Die Beschreibung der Kompetenzstufen richtet sich in Finnland nach den Kompetenzstufen des allgemeinen europäischen Referenzrahmens für Fremdsprachen. Dieser wurde auf Veranlassung des Europarates für das Fremdsprachenlernen, den Fremdsprachenunterricht und die Bewertung entwickelt und in den finnischen Rahmenlehrplänen (Standards) für die realen Lebens- und Lernverhältnissen an finnischen Schulen bearbeitet.
Die Beschreibung der erreichten Kompetenz bildet die Grundlage für die Schülerbewertung in allen an den Schulen unterrichteten Fremdsprachen. Die Beschreibung bezieht sich auf die "gute Kompetenz" (Notenstufe 8). Für die einzelnen Klassenstufen wird diese "gute Kompetenz" folgenden Kompetenzstufen zugeordnet:
A-Sprache (begonnen in Klassenstufe 1-6) am Ende der Klassenstufe 6
Hörverstehen
Sprechen
Leseverstehen
Schreiben
Englisch
A 2.1
A 1.3
A 2.1
A 1.3
andere Sprache
A 1.3
A 1.2
A 1.3
A 1.2
A-Sprache (begonnen in Klassenstufe 1-6) am Ende der Klassenstufe 9
Hörverstehen
Sprechen
Leseverstehen
Schreiben
Englisch
B 1.1
A 2.2
B 1.1
A 2.2
andere Sprache
A 2.2
A 2.1
A 2.2
A 2.1
B-Sprache (begonnen in Klassenstufe 8) am Ende der Klassenstufe 9
Hörverstehen
Sprechen
Leseverstehen
Schreiben
alle Sprachen
A 1.2
A 1.1
A 1.3
A 1.2
Kompetenzstufe A 1: Begrenzte Kommunikation in den aller elementarsten Situationen
A 1.1 Elementarste Sprachkompetenz
Hörverstehen
Versteht eine sehr begrenzte Anzahl der gebräuchlichsten Wörter und Redewendungen (Begrüßungen, Namen, Zahlen, Aufforderungen) in alltäglichen Situationen.
Kann auch mit Anstrengung nur die aller einfachsten sprachlichen Äußerungen verstehen.
Braucht außerordentlich viel Hilfestellung: Wiederholungen, Gesten und Gebärden, Übersetzungen.
Sprechen
Kann auf persönliche Fragen in kurzen Repliken antworten. Die Interaktion wird vom Gesprächspartner getragen und der Sprecher nimmt eventuell seine Muttersprache oder Gesten und Gebärden zu Hilfe.
Beim Sprechen können lange Pausen, Wiederholungen und Unterbrechungen auftreten.
Die Aussprache kann große Verständnisschwierigkeiten verursachen.
Beherrscht gut einen sehr begrenzten Grundwortschatz und einige gelernte Standardausdrücke.
Der Sprecher kann sich nicht frei ausdrücken, aber die verfügbaren schematischen Äußerungen können ziemlich fehlerfrei sein.
Leseverstehen
Erkennt das Schriftbild, aber versteht sehr wenig vom Text.
Kann wenige vertraute Namen und kurze Wendungen erkennen und sie Bildern zuordnen.
Kann nur sehr begrenzt ein bisher unbekanntes Wort auch in sehr leicht erfassbarem Zusammenhang verstehen.
Schreiben
Kann unmittelbare direkte Anliegen sehr kurz ausdrücken.
Kann die Buchstaben der Sprache schreiben und die Zahlen in Buchstabenform, kann persönliche Grunddaten aufschreiben und einige bekannte Wörter und Wendungen.
Kann eine Reihe verschiedener Wörter und Phrasen schreiben.
Kann nicht frei, aber einige Wörter und Wendungen fehlerfrei schreiben.
Kompetenzstufe A 1: Begrenzte Kommunikation in den aller elementarsten Situationen
A 1.2 Sich entwickelnde elementare Sprachkompetenz
Hörverstehen
Versteht eine begrenzte Anzahl von Wörtern, kurzen Sätzen, Fragen und Aufforderungen, die sich auf persönliche Dinge oder unmittelbare Situationen beziehen.
