the fire. Eva had a wonderful time playing with the children. We all gathered in the livingroom upon returning for the evening devotion. Olive led us and read from the 15th chapter of John. Many went home to bed at about l0:00 and a few stayed and chatted as an ending to another day in our work camp.

Janice Lippet (USA)

Donnerstag, der 1. September 1960

Der heutige Tag sollte Ruhetag sein. Welche Wonne war es bis 8 Uhr schlafen zu können. Aber trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb kam man zu spät zum Kaffee! Anschließend gingen wir zum Amtsgericht, um dort, wie schon vor einiger Zeit abgesprochen, einigen Verhandlungen beizuwohnen. Brunhilde erwartete uns um 13 Uhr zum Mittagessen. Dabei blieb es dann auch zunächst einmal. Kurz vor 15 Uhr trudelten wir endlich ein. Wir hatten uns einfach nicht eher losreißen können von der eigenartigen Welt des Gerichtssaales.

Gleich nach dem Essen versammelte sich alles wieder in dem viel strapazierten Wohnzimmer der noch mehr strapazierten Familie Heinrich. Hier war inzwischen Herr Valentin (Berlin) mit einer Mitarbeiterin aus Hannover eingetroffen, die beide zur Zeit mit der Organisation des Hannoverschen Landesjugendtreffens im Sachsenhain beschäftigt sind. Wir werden am nächsten Sonntag zu diesem Treffen fahren und als ganze Gruppe in einem Monstre-Laienspiel mitwirken. Herr Valentin übte mit uns „unsere“ Szene. Ich hoffe, daß wir als oekumenisches Aufbaulager durch unsere Anwesenheit keine „Show“ veranstalten. Unsere vor einigen Tagen erarbeiteten pantomimischen Darstellungen von Gleichnissen aus der Bibel (Die köstliche Perle, der verlorene Groschen, das zweifache Ackerfeld) führten wir Herrn Valentin vor und ließen uns weitere Anregungen für derartige Spiele geben. Im Laufe des Nachmittags konnten wir noch einige pantomimische Kostproben aus dem sicherlich unerschöpflichen Repertoire „Onkel Valentins“ genießen, die er trotz seiner „Gewichtigkeit“ mit unnachahmlicher Wendigkeit und Eleganz vortrug. (Der moderne Maler, die Blinddarmoperation und das spaßige Lied, dessen Worte ich gar nicht behalten habe.)

Abends 20 Uhr hatten wir unsere Gastgeber eingeladen. Das heute zeitweise sehr regnerische Wetter hatte sie nicht daran gehindert, sehr zahlreich zu erscheinen. Darüber freuten wir uns natürlich sehr. Nach einigen gemeinsamen Liedern und der Begrüßung brachten wir die schon vorhin erwähnten drei Pantomimen zur Aufführung. Anschließend erzählten Michael aus Jordanien und Eneas aus Mozambique aus ihrer Heimat und von ihrer Kirche. Man merkte, daß die Gäste ganz dabei waren, was uns später durch ihre Fragen noch bestätigt wurde. In einer Pause wurde Gebäck und Tee gereicht und man hatte Gelegenheit, frische Luft zu schnappen. Wie jeden Abend, beschlossen wir auch diesen Tag durch die gemeinsame Abendandacht.

Ingrid Krause-Wichmann (Deutschland)

Friday 2nd September 1960

The day started very well by being bright and sunny so work was not hindered – the progress on the paths was going well and the sand-pit on the childrens play-ground was well advanced-work was also started on the wall which is being built round the playground. We alle worked very hard and after (cold) showers we made our way to the dining room feeling very hungry.

In the afternoon we had Bible study where instead of separating we all came together to discuss Confirmation in our denominations. We found that there were only two different ways, one, where people were confirmed young and at a special Service with 1 – 2 years preparation and the other where people of any age could be made members of the Church or other similar names. This problem of confirmation was found difficult in many denominations but all listned with interest.

After super we were invited along to meet the young people of St. Michaels Church where we had tea, singing – and talking. Pastor Wolfgang Marzahn told us about the parish and about the work of the young people also about their social evenings. We had a very happy evening hearing many things about the young people and were sorry to leave so early so that we could go to bed ready for work next day.

