4. Kapitel

 

 

Sadhu Sundar Singh

Von Paul Gäbler

Inhaltsverzeichnis dieser Webseite

Viertes Kapitel

Die Jugendzeit Sundar Singh's
   1. Die Heimat und die elterliche Religion
   2. Das Elternhaus und die Familie
   3. Geburtsdatum und erste Jugend
   4. Schule in Rampur
   5. Widerstand gegen das Christentum
   6. Bekehrung
   7. Prüfungszeit
   8. Vergiftung
   9. Schule in Ludhiana
  10. Taufe

Anmerkungen

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Die Jugendzeit Sundar Singh's

Die Jugendzeit Sundar Singh's stellt uns vor eine Fülle ungelöster oder halbgelöster Fragen, so dass wir vielfach auf Vermutungen angewiesen sind. Einigermaßen erschöpfende Auskunft könnte man wahrscheinlich nur durch Nachforschungen an Ort und Stelle, besonders in Rampur, erhalten - wenn es nicht überhaupt zu spät dazu ist. Der Besuch von Pfarrer Anstein in Rampur fiel in eine Zeit, wo die zahlreichen Probleme kaum erst aufgetaucht waren. So bietet er wenig mehr als einige allgemeine Eindrücke von Rampur und Sundar Singh's Elternhaus. (1) Später beabsichtigte Pfarrer Schwab, der n.a. in Ludhiana Nachforschungen anstellte, einen Besuch in Rampur, ließ sich jedoch leider von Dr. Fife davon abraten (2). Auch Dütschler plante einen Besuch in Rampur, der sich dann bedauerlicherweise ebenfalls zerschlug (3). So müssen wir viele Fragen in der Schwebe lassen. Aber auch so ist im Laufe der Zeit über manches Wichtige Klarheit geschaffen worden.

1. Die Heimat und die elterliche Religion Sundar Singh's

Die Heimat Sundar Singh's befindet sich im Panjab, einer der 15 großen Provinzen, in die sich Britisch-Indien gliedert. Dies sogenannte Fünfstromland trägt seinen Namen nach seinen fünf Hauptströmen Jhelum, Chenab, Rawi (mit der Hauptstadt Lahore), Beas und Sutlej. Ihr Wasser fließt in den Indus, der weithin die Grenze nach der weiter westlich und nördlich gelegenen Nordwestprovinz bildet. Dieses ganze Gebiet, das auf eine bewegte Geschichte (4) zurückblicken kann und das landschaftlich die größten Gegensätze aufweist - im Norden erheben sich die schneegekrönten Gebirgszüge des Himalaya in majestätischer Pracht, im Südwesten erstrecken sich die Sandwüsten von Bahawalpur, und dazwischen liegen weite Strecken fruchtbaren Landes -, wurde 1849 dem Britischen Reiche einverleibt; doch behielten in diesem Gebiet 13 Eingeborenenstaaten (5) eine gewisse Selbständigkeit. Der größte von ihnen, wenn auch nicht der Ausdehnung, so doch der Bevölkerung nach ist der Staat Patiala (5a), in dem Rampur, der Geburtsort Sundar Singh's, liegt. Die Bevölkerung des Panjab beträgt nach der letzten Volkszählung von 1931 (5b) reichlich 24 Millionen, von denen 3 bis 4 Millionen zu den Sikhs ("Jünger") gehören, als deren einer auch Sundar Singh geboren wurde.

Der Sikhismus (6) wurde von Guru ("geistlicher Lehrer") Nanack (1469 - 1538) begründet, dem 9 weitere Gurus folgten, und stellte eine Reformbewegung dar, welche vor allem vom Islam den Gedanken des einen Gottes und vom Hinduismus den Gedanken der Mittlerschaft des Guru übernahm (7). Der letzte Guru, Govind Singh (1675 - 1708) (8), faßte die Sikhs durch die Begründung der Khalsa ("rein") zu einer Art Theokratie zusammen, die einen stark militärisch-politischen Charakter trug. Jeder Sikh hatte hinfort den Beinamen Singh ("Löwe"). Die heilige Schrift der Sikh's ist der Adi-Granth, der eine Sammlung der Aussprüche der Sikh-Gurus, sowie Kabirs und anderer religiöser Lehrer darstellt, und wird im Goldenen Tempel zu Amritsar fast göttlich verehrt. Bis auf den heutigen Tag spielen die Sikhs eine wichtige Rolle. In militärischer Hinsicht zeichnen sie sich dadurch aus, dass sie mit die besten und zuverlässigsten Soldaten für die britische Armee liefern. (9) Vor etwa einem Jahrzehnt machten die Akalis viel von sich reden, die ursprünglich eine religiöse Bewegung unter den Sikhs vertraten und eine Tempelreform anstrebten. Sie griffen aber auch politisch in den Kampf ein und fochten für die Belange der Sikhs, da sie fürchteten, bei der Neuordnung der Verhältnisse, welche die Verfassungsreform in Indien zur Folge haben, an die Wand gedrückt zu werden. (10) Doch haben sich mittlerweile die erregten Wogen geglättet.

Die Mission (11) fand frühzeitig Eingang im Panjab; bereits 1834, also vor hundert Jahren, ließ sich die amerikanische Presbyterianer-Mission, aus der Sundar Singh hervorgegangen ist, in Ludhiana nieder und eröffnete bald weitere Stationen in Nachbarorten. Dazu kam die englische Kirchenmission, die ihre Arbeit 1852 in Amritsar begann, sowie die Mission der schottischen Staatskirche, welche im Bunde mit den linierten Presbyterianern 1855 in Sialkot einsetzte. Viel Förderung erfuhr die Missionsarbeit dadurch, dass ein Teil der leitenden Staatsmänner des Panjab ausgeprägt christliche Persönlichkeiten waren und ihr Christentum auch in der Öffentlichkeit mannhaft bekannten.

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2. Das Elternhaus und die Familie Sundar Singh's

Über die nähere Lage von Rampur gibt ein Brief Auskunft: "... Rampur, der Geburtsort Sundar Singh's, liegt im Abstand von etwa einer Meile von Dúráhá (12) (Bahnstation der North-Western Railway) am Serhind-Kanal (13). Es ist 18 Meilen (14), eine Stunde mit der Bahn (15), von Ludhina entfernt. Kein Schnellzug hält dort an, wohl aber alle anderen Züge" (16).

Sundar Singh's Vater war Sirdar (17) Sher Singh und erfreute sich einer angesehenen Stellung. Ob er einen offiziellen Posten bekleidet hat, wie Schaerer angibt (17a), oder gar Tahsildar war, d. h. Distriktsvorsteher, wie Sandys schreibt (17b), lässt sich schwer ausmachen. Seinem Beruf nach war er ein Zemindar, oder, wie wir es am zutreffendsten übersetzen: ein größerer Landwirt. Pfarrer H. Anstein, der auf seiner Weltreise am 15. Oktober 1924 Rampur besuchte, erwähnt "die schönen ausgedehnten Felder der Familie Sundar Singh", durch die ihn der Weg geführt habe (18), und schildert weiter das Haus, in dem Sundar Singh's Verwandte wohnten (19). Freilich das, in dem Sundar Singh seine Jugend verlebt und Christus gefunden hatte, bestand nicht mehr. Das neue Haus, das wie alle sonstigen Häuser dieser Gegend in Ermangelung besseren Baumaterials aus Lehm errichtet war, machte auf Anstein mehr den Eindruck einer Lehmhütte, obschon die Eingangstür eine Backstein-Einfassung auswies und auf dem flachen Dache eine kleine Kammer aufgebaut war. Gleichwohl wäre es verkehrt, aus der für europäische Augen ärmlichen Beschaffenheit dieses Hauses ohne weiteres zu schließen - wie es vor allem Lic. Bräunlich getan hat (20) -, dass damit die sonstigen Aussagen Sundar Singh's und seiner Freunde über die Wohlhabenheit seiner Familie bzw. ihren Reichtum und Luxus hinfällig seien. Sundar Singh hat völlig recht, wenn er schreibt:

"Betreffend der Häuser meiner Verwandten, die, wie Sie schreiben, aus ,Lehm und Schlamm’ oder Ton hergestellt sind, möchte ich sagen, dass dies nicht unbedingt ein Zeichen von Armut ist. In den indischen Dörfern lebt man einfach, und viele reiche Leute wohnen in solchen Häusern. Diejenigen, welche die Dörfler und die altmodischen Inder kennen, können Ihnen bezeugen, dass sehr viele reiche Leute sehr einfach leben und sich entsprechend kleiden und kein Geld auf Luxus verwenden, wie in Europa oder westlichen Ländern; und viele Leute häufen auch Geld, Silber und Gold auf und vergraben es in ihren Häusern unter dem Boden, anstatt es auf die Bank zu tun. Den Europäern wird es seltsam erscheinen." (21)

dass Sundar Singh's Vater zumindest wohlhabend war, ergibt sich nicht nur aus dem ausdrücklichen Zeugnis von Sundar Singh's Jugendkameraden Chauhan (22) sowie aus dem von Sundar Singh's Lehrer Dr. Fife (23), der Sundar Singh 1904 - 1905 in seiner Schule hatte und dabei den Vater kennen lernte (24), sondern auch aus anderen Tatsachen. So pflegten Sundar Singh's Eltern während der heißen Jahreszeit nach den kühlen Himalaya-Bergen, meist nach Simla zu reisen (25), was sich natürlich nur jemand leisten konnte, der in guten Verhältnissen lebte. Aber selbst wenn dies ungeschichtlich sein sollte, so steht fest, dass Sher Singh seinem Sohn nach der im Jahre 1919 erfolgten Aussöhnung 1000 Rupies für seine Europareise 1920 gab, (26) ihm 1921 Geld für den Kauf eines Hauses in Subathu schenkte (27), ihm 1922 wiederum Geld für seine zweite Europareise gab, das allerdings von Anhängern Sundar Singh's in der Schweiz nachher wieder vergütet wurde (28), und schließlich bei seinem Tode eine beträchtliche Summe hinterließ, die er behördlich für seinen Sohn sicher stellte. "Mit dieser Summe und mit dem Ertragsanteil seiner Bücher kaufte er (Sundar Singh) sein jetziges Bungalow (einstöckiges Sommerhaus) um 5000 Rupies" (29). In diesem Zusammenhang verdient auch der Brief Erwähnung, den Sirdar Sher Singh am 1. Juli 1916 an Sundar Singh schrieb (30) und in dem er ihn aufforderte, sich zu verheiraten; für diesen Fall sagt er ihm "den ganzen Betrag der drei Banken" zu. (31) Ist der Brief echt, so ergibt sich aus ihm, dass Sher Singh 1916 Konten bei nicht weniger als drei Banken besaß, also über größere Geldsummen zu verfügen hatte.

Fasst man alle diese Einzelzüge zusammen, so wird man nicht umhin können, Sundar Singh's Vater als wohlhabend zu betrachten (32). Eine andere Frage ist es, ob man ihn geradezu als reich ansprechen kann. Nicht nur einige seiner Biographen tun es (33), sondern auch Sundar Singh selbst (34). Aber bei Sundar Singh's eigenen Aussagen muss man zweierlei im Auge behalten: Einerseits hat ihn wohl sein eigenes Sadhu-Leben mit seinen mannigfachen Entbehrungen den gesicherten Wohlstand seines Vaters als Reichtum empfinden lassen, und andererseits muss man, wie Schwab mit Recht bemerkt (35), bedenken, dass Sundar Singh als Inder spricht, der unwillkürlich die durchschnittlich recht arme Lebensführung seiner Landsleute zum Vergleich heranzog; in solch einem Falle erscheint natürlich das, was wir höchstens als Wohlhabenheit ansprechen würden, als Reichtum.

Die Mutter (36) Sundar Singh's, deren Name uns nicht bekannt geworden ist, starb, als Sundar Singh ein Knabe war (37); er zählte damals 14 Jahre (38). Zwischen Mutter und Sohn herrschte ein inniges Vertrauensverhältnis, wie dies bei den Sikhs überhaupt häufig der Fall ist (39). Sie übte auf ihn in religiöser Hinsicht einen schlechthin entscheidenden Einfluss aus; davon wird gleich noch weiter unten zu reden sein.

Sundar Singh besaß noch zwei ältere Brüder und eine Schwester. Der eine der beiden Brüder hieß Jayânandan Singh (40), der andere Kohar Singh. (41) Der eine von beiden, Jayânandan, starb wenige Monate nach dem Tode von Sundar Singh's Mutter. Sundar Singh trauert diesem Verluste nach: "Die Natur und Geistesrichtung dieses Bruders waren der meinen sehr ähnlich". (42) Dagegen scheint er wenig Gemeinsames mit dem einzigen überlebenden Bruder gehabt zu haben; bekennt er doch: "Seit dem Tode meines Vaters ging ich nicht mehr nach Rampur. Mein Bruder kümmert sich nicht viel um Religion." (43) Offenbar unter Bezugnahme auf diesen gleichen Bruder schreibt Sundar Singh ein Jahr später ähnlich: "Meine Verwandten stehen mit mir nicht in Briefwechsel, obgleich sie jetzt nicht mehr meine Feinde sind; aber sie glauben, dadurch dass ich Christ wurde, hätte ich ihnen Unehre gebracht; denn ich habe ihre alte Religion verleugnet." (44) - Enge Bande verbanden Sundar Singh dagegen mit seiner Schwester, die er später für Christus zu gewinnen versuchte; aber sie nahm an dem weltlichen Gebaren vieler Namenschristen Anstoß und blieb bei ihrer eignen Religion. Sundar Singh gibt ihr das Zeugnis, dass sie ein ernstes Leben geführt und täglich in aller Frühe die erforderlichen religiösen Zeremonien erfüllt habe. (45) Neben den Brüdern hatte Sundar Singh auch einige Vettern, die Pfarrer Anstein bei seinem Besuch in Rampur kennen lernte (46). Von weiter entfernten Verwandten Sundar Singh's nennt Zahir Sardar Bahadur Sardar Shamsher Singh, einen Vetter Sundar's, und einen Onkel Sardar Natha Singh, der in einem der eingeborenen Sikh-Staaten des Panjab der Oberbefehlshaber eines indischen Truppenteils gewesen sei (47); der Letztere wird auch von Frau Parker erwähnt (48). Doch wissen wir nichts Näheres über sie. Von Sundar Singh's Schwager Sardar Spuran Singh werden wir noch unten hören.

Ein bezeichnendes Erlebnis aus Sundar Singh's Jugendzeit, das dieser selbst berichtet (49) - es erinnert an eine ähnliche Episode im Leben von Mahatma Gandhi (50) - sei noch hinzugefügt. Sundar Singh wurde von seiner Mutter zur Hilfsbereitschaft gegen Notleidende angehalten. So schenkte er einmal das Taschengeld, das ihm kurz vorher sein Vater gegeben hatte, einer alten Frau, die unter Hunger und Kälte litt, und bat nachher seinen Vater, der Frau eine Decke zu geben. Als dieser die Bitte abschlug, stahl ihm Sundar Singh 5 Rupies aus seiner Tasche. Als der Vater am Abend das Geld vermisste und Sundar Singh zu Rede stellte, log dieser sich heraus. Nach einer schlaflosen Nacht ging er jedoch zu seinem Vater und bekannte ihm sowohl den Diebstahl als auch die Lüge. Der Vater schloss ihn bewegt in seine Arme: "Mein Sohn, ich habe dir immer vertraut; nun weiß ich, dass ich daran nicht unrecht tat." Er kaufte nicht nur eine Decke für 5 Rupies, sondern schenkte Sundar Singh einen weiteren Rupie für Süßigkeiten. Sundar Singh schließt: "Später schlug er mir nie mehr etwas ab, wenn ich eine Bitte aussprach, und ich beschloss meinerseits, nie etwas zu tun, was gegen mein Gewissen oder gegen den Willen meiner Eltern wäre."

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3. Geburtsdatum und erste Jugend

Sundar Singh's Geburtsdatum wird verschieden angegeben. Nach Sandys wurde er im Jahre 1887 (51) geboren, nach Redman 1888 (52), nach Zahir (53) und nach allen sonstigen Autoren bis hin zu Andrews 1889, und zwar, wie nunmehr genau angegeben wird, am 3. September. Unter diesen Umständen ist die Bestimmung des wirklichen Datums schwierig. Aber nicht nur hinsichtlich des Jahres, sondern auch des Monats und Tages erheben sich Zweifel, weil letztere mit dem Taufdatum (3. September 1905) identisch sind. Das Taufdatum ist über alle Zweifel erhaben. So liegt die Vermutung nahe, dass von ihm ausgehend das Geburtsdatum konstruiert worden ist (54).