Hat Mühe, einfache Äußerungen zu verstehen ohne klare Hinweise auf die Gesprächssituation.
Braucht viele Hilfestellungen: langsames Sprechen, Wiederholungen, Gesten und Gebärden und Obersetzungen.
Sprechen
Kann begrenzt einige unmittelbare Anliegen mitteilen in Gesprächen, die einfache persönliche Angelegenheiten betreffen sowie Fragen stellen und Auskunft geben. Braucht oft die Hilfe des Gesprächspartners.
Beim Sprechen können Pausen und sonstige Unterbrechungen auftreten.
Die Aussprache kann oft Verständnisschwierigkeiten hervorrufen.
Beherrscht einen begrenzten Grundwortschatz, einige an Situationen gebundene Äußerungen und Elemente der Grundgrammatik.
Auch im ganz einfachen Gespräch treten sehr viele unterschiedliche Fehler auf
Leseverstehen
Versteht Namen, Schilder und andere sehr kurze und einfache Texte, die einem unmittelbaren direkten Zweck dienen.
Erkennt eine einzelne Information in einem einfachen Text, wenn er bei Bedarf noch einmal gelesen werden kann.
Versteht ein bisher nicht bekanntes Wort, auch wenn es aus dem Zusammenhang leicht erschließbar ist, nur in begrenztem Maße.
Schreiben
Kann unmittelbare Bitten und Anliegen in kurzen Sätzen mitteilen.
Kann einige Sätze und Phrasen über sich und die nächste Umgebung schreiben (z.B. als Antworten auf Fragen oder in Form von Notizen).
Kennt etwas Grundwortschatz und einige Wendungen und kann sehr einfache Hauptsätze schreiben.
Auswendig gelernte Phrasen können richtig geschrieben sein, aber auch in den elementarsten Texten ergeben sich beim freien Schreiben sehr viele unterschiedliche Fehler.
Kompetenzstufe A 1: Begrenzte Kommunikation in aller einfachsten Situationen
A 1.3 Funktionale elementare Sprachkompetenz
Hörverstehen
Versteht einfache Aussagen (persönliche Fragen, alltägliche Anweisungen, Bitten und Verbote) in routineartigen Gesprächen mit situationsbezogener Unterstützung.
Ist in der Lage, Gesprächen zu folgen, die sich auf einfache, unmittelbare Situationen oder auf eine persönliche Erfahrungen beziehen.
Selbst das Verstehen einer einfachen Mitteilung verlangt eine Standardsprache beim Sprechen, die langsamer als das normale Sprechtempo ist und sich am Hörer orientiert.
Sprechen
Kann kurz über sich und die nächste persönliche Umgebung erzählen. Kommt in den allereinfachsten Unterhaltungen und Dienstleistungssituationen zurecht
Braucht ab und zu die Hillesteliung des Gesprächspartners.
Die allervertrautesten Phasen verlaufen fließend, ansonsten treten sehr deutlich wahrnehmende Pausen und Unterbrechungen auf.
Die Aussprache kann manchmal Verständnisproblerne verursachen.
Beherrscht eine begrenzte Anzahl von kurzen, auswendig gelernten Äußerungen, einen zentralen Wortschatz und eine elementare Syntax.
Auch beim Sprechen auf einfachstem Niveau treten viele Systemfehler/elementare Grarnmatikfehler auf.
Leseverstehen
Kann bekannte und auch einige unbekannte Wörter lesen. Versteht gut sehr kurze Mitteilungen mit alltäglichem oder routinemäßigen Inhalt oder mit einfachen Anweisungen.
Kann eine einzelne Information in kurzen Texten finden (Postkarten, Wetterbericht).
Liest und versteht auch kurze Textabschnitte sehr langsam.
Schreiben
Kommt schriftlich zurecht in den aller vertrautesten, leicht vorhersehbaren Situationen, die sich auf alltägliche Bedürfnisse und Erfahrungen beziehen.
Kann einfache Mitteilungen schreiben (eine einfache Postkarte, persönliche Daten, ein einfaches Diktat).