Olive Lovett (England)

Samstag, der 3. September 1960

Da der heutige Timekeeper, Anne, mit Fieber und Halsschmerzen im Bett liegt, muß ich an ihrer Stelle die Annalen schreiben. Es war ein Tag, wie jeder andere. Santiago hielt die Morgenandacht. Damit wir mit unserer Arbeit fertig werden, haben wir auch heute, wie an allen Werktagen, 6 Stunden gearbeitet. Auf dem Kinderspielplatz bei den Sintis macht der Bau der kleinen Betonmauer sichtbare Fortschritte, auch wenn wir oft tief im Schlamm stehen.

Der Nachmittag ist frei und wird mit shopping, schlafen, lesen verbracht. Nach dem Abendessen zeigt Veronika ihre einmaligen Hong-Kong-Bilder. Schade, daß wir zu müde waren, noch mehr zu sehen. Rühmenswert ist, daß Fritz und Walter unterdessen in freiwilligem, selbstlosem, aufopferndem Einsatz in der Küche die Brote für den kommenden Tag zurechtmachen. Nach der Abendandacht (Ingrid) beeilen wir uns, ins Bett zu kommen.

Enno Smidt (Deutschland)

Sonntag, der 4. September 1960

Der Tag begann mit einem allgemeinen gewaltigen Gähnen, weil wir so früh aufstehen mußten. Der Autobus zum Sachsenhain fuhr schon um 6.15 Uhr. Doch Wassilios war nicht da. So fuhr man bei ihm vor. Veronika klingelte Sturm, er kam verschlafen im Schlafanzug an die Tür, allgemeines Gelächter, doch in 2 Minuten war er dann fertig. In Hannover gab es einen schmerzlichen Abschied von Gretel, „We’re sorry You’re going away“ (armer Árpád).

Dann treffen wir immer mehr Busse, die auch zum Sachsenhain fahren. Auf der Festwiese versammeln sich über 10.000 Jugendliche aus ganz Niedersachsen. Wir sind Ehrengäste und sitzen gleich neben dem Bischof. Die Prominenz der Geistlichkeit begrüßt uns. Das Fernsehen macht Großaufnahmen von Eneas und Michael.

Nach den offiziellen Begrüßungsansprachen folgt ein Spiel zum Thema des Treffens: „Ihr aber bauet euch als lebendige Steine zum geistlichen Hause“ 1. Petr. – Der Turm zur Ehre der Menschen, der Tempel aus toten Steinen vergehen; wir werden aufgefordert, eine Kirche aus lebendigen Steinen zu bauen. Als oekumenische Sinti-Kinderspielplatz-Bauer müssen auch wir mitspielen.

Das Mittagessen muß man sich in großem Gedränge erkämpfen. Der Nachmittag beginnt mit Diskussionen in verschiedenen Arbeitsgruppen: Wir, als die lebendigen Steine in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Schule, im Wehrdienst, in der Gemeinde im Staat, in der Freizeit.

Den Abschluß bildete ein Gottesdienst, den Landesbischof Hanns Lilje hielt. Seine Predigt war ein einziger Appell an die Jugend, sich dafür einzuseten, daß unsere Kirche lebendig wird und in der modernen Welt ihren Platz einnimmt.

Danach strömten die Massen wieder auseinander und es bleibt die verborgene Frage, ob eine solche Veranstaltung die lange Fahrt gelohnt hat. Zwar ist es gut, der Umwelt einmal zu demonstrieren, wie viele junge Christen es gibt, doch der Einzelne hat meiner Meinung nach nur wenig Anregungen mitnehmen können und zu Gesprächen und Diskussionen war in der großen Menge kaum Zeit und Gelegenheit.

Wir waren als oekumenisches Aufbaulager da, aber außer der Sensation, daß wir aus zehn verschiedenen Ländern kamen, nahm kaum einer von uns Notiz.
Der Rückweg war unerwartet lang, weil wir in Hannover lange vergeblich nach einem Lokal zum Abendessen suchten. Nach 2 Stunden landeten wir schließlich in einem kleinen Lokal bei Hildesheim, wo wir gut versorgt wurden. Um 21.30 Uhr kamen wir müde zurück zum Pferdeanger.

Enno Smidt (Deutschland)

Lundi 5 septembre 1960

Après une bonne nuit de sommeil, nous faisons notre culte de matin à 8. 15 seulement et nous partons à 8.30. Aujourd’hui nous étions les invités du pays de Niedersachsen, représenté parmi nous par M. Schütz et M. Panthen accompagné de sa famille (Bettina était très heureusede ce jour de congé supplémentaire).