War es bisher nicht möglich, die Frage nach Sundar Singh's wirklichem Geburtsdatum zu klären, so lässt sich nunmehr mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit sagen, dass Sundar Singh im Jahre 1888 geboren sein wird. Da ich vermutete, dass die Schulakten in Ludhiana einen Eintrag über Sundar Singh's dortigen Schuleintritt und zugleich über sein damaliges Alter enthalten könnten, wandte ich mich an Missionar Leeder, den jetzigen Leiter der dortigen Ewing Christian High School. Er teilt mir mit, dass er tatsächlich einen diesbezüglichen Eintrag gefunden habe und gibt die genauen Einzelheiten an. (55) Da er uns noch weiter unten beschäftigen wird, greifen wir jetzt nur heraus, dass für das Datum von Sundar Singh's dortigem Schuleintritt, für Ende 1904, als Sundar Singh's Alter "sechzehn Jahre, sechs Monate" angegeben werden. Da dies die älteste uns zugängliche Quelle ist, darf man somit als einigermaßen gesichert ansehen, dass Sundar Singh Mitte 1888 geboren ist. Dazu passt auch das bereits erwähnte zweitälteste Zeugnis, das wir haben, nämlich das von Sundar Singh's Taufvater Missionar Redman.

Über Sundar Singh's Kindheit wissen wir nicht viel. Aber soviel steht fest, dass ihn, wie erwähnt, seine Mutter von frühauf anhielt, die Obliegenheiten seiner Religion zu erfüllen. Sundar Singh berichtet selbst, dass in seiner Familie "die Lehren des Hinduismus ganz besonders beachtet wurden" und seine Mutter "ein lebendiges Beispiel und eine gläubige Vertreterin seiner Lehren" gewesen sei. (56) So überwogen in Sundar Singh's Jugend die hinduistischen Tendenzen der elterlichen Sikh-Religion. Seine Mutter war es, die ihn einige Jahre lang in den heiligen Büchern der Hindus unterrichtete und ihn anhielt, Gott zu suchen. "Sie pflegte jeden Tag vor Sonnenaufgang aufzustehen und nach dem Bad die Bhagavad Gita oder andere Hinduschriften zu lesen ... Sie prägte mir früh die Regeln ein, dass ich als erstes am Morgen nach dem Aufstehen Gott um geistige Nahrung und um Segen bitten müsste und dass ich erst darnach frühstücken sollte." (57) Ähnlich schreibt Missionsinspektor Pohl: "Er (Sundar Singh) hat mir mit großer Gemütsbewegung erzählt, wie sie (seine Mutter) ihn von frühester Jugend an ermahnt habe, Frieden mit Gott (Santi) zu suchen, und wenn er ihn gefunden, ihn für das allerhöchste Gut zu achten" (58). Im gleichen Zusammenhang berichtet Pohl, dass Sundar Singh von ihr für das Sadhu-Ideal begeistert worden sei. Seine Mutter war es auch, die seine weitere religiöse Erziehung einem Hindu-Pandit und einem alten Sikh-Sadhu anvertraute. (59) "Sie kamen täglich zwei oder drei Stunden in unser Haus und unterrichteten mich. Der Pandit gab mir einfache Stunden nach den Hindu-Shastras; nach seinem Tode kam ein anderer Pandit, Kashi Nath, der mich die Sanskritschriften lesen lehrte. Der ehrwürdige Sadhu lehrte mich den Granth ..." (60). Sundar Singh las die Schriften mit leidenschaftlichem Eifer und oft bis Mitternacht, so dass sein Vater aus Gesundheitsgründen Einhalt gebot (61). Aber was er suchte - Frieden -, fand er nicht. Und weder der Pandit noch der Sadhu konnten ihm den Weg dazu weisen, (62) und so blieb seine tiefe religiöse Sehnsucht ungestillt.

Eine andere Frage ist es, mit welchen Schriften Sundar Singh sich im Einzelnen damals beschäftigt hat. Ob er tatsächlich bereits mit 7 Jahren den größten Teil der Bhagavad Gita auswendig wusste, (63) mag dahingestellt bleiben, wenn man natürlich auch nicht vergessen darf, dass bei den Indern das mechanische Auswendiglernen selbst unverstandener Stücke eine große Rolle spielt und infolgedessen von dieser Seite her kaum Schwierigkeiten erwachsen. (64) Aber dass er die Gita gelesen (65) und sich mit dem Adi-Granth sowie dem Koran und einer Reihe Upanischaden befasst hat (66), berichtet er nicht nur selbst (67), sondern erscheint auch durchaus glaubhaft, wie auch die Bemerkung Zahir's (68), dass er von den Upanischaden - außer vom Koran - "eine Reihe von Versen" auswendig hersagen konnte. Dazu trat dann auch seine Beschäftigung mit der Yoga (69), die ihn jedoch körperlich sehr mitnahm (70). In seiner manchmal drastischen Art erklärte Sundar Singh später einmal, dass die Yoga-Lehre den Menschen anhält, auf seine Nasenspitze zu blicken, anstatt auf Gott zu schauen (71). In seinem Leipziger Vortrag 1922 bekannte Sundar Singh im Blick auf diese Zeit: "Ich übte mich als Hindu in Betrachtungen, das half mir, viele geistliche Dinge zu sehen, aber ich konnte nicht die geistliche Wahrheit erkennen. Man muss eben mit der Betrachtung das Gebet vereinigen". (72)

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4. Schule in Rampur

Über die Anfänge der Missionsarbeit in Rampur berichtet uns Dr. Elwood M. Wherry (73), ein Missionar der amerikanischen Presbyterianer-Mission, der im Jahre 1867 nach Indien kam und von 1869 ab ein langes Menschenleben in Ludhiana wirkte. Er erzählt in einem Briefe Folgendes:

"In diesem Dorfe (Rampur) lebte ein Faqir mit Namen Hakim Singh (74), der zu dem Glauben gekommen war, dass Jesus Nishkalank Avatar (die sündlose Inkarnation) Gottes sei. Er hatte sein eigenes Haus als seinen gadhi (Thron) eingerichtet, wo er als Guru oder Lehrer saß. Ich erfuhr zum ersten Mal über ihn, als er einen seiner Jünger und dessen Sohn absandte, um einige Exemplare des Neuen Testamentes auf Panjabi und Gurumukhi zu kaufen. Er lud mich auch ein, ihn in seinem Dorfe zu besuchen. Ich lieferte ihm die Schriften, für die er bezahlte. Bei seinem Jünger erkundigte ich mich, was für einen Zweck diese Schriften hätten. Er erklärte, der Heilige, sein Guru, habe die Gewohnheit, durch einen Jünger in seinem Dorfe ein Exemplar laut vorlesen zu lassen, so dass auch andere etwas über Jesus, dem Nishkalank, erführen. Ich pflegte jedes Jahr 14 Tage in jenem Dorfe zuzubringen (75), wo der Nishkalank mich als einen der Seinen betrachtete. Viele dieser Leute hatten einen anderen Namen "Satsangi" angenommen, und einige von ihnen schienen mir wahrhaft an Jesus als den Heiland zu glauben, der am Kreuz um der Sünden willen gestorben ist." (76)

Kein Wunder, dass sich Dr. Wherry nach einiger Zeit entschloss, in Rampur eine Elementarschule zu begründen. Es geschah in den 70er Jahren (77). Wherry berichtet weiter: "Der Lehrer in der Schule war der junge Mann, der mit seinem Vater kam, um die Neuen Testamente zu kaufen. Er fasste eine große Zuneigung zu mir, und ich überredete seinen Vater, dass er ihm erlaubte, nach Ludhiana zu gehen und die höhere Schule zu besuchen, deren Direktor ich war." (78) "Er lernte die Gurumukhi- und die persische Urdu-Schrift und machte rasche Fortschritte in seinem Studium, und nach einigen Jahren war er fähig, unsere Elementarschule in Rampur zu übernehmen. Durch diese Schule wurden wir mit den bedeutendsten Männern der Stadt und der Dörfer ringsum bekannt." (79) Dieser Lehrer hieß Maima Singh (80). Später übernahm der mit Dr. Wherry zusammenarbeitende Missionar Edward Newton die Schule. Den Bibelunterricht erteilte ein Katechet (81).

Das war die Schule, in die Sundar Singh eintrat. John W. Chauhan, dessen Vater Kanhaya Lal (82) damals der Hauptlehrer der Schule war, plaudert über diese Zeit seines Zusammenseins mit Sundar Singh, bis sein Vater zwei Jahre später versetzt wurde:

"... Wir begannen zu gleicher Zeit mit unserem ABC. Wir wurden sogleich Freunde. Mein Vater begann sich für ihn zu interessieren, schon deshalb, weil er mein Freund war, und überdies, weil er klug und tüchtig in seinen Schülerleistungen war. Er war still und kontemplativ und beteiligte sich nur wenig an Schülerspielen (83), sondern pflegte zu seinem Hof jeden Morgen und Abend allein oder mit seinen Freunden zu gehen. Das war seine einzige Erholung. Der Hof lag 1 ½ Meilen vom Dorfe entfernt. Er war auch ein sehr guter Schwimmer und pflegte im Kanal zu schwimmen, der vorbeifloss ..." (84).

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5. Widerstand gegen das Christentum

Die indische Missionsgeschichte ist reich an Beispielen dafür, dass die Missionsarbeit gelegentlich auf fast unüberwindlichen Widerstand stößt. So ist es nicht überraschend zu hören, dass auch in Rampur ein Teil der Bewohner der Mission feindlich gegenüberstand. Wherry schreibt: "Die Feindschaft der Nichtchristen zeigte sich oft darin, dass sie die Bibelabschnitte vernichteten, die als Textbuch in der Schule gebraucht wurden" (85).

Die Frage ist nun, ob Sundar Singh auch selbst eine Periode solch eines Hasses gegen das Christentum durchgemacht hat, wie er und seine ersten Biographen berichten, oder nicht. Vor allem seine Bibelverbrennungen sind bezweifelt worden. Pfister bringt drei Gründe hierfür: "Die Bibelverbrennungen sind von Sundar erfunden, um seine Bekehrung desto heller strahlen zu lassen (Leg. 60 f.). Sundars Mitschüler Chauhan bezeugt, dass der spätere "Sadhu" als Schüler still und kontemplativ war (W. 49). Sundar verhehlte den Namen dieses ihm unbequemen Mitschülers, mit dem er doch in regestem Verkehr steht (W. 10), um seine Unwahrheiten der Nachprüfung zu entziehen. Ein früherer Lehrer in Rampur vor und nach Sundars Bekehrung weiß nur, dass der Knabe sich dem Christentum widersetzte (W. 81 - 83)" (86).

Wenn wir von Sundar Singh's angeblicher Ruhmsucht absehen - betreffend der Motive eines Menschen kann man nur schwer zu wissenschaftlich einwandfreien Resultaten gelangen -, bleibt es in der Tat überraschend, dass Chauhan in seinem Brief an Heiler weder von einer Feindschaft Sundar Singh's gegen das Christentum noch von Sundar Singh's Bekehrung berichtet. Billigerweise hätte sich aber Pfister erst ausdrücklich mit einer Rückfrage an Chauhan wenden sollen, ehe er in diesem Falle den Vorwurf der Unwahrhaftigkeit und Ruhmsucht gegen Sundar Singh erhob. Mir selbst gelang es nicht, diese Frage zu lösen, weil mein diesbezüglicher Brief an Chauhan unbeantwortet blieb. Was schließlich den dritten Grund Pfisters, das Zeugnis des früheren Lehrers (richtiger: Evangelisten) von Rampur betrifft, so ist der Wortlaut reichlich unklar (87); die Worte, auf die sich Pfister bezieht, befinden sich in einem Briefe von Rev. Orbison und stellen offenbar eine Antwort auf eine präzise Frage Heilers dar. Da uns aber diese Frage Heilers nicht bekannt ist, bleibt auch die entsprechende Antwort etwas unklar. Jedenfalls lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob hier ausdrücklich die Bibelverbrennungen abgelehnt werden.

Demgegenüber steht aber die Tatsache, dass sich der Bericht von Sundar Singh's zeitweiliger Feindschaft gegen das Christentum wie ein roter Faden durch die Sundar Singh-Literatur zieht. Augenzeugen dafür fehlen freilich. Aber bereits Missionar Redman, der Sundar Singh taufte, glaubt sich zu erinnern, dass schon bei der Unterredung vor der Taufe Sundar Singh "von dem Widerstande erzählte, den er zunächst entfaltet hätte, als er im Evangelium unterrichtet wurde, wie er die Evangelien zerrissen." (88) dass solch eine Handlung seitens Sundar Singh's und seiner Schulkameraden denkbar ist, spricht auch Dr. Fife aus (89). Andrews ist wohl der gewichtigste Zeuge: "Als ich einige Jahre später (erg. nach der Bibelverbrennung) bei ihm in Kotgarh war, pflegte er noch mit brennender Scham auf dies Ereignis der Bibelverbrennung zurückzukommen" (90). Auch Sandys weiß 1913, dass Sundar Singh sich dagegen aufgelehnt habe, die Bibel im Schulunterricht zu lesen; allerdings verlegte er diese Episode fälschlich nach Ludhiana (91); freilich weiß er nichts von Exzessen. Zahir schreibt 1916 in seiner Urdu-Biographie: "... Während dieser Zeit (Schulbesuch in Rampur) wurde er solch ein erbitterter Feind der christlichen Religion, dass er sehr oft die heiligen Bücher der Christen nahm und zerriss oder verbrannte. Er hasste die christliche Religion" (92). Von Sundar Singh besitzen wir zahlreiche Äußerungen, die in die gleiche Richtung weisen. In seinen Ansprachen auf Ceylon spricht er davon, dass er andere veranlasst habe, christliche Prediger mit Steinen zu bewerfen und dass er selbst Christen mit Kuhdung beworfen und die Bibel zerrissen, ja sie und andere Bücher in Gegenwart seines Vaters mit Petroleum begossen und verbrannt habe. (93) 1922 erzählte er in Leipzig, er habe Missionare mit Steinen und Kot beworfen (94). Er will die Bibel ausdrücklich "nicht nur zweimal, sondern mehrmals zerrissen" (95) und am 16. Dezember 1904 (lies: 1903) verbrannt haben (96).

Dass Sundar Singh tatsächlich dem Christentum heftigen Widerstand entgegengebracht und vermutlich auch die Bibel zerrissen und verbrannt hat, wird durch zwei weitere Umstände wahrscheinlich gemacht. Missionsinspektor Pohl berichtet: "... Er (Sundar Singh) hat nie die Bitte der Menschen, sie zu segnen, erfüllt (Pohl bezieht sich hier offenbar auf seine Beobachtungen während Sundar Singh's Europareise), nicht einmal die Bitte der Zarinmutter in Kopenhagen, - weil seine Hände die Bibel in leidenschaftlicher Feindschaft gegen den Herrn Christus zerrissen hätten" (97). Aber selbst wenn dies Tun Sundar Singh's als Berechnung betrachtet werden müsste - was mir selbst als unwahrscheinlich erscheint -, so bleibt doch zweitens die unzweifelhafte Tatsache bestehen, dass Sundar Singh nach einiger Zeit die Schule in Rampur verließ und die 3 Meilen weit entfernte Regierungsschule in Sanwal besuchte (98), und zwar, wie Zahir bereits 1916 ausdrücklich bemerkt (99), weil er die Missionsschule in Rampur um des biblischen Unterrichtes willen nicht mehr ausstehen konnte. Da jedoch die Entfernung auf die Dauer zu groß war, musste er nach einiger Zeit auf die Schule nach Rampur zurückkehren.

Wie weit tatsächlich die Ablehnung ging, lässt sich nicht mehr mit wissenschaftlicher Genauigkeit feststellen. Ein klarer Gegenbeweis ist keinesfalls geglückt. Bei Erwägung aller Umstände lässt sich jedoch kaum bestreiten, dass Sundar Singh sich dem Christentum heftig widersetzt und die Bibel zerrissen hat.

In diese Zeit der Ablehnung fällt wahrscheinlich auch noch die bereits oben erwähnte Lektüre der hinduistischen Schriften sowie die Beschäftigung mit der Yoga.

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6. Bekehrung

Die Bekehrungsgeschichte Sundar Singh's liegt in verschiedenen Fassungen vor. Die erste sehr kurze Version gibt Mangal Singh (100) (M.), wie er sie von Sundar Singh im Jahre 1916 bei dessen Besuch in Pauri gehört haben will. Die zweite findet sich bei Zahir (Z) in seinen Büchern von 1918 und 1919, (101) - hierauf fußt im Wesentlichen Schaerer (102) -, die dritte bei Frau Parker (103) (P), die vierte in einer von Sundar Singh selbst am 30. 6.1918 in Kandy gehaltenen Ansprache (104) (Sk). Dazu treten weitere Schilderungen Sundar Singh's in seiner Rede in Saanen am 2. 3. 1922 (Ss) (105), sowie in: Mit und ohne Christus (106) (Sc), wie schließlich in Frau Parkers Buch, für das er auf deren Bitte eine selbständige Schilderung seiner Bekehrung gab, die als Anhang in jenem Buche abgedruckt ist (107) (Sp). Den Bericht von Kandy hat Streeter wörtlich in sein Buch übernommen (108).