Kennt die aller gebräuchlichsten Wörter und Ausdrücke, die sich auf das eigene Lebensumfeld oder auf konkrete Bedürfnisse beziehen. Kann sich mit einigen einfachen Sätzen mitteilen.
in der elementaren freien schriftlichen Produktion gibt es alle möglichen Fehler.
Kompetenzstufe A 2: Grundbedarf für unmittelbaren sozialen Umgang und kurze Mitteilungen
A 2.1 Elementare Sprachkompetenz der Anfangsstufe
Hörverstehen
Kann einfache Mitteilungen verstehen oder Gesprächsthemen folgen, die für einen von unmittelbarer Bedeutung sind.
Kann den inhaltlichen Kern von kurzen, einfachen und persönlich interessierenden Unterhaltungen und Mitteilungen (Anweisungen, Bekanntgaben) verstehen und Themenwechsel bei Fernsehnachrichten verfolgen.
Selbst eine einfache Mitteilung verlangt normale Sprechgeschwindigkeit und akzentuiertes Sprechen in der Standardsprache und darüber hinaus häufige Wiederholungen
Sprechen
Kann seine nähere Umgebung mit einigen kurzen Sätzen beschreiben. Kommt in einfachen sozialen Kontaktsituationen in den gewöhnlichsten Dienstleistungsgesprächen zurecht
Kann einen kurzen Dialog beginnen und beenden, aber ist noch selten in der Lage, ein längeres Gespräch aufrechtzuerhalten.
Bringt ohne Zögern auch bereits bekannte Gesprächsphasen zustande, aber beim Sprechen treten viele deutlich wahrnehmbare Pausen und falsche Ansätze auf.
Die Aussprache ist verständlich auch wenn ein fremder Akzent deutlich auffällt und aus Aussprachefehlern gelegentlich Verständnisprobleme entstehen können.
Verfügt über einen leicht überschaubaren Grundwortschatz und viele der wichtigsten Strukuren (wie z.B. Vergangenheitsformen oder Konjunktionen).
Beherrscht beim freien Sprechen die allereinfachste elementare Grammatik, aber es treten immer noch viele Fehler auch in Grundstrukturen auf.
Leseverstehen
Versteht einfache Texte mit dem aller gebräuchlichstem Wortschatz (persönliche Briefe, Kurzmeldungen, einfache alltägliche Anleitungen).
Versteht die Hauptgedanken eines Textes und auch einige Einzelheiten in ein paar Textabschnitten. Kann einzelne Informationen finden und vergleichen und kann gut mit Hilfe des Kontextes sehr einfache Schlussfolgerungen ziehen.
Liest und versteht auch kurze Textteile nur langsam.
Schreiben
Kommt schriftlich klar in den aller routinemäßigsten elementaren Situationen.
Kann kurze, einfache Mitteilungen schreiben (persönliche Briefe, Zettel), die sich auf alltägliche Bedürfnisse beziehen sowie einfache, linear aufzählende Beschreibungen von sehr vertrauten Themenkreisen, (reale oder fiktive Personen, Ereignisse, eigene Pläne oder Vorhaben der Familie).
Kann konkrete Dinge betreffenden Grundwortschatz und elementare Zeitformen benutzen sowie Sätze, die mit den einfachsten Konnektoren (und, aber) verbunden werden.
Schreibt die aller einfachsten Wörter und Strukturen ziemlich fehlerfrei, aber macht in elementaren Dingen wiederholt Fehler (Zeitformen, Deklination) und verwendet im freien Gebrauch viele unbeholfene Ausdrücke.
Kompetenzstufe A 2: Grundbedarf für unmittelbaren sozialen Umgang und kurze Mitteilungen
A 2.2 Sich entwickelnde sprachliche Grundkompetenz
Hörverstehen
Versteht genügend, um seine konkreten Bedürfnisse befriedigen zu können. Ist in der Lage, sehr summarisch den Hauptgedanken einer klaren sachgebundenen Darstellung zu folgen.
Vermag das Thema eines mitverfolgten Gespräches zu erkennen. Versteht gewöhnlichen Wortschatz und eine sehr begrenzte Anzahl von Redewendungen bei einem situationsgebundenen Gespräch, bei dem bekannte Themen oder allgemeines Wissen vorkommen.