Après un départ sur une route un peu cahoteuse, nous passons dans la vieille région miniere de Salzgitter. Là, un référendum très démocratique décidera si nous devons visiter en détail Goslar, ou nous arreter à Sankt Andreasberg pour visiter une vieille mine. Malheureusement pour une petite minoritè, nous nous décidoos pour Goslar.

Après un voyage tres agréable dans une vallée, la moins belle des belles vallées du Harz, et le passage de Claustal-Zellerfeld, ou se trouve la seule école de mine de la république fédérale, nous arrivons au centre international de Sonneberg. Après un bref historique sur ce mouvement, nous allons vers la maison, mais la discussion entamée ne nous permet pas de visiter ce centre et de parler aux instituteurs francais et allemands qui se rencontrent la bas. De là, nous allons déjeuner après une assez longue attente (racourcie par quelques chants). Le beau temps nous sourit, il ne pleut que lorsque nous sommes à sec.

Notre itinéraire ae 1’après-midi nous mène par Bad Sachsa au rideau de fer. Nous logeons à Hinterhohegeis cette barrière de barbelé, doublée de „Todesstreifen“ et ratissée chaque jour pour controler les fuites. Arrivés à Walkenried, nous suivons à pied jusqu´au prochain Wachturn. La chute de Michael, et son pantalon déchiré n´ont pas l´air de rassurer les deux policiers allemamds en patrouille „de l´autre coté“. Cette courte promenade et les explications de nos guides, nous ont permis de juger l´absurdité et l´horreur de cette frontiére, qui coupe en deux un pays et au hasard. Elle passe souvent par un village; voir une ferme ou une usine. A Wurmberg, elle passe au pied d´un tremplin de ski, ce qui le rend inutilisable. Nous avons tout loisir de photographier les tours, les barrières, les patrouilles et les nombreux panneaux avertisseurs avant de revenir au car.

De là, nous partons vers Goslar, mais la visite de cette belle vieille ville gardée intacte, se réduit pour beaucoup á un café, une glace ou une biére. Malgré les avertissements de Cristophe, rares sont ceux qui ont rejoint le car à 1´heure prescrite. Nous arrivons pourtant assez vite au Pferdeanger où nous finissons la journée par des adieux à Anne, qui nous fait encore le culte avant de nous quitter pour ses études et un bizuttage de 3 semaines; maintenant qu´il commencait à etre capable de travailler après sa maladie.

Tuesday, September 6th

The day started as usual with morning worship, but started late as many were late for breakfast after the day off yesterday. We made our way leisurely to the two work places, and worked hard to begin with to keep warm, as it was very cold. Enthusiasm flagged when it started to duzzle, but we continued until the welcome sight of the Küchendienst bringing ’second breakfast‘. Those of the gypsy place had this break in the church waggon, sitting round. Afterwords the more enthusiastic returned to work in the rain, but others returned to the Nachbarschaftsheim to warm showers and then helped potatoe peeling or window cleaning.

Lunch was officially moved forward to 1 p.m. and about half of us gathered at that hour to a delicious lunch of rise pudding and apple sauce. The others were still working in the Gypsy place, the weather having cleared up again, and concientionsly continued till 2.30 pm and didn’t have lunch until 3.00 – True devotion to duty!

von link nach rechts: Wassilios, Aline, Janis, James, Heide-Marie

The Afternoon was free until 4.30. Some spent this time resting, reading or writing letters, others went into the town shopping, or for walks. At 4.30 we separated into our four groups for Bible Study. The passage was Acts 2, 4o-47. The groups were assigned definite subjects for discussion – (those in V. 42) as being fundamental to the Church. Each group discussion a particular one of

  1. apostles doctrine,
  2. fellowship,
  3. the breaking of bread,
  4. the prayers.

At 5.15 the four groups come together in the Kindergarten to compare what was found in the study and to discuss it.

Just before supper, at 8.30, the Landessuperintendent and his wife arrived and we introduced ourselves and shook hands all round. After supper we immediatdy returned to the Kindergarten where the Landessuperintendent spoke to us about the work he has been concerned with for blind children in Hong-Kong, and showed us some interesting slides of Hong-Kong, and of India. We finished with evening worship taken by Peter, then Frau Heinrich brought in some most delicious plum tart which made a perfect close to the day.