Wenn man diese genannten Niederschriften miteinander vergleicht, wie es z. B. Dr. Krönert - wenn auch unter Fortlassung von verschiedenen Berichten, die wir genannt haben, aber unter Hinzufügung von Heilers Version - in seiner synoptischen Tafel getan hat (109), so ergibt sich eine Reihe von Abweichungen, die es zwar unmöglich machen, mit Sicherheit alle Einzelheiten des ursprünglichen Geschehens herauszustellen, die aber doch nicht so groß sind, dass wir uns nicht den Gang der Ereignisse ziemlich klar veranschaulichen könnten.

Darnach hatte Sundar Singh schon vorher eine längere Periode der Friedlosigkeit durchgemacht, und es waren ihm bereits Selbstmordgedanken (Sk) gekommen. Aber er fand Trost in Matth. 11, 28 und Joh. 3, 16 (Z, P). Schließlich brach der kritische Frühmorgen des 18. Dezember heran. Sundar Singh erhob sich um 3 Uhr morgens (Z, Sk, Ss, Sc; nach M und P hatte er die ganze Nacht gewacht und gebetet), nahm das tägliche kalte Bad (Sk; nach P schon am Vorabend) und betete dann inbrünstig um Erleuchtung (Sk; nach Ss: "O Gott, wenn du bist, so zeige mir doch den Weg des Heils, und ich will ein Sadhu werden, sonst bringe ich mich um."). Ob er dabei das Neue Testament in der Hand hatte (P), ist Sundar Singh, wie er ausdrücklich mitteilte (110), nicht mehr erinnerlich. Im Gegenteil gab er sich der Hoffnung hin, "Krishna oder Buddha oder irgend einen anderen Avatara der Hindureligion zu sehen" (Sc). Der Zeitpunkt, an dem er sich um 5 Uhr vor den Ludhiana-Schnellzug werfen wollte, falls sein Flehen unerhört blieb, rückte immer näher (nach Z, Sk, Sc fasste er erst am Morgen diesen Entschluss, nach P schon am Vorabend). Um ½5 Uhr sah er plötzlich ein großes Licht (Sk, Sc; Z: Licht, ohne Zeitangabe; Sc: Licht, öffnet die Tür, kehrt, weil es draußen dunkel ist, zurück, das Licht wird stärker und nimmt die Form einer Lichtkugel über dem Fußboden an; M: um 3 Uhr Licht, das ihm wie ein Lampenlicht erschien; P: kurz vor Dämmerung glänzende Wolke), so dass er zunächst glaubte, das Haus sei in Flammen (Sk). Da erblickte er Christus (Sk; Sc: Christus und sein Antlitz; Z: erhobene Hände, Dornenkrone, Wundenmale; P: Angesicht Christi; M: Christus mit ausgebreiteten Armen in der Luft schwebend) (111) und vernahm seine Worte ähnlich wie einst Paulus (der Wortlaut wird verschieden wiedergegeben; wir zitieren nur Sundar Singh's eigene Versionen Sk: "Wie lange willst du mich verfolgen? Ich bin gekommen, dich zu erlösen; du erflehtest den rechten Weg, warum gehst du ihn nicht?"; Ss: "Wie lange willst du mich verfolgen? Ich gab mein Leben für dich hin, ich bin gekommen, dich zu erretten". Ähnlich Sc., Sp. Weiter schreibt Sundar Singh an Heiler, 31. 3. 25, Dok. II, 5: "Die Worte, die Christus zu mir damals sprach, als er mir erschien, waren sehr wenige, aber er sprach unmittelbar zu meiner Seele so viel, was Worte nicht ausdrücken können. Dennoch erinnere ich mich sehr gut an einen Satz, nämlich: "Warum verfolgst du mich? Bedenke, ich gab mein Leben für dich am Kreuz". In Römisch-Urdu: "Tu mujhe kyun satátá hai? Dekh main ne tere liye apui ján salib par di"). Da erkannte er, dass Christus lebt, und er betete den Erlöser an (Sk). Sein Herz wurde von Frieden erfüllt (Z, P, Sk), und als die Erscheinung verschwunden war, erzählte er seinem Vater, was er erlebt hatte (desgl.).

Wenn wir uns zunächst die Frage nach der Geschichtlichkeit der Bekehrungsgeschichte vorlegen, so gibt es nur wenige, die diese völlig ablehnen. Pfister sprach zunächst keine Zweifel an ihrer Geschichtlichkeit aus (112), erklärte dann aber einige Jahre später: "Die Bekehrungsvision ist nach Chauhan's und jenes Lehrers Meldung gleichfalls ungeschichtlich" (113).

Das erweckt den Anschein, als hätten Chauhan und der frühere Lehrer (richtiger: Evangelist) von Rampur, von denen bereits oben die Rede war, ausdrücklich ein dahingehendes Urteil gefällt. In Wirklichkeit liegt die Sache anders. Was Chauhan betrifft, so erwähnt er die Bekehrung überhaupt nicht (114), was allerdings seltsam ist. Indessen gilt hier das Gleiche wie bei der bereits erörterten Frage der Bibelverbrennungen, dass es unbedingt einer Rückfrage bei Chauhan bedurft hätte, ehe man aus seinem Schweigen die Konsequenz zieht, dass ihm die Bekehrungsvision Sundar Singh's unbekannt sei. Auf meine diesbezügliche Rückfrage erhielt ich leider keine Antwort. Was dann den Lehrer betrifft, so hat er lediglich Rev. Orbison berichtet, dass ihm Sundar Singh nichts von seiner Vision erzählt habe (115). Aber wenn man bedenkt, dass Orbison ausdrücklich hinzufügt: "Dieser Mann war nicht Sundar Singh's persönlicher Lehrer, sondern lebte in Rampur als Evangelist und predigte in den Dörfern ringsum" (116), so ist es gewagt, zu folgern, dass deshalb, weil Sundar Singh ihm nichts von der Bekehrungsgeschichte erzählt hat, diese ungeschichtlich sei. - Auch Hosten hält die Bekehrungsvision für ungeschichtlich: "... Das neue Material, das in seinem (Heiler's) Buch von 1927 (Dok. II) enthalten ist, zeigt, dass in keiner Weise eine Erscheinung stattgefunden haben kann" (117). Da jedoch Hosten an dieser Stelle keine nähere Angabe macht, fehlt der Nachweis für diese Behauptung. An anderen Stellen bringt Hosten eine Reihe von Bekehrungsgeschichten, welche Ähnlichkeiten mit der Sundar Singh's haben (118). Offenbar ist er der Meinung, dass Sundar Singh sie gelesen und mit ihrer Hilfe seine eigene Bekehrungsgeschichte erdacht habe. Hosten vergisst aber, dass das häufige Vorkommen derartiger Erlebnisse zu verschiedenen Zeiten und bei verschiedenen Menschen unter ähnlichen Anzeichen tatsächlich mindestens ebenso stark etwas ganz anderes nahe legt, nämlich die Glaubwürdigkeit eines derartigen Erlebnis-Ablaufes bei Sundar Singh angesichts der überraschenden Frequenz ähnlich gearteter Erlebnisse bei anderen religiösen Persönlichkeiten des Ostens.

Fehlen uns auch Zeugen aus Rampur, welche die Tatsächlichkeit des Erlebens wahrscheinlich machen oder gar bezeugen könnten, so ist doch die Aussage von Ralla Ram wichtig, der selbst ein Schulkamerad und dessen Bruder ein Klassenkamerad von Sundar Singh war (119). Auf Heiler's Frage, wann ihm Sundar Singh von seiner Christusvision erzählt habe, erwidert er: "Sehr schwer zu sagen, wann er das tat, aber ich hörte davon bald nach seiner Ankunft in Ludhiana" (120). Redman ist sich zwar nicht ganz sicher, was ihm Sundar Singh am 2. 9. 1905, dem Tage vor seiner Taufe, erzählt habe, aber er glaubt sich zu erinnern, dass Sundar Singh damals von seiner Vision gesprochen habe (121). Sandys berichtet mit aller Bestimmtheit von Sundar Singh's Besuch in Calcutta im Herbst 1912: "Er erzählte mir die Geschichte seiner Bekehrung ..." (122). Dass auch Mangal Singh 1916 in Pauri aus Sundar Singh's Munde die Bekehrungsgeschichte vernahm (123), wurde bereits erwähnt. Warum Zahir davon nicht schon in seinen Schriften von 1916 und 1917 spricht, lässt sich schwer klären; Sundar Singh meint, er habe Zahir über sie von Anfang an berichtet (124), während Zahir erklärt, Sundar Singh habe ihm von ihr erst kurz vor der Veröffentlichung der zweiten Auflage von Lover erzählt (125). Aber hieraus zu folgern, dass Sundar Singh überhaupt erst seit 1917 seine Bekehrungsgeschichte erzählt und wohl gar erst zu diesem Zeitpunkt erfunden habe, geht nicht an. Denn erstens ist zu bedenken, dass Zahir beispielsweise auch die Fastengeschichte, die Sundar Singh bereits im Reisebüchlein bringt, in der ersten Auflage von Lover völlig unerwähnt lässt. Er konnte also sehr wohl auch von Sundar Singh's Bekehrungserscheinung gewusst haben, ohne sie zu berichten. Zweitens aber kommt etwas anderes hinzu, - und das ist das Entscheidende. Lassen wir nämlich die Gesamtheit der eben angeführten Aussagen von Ralla Ram bis Mangal Singh auf uns wirken, so erscheint es als sehr wahrscheinlich, dass Sundar Singh schon frühzeitig über seine Visionen zu sprechen begonnen hat.

Das Datum der Bekehrung ist allerdings, wie es Sundar Singh angibt, ähnlich anderen chronologischen Aussagen von ihm, nicht haltbar. Sundar Singh nennt den 18. Dezember 1904 (126). Bereits Pfister hat nachgewiesen (127), dass ja Sundar Singh bereits im Laufe des Jahres 1904 in die Ludhiana-Schule eintrat. Demnach kann die Bekehrung nur 1903 stattgefunden haben.

Weiter ist die Frage aufgeworfen worden, ob es sich bei der Christus-Schau Sundar Singh's um eine Vision, also ein inneres Schauen mit dem geistigen Auge gehandelt hat, oder um eine tatsächliche Erscheinung Christi, die mit der Christus-Erscheinung bei Damaskus in eine Linie zu rücken ist. Sundar Singh selbst gebrauchte anfänglich stets das Wort Vision, korrigierte sich dann aber mit aller Entschiedenheit dahin, dass es eine Erscheinung gewesen sei. Dies wird eindrucksvoll von Anstein bezeugt (128). Wenn die Wissenschaft hierzu Stellung nehmen soll, so ist zuzugestehen, dass eine Entscheidung hierüber außerhalb ihres Bereiches liegt. Denn solch eine Erscheinung entzieht sich der Kontrolle der exakten Wissenschaft. Ja, sie muss es nach ihrem immanenten Gesetz; denn ließe sich das Unendliche vom Endlichen einfangen, hörte es auf, unendlich zu sein. Will man sich, falls man das Erlebnis nicht überhaupt bestreitet, für eine der beiden Alternativen Erscheinung oder Vision entscheiden, muss man bereit sein, auch die nötigen Folgerungen daraus zu ziehen. Mir scheint, dass es drei Möglichkeiten gibt:

  1. Subjektive Vision.
    Hierbei würde es sich um eine Erfahrung handeln, wie sie jeder Christ hat, nur mit dem Unterschied, dass bei Sundar Singh als Orientalen Erinnerungsstücke von der möglicher Weise früher gelesenen Bekehrung des Paulus, die aus dem Unterbewusstsein auftauchten, bildhaft an den eigenen Erlebnishorizont projiziert wurden. Der lebhafte Geist des Inders sähe dann tatsächlich die Christusgestalt. In diesem Falle hätte man ein Recht zu psychologischer Betrachtungsweise und könnte etwa an eine "psychische Halluzination" (129) denken, wobei jedoch durchaus nichts Krankhaftes vorliegen würde.
     

  2. Objektive Vision.
    Hier hätten wir es mit einem Eingriff Gottes zu tun, der Offenbarungscharakter trägt und deshalb der Psychologie nicht mehr zugänglich ist. Es wäre dann ein Gesicht, das Sundar Singh in der Ekstase oder Verzückung von oben her zuteil wurde. Er sah es mit seinen inneren Augen so lebhaft, dass er glaubte, es mit seinen leiblichen Augen wahrzunehmen, obwohl es sich nicht um eine wirkliche Erscheinung Christi handelte.
     

  3. Wirkliche Erscheinung.
    In diesem Falle würde es sich bei Sundar Singh um eine Wahrnehmung handeln, die er mit seinen leiblichen Augen machte und die ihm nur auf diesem physischen Wege zum Bewusstsein kam. Hier wäre erst recht jede psychologische Deutung ausgeschlossen. Ein derartiges Erlebnis hatte offenbar Paulus auf dem Wege nach Damaskus.

Was die Literatur über Sundar Singh betrifft, so setzt sich, so viel ich sehe, kaum jemand ausdrücklich für die 3. Möglichkeit ein. Allerdings ist Heilers Stellungnahme nicht ganz eindeutig, da er offensichtlich zwischen den beiden letzten Möglichkeiten schwankt und Sundars Christusschau teils als wirkliche Christuserscheinung, teils als objektive Vision betrachtet. So schreibt er beispielsweise: "Sundar Singh's Bekehrungs-Erlebnis ist wie die Gotteserfahrung aller wahrhaft Frommen eine Offenbarung (H. gesperrt) der göttlichen Wirklichkeit, ein Wunder der göttlichen Gnade. Aber nicht in der äußeren Christuserscheinung ist dieses Wunder zu suchen, sondern über und hinter ihr. Die äußere Wahrnehmung ist nur der notwendige, sinnenfällige Ausdruck jener unmittelbaren geistigen Einwirkung, die er von der jenseitigen ‚Gotteswirklichkeit’ empfangen, von dem ‚lebendigen Christus’" (130). In ähnliche Richtung weist das Urteil von Bouttier: "Diese Vision ist nicht eine Hallucination, sie ist nicht ein Phantom wie die unserer Träume, sie ist die Konsekration der Verbindung einer Seele mit der Seele Christi" (131). Hier wird also mit der Überweltlichkeit des Bekehrungserlebnisses bei Sundar Singh Ernst gemacht. Eine vermittelnde Haltung nimmt Knevels ein, wenn er in Sundars Vision eine Verbindung von Subjektivem und Objektivem sieht (132).

Was schließlich eine psychologische Deutung des Bekehrungserlebnisses betrifft (133), so sehen neben anderen die Katholiken Pater Väth (134) und Meinertz (135) - um mit den Worten des Letzteren zu reden - die Erklärung darin, "dass sich das persönliche Erlebnis unwillkürlich in die ihm aus dem Neuen Testament wohlbekannten Formen der Paulinischen Bekehrung ergoss". Ähnliches meint offenbar Girgensohn (136), wenn er sagt: "Ich teile Heilers antirationalistische Einstellung und seine Wertschätzung jeder aufrichtigen und lauteren Frömmigkeit. Dennoch könnte ich nicht so glattweg die Gleichwertigkeit der Berufung des Paulus und des Sundar Singh anerkennen. Ich müsste mindestens stärker den Unterschied zwischen Original und Kopie betonen. Auch ist die grundlegende Vision des Sundar Singh mit ihrer Vorbereitung in einer verzweifelten Selbstmordstimmung psychologisch wesentlich anders verlaufen als das unmittelbar vorher gar nicht vorbereitete Damaskuserlebnis des Paulus ..." W. Oehler wiederum, der ebenfalls das Bekehrungserlebnis von Paulus und Sundar Singh vergleicht (137), findet zwar Parallelen und auch Abweichungen zwischen beiden, lässt jedoch die Möglichkeit einer Beeinflussung Sundar Singh's durch den biblischen Bericht völlig außerhalb seiner Betrachtung. Der Schriftsteller Dr. Robert Drill (138) operiert mit dem Ödipuskomplex der Psychoanalyse und sieht die Wurzel zum Bekehrungserlebnis in einer unbewussten Feindseligkeit Sundar Singh's gegen seinen Vater, die ihm alle Ruhe geraubt und in ihm die Sehnsucht nach Frieden, d. h. nach Verzeihung geweckt habe. Das Bekehrungserlebnis sei so zu deuten, dass er unbewusst seinen Vater mit Christus identifiziert und von diesem Vater-Christus Verzeihung verlangt habe. Pfister andererseits gibt als Deutung des Bekehrungsvorganges: "Sundar Singh verlegt in Jesus hinein alle Züge, die ihm die Mutter groß und herrlich, lieb und teuer gemacht hatten ... Christus wird zum idealen Mutterersatz ..." (139). Günther Schulemann wiederum sieht in Sundar Singh's Bekehrungsbericht ein Schulbeispiel zu William James' Psychologie der religiösen Erfahrung (140). Dr. F. Lienhard glaubt zwar an die Objektivität der Geistberührung bei Sundar Singh; aber er fährt fort: "An die Schaubarkeit des Lichtleibes glaube ich nicht; dieses Schauen ist für mich Projektion, die Symbolbedeutung hat" (141). Man sieht, wie verschiedenartig und in vieler Hinsicht unbefriedigend die psychologische Deutung der Bekehrung Sundar Singh's ausfällt. Eine große Zurückhaltung gegenüber der Ausdeutung derartiger religiöser Phänomene dürfte demnach durchaus im Sinne wahrer Wissenschaft liegen.