Auch das Verständnis einer einfachen Mitteilung setzt Standardsprache voraus, die langsam und deutlich gesprochen wird. Ziemlich oft sind Wiederholungen notwendig.
Sprechen
Kann kurz und aufzählend über die nähere Umgebung und ihren Alltag berichten. Kann an schablonenhaft geführten Gesprächen teilnehmen, in denen es um Persönliches oder für einen selbst wichtige Dinge geht. Braucht ev. Hilfestellung im Gespräch und meidet die einen oder anderen Themenbereiche.
Das Sprechen ist zeitweise flüssig, aber unterschiedliche Unterbrechungen sind deutlich wahrnehmbar.
Die Aussprache ist verständlich, wenn auch der fremde Akzent auffällt und Aussprachefehler vorkommen. Verfügt ganz gut über einen gewöhnlichen und alltäglichen Wortschatz und gebraucht in einem gewissen Grade idiomamatische Ausdrücke. Gebraucht häufig einfache und vereinzelt auch anspruchsvollere Strukturen.
Beim zusammenhängenden freien Sprechen kommen viele elementare Fehler vor (z.B. bei den Zeitformen der Verben) und sie können manchmal das Verständnis beeinträchtigen.
Leseverstehen
Versteht den Hauptinhalt und einige Einzelinformationen eines Textes, der einige Abschnitte lang ist und in gewissem Grade anspruchsvollere alltägliche Zusammenhänge beinhaltet (Werbung, Briefe, Speisekarten, Fahrpläne) und Sachtexte (Gebrauchanweisungen, Kurznachrichten).
Kann leicht erschließbare neue Informationen über vertraute Themenbereiche entnehmen, wenn der mehrere Abschnitte lange Text klar gegliedert ist. Kann mit Hilfe der sprachlichen Form und des Kontextes auf die Bedeutung unbekannter Wörter schließen.
Braucht häufig wiederholtes Lesen und Hilfsmittel, um einen Textabschnitt zu verstehen.
Schreiben
Kommt schriftlich in gewöhnlichen Alltagssituationen zurecht.
Kann gut kurz und einfach ein Ereignis, eine vergangene Handlung, persönliche Erfahrungen oder etwas aus der alltäglichen Umgebung beschreiben (kurze Briefe, Notizzettel, Anträge, SMS).
Kennt den elementaren Grundwortschatz, die elementaren Strukturen und die gebräuchlichsten syntaktischen Mittel.
Schreibt einfache Wörter und Strukturen richtig, aber macht in weniger gebräuchlichen Strukturen und Formen Fehler und drückt sich unbeholfen aus.
Kompetenzstufe B 1: Zurechtkommen im Alltag
B 1.1 Funktionale elementare Sprachkompetenz
Hörverstehen
Versteht die Hauptgedanken und wichtige Einzelheiten einer Darstellung, in der ständig wiederkehrende Themen aus dem Bereich Schule, Arbeitsleben oder Freizeit vorkommen einschließlich kurze Erzählungen. Begreift die wesentlichen Aussagen von Rundfunknachrichten, von Filmen und deutlichen und klaren Telefongesprächen.
Ist in der Lage einer Rede zu folgen, deren Inhalt sich auf allgemeinen Erfahrungen oder allgemeinem Wissen gründet. Versteht gewöhnlichen Wortschatz und eine begrenzte Zahl idiomatischer Ausdrücke.
Das Verstehen einer längeren Mitteilung verlangt langsameres und klareres Sprechen als es in der normalen Standardsprache üblich ist. Ab und zu sind Wiederholungen nötig.
Sprechen
Kann über vertraute Dinge auch in Einzelheiten erzählen. Kommt in den gewöhnlichsten Alltagssituationen und informellen Gesprächen zurecht. Kann sich mitteilen persönlich wichtigen Dingen und auch in etwas anspruchvolleren Situationen mitteilen. Längere Beiträge oder abstrakte Themen sind sichtlich schwierig.
Spricht verständlich, auch wenn Pausen und Verzögerungen auch bei längeren Sprechphasen auftreten.