Margaret (England)

(Die Pflaumen hatte Árpád für uns alle gepflückt! )

Mittwoch, der 7. September 1960

Nach dem Frühstück und der Morgenandacht warfen wir mißtrauische Blicke auf den sich freundlich zeigenden Himmel. Die Kälte und der Regen am gestrigen Morgen ließ uns nichts gutes ahnen. Aber wir hatten Glück. Beim zweiten Frühstück konnte sich jeder, der es nötig hatte, von einer strahlenden Sonne den Rücken wärmen lassen. Mit der Vormittagspost waren auch die ersten Lichtbilder angekommen, die während des Lagers gemacht wurden.

von links nach rechts: Jean, Walter, Margaret, Ingrid, Olive, Horst

So kamen nicht nur Zunge und Magen, sondern auch der ästetische Teil des Menschen zu ihrem Recht. Kurz nach 10 Uhr verabschiedeten wir uns noch einmal von Wassilios. Hoch über uns fuhr er mit dem Zug in südlicher Richtung davon. Mit beiden Händen schwenkte er sein Taschentüchlein, bis er unseren Blicken entschwand. Beim letzten Abendessen hatte er uns den beigefügten Abschiedsbrief vorgelesen. Er war in derselben Lage wie Santiago (Spanien) der außer seiner Muttersprache kaum etwas verstand. Als dieser sich heute ebenfalls verabschiedete, waren seine letzten Worte: „Mit Worten konnten wir uns nicht verstehen, dafür um so besser mit dem Herzen“. Eben das hat ja auch Wassilios in seinem Brief zum Ausdruck gebracht.

Diesen Brief schrieb uns Wassilios (er sprach weder englisch noch deutsch). Er hat sich diesen Brief beim griechischen Konsulat in Bonn übersetzen lassen:

Liebe Camperfreunde in Hildesheim,
die Freude, die ich habe, bei Euch zu sein, ist sehr groß und ebenso auch meine Dankbarkeit gegenüber dem Weltkirchenrat, der mir die Möglichkeit gab, die wirklich schöne Stadt Hildesheim zu besuchen und auch gegenüber Euch allen, die Ihr so gütig gewesen seid, mir jede Hilfe während meines hiesigen Aufenthaltes zu gewähren.

Meine Freude und Rührung sind absolut gerechtfertigt, denn während der ganzen Zeit meines Aufenthalts hier habe ich in einer echt christlichen Atmosphäre gelebt. Es ist eine Tatsache, die besondere Beachtung verdient und uns mit innerer Freude erfüllt, daß junge Menschen aus verschiedenen Erdteilen und Anhänger verschiedener Konfessionen sich hier mit dem gleichen Ziel treffen, nämlich zu arbeiten und zu diskutieren, wie Christus für alle Menschen unserer Erde das wirkliche Licht der Welt werden kann. Ihr habt Euch vielleicht am ersten Tag, an dem Ihr mich kennengelernt habt, gefragt, wozu ich hierher gekommen bin, da ich weder deutsch noch englisch sprechen kann.

Es war, meine lieben Camperfreunde, tatsächlich eine schwere Entscheidung, die ich aber ohne große Schwierigkeiten getroffen habe, denn mein Ziel ist es, unter dem Segen Christi zu arbeiten, armen und bedrückten Menschen zu helfen, ein kleines Korn Liebe und Mitleid für meine Nächsten zu säen, für die unser Herr Jesus Christus sein ganzes Leben geopfert hat.

Liebe Campingfreunde, ich bedauere es sehr, daß ich in Kürze Eure angenehme Gesellschaft entbehren muß. Ich versichere Euch aber, daß ich die besten Eindrücke meines Lebens behalten werde und scheide mit meiner Seele überschwemmt von Dankbarkeit.

Abschließend möchte ich nicht versäumen, Frau und Herrn Heinrich zu danken, deren einziges Ziel es ist, jedem Mitmenschen selbstlos zu helfen. Ich bete zu Gott dem Allgütigen, sie gut zu erhalten, damit jeder Mensch in ihrer Nähe ihre grenzenlose Liebe und Fürsorge genießen kann.

Pünktlich um 15.30 wurden wir vom Oberbürgermeister Martin Boyken im Rathaus empfangen. Ein Reporter war auch zugegen und so wurden wir zusammen mit dem sympatischen Stadtoberhaupt, das sich lächelnd in unserem Kreise umherblickte, photographiert. Die Führung durch das Rathaus endete mit einem Glas Wein im Ratskeller. Beim Abschied bedankte sich der Oberbürgermeister dafür, daß wir nach Hildesheim gekommen waren, um ein Problem beseitigten zu helfen, für das nur wenige Menschen in Hildesheim Verständnis haben.