Immerhin sind bei der Beurteilung des Geschehens folgende von Sundar Singh berichtete und auch von uns bereits erwähnte Einzelheiten, die auch Streeter zum größten Teil geltend macht, (142) nicht ohne Bedeutung: Erstens nahm Sundar Singh vorher ein Bad, war also nicht mehr schlaftrunken; zweitens erschien ihm der Lichtschein im ersten Augenblick als der Widerschein eines plötzlich ausgebrochenen Hausbrandes, war also etwas, das nicht in ihm, sondern außer ihm aufleuchtete; drittens war es ihm, wie er selbst betont, etwas ganz Unerwartetes, dass er Christus erblickte, und viertens macht Sundar Singh selbst einen entscheidenden Unterschied zwischen der Art dieses Erlebnisses, das er als Erscheinung bezeichnet, und den späteren Visionen. (143) Diese Dinge machen eine subjektive Vision höchst unwahrscheinlich. Aber die Frage, ob es sich um eine Erscheinung oder um eine Vision handelt, klären sie auch nicht. Bei Erwägung aller Umstände erscheint es mir deshalb nicht nur geraten, sondern um der Wahrheit Willen geboten, auf eine Entscheidung zu verzichten. Es kommt hinzu, dass wir zwei Dinge entscheidend im Auge behalten müssen. Das erste ist Sundar Singh's Persönlichkeit. Er war damals ein noch junger Mensch, der sich in den Entwicklungsjahren befand und infolgedessen leicht erregbar war; er besaß offenbar eine labile Geistesverfassung. Zweitens dürfen wir auch die äußeren Verhältnisse nicht außer acht lassen. Für uns Abendländer besteht immer wieder die Gefahr, dass es uns gerade in diesem Punkte an dem nötigen Verständnis mangelt. Für die Mission bedeutet es eins der Hauptprobleme, dass die jungen Leute, welche in den Missionsschulen die christliche Botschaft vorgetragen bekommen und innerlich davon angefasst werden, während auf der anderen Seite in ihrem hinduistischen Heim sich Gegenwirkungen geltend machen, nicht irgendwie einen Kompromiss schließen. Ähnlich war für Sundar Singh die innere Lage aufs höchste gespannt, wenn nicht zum Verzweifeln. Für ihn handelte es sich bei der Frage, ob er Christ werden sollte, um Sein oder Nichtsein, und ein evtl. Bruch mit dem Elternhaus warf bereits seine Schatten voraus. Diese beiden Gesichtspunkte sind bei der Beurteilung von Sundar Singh's Bekehrungserlebnis von nicht geringer Wichtigkeit. Wie immer dieses geartet gewesen sein mag, so genügt es, wenn wir feststellen, dass Sundar Singh's Erlebnis von ihm als schlechthin außergewöhnlich empfunden und mit großem Ernste als eine Erscheinung Christi bezeichnet wurde. Jedenfalls lässt sich nicht bezweifeln, dass hierdurch bei ihm eine radikale und für seine weiteren rund 25 Lebensjahre unbedingt in Geltung bleibende Neugeburt entstand. Emmet kleidet es in die Worte: "Wenn die Probe auf die Bekehrung ein neues Leben und die Überhöhung der Persönlichkeit darstellt, so ist dies eine Bekehrung, die über allem Zweifel erhaben ist, eine Bekehrung, die wie die eines Paulus oder Augustinus dem lebenden Geiste Christi zuzuschreiben ist, der sich auf alle Weise als wirksam erweist" (144).

Das bedeutet nicht, dass Sundar Singh nunmehr ohne Fehl gewesen wäre; wir werden im Gegenteil finden, dass er auch so Irrungen anheim fiel. Aber selbst dann verliert er nicht den Halt, sondern bleibt in der Nachfolge des Christus.

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7. Prüfungszeit

Nachdem Sundar Singh seine Bekehrung erlebt hatte, war Chauhan der erste, dem er anvertraute, er wolle Christ werden; bei dessen Vater erhielt Sundar Singh mitternächtlichen Bibelunterricht. (145) Sundar Singh's Angehörige, die bald sahen, dass es Sundar Singh ernst war, versuchten im Guten und im Schlimmen, ihn von seinem Vorhaben abzubringen.

Frau Parker erzählt in diesem Zusammenhang die Geschichte von dem reichen Onkel (146), der Sundar Singh in das Kellergewölbe unter seinem großen Haus geführt und ihm unermessliche Schätze in einem dort befindlichen großen Geldschrank gezeigt habe. Der Onkel habe dann seinen Turban Sundar Singh zu Füßen gelegt und ihm alle diese Schätze angeboten, wenn er den Gedanken ans Christwerden aufgäbe. Diesem seien aus Schmerz über die Erniedrigung des Onkels die Tränen gekommen; aber er habe der schweren Versuchung nicht nachgegeben (147). - Die Geschichtlichkeit dieser Erzählung ist stark in Frage gestellt worden (148). Sundar Singh selbst hat sich zu ihr bekannt, allerdings bedauert, dass sie veröffentlicht worden sei (149); offensichtlich war ihm nicht lieb, dass die Selbstdemütigung seines Onkels veröffentlicht wurde. Als man dann Näheres über diesen Onkel wissen wollte, erklärte Sundar Singh, er sei vor einigen Jahren gestorben (150) und habe Gurdit Singh geheißen (151); aber den Ort, wo er gelebt hatte - Missionar Orbison erwähnt einen Onkel Sundar Singh's im Nabha-Staate (152) - gab er trotz Heilers ausdrücklicher Anfrage (153) nicht an. So hat sich die Geschichtlichkeit dieser Erzählung nicht nachprüfen lassen. Wherry hegt an ihr zwar keinen Zweifel (154), doch müssen wir vom historischen Standpunkt aus die Frage offen lassen.

Weiter erzählt Frau Parker, dass die Angehörigen von einem Klassenkameraden Sundar Singh's, der ebenfalls durch die Lektüre des Neuen Testamentes Christus gefunden hatte, beim Gericht Klage gegen den amerikanischen Missionar eingereicht hätten. Bei diesem Prozess hätte der Knabe indessen unerschrocken bekannt, dass er nicht um des Missionars willen, sondern um des Evangeliums willen an Christus glaube. So sei die Klage abgewiesen worden, doch hätten Sundar Singh und sein Freund infolgedessen noch weiterhin bei ihren Verwandten bleiben müssen. (155) - Um was es sich bei dieser Angelegenheit im Einzelnen gehandelt hat und inwieweit Sundar Singh dabei beteiligt war, lässt sich nicht ganz klären. Missionar E. P. Newton in Khanna, gegen den sich damals die Anklage richtete und der allein einwandfreie Nachricht geben könnte, ist längst gestorben. (156) Sundar Singh selbst meint, es sei überhaupt kein regelrechter Prozess gewesen. (157) Doch Wherry schreibt ausdrücklich zweimal, dass Missionar Newton, dem damals die Schule in Rampur unterstellt war, wegen Kindesentführung bzw. Menschenraubes verklagt worden sei. (158) Dies würde jedoch zur Voraussetzung haben, dass sich die Knaben gar nicht mehr zu Hause aufgehalten, sondern in der Obhut von Missionar Newton in Khanna befunden hätten. (159) Möglicherweise weilte tatsächlich der Freund Sundar Singh's längere Zeit bei Missionar Newton; das würde die ganze Sache verständlicher machen. Immerhin ist die ganze Begebenheit ein Zeichen dafür, wie sehr die Verwandten der dem Christentum zuneigenden Jungen aufgebracht waren.

Als Sundar Singh hartnäckig blieb, bemächtigte sich schließlich der Bewohner von Rampur eine große Unruhe, die sich geradezu zu einer Feindseligkeit gegen die Missionsarbeit steigerte. Wenn wir Zahir glauben dürfen, war es besonders Kohar Singh, der Bruder Sundar Singh's, der die Dörfler bedrohte, so dass sie ihre Kinder nicht mehr zur Missionsschule schickten (160). Auch Sundar Singh durfte nicht mehr die Schule besuchen, und schließlich wurde diese überhaupt geschlossen (161). Die Christen wurden so bedrängt, dass sie infolge des Boykottes fortziehen mussten (162).

In diesem Zusammenhang erzählt Zahir die Geschichte von Rahmat Ullah , dem "Unbarmherzigen" (163). Es war ein Mohamedaner aus Rampur, der eines Tages sah, wie Sundar Singh unter einem Baume sitzend das Neue Testament las; er riss es ihm unter Schmähungen aus der Hand und berichtete Sundar Singh's Angehörigen über dessen Bibellesen. Nach einigen Tagen erkrankte er an der Cholera und erzählte seinen Verwandten, er sehe sich von teuflischen Gestalten umgeben und habe Grauen vor dem Tode; aber hinter allem erblicke er ein herrliches Angesicht. Sundar Singh, der, von der Menschenmenge vor dem Hause des Sterbenden angelockt, herein trat, erklärte ihm, es sei Christus; doch Rahmat Ullah sagte, es sei jetzt für ihn zu spät, sich zu ihm zu bekehren, und starb. - Es ist natürlich unmöglich, die Geschichtlichkeit dieser Erzählung, welche in mancher Hinsicht etwas seltsam anmutet, nachzuprüfen.

Die Schwierigkeiten, die nunmehr über Sundar Singh daheim hereinbrachen, wurden immer unerträglicher, und schließlich blieb ihm nichts anderes übrig, als sein Elternhaus zu verlassen und Zuflucht in der Missionsschule zu Ludhiana zu suchen. Es erhebt sich die Frage, ob Sundar Singh nur einmal, und zwar erst später, in Ludhiana Unterkunft gefunden hat, oder zweimal, und zwar zum ersten Mal schon jetzt. Bei dem gegenwärtigen Stand der Forschung lässt sich diese Frage nicht einwandfrei klären. Letzteres erzählen Zahir (164) wie andere (165), jedoch nicht die Schulkameraden Sundar Singh's. Falls es als historisch anzusehen ist, dass Sundar Singh bereits jetzt Ludhiana aufsuchte, so war dieser Besuch nur von kurzer Dauer; es wird berichtet, dass sich Sundar Singh von dem unchristlichen Lebenswandel der dortigen christlichen Schüler abgestoßen fühlte und deshalb bald wieder nach Rampur zurückkehrte.

In Rampur herrschte zunächst bei seinen Angehörigen über die Rückkehr Freude, weil man glaubte, er sei anderen Sinnes geworden. Aber als sich herausstellte, dass er im Herzen nach wie vor Christ war, begann man wieder, ihm auf alle Weise zuzusetzen. Zahir berichtet - und zwar nur in seinen späteren Schriften - von zwei Überredungsversuchen seiner Angehörigen. Zunächst habe ihn sein Schwager Sardar Spuran Singh mit nach seinem Hause genommen und dort für die väterliche Religion zurück zu gewinnen versucht. Schließlich sei Sundar Singh sogar vor den Durbar des Maharaja geladen worden, bei dem Spuran Singh eine Beamtenstellung bekleidet habe. Dort habe Sundar Singh vor den versammelten Großen des Staates unerschrocken seinen Glauben verteidigt. Selbst als der Maharaja in eigener Person Sundar Singh freundlich zugeredet und ihm sogar eine ehrenvolle Stellung angeboten habe, wenn er dem Christentum den Rücken kehre, sei Sundar Singh nicht ins Wanken gekommen (166). Auch Frau Parker erzählt, dass einer der Schwäger Sundar Singh's - nach ihr wie übrigens auch nach Zahir hätte also Sundar mehrere Schwestern gehabt - diesen mit in sein Haus genommen habe; allerdings nennt sie nicht dessen Namen, gibt aber als Zeit für diesen Besuch zwei Tage an. Sie berichtet ebenfalls die Erzählung vom Durbar: sie spricht jedoch nicht von einem Maharaja, sondern einem R a j a und zwar dem des Staates N a b h a (167). - Auch hier fehlt jede Möglichkeit einer Nachprüfung. Mag Sundar Singh's Aufenthalt bei Spuran Singh auch geschichtlich sein, so erheben sich doch hinsichtlich der Erzählung von Sundar Singh's Erscheinen vor dem Durbar lebhafte Zweifel; denn die Staatsversammlung eines Eingeborenen-Königs dürfte sich schwerlich um einen Knaben von 14 - 15 Jahren bemühen.

Nunmehr dokumentierte Sundar Singh auch äußerlich den Bruch mit seiner elterlichen Religion dadurch, dass er sich sein Haar abschnitt, was den Sikhs von religionswegen verboten ist (168). Wann dies geschehen ist - ob erst jetzt oder schon früher - lässt sich allerdings nicht entscheiden. (169) Wie dem auch sei, es kam nunmehr zu einem offenen Bruch. Neun Monate hatte die Zeit der Verfolgung gewährt (170). Nun wurde Sundar Singh, da alle Überredungsversuche fehlschlugen, verstoßen und von zu Hause fortgejagt, so dass er heimatlos davonziehen musste (171).

Damit hatte sich die Tür des Elternhauses hinter Sundar Singh auf lange Jahre geschlossen. Im Herbst 1905, bald nach seiner Taufe, besuchte er seinen Vater, wurde aber wie ein Kastenloser behandelt, wie wir noch sehen werden.

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8. Vergiftung

Die verschiedenen Berichte über Sundar Singl's Vergiftung (172) zeigen in den entscheidenden Punkten keine wesentlichen Abweichungen. Sie erzählen, dass sich Sundar Singh, nachdem er von zu Hause verstoßen war, nach Rupar (173) begab, wo er heftig erkrankte und im Hause des dortigen eingeborenen Pfarrers C. P. Uppal und seiner Gattin Aufnahme und liebevolle Pflege fand. Es stellte sich heraus, das Sundar Singh vor dem Verlassen seines Elternhauses Gift in die Nahrung gemischt bekommen hatte. Der Arzt, der hinzugezogen wurde, hatte keine Hoffnung mehr, dass Sundar Singh mit dem Leben davon kommen würde, und war dann am nächsten Morgen überrascht, als er fand, dass Sundar Singh noch lebte und die Krise überstanden hatte (174). Langsam genas Sundar Singh wieder im Verlauf von zwei bis drei Wochen (175). Nach vielen Jahren, und zwar im Jahre 1918, stellte sich dieser Arzt in Burma nach einem Vortrag Sundar Singh's diesem vor und erklärte ihm, er habe unter dem Eindruck der wunderbaren Heilung Sundar Singh's nach der Vergiftung angefangen, das Neue Testament zu lesen und sei zwei Jahre später Christ geworden. Jetzt wirke er missionarisch (176).

Was zunächst das geschichtliche Zeugnis betrifft, so erklären sowohl Dr. Wherry wie Dr. Fife, dass sie gleich damals gehört hätten, dass man Sundar Singh's Erkrankung auf einen Vergiftungsversuch zurückführte. (177) Chauhan bezeugt, dass Sundar Singh ihm am Tage seines späteren Schuleintrittes in Ludhiana erzählt habe, "dass er von Rupar komme, wohin er gegangen sei, um Christ zu werden; aber seine Eltern und Verwandten hätten ihn verfolgt und vergiftet, damit er sterbe" (178). Selbst Rev. P. C. Uppal gibt gelegentlich zu, "dass er (Sundar Singh) in einem sehr schlechten Gesundheitszustand kam, welcher die Folge von vielleicht Vergiftung zu sein schien" (179). Wenn Uppal somit jetzt nur mit der Möglichkeit der Vergiftung rechnet - er rückte später ausdrücklich von Frau Parkers Bericht ab (180) -, so scheint er früher selbst auch an eine Vergiftung geglaubt zu haben. Denn Kalla Ram erklärt: er "hat diese Geschichte hin und her bestätigt" (181); und Miss. Mary J. Campbell berichtet, dass die Tochter von Uppal, Louise Uppal, in ihrer Schule als Lehrerin Anstellung gehabt und anlässlich des Besuches von Sundar Singh (ca. 1915 oder 1916) und in dessen Gegenwart erzählt habe, "wie er (Sundar Singh) in ihrem Hause seine Zuflucht nahm, nachdem er von seinem eigenen Vaterhause vertrieben war, wie das Gift zu wirken begann, wie sie beteten, dass er nicht sterben möge ..." (182). Auch Sandys hörte aus Sundar Singh's Munde von seiner Vergiftung, und zwar 1912 in Calcutta (183). Schließlich muss noch ein anderer Schulkamerad Sundar Singh's, Shaman Khazan erwähnt werden, der selbst aus Rupar stammt und ebenfalls von Sundar Singh's Vergiftung weiß, jedoch keine Einzelheiten anzugeben vermag (184).