Die Aussprache ist klar verständlich, wenn auch zeitweise ein fremder Akzent vorhanden ist und in einem gewissen Grade Aussprachefehler auftreten.
Kann einen ziemlich breiten alltäglichen Wortschatz verwenden und einige allgemeine Redewendungen und idiomatische Ausdrücke. Verwendet öfters unterschiedliche Strukturen.
Beim zusammenhängenden freien Sprechen sind Grammatikfehler gewöhnlich (z.B. bei Artikeln und fehlenden / falschen Endungen), was aber die Verständlichkeit selten stört.
Leseverstehen
Kann vielfältige, mehrere Seiten lange Texte lesen (Tabellen, Kalender, Kursprogramme, Kochbücher) mit vertrauten Themenbereichen und kann den Hauptgedanken, den Schlüsselbegriffen und wichtigen Einzelinformationen auch unvorbereitet folgen.
Ist in der Lage, den Hauptgedanken, den Schlüsselbegriffen und wichtigen Einzelinformationen eines ein paar Seiten langen Textes zu folgen.
Bei Themen, die keine alltäglichen Erfahrungen enthalten und bei Detailaussagen können Verständnisprobleme auftreten.
Schreiben
Kann einen verständlichen Text schreiben auch mit Details aus der alltäglichen Umgebung über reale oder fiktive Themenbereiche aus dem persönlichen Interessengebiet.
ann einen klaren gebundenen Text schreiben, der aus eigenständigen aufeinander folgenden Ausdrücken besteht (Briefe, Schilderungen, Geschichten, Handymitteilungen). Kann gezielt bekannte Informationen in den gebräuchlichsten schriftlichen Mitteilungsformen übermitteln.
Beherrscht in ausreichendem Maße den Wortschatz und die Strukturen, die notwendig sind, um in der Regel Texte über vertraute Situationen zu verfassen, wenn auch in den Texten Interferenzen und deutlich erkennbare Umschreibungen vorkommen.
Routinemäßige Sprachelemente und Grundstrukturen sind bereits verhältnismäßig fehlerfrei, aber einige schwierige Strukturen und Wortverbindungen.
Kompetenzstufe B 1: Zurechtkommen im Alltag
B 1.2 Selbständige elementare Sprachkompetenz
Hörverstehen
Versteht klar umrissene Sachinformationen, welche sich auf bekannte und allgemeine Themen beziehen in gewissem Maße anspruchsvollem Zusammenhang (indirekt Auskunft einholen, Gespräche über Arbeit, erwartete telefonische Mitteilungen.
Versteht die Hauptgedanken und wichtigsten Einzelheiten in einem ausführlichen formellen oder informellen Gespräch.
Das Verstehen setzt Standardsprache oder Sprechen in einem ziemlich vertrauten Akzent voraus sowie gelegentliche Wiederholungen und Umformulierungen. Gespräche zwischen Muttersprachlern in schnellem Sprechtempo und über fremde Themen mit unbekannten Einzelheiten verursachen Schwierigkeiten.
Sprechen
Kann über vertraute und konkrete Themen sprechen und dabei schildern, gliedern oder vergleichen und über andere Themen berichten wie z.B. Filme, Bücher oder Musik. Kann sich mit Sicherheit in den meisten Alltagssituationen bewegen, wobei der sprachliche Ausdruck unter Umständen nicht sehr treffend ist.
Kann sich relativ mühelos ausdrücken. Es treten zwar Pausen und Unterbrechungen auf, aber der Sprechfluss bleibt erhalten und die Nachricht kommt an.
Die Aussprache ist deutlich und leicht zu verstehen, auch wenn Intonation und Betonung nicht ganz muttersprachlicher Natur entsprechen.
Verfügt über einen breiten Wortschatz und gebraucht häufig vorkommende idiomatische Ausdrücke. Verwendet auch vielfältige Strukturen und komplexere Syntax.
Grammatikfehler treten wieder holt auf, aber wirken auch bei längeren Mitteilungen selten störend.