Nach dem Abendessen schaute sich ein Teil von uns Árpáds Lichtbilder aus Brasilien an. Árpád machte uns deutlich, daß Brasilien von den übrigen lateinamerikanischen Ländern sehr verschieden ist. Seine Entwicklung wird kaum durch Revolutionen und häufigen Regierungswechsel gehemmt. – Die ersten Lichtbilder des Lagers, die wir im Anschluß daran sahen, machten uns deutlich, daß auch dieses Workcamp bald der Vergangenheit angehören wird.
Mit der Abendandacht beschlossen wir unser Zusammensein.

Fritz Ostertag (Deutschland)

Donnerstag, der 8. September 1960

Heute am vorletzen Tag unseres Camps stürzte sich alles noch einmal in die Arbeit. Unser Wegebau zwischen den Baracken wird heute fertig werden, auch am Sintiplatz wird man zu einem Abschluß kommen, nachdem der Zaun um den Rasen gesetzt wurde und die kleine Betonmauer sowie die Steineinfassung des zukünftigen Sandkastens fertiggestellt wurden.

Am Nachmittag hören wir über die junge evangelische Bruderschaft von Taizé, von der Jean-Francois berichten wird. Veronika will uns anschließend von einer evangelischen Schwesternschaft erzählen, die sich in der Schweiz nach dem Vorbild der Brüder von Taizé niedergelassen hat.

Nach dem Essen haben wir unseren Bunten Abend mit Tanz und Gesellschaftsspielen, damit noch recht viele Camper daran teilnehmen können. Nachdem uns nun schon Jane, Anne, Santiago und Wassilios verlassen haben wird heute Peter abfahren. Viele wollen am Freitag abreisen, ein Teil erst am Samstag, und eine Handvoll bleibt noch über Sonntag. – Viel zu schnell sind diese vier Wochen vorüber gegangen und trotz der ausgezeichneten Gemeinschaft, die wir untereinander hatten, müssen wir sagen, daß wir uns noch viel zu wenig kennengelernt haben. Vier Wochen reichen ja auch längst nicht dazu aus.


Teilnehmer 1960

Leider konnte ich nicht auf eine Teilnehmerliste zurückgreifen. Die angegebenen Teilnehmer daher unter Vorbehalt!

Brasilien
Árpád Gridi-Papp

Deutschland
Hans Berger
Christoph Gäbler, leader
Horst Germer
Brunhilde, Christian  und Lisette Heinrich, Nachbarschftsheim
Ingrid Krause-Wichmann
Santiago López
Friedrich Ostertag
Heide-Marie Reuter
Eckart Schlierer
Enno Smidt
Elsa Stiegmann
Günter Weise

England
Olive Lovett
Margaret Padmore
Jane Scott

Frankreich
Aline Habert
Elisabeth Rebstein
Aline Pengelly
Jean-Francois

Griechenland
Eva Hatzakis – Εύα Χατζάκη
Wassilios Ananiatis

Jordanien
Michael Abu-Aita

Mosambik
Eneas da Conceicao Comiche

Niederlande
Anne van Veenen

Österreich
Elka Laferl, 02.11.1939

Schweiz
Walter Eidenbenz
Anita Diehl , WCC
Verena Maron
Veronika Thurneysen, co-leader

USA
Andrew
James Ernest Aydelotte
Peter Graham
Gretel Gumper
Janice Lippert
John und Janis Wood


Auszug aus dem Bericht nach dem Camp

… Das Lager ist gut vorbereitet worden. Diakon Christian Heinrich und seine Frau Brunhilde Heinrich haben sich und ihr ganzes Haus zur Verfügung gestellt. Die Zusammenarbeit war ausgezeichnet. Christian Heinrich war für die Arbeit verantwortlich. Seine Erfahrungen waren uns eine grosse Hilfe. Jeder wusste, was zu tun war. Werkzeug waren genug da. Da wir für Obdachlose und für Sinti arbeiteten, ergaben sich in den Bibelarbeiten und Gesprächen verschiedene Anknüpfungspunkte z.B.

  • Warum arbeiten die Sinti nicht selbst?
  • Warum haben die Obdachlosen keine Initiative?