Hieraus ergibt sich einwandfrei, dass damals alle Beteiligten - allerdings fehlt das Zeugnis des Arztes, wie wir gleich sehen werden - überzeugt waren, Sundar Singh sei vergiftet worden. Sundar berichtet sogar, sein eigener Vater habe es ihm später eingestanden (185), und hegt den Verdacht, dass seine Schwägerin, die Frau seines Bruders, das Gift verabfolgt habe (186).

Aber können wir nun auch ein wissenschaftlich zuverlässiges Urteil darüber abgeben, ob diese Annahme der Beteiligten berechtigt war? Mit anderen Worten: war die Ursache zu Sundar Singh's Erkrankung tatsächlich eine Vergiftung oder nicht? Dass eine Vergiftung vorlag, wird erstmalig von Hosten bestritten (187). Pfister, der die diesbezüglichen Berichte einer eingehenden Untersuchung unterzog (188), kam zunächst zu dem Resultat, die ganze Vergiftungsgeschichte sei für den Historiker "in höchstem Grade zweifelhaft" (189). Später verweist er sie ganz "ins Reich der Fabel", und zwar nennt er als Grund: Rev. Uppal "nennt als einziges (Pfister gesp.) Symptom blutigen Stuhl, nicht aber Erbrechen (Pfister gesp.), so dass Vergiftung ausgeschlossen ist ...", wie denn Sundar Singh damals überhaupt nur gesagt habe, er sei vielleicht vergiftet worden. Auch der Arzt- sei "eine reine Erfindung des Fakirs", da Uppal von solch einem Arzt nichts wisse und erst recht nichts von seiner Bekehrung gehört habe (190).

Was die Krankheitssymptome (191) betrifft, so entspricht Pfisters Behauptung, dass bei fehlendem Erbrechen eine Vergiftung nicht in Frage komme, nicht der Wirklichkeit. Ein Leipziger Internist, den ich mündlich befragte, erwiderte mir sofort, dass er gerade kürzlich mehrere Fälle von Vergiftungen zu behandeln gehabt habe, wo die Patienten nichts erbrochen hätten (192). Ist demnach dieses Argument gegenstandslos, so nicht minder das andere betreffend des Arztes in Rupar. Denn Uppal sagt ausdrücklich: "Ich erinnere mich nicht, ob ein medical officer (ein staatlich angestellter Arzt) (193) als Arzt gerufen wurde" (194). Was Uppal selbst im weiteren Verlaufe des Briefes hinzufügt, ist lediglich: "Ich weiß nichts von diesem Arzt, der Christ wurde, und seinem Aufenthalt" (195). Da es sich bei diesem Arzt offensichtlich um einen Regierungsbeamten handelte, ist es sehr gut möglich, dass er, wie es oft in Indien der Fall ist, sehr bald von Rupar wegversetzt wurde. Das würde ohne weiteres erklärlich machen, dass Uppal nie wieder von ihm gehört hat. Sundar Singh erzählt ja auch ausdrücklich, dass der Arzt erst zwei Jahre später getauft worden sei (196). Dieser Arzt wäre tatsächlich der einzige, der uns genauen Aufschluss geben könnte. Aber Sundar Singh erinnert sich weder an seinen Namen noch kennt er seine Adresse, da die Begegnung in Burma nur ganz flüchtig war (197).

Abschließend lässt sich sagen, dass zwar kein wissenschaftlicher Beweis dafür zu erbringen ist, dass die Erkrankung Sundar Singh's tatsächlich eine Vergiftung war, dass aber die Umstände es wahrscheinlich machen (198).

Übrigens berichtet Sundar Singh, dass auch noch einem anderen Knaben, und zwar dem gleichen, der im oben erwähnten Prozess eine Rolle gespielt hatte, von Verwandten Gift beigebracht worden und er so getötet worden sei: "Es waren damals noch zwei oder drei andere Knaben, die Christen werden wollten. Zwei gingen wegen der Bestrafungen, die sie von ihren Eltern erhielten, fort, und ein anderer ging nach Khanna und wurde dort von Rev. Newton getauft; kurz darauf aber kam sein Vater und erzählte ihm, seine Mutter läge im Sterben, und lockte ihn zurück. Er starb sehr bald, offenbar infolge einer Vergiftung" (199). Er habe Gurdit Singh geheißen (200). Wherry fügt hinzu, dieser Knabe habe einer niederen Kaste angehört (201). - Ob diese letztere Vergiftung historisch ist, lässt sich ebenfalls nicht nachprüfen. Wenn Pfister fragt: "Untersuchten die Behörden den Fall nicht? Wurde die Leiche nicht auf die Anwesenheit von Gift hin geprüft?" (202), so verkennt er die indischen Verhältnisse. Dort werden die Toten wegen der Hitze noch am gleichen Tage zum Verbrennungsplatz hinausgetragen - Beerdigung ist eine Seltenheit - und verbrannt. Außerdem muss man wissen, wie hilflos die indische Polizei angesichts ihrer eigenen zahlenmäßigen Kleinheit im Verhältnis zu der Riesengröße des indischen Reiches vielfach selbst in den Fällen ist, wo es sich um flagrante Mordtaten handelt; dann wundert man sich nicht, dass die Polizei solche Fälle wie Vergiftungen, bei denen überdies sowieso die Dörfler geschlossen zusammen halten, meist auf sich beruhen lässt. Endlich ist in einem Lande wie Indien, wo Seuchen umgehen und Schlangen ihre Opfer fordern, es durchaus nichts Seltenes, wenn Menschen plötzlich vom Tode ereilt werden. So ist es völlig ausgeschlossen, über Gurdit Singh Zuverlässiges in Erfahrung zu bringen. Wir müssen uns damit genügen lassen, dass ein Mann wie Dr. Wherry die Vergiftungsgeschichte geglaubt hat, und können nur hinzufügen, dass an sich die Geschichte auch nichts Unwahrscheinliches hat.

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9. Schule in Ludhiana

Nachdem Sundar Singh in Rupar wieder hergestellt war, begab er sich, gutem Rat folgend (203), nach Ludhiana zu Dr. Wherry, der ihn in das unter seiner Leitung stehende Schülerheim aufnahm. Gleichzeitig trat Sundar Singh in die dortige höhere Schule, eine Missonsschule, ein. Sundar Singh muss es heimatlich berührt haben, als er am Tage seines Schuleintrittes sofort einen guten Bekannten vorfand: seinen früheren Schulkameraden aus Rampur, Chauhan. Dieser wurde vom Schuldirektor gerufen und musste Sundar Singh in die neue Klasse geleiten. In Erinnerung daran sagt Chauhan: "Ich freute mich, ihn (Sundar Singh) zu sehen. Er war stark gewachsen und kräftig und war viel größer als ich ..." (204). Nach einiger Zeit verließ Dr. Wherry Indien und begab sich nach Amerika auf Heimaturlaub; sein Nachfolger wurde Dr. Fife (205).

Als das Datum von Sundar Singh's Schulantritt gab Dr. Fife den 21. April 1904 an (206). Im Gegensatz hierzu zitiert Andrews einen Brief des jetzigen Headmaster's der Ludhiana-Schule, der ein Schulkamerad Sundar Singh's war, wonach Sundar Singh "gegen Ende des Jahres 1904 (late in the year 1904)" dort eingetreten ist (207). Zur Klärung dieses Widerspruches wandte ich mich, da Dr. Fife bereits im Mai 1928 gestorben ist (208), an den jetzigen Prinzipal der Ewing Christian High School in Ludhiana, Missionar G. B. Leeder, mit der Bitte um authentische Mitteilung auf Grund der Schulakten. Er teilt nun mit, er habe den Originaleintrag von Sundar Singh's Schuleintritt in den Akten, im sog. Admission Register, gefunden. Dort sei unter Nr. 490 Sunder Singh eingetragen mit den folgenden Angaben: Alter: 16 Jahr 6 Monate; Vaters Name: Sher Singh; Volksstamm oder Kaste: Christ; Beruf: Landwirt; Wohnung: Khanna; Klasse, in die aufgenommen: Fünfte U. P. (209); Schulgeld: 12 Annas; Abgemeldet: 3. Oktober 1905; Bemerkungen: -. Missionar Leeder fährt fort: "Das Papier ist an der Stelle, wo das Datum der Aufnahme steht, abgerissen, und die Nummer der Reihenfolge ergibt sich nur aus dem nachfolgenden Eintrag. Die anderen Einträge sind genau so, wie ich sie oben angegeben habe. Bei einem Vergleich der vorhergehenden und nachfolgenden Einträge ergibt sich mit großer Wahrscheinlichkeit, dass er in diese Schule im Dezember 1904 eingetreten ist, und es ist gewiss, dass es zwischen November 1904 und Januar 1905 der Fall war. Außerdem war unser Headmaster, Mr. Sardar Khan (210), ein Schüler dieser Anstalt zu der Zeit, wo Sadhu Sundar Singh hierher kam, und er erklärte, dass das Eintrittsdatum der Dezember 1904 ist. Dies scheint nicht zu dem Datum (21. April 1904) zu passen, welches Sie als den Zeitpunkt von Sundar Singh's Schuleintritt angeben" (211). - Unter diesen Umständen muss Dr. Fife's Angabe als irrtümlich angesehen werden. Oder aber es müsste sein, dass Sundar Singh, wie bereits oben erwähnt, zweimal in Ludhiana war. Auf alle Fälle passt das Datum Dezember 1904 viel besser in die Chronologie von Sundar Singh's Jugendzeit. Denn wenn die Bekehrung Sundar Singh's auf den 18. Dezember 1903 fiel und eine Verfolgungszeit von 9 Monaten nachfolgte, wie oben ausgeführt, passt alles leidlich gut zueinander.

Über die Zeit, die Sundar Singh in Ludhiana verlebte, erzählt uns Andrews auf Grund des bereits oben erwähnten Briefes, dass Sundar Singh damals recht zurückgezogen gelebt habe: "Um seiner nachdenklichen Art und seiner religiösen Einstellung willen fand er nur wenige Freunde. Die besondere Aufmerksamkeit, die ihm von unseren Vorgesetzten geschenkt wurde, weckte in uns sogar Eifersucht gegen ihn. Er konnte kaum zur Teilnahme an Spielen oder anderen Schulveranstaltungen überredet werden."

Einmal habe Sundar Singh, der sich wegen seiner Unkenntnis des Englischen mit der Leiterin der Schülerheims nur sehr schwer verständigen konnte, auf deren Frage, ob er schon getauft sei, erwidert: "Nein danke" - das war der einzige Brocken Englisch, den er zur Zeit und Unzeit anwandte - und damit einen Sturm der Heiterkeit ausgelöst (212). - Ein indischer Geistlicher mit Namen Aznar Masih schreibt: "Ich kenne Sundar Singh seit 1904; er studierte mit mir in der Schule zu Ludhiana. Sein Leben verfloss mit uns in Liebe, Freundlichkeit und Fröhlichkeit. Jeder Knabe in der Schule liebte ihn und hatte Achtung vor seinen Worten in der Schule. Er gab seinen Klassenkameraden nie Anlass zu Ärger" (213). Ein anderer Schulkamerad von Sundar Singh war E. Ahmed Shah, der auch Deutschland besucht hat (214), jedoch keine Einzelheiten von dieser Zeit angibt (215). Einer von denen, die in dieser Zeit Freundschaft mit Sundar Singh schlössen, war Ralla Ram, ebenfalls ein Schulkamerad Sundar Singh's. Er schreibt u. a.: "Nur daran erinnere ich mich sehr wohl, dass er entschieden gegen jede, auch die kleinste Form des Bösen auftrat, das er bei den Knaben fand. Besonders redete er mit mir von einem Jungen, der gegen einen anderen Knaben einen falschen Vorwurf erhoben hatte. Er sagte mir während des allerersten Schuljahres, dass er ein Sadhu werden wolle" (216).

Aber auch in Ludhiana sollte Sundar Singh nicht ungestört bleiben. Eines Tages erschienen seine Verwandten mit seinem Vater an der Spitze. Es muss zu stürmischen Auftritten gekommen sein. Chauhan berichtet: Sie "kamen mit einer großen Schar, um ihn (Sundar Singh) mit Gewalt fortzuführen. Nur sein Vater durfte ihn sehen. Die übrigen wurden gezwungen, das Schulgebäude sogleich zu verlassen. Bei dem Gespräch war ich zugegen, und ich kann nie diese furchtbare Szene vergessen. Sein Vater bat und flehte ihn an, fortzugehen und nicht ein Christ zu werden, aber Sundar Singh sagte: "Es ist unmöglich. Ich bin Christ und will immer ein Christ bleiben. Ich liebe Christus." Der Vater weinte dann bitterlich und auch Sundar Singh und ich selbst weinten. Der Vater hörte dann auf zu weinen und wurde unmenschlich hart und drohte ihm auf vielfache Weise; aber es hatte keinen Wert. Er ging ohne Sundar Singh weg mit einer Drohung, dass er wiederkommen wolle, um ihn zu töten (217). Sie erschienen drei- oder viermal wieder, aber es wurde ihnen nicht gestattet, ihn zu sehen" (218). - Sundar Singh selbst sagt im Rückblick auf jenes Wiedersehen: "Ich erinnere mich nicht, was ich zu meinem Vater sagte, als er nach Ludhiana kam, um mich nach Rampur zurückzuholen. Aber mein Gespräch handelte immer von Christus und seiner wunderbaren Liebe" (219). Auch Dr. Fife bestätigt den Besuch des Vaters, weiß sich aber nicht mehr zu erinnern, ob die Hilfe der Polizei in Anspruch genommen werden musste (220), wie Zahir und andere angeben (221). Demnach ist dieser Auftritt geschichtlich völlig gesichert.

Für die Ferien vermittelte die Mission für Sundar Singh einen Aufenthaltsort. So verbrachte er sie das eine Mal in Ambala bei dem eingeborenen Geistlichen Ghulam Masih (222), das andere Mal in Subathu (223).

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10. Taufe

Sundar Singh hatte einen Teil seiner Ferien in Subathu verlebt. Dann hielt es ihn nicht länger. Er wollte nun endlich die Taufe empfangen. Ausgerüstet mit einem Empfehlungsschreiben von Dr. Fife, das an Rev. J. Redman, den Leiter der anglikanischen Missionsarbeit in Simla, gerichtet war, begab er sich mit einer Reihe von anderen Ludhiana-Knaben nach Simla. Er befand sich, als er bei Missionar Redman eintraf, in Begleitung eines damals 23jährigen (224) Amerikaners mit Namen Samuel Evans Stokes, der im Frühjahr des gleichen Jahres (225) nach Indien gekommen war, und von brennender Missionsliebe erfüllt als Missionar tätig war; ob Sundar Singh ihn schon in Ludhiana bzw. Subathu kennen gelernt hatte oder erst in Simla traf, entzieht sich unserer Kenntnis. Dr. Fife schrieb in seinem Briefe, wie Redman wiedergibt, "dass er den Knaben, der er damals war (Sundar Singh), als reif für die Taufe erachtete; aber sie hielten es aus verschiedenen Gründen für klüger, ihn nicht an jenem Ort (scil. Ludhiana) zu taufen; sie wünschten jedoch, dass ich ihn sorgfältig prüfen und dann nach meinem Gutdünken handeln sollte" (226).

Redman unterzog Sundar Singh einer eingehenden Prüfung. Er empfing nicht nur "einen tiefen Eindruck von seiner Lauterkeit", sondern stellte bei ihm auch "eine ganz beträchtliche Kenntnis" bezüglich der Tatsachen des Evangeliums fest. "Ich prüfte ihn dann im Hinblick auf seine persönliche, erfahrungsmäßige Kenntnis Christi als des Erlösers. Wieder war ich mehr als befriedigt." So sah Missionar Redman die Vorbedingungen für die Taufe erfüllt und taufte Sundar Singh am folgenden Tage - am Sonntag, den 3. September 1905 - in der anglikanischen Kirche zu Simla (227). Damit ging der schon lange gehegte, sehnliche Wunsch Sundar Singh's in Erfüllung, und er wurde ein Glied der christlichen Kirche. Redman erinnert sich nicht mehr des Tauftextes für Sundar Singh (228). Doch glaubt Sundar Singh, dass bei seiner Taufe der 23. Psalm verlesen worden sei (229). Für alle kommenden Zeiten blieb Sundar Singh in ehrfürchtiger Dankbarkeit mit Missionar Redman verbunden. "Kein zarterer und milderer Taufvater (father in God) konnte Sundar geschenkt werden als dieser betagte Diener Christi. Sein Haus stand ihm alle Zeit offen, und ein Prophetenstübchen war für Sundar bereit, wann immer er durch Simla kam" (230).

Am 3. Oktober - offenbar nach Wiedereröffnung der Schule - meldete sich Sundar Singh von der Schule in Ludhiana ab und trat nunmehr selbständig in das Leben hinaus, um ein wandernder Botschafter Christi zu werden.