Leseverstehen
Kann Texte mit mehreren Abschnitten über verschiedenartige Themen (Zeitungsartikel, Prospekte, Gebrauchsanleitungen, einfache literarische Texte) lesen und kommt auch bis zu gewissem Grade mit anspruchsvolleren Texten zurecht in konkreten Situationen und persönlich wichtigen Zusammenhängen.
Kann in einem mehrere Seiten langen Text Informationen auffinden und kombinieren, um eine Aufgabe zu lösen.
In langen Texten können einige Details und atmosphärische Abtönungen unklar bleiben.
Schreiben
Kann persönliche und allgemein interessierende Mitteilungen verfassen, die Neuigkeiten enthalten und kann eigene Gedanken über vertraute abstrakte und Kultur betreffende Themenbereiche wie Musik oder Filme auszudrücken.
Kann einen mehrere Abschnitte langen gegliederten Text verfassen (Notizen, kurze Zusammenfassungen und Berichte über klar verständliche Gespräche oder Veranstaltungen). Kann in gewissem Grad und gezielt zusätzliche Informationen für Leser verwenden.
Beherrscht Lexik und Syntax in einer Weise, die für vielfältiges Schreiben notwendig ist. Kann beiordnende und unterordnende Syntax verwenden.
Kann sich in verständlicher und verhältnismäßig fehlerfreier Sprache schriftlich ausdrücken, wenn auch in schwierigen Strukturen, in der Textgliederung und im Stil Fehler auftreten und der Einfluss der Muttersprache oder einer anderen Sprache offensichtlich ist.
Kompetenzstufe B 2: Zurechtkommen im regelmäßigen Kontakt mit Muttersprachlern
B 2.1 Selbständige sprachliche Grundkompetenz
Hörverstehen
Versteht sachlich und sprachlich komplexe Hauptgedanken in konkreten und abstrakten Zusammenhängen. Kann auch Darbietungen von allgemeinem Interesse mit Detailinformationen folgen (Nachrichten, Interviews, Filme, Vorträge).
Versteht die zentralen Aussagen von Reden, die Absicht des Sprechers, Einstellungen, Formalitäten und Stilmittel. Kann längere Reden und Vorträge verstehen sowie komplexeren Argumentationsketten folgen, vorausgesetzt, die Rede ist sprachlich klar gegliedert (Konjunktionen, Betonung). Kann beim Zuhören Schlüsselgedanken und wichtige Details zusammenhängend wahrnehmen.
Kann den großen Teil eines Gespräches als Zuhörer verstehen, aber kann Schwierigkeiten haben bei Gesprächen zwischen mehreren Muttersprachlern, wenn diese keinerlei Hilfestellungen bieten.
Sprechen
Kann klar und genau viele Dinge aus der eigenen Erfahrungswelt darstellen, Gefühle zum Ausdruck bringen und persönliche Eindrücke von Geschehnissen und Erfahrungen wiedergeben. Kann aktiv vor allem in konkreten, sozialen Situationen und eher formalen Diskussionen teilnehmen. Kann sich mit Muttersprachlern unterhalten, ohne sie unfreiwillig zu belustigen oder zu irritieren. Der sprachliche Ausdruck ist nicht immer stilgerecht.
Kann leicht Redebeiträge liefern und beim Sprechen entstehen kaum längere Pausen.
Aussprache und Intonation sind klar und natürlich.
Kann auf vielfältige Weise grammatische Strukturen und einen breiten Wortschatz gebrauchen, der idiomatische abstrakte Begriffe einschließt. Kann sich immer besser situationsgerecht verhalten.
Beherrscht die Grammatik ziemlich gut und auch gelegentliche Fehler beeinträchtigen die Verständlichkeit nicht.
Leseverstehen
Kann selbständig Texte von mehreren Seiten lesen (Zeitungsartikel, Novellen, Unterhaltungs- und Fachliteratur, Berichte und spezielle Anleitungen) über vertraute oder allgemeine Themenbereiche. Die Texte können abstrakte, begriffliche oder technische Themen behandeln und sie enthalten Fakten, Einstellungen und Meinungen.
Kann die Absicht des Verfassers und des Textes erkennen und viele verschiedene Details in langen Texten auffinden. Kann rasch den Inhalt eines Textes und den Nutzen neuer Informationen erkennen daraus schließen, ob sich ein genaueres Lesen lohnt.