Verschiedene Camper verstanden zunächst nicht die Bedeutung der Arbeit nicht z.B.

  • Die Sinti fahren doch Autos!

Mit der Zeit sahen auch die Letzten ein, dass sie ihre Meinungen ändern müssten. Zum Schluss des Camps waren die Camper der Meinung, dass noch wesentlich mehr getan werden müsste!

Brunhilde und Christian Heinrich

Für ein Aufbaulager war dies ein sehr gutes Arbeitsprojekt! Den Campern ist klar geworden, dass zum Leben eines Christen der Dienst gehört. Das Arbeitsprojekt war ein Musterbeispiel dafür, wie man der Kirche völlig entfremdete Menschen in einer ganz neuen Weise begegnen kann, ohne mit der Bibel ins Haus zu fallen.

Wir sind zu sechs richtigen Bibelarbeiten zusammen gekommen. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, den Campern eine grosse Auswahl von Methoden zu zeigen, z.B.

  • Allgemeine Einleitung, Fragen mit dem Nachbar besprechen, Aussprache
  • Erklärendes Referat, Aussprache mit der ganzen Gruppe
  • Einleitung, Arbeitsgruppen nach Sprachen, Plenum
  • Einführung und dann gleich für den Rest der Zeit in Arbeitsgruppen
  • Erst Arbeitsgruppen, dann gemeinsame Aussprache

Zunächst waren die Camper abwartend, tauten aber bald auf. Die Bibelarbeit zielte immer auf die Fragen und Probleme der Einzelnen. Die Mitarbeit war unterschiedlich. Besonders lebhaft war sie bei der gespielten Bibelarbeit. Die Bibelarbeiten waren teilweise etwas zu anspruchvoll, besonders bedingt durch die Sprachschwierigkeiten und  die schwerverständlichen Bibeltexte. Der Leitgedanke war der Bund Gottes mit dem Volk Israel, denn mit den Christen. Wie sieht der Bund aus? Was ist Gemeinde? …

Folgende Themen wurden diskutiert: Volkskirche, Rassenprobleme, Arbeit, Oekumene, Deutschlandfrage. Es gab Berichte über Lausanne, über die ökumenische Bewegung und über Literatur. Für den Bericht über über die Geschichte und dem Aufbau des WCC wären Dias nützlich gewesen. Ein Film über die Tätigkeit der Abteilung für Zwischenkirchliche Hilfe und Flüchtlingsdienst wäre wunderbar gewesen. Wir haben über die Bruderschaft von Taizé und die Konfirmationsfrage gesprochen.

Wir haben folgende Ausflüge unternommen: Besichtigung von Hannover, Teilnahme am Landesjugendtreffen der Hannoverschen Landeskirche im Sachsenhain, Harzfahrt mit Kennenlernen der Zonengrenze bei Walkenried. Die Ausflüge waren eine gute Mischung von Stadt, Kirche, Landschaft und Deutschlandproblem.

Die Freizeit war vielleicht etwas knapp aber doch gut gestaltet wie z.B. das Zusammensein mit den Gastgebern, das gemeinsame Musizieren und das gemeinsame Eisessen mit Stadtbummel.

Die Morgenandacht fand nach dem Frühstück im Speiseraum statt. Es gab eine feste Ordnung mit fortlaufender Bibellese und Fürbitte. Die Abendandacht fand zum Abschluss des Tages im Tagunsraum statt. Ordnung nach Belieben aber mit Textauslegung. Nach Möglichkeit kam jeder Camper mit einer Morgen- und Abendandacht dran. Die Andachten waren die tragenden Eckpfeiler des Tagen. Besonders die Abendandachten wurden durch die Auslegung der einzelnen Camper geprägt. Unser Lager war ohne diese Andachten nrcht denkbar.

Die Einstellung der Gemeinde war zunächst sehr kritisch. Man hatte schlechte Erfahrungen mit Aufbaulagern von der IJGD gemacht. Bald waren die Vorurteile abgebaut und man freute sich über unsere Hilfe. Da wir in Privatquatieren untergebraent waren, hatten wir sehr gute Beziehungen zur einheimischen Bevölkerung,  zu den evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden, zu den Pastoren, zu den evangelischen Jugendgruppen und zur Behörde.

Veranstalungen mit den Gastgebern, mit den Sinti, mit den Leuten vom Pferdeanger, mit den Studenten vom Prediger-Seminar, mit der evangelischen Jungenschaft und ein Stadtempfang sowie viele Einladungen führten zu guten Kontakten. Alle freuen sich auf das nächste Camp!