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Anmerkungen

  1. "Das Gespräch kam nicht darauf, da damals (Herbst 1924) der Streit über diese Punkte mir noch unbekannt war. Ich erfuhr davon erst auf meiner Rückreise durch die Vereinigten Staaten im Frühjahr 1926" (Anstein an Hei. 26. 8. 26, Hei.-B. IV, 32).
     

  2. Schwab an Hei., 28. 1. 27, Dok. II, 182. Der Abratende war also nicht S. S., wie Pfi. (Bankerott 1928, 63) und Br. (Freund und Feind über den Sadhu, Preuß. Kirchenzeitung, 1928, 39) behaupten.
     

  3. Ho. stellte für Dütschler mit großer Sorgfalt einen umfangreichen Fragebogen mit nicht weniger als 53 Fragen zusammen, die vor allem über S. S.'s Familienverhältnisse und seine Jugendzeit Klarheit schaffen sollten (enthalten in Ho.'s Brief an Dütschler, 3. 10. 27, Doss. V, 133-141).
     

  4. Ein kurzer Überblick über die Geschichte des Punjab findet sich bei Hellmuth v. Glasenapp: Indien, München 1925, S. 63f., und Alfons Väth, S. J.: Die Inder, Freiburg i. Br. 1934, p: 68, 113, 206f., 227.
     

  5. Näheres im "Indian Year Book" 19 (1932/33), 197-201.

    5a.
    Nicht Patalia, wie Br. 20 schreibt.

    5b.
    Genauere Einzelheiten in Census of India, Abstract of Tables, Calcutta 1932, p. 8, 16.
     

  6. Über den Sikhismus unterrichten: M. A. Macauliffe: The Sikh Religion, its Gurus, Sacred Writings and Authors, Oxford 1906, 6 Bände; J. N. Farquhar: An Outline of the Religious Literatur of India, Oxford University Press, London etc. 1920, 336-341, 382; ders. Modern Religious Movements in India, Macmillan, London 21924, 336-343; H. v. G 1 a s e n a p p: Der Hinduismus München 1922, 403-405; Sten Konow: Die Inder, enth. im- Lehrbuch der Religionsgeschichte von Chantepie de la Saussaye, Tübingen 21925 Bd. II, 170f.; F. 0. Schrader, Sikhs, RGG2 1931, 491 f.; John Campbell O m a n: The golden Temple of the Sikhs. In: Cults, Customs and Superstitions of India, London 1908, 83-103; Nicol Macnicol: The Living Religions of the Indian People (Wilde Lectures, Oxford 1932-34), Calcutta 1934, 205-231. Weitere Literaturangaben bei H e i., S. S. S., München 41926, 254f. Der dort von Hei. zitierte Aufsatz: v. Glasenapp "Die Sikhs, ihr Staat und ihr Glaube" befindet sich in "Der Neue Orient" 1918 (nicht 1920), p. 403.

    Der Abriss der Geschichte der Sikh-Religion von Hei. (4H 3-9) enthält verschiedene Irrtümer, die seltsamerweise noch niemand beanstandet hat und die sich deshalb durch alle Auflagen ziehen und ausnahmslos selbst in der englischen Ausgabe von 1927 zu finden sind: Guru Nanak wurde nicht in Rayapur geboren (4H 4; so auch P-d 149 und Müller, S. S. S. der Pilger, 1922, p. 6), sondern in Talwandi (z. B. Macauliffe Bd. I, p. LXX, desgl. Trumpp: Die Religion der Sikhs, Leipzig 1881, p. 1). Was die fünf k betrifft, die Govind Singh vorschrieb, lautet die Übersetzung für kara nicht Messer (4H 7) sondern eisernes bzw. stählernes Armband (Macauliffe V, 95; desgl. Glasenapp, Neuer Orient 1918, 407). Auch die Zählung der Gurus ist bei Hei. unrichtig; es gab 10 Gurus bzw. Nanak hatte 9 Nachfolger (nicht 10 Nachfolger, wie außer Hei. P-d 150 und Edmond Grin in der Rev. de Theol. et Phil. 1925, 238 behaupten). Dementsprechend war Guru Râm Dâs nicht der vierte Nachfolger Nanaks (4H 6), sondern der dritte, und der zehnte Guru Govind Sinkh nicht der zehnte Nachfolger (4H 7), sondern der neunte. Der Goldene Tempel in Amritsar wurde nicht von Guru Räm Das erbaut (4H 6; desgl. Trumpp a. a. O., p. 23), sondern von Guru Arjun (Macauliffe III 3f., 9f. 4H 255 beruft sich ausdrücklich auf E. D. Maclayan (lies: Maclagan); ausgerechnet er schreibt jedoch ausdrücklich in seinem Artikel über Amritsar in ERE Bd. I (1908) 399f.: "... the actual purchase of the site and excavation of the tank are believed to have been undertaken by the fourth guru, Râmdâs, in A. D. 1577, and the masonry work was begun by the fifth guru Arjan, in A. D. 1588." Ähnlich Helmuth v. Glasenapp: Heilige Stätten Indiens. München 1928, p. 16 f. (im Gegensatz zu dem, was er im "Neuen Orient" 1919, p. 404 geschrieben hatte): "... Historisch ist nur soviel, dass Râmdâs sich um 1574 in Amritsar niederließ und 1577 von Kaiser Akbar mit einem Stück Land am See belehnt wurde. Der Bau des Tempels wurde von dem nächsten Guru, Arjan, begonnen." - Guru Arjan starb nicht 1616 (4H 6; die Zeit für den Nachfolger wird 4H 7 richtig von 1606 ab datiert), sondern 1606.
     

  7. Es bedeutet, dass - wenigstens im Prinzip - der Götzendienst bekämpft wurde, wenn auch weithin die Mythologie des Hinduismus erhalten blieb. - Ob man im Sikhismus einen Monotheismus mit pantheistischem Einschlag sieht (so z. B 4H 9 und Schlunk: Führer fremder Völker und das Christentum, Gütersloh 1933, p. 58) oder einen "Monismus mit monotheistischen Einsätzen" (so J. Engert, Theologische Revue, 1925, 3) zu sehen hat, lässt sich schwer entscheiden. Eine derartige synkretistische Reformbe-wegung tritt nicht ein für allemal mit einem eindeutigen Gedankengut hervor, sondern stellt eine vieldeutige Bewegung dar, in deren jahrhundertelanger Entwicklung zu verschiedenen Zeiten verschiedenartige Tendenzen in den Vordergrund treten.
     

  8. 1657 ist bei Sten Konow (a. a. O., 170) ein Druckfehler.

  9. Bezeichnend ist die Tatsache, dass der Panjab während des Söldneraufstandes 1857 - 1858 ruhig blieb. Von den 148 000 indischen Soldaten, die 1930 zur britischen Armee gehörten, rekrutierten sich nicht weniger als 82 200 aus dem Panjab ("India in 1930 - 31", Calcutta 1932, Diagramm auf S. 39; es ist indessen nicht angegeben, wie viele davon Sikhs sind). Im Weltkriege dienten als Soldaten mit der Waffe in der Hand nicht weniger als 6000 christliche Sikhs ("Missionary Review of the World". New York, 1920, 826 f.).
     

  10. L. F. Rushbrook Williams: India in 1924 - 25, Calcutta 1925, p. 105, 341-343; vgl. auch H. C. E. Zacharias in CHI 1925, 103.
     

  11. Vgl. Julius Richter: Indische Missionsgeschichte, Gütersloh 21924, 208 ff.
     

  12. Dorâhâ auf Karte 53, A 2. Rampur ist dort nicht verzeichnet.
     

  13. Der Serhind-Canal wird vom Sutlej gespeist und nimmt bei Rupar seinen Anfang. Er gabelt sich dicht hinter Dorâhâ; der eine Zweig führt südwärts, der andere westwärts. Beide gabeln sich abermals in ihrem weiteren Verlauf.
     

  14. Nach Mitteilung des geodätischen Amtes von Dehra Dun an Pfi. (24. 6. 26, Pfi.-B. 172a) liegt es "etwa 14 Meilen südöstlich von Ludhiana".
     

  15. Nach dem Fahrplan (Newman's Bradshaw, März 1925, p. 120) sind es eine halbe bis höchstens dreiviertel Stunde.
     

  16. Uppal an Pfi. 29. 8. 25, Pfi.-B. 839.
     

  17. Ein bei den Sikhs gebräuchlicher Ehrentitel, 5Sch 13.

    17a.
    a. a. O.

    17b.
    1913 im Nekrolog, Dok. II, 128.
     

  18. Anstein: Mein Besuch bei Gandhi und bei S. S. S. in Indien, EMM
    1927, 74.
     

  19. a. a. O.; ders.: Indische Reiseskizzen, Reformierte Schweizer Zeitung (Basel) v. 13. 11. 25, Nr. 46.
     

  20. Br. 137 und besonders in den beiden Aufsätzen: Die Verteidigung S. S. (Meckl. Kirchen- und Zeitblatt, 1927, Nr. 20/21, Sonderdruck, p. 1/2) und: Freund und Feind über den Sadhu (Preuß. Kirchenzeitung, Baruth, 1928, 37-39).
     

  21. Ich selbst weiß von meinen Besuchen in vielen indischen Dörfern, dass dort in zahlreichen Fällen das Wohnhaus nicht Schlüsse auf die wirtschaftlichen Verhältnisse der Hausbewohner zulässt, und ich habe mit manchem in den Augen der übrigen Dorfbewohner reichen Mann gesprochen, dessen Lehmhaus mit Palmblättern gedeckt war und nicht einmal ein Oberzimmer besaß wie das, das Anstein in Rampur besuchte. - Das obige Zitat ist einem bisher unveröffentlichten Brief S. S.'s an Anstein entnommen (13. 3. 28, Hei.-B. I U, 26).
     

  22. "Er hatte irdische Güter in Menge" (Chauhan an Hei., 28. 3. 27, Dok. II, 45). Heilers Übersetzung: "Er hatte irdische Güter in Hülle und Fülle" geht etwas zu weit.
     

  23. "Er war ein Dorfjunge aus einem wohlhabenden Bauernhof" (Fife an Hei. 9. 3. 25, Dok. II, 60). ... er war nicht der Sohn eines armen Mannes..." (desgl., 25. 3. 26, Dok. II, 64).
     

  24. Vgl. S. 52.
     

  25. P-d 14. Bereits 1912 erzählte S. S. in Calcutta, wie Sandys berichtet (Nekrolog, Dok. II, 129), dass S. S. Simla dadurch kennen lernte, dass er mit seinen Verwandten dorthin ging; aber Sandys erwähnt nicht, ob es sich um einen vereinzelten Besuch oder um alljährliche Reisen handelte.
     

  26. In P-d 138 wird die Höhe der Summe nicht genannt, aber gesagt, dass S. S. auf dieser Reise, die er mit dem Dampfer "City of Cairo" am 16. 1. 1920 antrat, eine Kabine für sich allein hatte. Bei Br. 134 wird daraus: "Auf weiten Seefahrten (sic) belegte er sogar eine Luxuskabine für sich allein". Später schreibt Dr. Wherry: "Ich habe seither erfahren, dass sein Vater wenigstens für eine Reise um die Welt aufgekommen ist" (Brief an Hei., 20. 5. 25, Dok. II, 53). Dass es 1000 Rupies waren, erhielt Ho. von einem Gewährsmann bezeugt, dessen Namen er verschweigt, dessen Brief er aber im Dossier aufnimmt (ABC an Ho. 15. 12. 24, Doss. I, 353).
     

  27. S. S. an Hei. 12. 8. 25, Dok. II, 17; desgl. 7. 4. 26, Dok. II, 20. Vgl. auch unten S. 55. Übrigens hatte sich, wie Ho. im Gespräch von Ghulam Qadir erfuhr (Doss. V, 160), dieser vor S. S.'s Europareise erboten, ihm die Überfahrt zu bezahlen; aber S. S. lehnte es ab, weil er bereits das Geld dafür erhalten hatte.
     

  28. 6P-e 147.
     

  29. Riddle an Hei., 19. 8. 26, Dok. II, 126; ähnlich S. S. an Hei., 12. 8. 25. Dok. II, 17.
     

  30. Erstmalig veröffentlicht von J. Bansi Lal im Nûr Afshân vom 28. 7. 16 (Doss. NA 117 bzw. 163). Ein phptographisches Faksimile dieses Briefes nebst einer englischen Übersetzung findet sich in Lover (1917) gegenüber S. 16, übersetzt a. a. O., S. 12 f. = Lover 1918, 16, desgl. von Ho.'s Munshi m. Anmerk. Ho.'s in Doss. III, 15, und ein lithographisches Faksimile bei Frau Parker (z. B. P-e 1924, 96). Ho. transskribiert den Urdu-Text nach Z.'s Faksimile und bietet ihn in lateinischen Buchstaben und fügt eine genaue englische Übersetzung bei (in seinem Brief an Dütschler, 6. 9. 27, Doss. V, 78 f.). Nachdem Ho. bereits bei Sher Singh selbst betreffend der Echtheit des Briefes angefragt hatte (3. 10. 23, Doss. I, 124 f.), aber da dieser inzwischen verstorben war, keine Antwort erhalten hatte, sprach er sich näher über seine Zweifel an der Echtheit des Briefes aus; er glaubte, dass Differenzen bei dem im NA veröffentlichten Brieftext zwischen dem Urdu-Text und der englischen Übersetzung und wiederum zwischen der NA-Veröffentlichung und den späteren Faksimiles wahrzunehmen seien. Immerhin bat er in diesem Zusammenhang Dütschler (a. a. O.) unter Darlegung seiner eigenen Beobachtungen und Vermutungen um eine nähere Nachprüfung (vgl. auch Ho. in Doss. NA 201). Bemerkenswerterweise hat Dütschler nie auf diesen Brief geantwortet, wie er auch einen diesbezgl. Brief Pfi.'s (Pfi. an Dütschler, 7, 9. 27, Pfi.-B. 217) unbeantwortet ließ. Auch Ho. kam nicht wieder auf diese Angelegenheit zurück. So fehlt ein wissenschaftlicher Beweis für die Unechtheit des Briefes, und Ho.'s diesbezgl. Bemerkungen sind lediglich Vermutungen; das Gleiche gilt von Pfi.'s Ausruf: "... Also drei verschiedene Textgestalten des einen Briefes! Welche ist echt? Höchstwahrscheinlich sind alle drei Fälschungen" (Pfi.: S. S.'s Demut "Schweizerisches Protestantenblatt" 1928, 69) und ähnlich an anderer Stelle: "Offenbar ist der ganze Brief von A bis Z eine Fälschung ... Soll man sich mehr über die Prahlerei des frömmelnden Fakirs oder über die freche Fälschung entrüsten?" (Bankerott, 1928, 62). Dies sind weiter nichts als unerwiesene Aussagen. Andererseits fehlt aber auch der wissenschaftliche Beweis für die Echtheit des Briefes; Frau Parker bekennt, dass sie das Original nicht in der Hand gehabt habe (Brief an Hei., 7. 11. 27, H.-B. III, 28). - Bedenkt man indessen, dass es für S. S. und seine Freunde ein groteskes Risiko bedeutet hätte, sich solch einen Brief aus den Fingern zu saugen, da Sher Singh noch lebte und jeden Augenblick von der Veröffentlichung des Briefes Kenntnis erhalten konnte, scheint es mir nicht ungerechtfertigt, den Brief als echt anzusehen, solange er nicht einwandfrei als unecht erwiesen ist.
     

  31. Gerade diese Stelle ist umstritten, da einige Worte, die unmittelbar hinter dem Wort "Banken" stehen, wie übrigens auch eine andere Stelle am Anfang des Briefes in den beiden Faksimiles mit Seidenpapier überklebt erscheinen (Ho. in Doss. I, 126 f.). Entweder stehen dort die Namen der Banken, oder es ist die Höhe der Summe angegeben, die man nicht gern veröffentlichen wollte. Bansi Lal gibt an, dass es sich um eine Summe handle, die monatlich 300 Rupies Zinsen ergäbe, während Z. in seiner Übersetzung von 300 - 400 Rupies monatlicher Zinsen redet, aber beide tun es nur anmerkungsweise. So bleibt es unklar, ob die Summe im Briefe selbst erwähnt ist oder lediglich eine Ergänzung von Bansi Lal und Z. darstellt. Auch so erscheint die Summe riesenhaft groß und sieht wenig glaubwürdig aus. Immerhin kommt selbst Ho. zu dem Schluss: "Es scheint, dass sich die Paranthese über die Summe, die sich jährlich ergibt, nicht im Original befindet" (Doss. I, 127), wie er denn glaubt, dass an der fraglichen Stelle stattdessen die Namen der Banken angegeben sind (Doss. III, 15).
     