Schwierigkeiten entstehen nur bei idiomatischen Wendungen in langen Texte und bei kulturellen Bezügen.
Schreiben
Kann klar verständliche und detaillierte Texte verfassen über viele Themenbereiche von eigenem Interesse, über vertraute abstrakte Themen, über routineartige Sachinformationen sowie formale Mitteilungen mit sozialem Charakter (Kritiken, Geschäftsbriefe, Anleitungen, Anweisungen, Bewerbungen, Zusammenfassungen).
Kann schriftlich Wissen und Standpunkte effektiv ausdrücken und die Standpunkte anderer kommentieren. Kann Sachinformationen aus verschiedenen Quellen für den eigenen Text zusammenführen und zusammenfassen.
Verfügt über einen breiten Wortschatz und einen anspruchsvolle Strukturenschatz sowie über sprachliche Mittel, um einen klaren zielgerichteten Text zu verfassen. Die Flexibilität in der Nuancengebung und im Stil ist begrenzt und in langen Beiträgen können abrupte Sprünge von einer Sache zu einer vorkommen.
Beherrscht ziemlich gut Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion und Fehler führen zu keinen Missverständnissen. In Texten kann der Einfluss der Muttersprache sichtbar sein. Bei schwierigen Strukturen sowie in der Flexibilität im Ausdruck und im Stil werden Schwierigkeiten sichtbar.
Kompetenzstufe B 2: Zurechtkommen im regelmäßigen Kontakt mit Muttersprachlern
B 2.2 Funktionale selbständige Sprachkompetenz
Hörverstehen
Kann klar gesprochene Standardsprache verstehen, live oder durch Medienübertragung, in allen möglichen sozialen, ausbildungs- und berufsbezogenen Situationen. (Auch bei formalen Gesprächen und lebhaften Gesprächen zwischen Muttersprachlern).
Kann Informationen aus langen Gesprächen oder Vorträgen für anspruchsvolle Aufgaben, die komplexes und fachspezifisches Wissen erfordern, verbinden. Kann auf nicht wörtlich ausgesprochene Haltungen und soziokulturelle Bezüge schließen sowie Gehörtes kritisch einschätzen.
Versteht unbekannte Sprecher und Akzente. Beträchtliche Hintergrundgeräusche. sprachlicher Humor sowie seltenere idiomatische Ausdrücke und kulturelle Bezüge können immer noch Schwierigkeiten verursachen.
Sprechen
Kann vorbereitet über allerlei allgemeine Themen Vorträge halten. Kann sich intensiv mit Muttersprachlern austauschen. Kann über viele Dinge sprechen und diskutieren, auch anspruchsvolle Zusammenhänge vortragen und kommentieren und eigene Äußerungen mit denen anderer Gesprächsteilnehmer verknüpfen. Kann sich souverän, klar und den Höflicheitskonventionen bewusst situationsgerecht ausdrücken. Umschreibt ab und zu schemenhaft.
Kann spontan reagieren, meistens flüssig und unbeschwert trotz gelegentlichen langen Zögerns.
Aussprache und Intonation sind sehr klar und natürlich.
Verfügt über viele sprachliche Mittel, um konkrete und abstrakte, vertraute und unbekannte Themenbereiche sicher, klar und situationsgerecht auszudrücken. Sprachliche Faktoren begrenzen die Ausdrucksfähigkeit nur sehr selten.
Beherrscht die Grammatik gut. Häufig korrigiert sich der Sprechende selbst und Fehler stören das Verständnis nicht.
Leseverstehen
Kann selbständig viele Seiten lange und komplexe und für unterschiedliche Zwecke verfasste Texte lesen (Tageszeitungen, Novellen, literarische Texte). Einige von ihnen können teilweise bekannt oder fremd sein, sie sind aber von persönlichem Interesse.
Kann die Einstellung des Verfassers und die Absicht des Textes erkennen. Kann viele abstrakte Informationen aus komplexen Texten entnehmen und sie kombinieren. Versteht genügend, um die Kernpunkte zusammenzufassen oder sie mit anderen Worten auszudrücken.