Den meisten Leuten, für die wir arbeiteten, wollte es nicht in den Kopf, dass wir umsonst arbeiteten.

Wir waren 31 Teilnehmer, weniger wäre mehr gewesen. Die Zusammensetzung war wirklich eine Führung Gottes! Besser konnte es wirklich nicht sein! Ein besonderes Lob für die Jugendabteilung des WCC und die DACA  (Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Christliche Aufbaulager). Die deutschen Teilnehmer haben sich ausgezeichnet eingeordnet, versuchten Verantwortung zu übernehmen und waren den Ausländern eine Hilfe, um Deutschland in der rechten Weise verständlich zu machen. Die ausländischen Teilnehmer waren alle zusammen liebenswerte Camper.

Der Gemeinschatsgeist wurde an seiner Aktivität dadurch gehindert, das wir in Privatquatieren untergebracht waren. Trotz dieser Behinderung ist es erstaunlich, wie rege er war. Das Lager blieb eine Einheit, obwohl wir über die ganze Stadt verstreut waren. Alles wurde gemeinsam gemacht, selbst die Freizeit wurde gemeinsam gestaltet!

Wir hatten keinen Lagerausschuss.Wer mitarbeiten wollte, wurde zur Mitarbeit hcrangezogen. Es wurde nicht nur geredet, sondern und das ist das Schöne gewesen, es wurde auch umgesetzt. Wir Leiter hatten es uns zum Prinzip gemacht möglichst viel Verantwortung abzugeben. Die Mitarbeit erstreckte sich auf alle Gebiete.

Die Erfahrungen als Lagerleiter waren sehr vielfältig. Es war mehr Arbeit, als ich es mir vergestellt hatte. Trotzdem möchte ich die Erfahrungen in meinem Leben nicht missen! Viele Dinge habe ich neu sehen gelernt. Manches ist nicht so gelaufen, wie ich es erwartet hatte. Durch die Besonderheit unseres Lagers bin ich wenig zu persönlichen Gesprächen gekommen, die ich in den andern Camps geschätzt habe.

Zusammenfassung

Es ist schwer das Kennzeichende unseres Camps zu beschreiben. Zunächst ist es von Bedeutung, dass wir in Privatquatieren untergebracht waren. Dadurch entstand ein intensiver Kontakt zur Ortsgemeinde, wie ich ihn bisher in keinem Camp kennengelernt habe. Die Kirchengemeinden in Hildesheim samt ihren Pastoren haben etwas davon mitbekommen, was ein Aufbaulager will.

Durch, diese private Unterbringung war unser Camp etwas auseinander gerissen. Es ging viel Zeit verloren. So kam es nicht zu einer so gewünschten intensien Gemeinschaft. Dieser Mangel wurde aber durch die hervorragende Zusammensetzung der Lagerteilnehmer wett gemacht. Obwohl wir teilweise grosse Sprachschwierigkeiten hatten, haben die Camper prächtig zusammengearbeitet. In keinem Camp habe ich bisher so gute Leute beieinander gesehen. Ich musste jeden in seiner Art wertschätzen. Wir von der Lagerleitung hatten nie Schwierigkeiten im Gegenteil. Wir versuchten die Camper dazu anspornen selbständig etwas zu unternchmen.

Das Arbeitsprojekt war ausgezeichnet. Alle Beteiligten haben verstanden, warum wir gerade diese Arbeit taten. Es war nötig, dass wir diese Arbeit getan haben. Sowohl die Camper als auch die Michaelisgemeide von Hildesheim hat verstanden, was Innere Mission eigentlich will. Das Nachbarschaftsheim in Hildesheim ist eine ganz neue Art der Verkündigung heute. Uns ist allen klar geworden, dass wir uns heute nicht damit begnüngen können, nur in den Kirchen zusammen zu sein.

Wir hatten drei Aufgaben, die für uns sehr viel Zeit und Kraft kosteten. Arbeit und Kontakt sowohl zu den Sinti als auch zu den Obdachlosen vom Pferdeanger und drittens eine Verbindung zwischen diesen beiden Menschengruppen und den Gemeinden in Hildesheim herzustellen. Dies war eine wirkliche ökumenische Aufgabe. Sie ist noch nicht zu Ende.

Ingrid Krause-Wichmann (Deutschland)