  32. So auch Ho. in CHI 1924, 209. Br. hält gleichwohl an der gegenteiligen Auffassung fest und kommt zu dem Schluss, dass S. S. einerseits nur aus Ruhmsucht seinen Vater für reich erklärt habe, andererseits aber die Quelle, aus der ihm die Mittel zugeflossen seien, habe tarnen wollen. Bleibt er dabei rein im Hypothetischen stehen, so kann Ho., der sich ebenfalls gelegentlich zur Tarnungshypothese bekennt (Brief an Miss Lawson, 16. 6. 26, Doss. IV, 249), in diesem Zusammenhang auf einen Brief von Dr. Nugent berufen. Dieser teilte ihm mit: "Er (ein Mr. Gray) sagte mir auch von jemand, der einen von S. S. fallen gelassenen Brief aufgehoben habe, der von seinem Vater war und eine Bitte um Geld enthielt" (Brief v. 16. 12. 24, Doss. I, 379). Wenn diese Mitteilung auf Wahrheit beruhte, so wäre es tatsächlich fraglich, ob Sher Singh's Wohlhabenheit nicht eine Fabel ist. In Wirklichkeit ist aber der von Nugent berichtete Vorfall viel zu wenig greifbar, als dass man es wagen dürfte, wie Ho. es tut, mit ihm bei wissenschaftlichen Erörterungen in irgendeiner Weise zu operieren.
     

  33. Als erster bezeichnet Z. (Lover 1918, 24) Sher Singh als "einen der hervorragendsten und reichsten Grundbesitzer des Patiala-Staates". Frau Parker sagt: "Als Kind wurde S. S. im Luxus erzogen" (P-d 14). Als letzter nennt ihn Andr. 41 einen "Mann von beträchtlichem Vermögen".
     

  34. Z. B. spricht S. S. (in: Seven Addr. 1919, p. 32) von seinem elterlichen "Heim mit all dem Luxus". An anderer Stelle schreibt er anlässlich der Schilderung seiner Gefühle bei seiner Verstoßung aus dem Elternhaus ("The Bible in the World", Juni 1920, zitiert St-d 16): "Da dachte ich: Gestern und vorgestern lebte ich zu Hause in der Fülle des Reichtums". An der gleichen Stelle spricht er von seinem "üppigen Heim ... umgeben von Reichtum und Bequemlichkeit."
     

  35. Brief an Hei. 28. 1. 27, Dok. II, 165.
     

  36. Vgl. die liebevolle Darstellung von den Beziehungen zwischen S. S. und seiner Mutter in Leg. 281 ff. Allerdings können wir uns mit der daran geknüpften psychologischen Deutung Pfi.'s (nach seiner Meinung wird für S, S., nachdem seine Mutter gestorben war, Christus zum idealen Mutterersatz) nicht befreunden.
     

  37. Orbison an Hei., 12. 11. 26. Dok. II, 83; Hei. druckt durchweg irrtümlicherweise Orbinson.
     

  38. P-d 15, St-d 11.
     

  39. Andr. 43 f.
     

  40. Z. hat Jainandan Singh (Shaida 9, Doss. Sh. 5), das, wie Ho. wahrscheinlich macht, eine Verstümmelung von Jayânandan (Jaya = Sieg, Ananda = Freude, Wonne) ist (Doss. Sh 14).
     

  41. Z. in Shaida 10 (Doss. Sh. 7). - Ho. hat in seinem Brief an Sardar Sher Singh (3. 10. 23, Doss. I, 122, 2) die Schreibweise Gohur Singh.

  42. S. S.: Mit und ohne Christus, p. 69. - Es ist also nicht zutreffend, wenn Pfi. schreibt: "die Brüder (sic) vertraten eine ganz andere Geistesrichtung als er" (Leg. 283).
     

  43. S. S. an Hei., 3. 3. 25, Dok. I, 21 f.
     

  44. S. S. an Hei., 7. 4. 26, Dok. II, 19. Vgl. auch p. 47.
     

  45. S. S. in den "Seven Addr." 1919, 6; vgl. Sermons and Sayings, 1924, 50; vgl. auch Andr. 46.
     

  46. Sie stellten sich ihm als "Brüder" S. S.'s vor. "Der Sadhu sagte mir dann präziser, jene ,.Brüder" seien seine Vettern. Man brauche eben dort den Namen "Bruder" für beides" (Anstein an Pfi. 11. 3. 27. Pfi.-B. 10, p. 6). Ähnliche Verhältnisse finden sich übrigens, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, in Südindien. Dort werden Vettern und Basen, solange sie Kinder von Vaters Bruder und Mutters Schwester sind, als Brüder und Schwestern angesehen, während umgekehrt ein Mann die Base, die das Kind von seines Vaters Schwester oder von seiner Mutter Bruder ist, nie als Schwester betrachten würde, da er sie im Gegenteil normalerweise zu heiraten hat.
     

  47. Lover 1918, 24.
     

  48. Sirdar A. Nath Singh, P-d 14.
     

  49. S. S., Mit und ohne Christus, p. 68 f.
     

  50. Als Gandhi in seiner Jugend seinem Bruder ein Stück seines rein goldenen Armbandes gestohlen hatte, um dessen Schulden zu bezahlen - also ebenfalls, um zu helfen -, vermochte er es auch nicht lange zu ertragen. Er schrieb seinen Bericht samt dem Gelöbnis, er wolle sich bessern, auf ein Blatt Papier und übergab dieses zitternd seinem Vater, der damals bettlägerig war. "Während er es las, rannen ihm die Tränen wie Perlentropfen über die Wange und benetzten das Papier. Für eine kurze Zeit schloss er die Augen in Betrachtung und zerriss alsdann das Papier ... Auch ich vergoss Tränen, als ich meines Vaters Seelenschmerz sah ... diese Perlentropfen der Liebe reinigten mein Herz und wuschen meine Sünde hinweg ..." (Mahatma Gandhi: Mein Leben. Herausgegeben von C. F. Andrews. Übertragen von Hans Reisiger. Leipzig. Ohne Jahreszahl, p. 41).
     

  51. Nekrolog von 1913, Dok. II, 128. Die englische Vorlage zeigt 1887; Hei.'s 1889 ist demnach ein Druckfehler.
     

  52. Brief an Hei. 25. 5. 25, Dok. II, 71: "Er war damals 17 Jahre alt (es war Anfang September 1905)".
     

  53. Zuerst in Shaida 9 (Doss. Sh. 5).
     

  54. Auch Ho. zweifelt an S. S. Geburtsdatum, vgl. seinen Brief an Rev. T. D. Sully, 24. 3. 25, Dok. II, 176.
     

  55. Brief vom 27. 9. 34.
     

  56. S. S.: Mit und ohne Christus, p. 64.
     

  57. a. a. O.
     

  58. Pohl: S. S. S., EMM 1926, 261.
     

  59. Br. 35 verlegt fälschlich diesen Unterricht der beiden "Hauslehrer" in die Zeit nach der "Bekehrung" und missdeutet ihn als "Unterweisung von Seiten erfahrener antichristlicher Kämpen".
     

  60. Mit und ohne Christus, p. 65.
     

  61. a. a. O.
     

  62. a. a. O. 65-68.
     

  63. St-d 11.
     

  64. Vgl. Pohl's Ausführungen in seinem Brief an Pfi.. 1. 2. 27, Pfi.-B. 288: desgl. Fehlberg an Hei.. 7. 5. 27. Dok. II, 290.

  65. Bezeugt von S. S.'s Schulkamerad E. Achmed Shah in dessen Brief an Hei., 24. 3. 27, Dok. II, 48.
     

  66. St-d 11.
     

  67. "Ja ich pflegte die Bhagavad Gita, den Granth und viele andere hinduistische Schritten vor meiner Bekehrung zu lesen" (S. S. an Hei., 31. 3. 25, Dok. II, 5).
     

  68. Shaida 9 (Doss. Sh 5).
     

  69. "Seven Addr." 24, St-d 109.
     

  70. Pohl: S. S. S., EMM 1926, 262.
     

  71. S. S. in "Sermons and Sayings" 1924, 39.
     

  72. S. S. in "Betrachtung und Gebet, Mitteilungen aus dem Verlag von C. Bertelsmann in Gütersloh", Mai 1922, p. 22.
     

  73. Vgl. J. J. Lucas: A Missionary Patriarch of India. An Appreciation of the Life and Work of the Late Rev. E. M. Wherry D. D. "The Missionary Review of the World", New York, 1928, 143 f. - Wherry trat besonders durch literarische Arbeiten hervor, so z. B. durch die Herausgabe eines vierbändigen Kommentars zum Koran. Als er am 5. Oktober 1927 in Amerika starb, war er 84 Jahre alt (1925 zählte er 82 Jahre, vgl. Wherry an Hei., 5. 2. 25, Dok. I, 29).
     

  74. Hakim Singh war ursprünglich ein vermögender Getreidehändler. Von seinem Freund erhielt er vor dessen Tode neben einem anderen Buch ein Neues Testament, durch dessen Lektüre er veranlasst wurde, seine Vorräte zu verkaufen und seine Besitztümer seiner Frau und seinen Söhnen zu vermachen. Er selbst wurde Faqir und sprach oft vom zweiten Kommen Christi, über 300 Leute schlossen sich ihm im Laufe der Zeit an (vgl. E. A. A n n e tt: Conversion in India, a study in religious psychology. Christian Literature Society for India. Madras etc. 1920, p. 25 f.).
     

  75. Tatsächlich hat Wherry, wie er selbst sagt, nirgends so oft gepredigt wie in Rampur (Brief an Miss Purneil, 28. 4. 20, Dok. II, 49).
     

  76. Wherry an Rev. Parker 21. 12. 23, englische Abschr. in Hei.-B. IV, 2b; in der deutschen Übersetzung Dok. I, 23 ist diese Stelle ausgelassen; vgl. auch Wherry an Miss Purnell 28. 4. 20 a. a, O.
     

  77. Wherry an Hei., 5. 2. 25, Dok. I, 26.
     

  78. Wherry an Rev. Parker a. a. O. Auch diese Stelle ließ Hei. unveröffentlicht.
     

  79. Wherry an Hei., 5. 2. 25, Dok. I. 26 f.
     

  80. Wherry an Miss Purneil a. a. O.
     

  81. a. a. O.
     

  82. Der Name von Chauhan's Vater wird mir so von Missionar F. J. Newton angegeben (Karte v. 17. 8. 34). - Dr. Fife schreibt an Pfi.: "Der Lehrer, der sich damals in Rampur befand, war R. Ishar Das. Bald danach trat er in den Dienst einer anderen Mission, und ich hörte kürzlich, er sei gestorben - obschon ich das Datum seines Todes nicht erfuhr" (6. 3. 25, Doss. U, 137). Dieser war vermutlich der Nachfolger von Kanhaya Lal.
     

  83. Ähnlich muss sich auch S. S. selbst geäußert haben. Denn es wird von ihm auf Grund seiner Mitteilungen geschrieben: "In seiner Kindheit fand er sehr wenig Geschmack an Spielen; er mochte viel lieber lesen. Er pflegte Tag und Nacht zu lesen ..." (Sermons and Sayings, 1924, 55).
     

  84. Brief an Hei., 28. 3. 27, Dok. II, 42. Nach Chauhan ("vor 26 Jahren") wäre S. S. 1901 in die Schule eingetreten, doch sind die chronologischen Angaben des ersteren undurchsichtig.
     

  85. Brief an Hei., 24. 2. 25, Dok. I, 29.
     

  86. Pfi., Bankerott 1928, 62.

  87. Der Lehrer erinnert sich nur daran, dass S. S. dem Lesen der Evangelien sich widersetzt und den Gedanken, ein Christ zu werden, gehasst habe ..." (Dok. II, 83).
     

  88. Redman an Hei., 25. 5. 25, Dok. II, 72.
     

  89. Fife an Hei., 9. 3. 25, Dok. II, 60.
     

  90. Andr. 77.
     

  91. Nekrolog Dok. II, 128.
     

  92. Shaida 10 (Doss. Sh 6).
     

  93. Seven Addr. p. 10, 23, 26 f., 37; Six Addr. 20 f. - Br. 96 verlegt diese Episode nach Simla; indessen lassen alle Biographen nur an Rampur denken.
     

  94. S. S.: "Betrachtung und Gebet" a. a. O. 23.
     

  95. S. S. an Hei., 27. 3. 24, Dok. I, 2.
     

  96. Desgl., 31. 3. 25, Dok. II, 5, nach Pohl sogar unter Lästerungen des Christentums (EMM 1926, 263).
     

  97. Pohl a. a. O. 261.
     

  98. S. S.: Mit und ohne Christus, p. 70. Hier sagt S. S., dass er "im nächsten Jahre" die Sanwal-Schule besucht habe, d. h. ein Jahr nach dem Tode seiner Mutter und seines Bruders; das würde 1903 gewesen sein (vgl. p. 36).
     

  99. Shaida 10 (Doss. Sh 6).
     

  100. Mangal Singh an Hei., 27. 3. 27, Dok. II, 117.
     

  101. Lover 1918, 30f.; Apostle 1919, 29f.
     

  102. 5Sch 19-23.
     

  103. P-d 19-21.
     

  104. "Seven Addr." 10 f.
     

  105. Neue Menschen. Vier Konfirmationsreden von Pf. Otto Lauterburg in Saanen und eine Ansprache von S. S. S. (Thun, Stämpfli) 1922, 30-32.
     

  106. p. 70 f.
     

  107. P-e 1927, 217 f.
     

  108. St-d 12 f.
     

  109. Georg Krönert: Sadhu Sundar Singh und die heutige Bibelwissenschaft, Schwerin 1925, p. 6 f.
     

  110. Brief an Hei., 31. 3. 25, Dok. II, 5.
     

  111. Es sei eine Bemerkung von Missionsinspektor Pohl hinzugefügt: "Ich fragte ihn (S. S.) einmal, ob die Gestalt des Heilandes den Vorstellungen, die wir uns von Ihm machen und wie Ihn die Maler malen, entsprochen habe. Da sah er lange an mir vorbei und sagte dann: "Mit jeder Beschreibung könnte ich Ihm nur Unehre antun; es war so herrlich, so leuchtend wie die Sonne und so mild, dass da3 Licht meinen Augen nicht v/ehe tat" (EMM 1926, 264).
     

  112. Leg. 65.
     

  113. Bankerott 1928, 62.
     

  114. Dok. II, 42 ff.
     

  115. Orbison an Hei., Poststempel 12. 11. 26, Dok. II, 83.
     

  116. a. a. O.
     

  117. Ho. am 20. 8. 27 in Doss. V, 53.
     

  118. Nehemiah Goreh, Kharak Singh, Amir Ali, Theophilus Subrahmanyam u. a. (Doss. I, 4072f., 408 f., 410 f., 422-424, 470, Doss. IV, 144 f., 265 ff.).
     

  119. Ralla Ram an Hei., 28. 8. 25. Dok. II, 67 f.
     

  120. a. a. O.
     

  121. Redman an Hei., 25. 5. 25, Dok. II, 72.
     

  122. Sandys an Hei., 13. 1. 25. Hei.-B. VI, 5.
     

  123. angal Singh an Hei., 27. 3. 27, Dok. II, 117.

  124. S. S. an Hei., 23. 9. 24, Dok. I, 3.
     

  125. Z. an Pfi., 25. 10. 26, Pfi.-B. 937.
     

  126. Nach Ho. geschah es erstmalig in Kandy (Ho. im oben p. 4, Anm. 88 erwähnten Kommentar IVa, p. 25).
     

  127. Leg. 66.
     

  128. Anstein in EMM 1927, 77.
     

  129. Vgl. die Begriffsbestimmung von Oesterreich (Artikel "Halluzination" RGG II 1595).
     

  130. 4H 31.
     

  131. Gabriel Bouttier: Le Témoignage du Sadhou Sundar Singh. "Etudes Théologiques et Réligieuses", Montpellier, 1926, p. 204.
     

  132. Lic. Wilhelm Knevels (Die Botschaft zweier weltgeschichtlicher Führer. I. Christentum aus der Kraft Jesu (S. S.), "Landeskirchliche Blätter", Mannheim 1924, Nr. 27, Oktober, p. 2ff.) schreibt: "Es wurde die Frage aufgeworfen, ob die Erscheinung durch psychologische Gesetze erklärbar oder rein übernatürlich aufzufassen sei. Hei. entscheidet sich mit der (begreiflichen) Ansicht S. S.'s selbst gegen Streeter für die übernatürliche Auffassung. Ich meine: beides ist richtig und schließt einander nicht aus. Sicher waren die psychologischen Gesetze wirksam (ohne Frage gehört die vorherige Bekanntschaft mit Christus und auch mit Paulus - "Saul, was verfolgst du mich?"! - dazu); und sicher hat Gott hier ein Wunder getan, das in seelische Vorgänger (sic, gemeint ist wohl: in seelischen Vorgängen) sich nicht erschöpft."
     

  133. Vgl. Hei.: Der Streit um S. S. S., CW, 1924, 954f.
     

  134.  "Die katholischen Missionen" 52 (1923-24), 224.
     