Schwierigkeiten entstehen nur bei seltenen Wendungen in Texten und bei Bezügen mit kulturellem Hintergrund.
Schreiben
Kann klare, in Details gehende formelle und informelle Texte verfassen über komplizierte reale und fiktive Ereignisse und Erfahrungen für einen hauptsächlich bekannten aber auch für einen zum Teil unbekannten Leserkreis. Kann ein Essay schreiben, einen formellen oder informellen Bericht, Notizen für weitergehende Aufgaben und Arbeiten und Zusammenfassungen.
Kann einen klaren und gegliederten Text schreiben, einen Standpunkt vertreten, systematisch Argumente entwickeln, Analysen anstellen, Stoffe und Gedanken erörtern und zusammenfassen.
Das sprachliche Ausdrucksvermögen begrenzt kaum die schriftliche Fertigkeit.
Beherrscht gut Grammatik, Wortschatz und Strukturierung von Texten. Fehler können auftreten in ausgefallenen Strukturen, in idiomatischen Wendungen und stilistischen zusammenhängen.
Kompetenzstufen C 1 - C 2: Zurechtkommen in anspruchsvollen Situationen
C 1.1 Erste Stufe der kompetenten Sprachbeherrschung
Hörverstehen
Versteht verhältnismäßig mühelos auch längere Reden oder Vorträge (Filme, Vorlesungen, Diskussionen, Debatten) über verschiedene vertraute und allgemeine Themenbereiche auch dann, wenn der Redebeitrag nicht klar strukturiert ist und idiomatische Ausdrücke und Registerwechsel enthält.
Versteht gut verschiedenes Tonmaterial auch in Details und erkennt dabei die Beziehungen zwischen den Sprechern und ihre Absichten. Ein fremder Akzent oder stark Dialekt gefärbte Umgangssprache verursache Schwierigkeiten.
Sprechen
Kann auch einen längeren, vorbereiteten formalen Vortrag halten. Kann aktiv in Gesprächssituationen mit komplizierten theoretischen und detaillierten Inhalten teilnehmen. Kann routinemäßige Gespräche in Kleingruppen leiten. Kann sprachlich in verschiedenartigen sozialen Interaktionen auftreten. Stilistische und sprachliche Vielfalt fallen schwer.
Kann sich flüssig, spontan und fast mühelos mitteilen.
Verfügt über verschiedene Intonationsmittel und kann Schwerpunkte richtig setzen, um auch ganz feine Nuancen auszudrücken.
Wortschatz und Strukturenschatz sind sehr breit. Kann sich sicher, klar und höflich je nach Angemessenheit der Situation ausdrücken.
Beherrscht die Grammatik gut. Gelegentliche Fehler verursachen keine Verständnisschwierigkeiten und der Sprecher kann sie selbst korrigieren.
Leseverstehen
Versteht im Detail lange und komplexe Texte aus verschiedenen Themenbereichen.
Kann die Lesegewohnheit je nach Bedarf ändern. Kann kritisch lesen, auf Stilnuancen achten sowie das Verhalten des Verfassers und unterschwellige Textbedeutungen erkennen.
Schwierige Details und idiomatisch verdichtete Textstellen können wiederholtes Lesen oder den Gebrauch von Hilfsmitteln erfordern.
Schreiben
Kann klare, bis ins Detail gegliederte Texte verfassen über anspruchsvolle Themen, sich präzise ausdrücken und dabei den Leser im Auge behalten. Kann über reale und fiktive Themen sicher und mit persönlichem Stil, sprachlich flexibel und vielseitig schreiben. Ist in der Lage, klare und ausführliche Berichte auch über anspruchsvolle Themen zu verfassen.
Zeigt vielseitige Fertigkeiten darin, Texte zu strukturieren und analytisch zu entwickeln.
Das sprachliche Ausdrucksvermögen ist weit entwickelt. Beherrscht gut idiomatische Ausdrücke und gebräuchliche Redensarten.
Beherrscht außerordentlich gut Grammatik, Wortschatz und die Strukturierung von Texten. Fehler können gelegentlich in idiomatischen Ausdrücken und in stilistischem Zusammenhang vorkommen.