  135. "Zeitschrift für Missionswissenschaft" 1924, 162.
     

  136. Theologisches Literaturblatt 1924, Heft 8 (11. April).
     

  137. "Geisteskampf der Gegenwart", 1927, 35-38.
     

  138. Frankfurter Zeitung, 13. 3. 1924.
     

  139. Leg. 285; vgl. oben Anm. 36.
     

  140. "Hochland" 21 (1924), 292 f.
     

  141. Lienhard an Pfi., 29.-30. 6. 26, Pfi.-B. 611.
     

  142. St-d 14.
     

  143. ",Ich habe Visionen gehabt, schreibt er, ,und ich weiß sie zu unterscheiden. Aber Jesus habe ich nur einmal gesehen" (Andr. 72).
     

  144. Emmet: The Miracles of S. S. S., "The Hibbert Journal", 1920 - 21, p. 316.
     

  145. Chauhan an Hei., 28. 3. 27, Dok. II, 43.
     

  146. P-d 23 f. (Sondergut).
     

  147. Nach Br. reagierte S. S. auf die Bitte des Onkels ganz anders: "Etwas unhöflich zwar, doch in voller Erfassung des weltgeschichtlich bedeutungsvollen Moments erwiderte der Knabe: ,Hebe dich weg von mir Satan! Ich kann nicht anders! Ich bin ein Christ!" (Br. 30). - Die Antwort S. S.'s hat Br. offenbar übernommen aus Th. B e c h 1 e r : S. S. S., sein Wesen und Wirken, Herrnhut 1925, p. 11. Eine Quelle für diese Version gibt Bechler indessen nicht an. Ein derartiges Verhalten ä! S.' erscheint unwahrscheinlich.
     

  148. Vgl. z. B. Pfi., Bankerott 1928, 63 und die Erwiderung von Hei., Berichtigungen, ZMR 1930, 114.
     

  149. S. S. an Hei., 26. 5. 25, Dok. II. 10; desgl. 7. 4. 26, Dok. II, 20.
     

  150. S. S. an Anstein, 13. 3. 28, Hei.-B. I U, 26.
     

  151. S. S. an Hei., 29. 3. 27, Dok. II, 34.
     

  152. Orbison am 12. 11. 26, Dok. II, 83.
     

  153. Hei., Berichtigungen a. a. O.

  154. Wherry an Hei., 20. 5. 25, Dok. II, 53.
     

  155. P-d 24 f. (Sondergut).
     

  156. S. S. an Hei., 7. 4. 26, Dok. II, 20.
     

  157. a. a. O.
     

  158. Wherry an Rev. Parker, 21. 12. 23, Dok. I, 23; ders. an Hei., 24. 2. 25, Dok. I, 29. Hei.'s Übersetzung "Erpressung" für "kidnapping" ist verkehrt.
     

  159. Vgl. die gesetzlichen Bestimmungen bei Paul Appasamy: Law applicable to Christians. Madras etc. 1928, p. 39-44.
     

  160. Shaida 10 (Doss. Sh 7) als Sondergut.
     

  161. Shaida 11 (Doss. Sh 7); Lover 1917, 24f.; 1918, 35 = Apostle 1919, 34; P-d 25; desgl. Chauhan an Hei., 28. 3. 27, Dok. II, 43,
     

  162. z. und Frau Parker a. a. 0. Br. 34 berichten, die Christen seien nach Rupar geflüchtet; doch liegt zu dieser Annahme, so viel ich sehe, kein Grund vor.
     

  163. Sondergut Z.: Shaida 11-13 (Doss. Sh 7f.), Lover 1917, 26-28; 1918, 36-39; Apostle 1919, 35-38.
     

  164. Zwar nicht in Shaida und Lover 1917, wohl aber in Lover 1918, 39 f. und Apostle 1919, 38 f.
     

  165. P-d 26; desgl. Missionar Orbison (12. 11. 26, Dok. II, 83) und anscheinend auch Fife (vgl. Schwab an Hei., 28. 1. 27, Dok. II, 182).
     

  166. Beide Geschichten in Lover 1918, 41 f.; Apostle 1919, 40f.
     

  167. P-d 27. Offenbar auf Grund von Frau Parker's Bericht findet sich ein ganz kurzer Hinweis auf dieses Ereignis bei Streeter (St-d 15).
     

  168. Braeunlich macht die ironische Bemerkung: "Aus dem Hause gejagt wurde S. nicht etwa ihretwegen (scil. der Taufe wegen), sondern, weil er sich - die Haare schneiden ließ! So etwas darf sich ein richtiger Sikh unter keinen Umständen zu Schulden kommen lassen" (Br. 32). Br. übersieht, dass das Abschneiden der Haare in diesem Falle eine symbolhafte Handlungsweise ist und dass S. S. in Wirklichkeit wegen seines Abfalles vom väterlichen Glauben vertrieben wurde.
     

  169. Nach Shaida geschah dies bereits einige Tage, nach Lover 1917, 28 etwa eine Woche nach Rahmat Ullah's Tod, wie denn diese beiden Schriften von S. S.'s erstem Aufenthalt in Ludhiana und bei Spuran Singh und S. S.'s Erscheinen vor dem Durbar nichts wissen; nach Lover 1918, 42 und Apostle 1919, 41 tat S. S. diesen Schritt erst nach dem Durbar, nachdem er abermals nach Hause zurückgekehrt war, dagegen nach P-d 26 bereits nach der Rückkehr aus Ludhiana.
     

  170. Lover 1918, 36 und Apostle 1919, 35 zählen 9 Monate bis zu der Zeit, wo S. S. nach Ludhiana ging; ob damit der erste oder zweite Besuch in Ludhiana gemeint ist, bleibt offen. P-d 22 und Str-d 15 dagegen rechnen bis zur Verstoßung 9 Monate. - Br. 32 rechnet irrtümlich bis zur Taufe 9 Monate.
     

  171. Die Verstoßung wird im einzelnen verschieden wiedergegeben. Shaida 13 (Doss. Sh 9) berichtet nur die Tatsache der Vertreibung aus dem Dorfe und fügt hinzu, S. S. sei nach Rupar aufgebrochen. Lover 1917, 29 = 1918, 43 = Ap. 1919, 42 berichtet, S. S. sei eines Tages eröffnet worden, dass er am nächsten Tage das Haus verlassen müsste; an dem betreffenden Morgen habe er dann seine Kleider und Sachen abliefern müssen und sei mit dem Zeug, dass er auf seinem Leibe getragen habe, in den Dschungel gejagt worden. Dort habe er eine Zeitlang gesessen und gebetet und sei schließlich nach Rupar gewandert. P-d 27 f. erklärt, dass S. S. verflucht und enterbt und am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang mit den dünnen Kleidern, die er trug, fortgejagt worden sei. Ihm wurde immerhin genug Geld mitgegeben, so dass er mit der Bahn nach Patiala fahren konnte; doch stieg er schon in Rupar aus. Nach S. S.'s eigener Schilderung ("The Bible in the World", Juni 1920, zitiert Str-d 15 f.) verbrachte er die erste Nacht vor Kälte zitternd, obdachlos und ohne Nahrung unter einem Baume; doch sein Herz war von Freude erfüllt, weil er die Gegenwart des Erlösers spürte. Am 1. 3. 1922 schilderte S. S. diese erste Nacht nach seiner Verstoßung ähnlich, fügte jedoch hinzu, dass ihm sein Elend zu einer rechten Anfechtung geworden sei; aber sein Herz sei von Frieden erfüllt gewesen (Ansprache in Tavannes in der Schweiz, vgl. PC 19 f., engl. Übersetzung v. Ho., in Doss. U, 202a).
     

  172. Shaida 13 (Doss. Sh 9), Lover 1917, 29f.; (hier ist erstmalig von der Zuziehung eines Arztes die Rede), 1918, 43f.; Ap. 1919, 42f., P-d 28f. (engl. Abschr. von P-e 1918, 21 f. in Doss. U, 201); PC 1923, 98f. (engl. Übers. Doss. U, 203). "Oeverflödande Liv", 1923, 56 (deutsche Übers. 4H 35 f.). - Den Bericht von Frau Parker erklärte S. S. später ausdrücklich für korrekt (S. S. an Hei., 31. 3. 25, Dok. II, 5).
     

  173. Der Ort ist auf den mir zugänglichen Karten nicht verzeichnet. Von den verschiedenen Schreibweisen Roper, Ropar, Rupar dürfte die letztgenannte die offizielle sein, da nur sie im Post-Office Guide (Calcutta, April 1912, p. 404) verzeichnet ist.
     

  174. Bei anderer Gelegenheit sagt S. S., der Arzt sei nur einmal an sein Krankenbett gekommen (S. S. an Hei., 27. 3. 24, Dok. I, 2).
     

  175. Nach Uppal hielt sich S. S. 16-17 Tage in seinem Hause auf (Uppal an Larsen, 9. 1. 25, Dok. II, 65 f.).
     

  176. Hiervon weicht der Bericht, der sich in den "Six Addr." 1920, 26f. findet, erheblich ab. Danach kam zunächst der Arzt und erklärte S. S.'s Fall für hoffnungslos. Dann besuchte ein hinduistischer Freund S. S. und verspottete ihn, dass er durch seinen Christusglauben nicht nur seine Religion, seine Kaste und seine Angehörigen verloren habe, sondern auch noch sein Leben dahingehen müsste. Am nächsten Tage kam dieser Hindufreund wieder und ging beschämt fort, als er sah, dass S. S. die Krise überstanden hatte. Nach langen Jahren erhielt S. S. von ihm einen Brief aus Burma, indem er mitteilte, er habe seit jenem Tage, wo S. S. genesen sei, die Bibel zu lesen angefangen und habe auch den heiligen Geist empfangen. - Da diese Version völlig allein steht, werden wir zu der Folgerung gedrängt, dass hier wohl ein Missverständnis des Nachschreibers vorliegt.
     

  177. "Sie fragen mich, ob ich diese Tatsache (scil. der Vergiftung) von S. S. oder anderen erfuhr. Ich vernahm sie zuerst von dem verstorbenen E. P. Newton und seinem Katechisten" (Wherry an Pfi., 16. 10. 25, Leg. 74). - "Als S. S. soweit genesen war, um aus dem Hause von Rev. P. C. Uppal von Rupar zurückzukommen, hörten wir von seiner Vergiftung" (Fife an Hei., 9. 3. 25, Dok. II, 61; vgl. desgl. 22. 1. 25, Dok. I, 33).
     

  178. Chauhan an Hei., 28. 3. 27, Dok. II, 44.
     

  179. Uppal an Larsen, 9. 1. 25, Dok. II, 65; vgl. ders. an Pfi., 29. 8. 25,
    Leg. 73 f.
     

  180. Uppal an Larsen, 16. 2. 26, Dok. II, 66.
     

  181. Ralla Ram an Hei., 21. 1. 26, Dok. II, 68. Ähnlich S. S.: "Rev. Uppal erzählte davon vielen Missionaren und Indern" (S- S. an Hei., 7. 4. 26, Dok. II, 20).
     

  182. Miss Campbell an Hei., 21. 6. 26, Dok. II, 132. - Miss Louise Uppal ist inzwischen gestorben (desgl. 23. 1. 27, Hei.-B. IV, 19).
     

  183. Sandys an Hei., 13. 1. 25, Hei,-B. VI, 5: vgl. Nekrolog Dok. II, 129.
     

  184. Shaman Khazan an Hei., 18. 4. 27, Dok. II, 284.
     

  185. S. S. an Hei.. 7. 4. 26, Dok. II, 20.
     

  186. S. S. an Hei.. 3. 3. 25. Hei.-B. I A, 12, ausgelassen in Dok. I, 22, Zeile 2.

  187. Ho.: S. S., The Thaumarturgos, CHI 1924, p. 34f., 49.
     

  188. Leg. 69-77.
     

  189. Leg. 75.
     

  190. Ostasien Jahrbuch 1927, p. 70 f.
     

  191. Wherry berichtet, dass S. S.'s Magen leer gepumpt worden sei (Brief an Hei., 20. 5.25, Dok. II, 55); doch steht er mit seiner Aussage ganz allein da.
     

  192. Da Pfi. keine fachärztliche Literatur als Beleg für seine Behauptung zitiert, sehe ich auch davon ab.
     

  193. Nicht: Arztgehilfe, wie Pfi. übersetzt (Leg. 73), vgl. auch die Ausführungen von Fehlberg über die ärztlichen Beamten in Indien (Brief an Hei., 7. 5. 27, Dok. II, 290 f.).
     

  194. Uppal an Pfi., 29. 8. 25, Leg. 73.
     

  195. a. a. O., 74.
     

  196. C 99, engl. Übers.: Doss. U 203.
     

  197. S. S. an Hei., 23. 12. 24, Dok. I, 12; desgl. 26. 5. 25, Dok. II, 10.
     

  198. Wenn Hei. sagt: "Über die Vergiftung des Sadhu kann kein Zweifei sein" (Dok. II, 267), so übersieht er, dass immerhin das Zeugnis des Arztes nicht beizubringen war.
     

  199. S. S.: Mit und ohne Christus, p. 72.
     

  200. S. S. an Hei., 7. 4. 26, Dok. II, 20; vgl. P-d 29.
     

  201. Wherry an Miss Purnell, 28. 4. 20, Dok. II, 49.
     

  202. Leg. 76.
     

  203. Nach Chauhan war es Rev. Uppal, der S. S. nach Ludhiana schickte (Chauhan an Hei., 28. 3. 27, Dok. II, 44), nach S. S. selbst Missionar Newton in Khanna (Mit und ohne Christus, p. 72).
     

  204. Chauhan an Hei., 28. 3. 27, Dok. II, 44.
     

  205. Wherry an Rev. Parker, 21. 12. 23, Dok. I, 23; ders. an Hei., 5. 2. 25, Dok. I, 27.
     

  206. Fife an Pfi., 6. 3. 25, Doss. U, 137.
     

  207. Andr. 89.
     

  208. S. S. an Hei., 14. 8. 28, Hei.-B. I, U 29.
     

  209. Da S. S. im Herbst des nächsten Jahres die Schule verließ, passt hierzu die Aussage Z.'s, dass S. S. die Schule "bis zur sechsten Klasse" besucht habe (Lover 1917, 31; fehlt in den späteren Veröffentlichungen). - Die Abkürzung U. P. ist mir unbekannt.
     

  210. Es ist offenbar derselbe, den Andr. zitiert, vgl. Anm. 207.
     

  211. Rev. G. B. Leeder an mich, 27. 9. 34.
     

  212. Andr. 89 f.
     

  213. Azhar Masih an Hei., April 1927, Dok. II, 283.
     

  214. Vgl. Stosch: Indischer Besuch in Berlin, "Die Biene auf dem Missionsfelde" 1928, 90 f.
     

  215. Vgl. Ahmed Shah an Hei., 24. 3. 27, Dok. II, 47-49. Wenn er angibt, er habe S. S. 1901 oder 1902 in Ludhiana getroffen, so irrt er in der Jahreszahl. - Auch S. S. bezeugt, dass Ahmed Shah ein Schulkamerad von ihm gewesen sei (S. S. an Hei., 31. 1. 28, Hei.-B. I, U 24).
     

  216. Ralla Ram an Hei., 21. 1. 26, Dok. II, 68. Allerdings irrt er sich, wenn er in diesem Zusammenhang sagt, S. S. sei "bald nach seiner Taufe" nach Ludhiana gekommen.
     

  217. Der Abschied verlief demnach anders als Bechler schildert (S. S. S., sein Wesen und Wirken, 1925, p. 13).
     

  218. Chauhan an Hei., 28. 3. 27, Dok. II, 44.
     

  219. S. S. an Hei., 31. 3. 25, Dok. II, 5.
     

  220. vgl. Fife an Pfi., Leg. 77; Schwab an Hei., 28. 1. 27, Dok. II, 182.

  221. Shaida 13 (Doss. Sh 9); Lover 1917, 31; 1918, 45f.; Ap. 1919, 45:
    P-d 29.
     

  222. Andr. 90.
     

  223. Fife an Pfi., 6. 3. 25, Doss. U, 138, erwähnt Ambala sowohl wie "Sauabthu"; letzteres ist offensichtlich ein Schreibfehler für Subathu (so auch Leg. 78).
     

  224. In der am 26. 11. 1908 geschriebenen Einführung zu Stokes' Buch "The Love of God" (51912) gibt J. O. F. Murray als Stokes' Alter 26 Jahre an. Vgl. auch Ho. in Doss. I, 4.
     

  225. a. a. O. 46, vgl. Doss. I, 5.
     

  226. Redman an Hei., 25. 5. 25, Dok. II, 71. Dort auch alle sonstigen hier wiedergegebenen Einzelheiten.
     

  227. Alle Einzelheiten a. a. O.
     

  228. Redman an Hei., 11. 8. 25, Dok. II, 76.
     

  229. S. S. an Hei., 31. 3. 25, Dok. II, 5.
     

  230. Andr. 84.

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