Feb 232015
 

  Von Gerhard Rein, 23.02.2015 Endlich kann ich mich einmal solidarisch fühlen mit dem Bundespräsidenten. Endlich stehen wir Seit an Seit gegen die Welt des Bösen. In den längeren Dossiers der Staatssicherheit war ich ja längst enttarnt und aufgeflogen. Meine Kommentare und Berichte aus der DDR bewiesen eindeutig, dass ich Anti- Kommunist sei. Das las ich immer wieder. Tempi passati. Aber gestern, als ich im Fernsehen auf dem Maidan den Aufmarsch der wahren und einzigartigen Anti- Kommunisten unserer Epoche beobachtete, fiel ich wieder zurück in die alten Zeiten. Und war endlich wieder dem selbsterklärten deutschen Anti- Kommunisten und Bundespräsidenten [mehr]

Feb 102015
 

Gauck und die Sehnsucht nach Vergangenheit Ein Nutzerbeitrag von Jayne-Ann Igel, 05.06.2010 Für mich gibt es andere Gründe als die von Gesine Lötzsch benannten und vielfach verkürzt zitierten, nach denen Joachim Gauck von der Linken als Kandidat für das höchste Amt vor allem deshalb abgelehnt wird, weil er ein Mann der Vergangenheit sei und es zudem kein Gesprächsangebot seitens SPD und Grüne über diese Kandidatur gegeben habe. Obgleich ich auch diesen Argumenten schon etwas abgewinnen kann. Denn Gauck ist tatsächlich ein Mann der Vergangenheit. So projiziert er beispielsweise die politische, ideologische und mentale Verfaßtheit der SED auf die neue Linke, [mehr]

Nov 132014
 

Gnadenlos Von Gerhard Rein, 11.11.2014 PDF  (Adobe Reader herunterladen)  Die Richtlinien der politischen Debatte bestimmt der Bundespräsident. Das ist ohne Zweifel ein bemerkenswerter Wandel. Selbst am Abend des 9. November, als nicht wenige Berliner ob des anhaltenden Jubels schon einigermaßen ermattet ihr Zuhause herbei sehnten, konnte Günter Jauch nicht davon lassen, bei seiner talk-Rückschau auf 25 Jahre Mauerbau nach der Zukunft Thüringens und der direkten Interventionen des Bundespräsidenten zu fragen. Die war ja eine Woche zuvor in der Sendung „Bericht aus Berlin“ erfolgt, in der Gauck schwere Bedenken gegen einen möglichen Ministerpräsidenten erhob, den die Partei Die Linke zu [mehr]

Sep 062014
 

Von Christian Bommarius  PDF   (Adobe Reader herunterladen)  Der Bundespräsident hat eine richtige Debatte zur falschen Zeit eröffnet und vergessen, seine durchaus interessante Botschaft mit dem entscheidenden Gedanken zu versehen. Selbstverständlich ist es nicht nur richtig, sondern dringend geboten, dass die Deutschen ihre gar nicht mehr neue, aber ihnen noch immer fremde Rolle in der Welt bedenken. Dass Joachim Gauck sie dazu ermuntert, international mehr Präsenz zu zeigen – in der Diplomatie, beim Schutz der Menschenrechte, mit der Beteiligung an internationalen Militäreinsätzen als „ultima ratio“ -. ist nur insofern bemerkenswert, als die Deutschen dieser Ermunterung fast ein Vierteljahrhundert nach der [mehr]

Sep 052014
 

Von Daniela Dahn  PDF   (Adobe Reader herunterladen)  Reflektiertes Erinnern geht nicht ohne Sprache. Dabei ist es nicht ohne Belang, ob der Sprechende sich zu den Besiegten oder zu den Siegern rechnet. Im Sport gibt es da, anders als in der Politik, klare Kriterien: 7:1, Deutschland gegen Brasilien. Was für ein demütigendes Ergebnis vor der ganzen Weltöffentlichkeit für die Gastgeber, die oft ein sorgenvolles Dasein fristen. Und sich mit dieser Fußballweltmeisterschaft 2014 so viel Hoffnung auf etwas Freude und Stolz gemacht haben. Brasilien war bereit, aus der Staatskasse viel Geld für die Fußballfans aller Welt zu zahlen. Geld, das im Lande, [mehr]

Aug 182014
 

Dokumente zur unterstellten Stasitätigkeit von Willibald Jacob  PDF der Orginaldokumente PDF dieser Webseite (Adobe Reader herunterladen)  „Enttarnt: Stasi-Pfarrer sitzt im Bundestag“ in „Bild“ vom 20.08.1997 Beschluss des Landgerichts Hamburg vom 27.08.1997 „Einer, der in kein Schubfach passt“ in „Neues Deutschland“ vom 19.09.1997 „Sie hielten uns damals für dumm und heute wieder“ von Willibald Jacob, veröffentlicht im „Peene-Blitz“ am 21.09.1997 „Anhaltspunkte für eine Stasiverstrickung des Bundestagsabgeordneten Dr. Willibald Jacob werden nicht festgestellt“ in der Pressemitteilung des Deutschen Bundestages vom 12.12.1997  Links                                        [mehr]

Aug 162014
 

Von Hans-Joachim Neubauer Pfarrer versus Pfarrer: Klaus Galley und Siegfried Menthel kritisieren den Bundespräsidenten für seine Haltung zum Militär. Es geht um einen christlichen Weg zum Frieden. Und um das Erbe der DDR-Geschichte  Klaus Galley hat eigentlich keine Zeit. Vorgestern kam er von einer Paddeltour zurück, morgen geht es nach Breslau. Kurzärmeliges Hemd, muskulöse Unterarme, er sieht aus wie Mitte, Ende 60. Fester Händedruck. Auch Siegfried Menthel sieht man sein Alter nicht an: wache Augen, lockere Haltung, die gespannte Ruhe eines Mannes, der es gewohnt ist, vor Publikum zu sprechen. Pfarrer sein hält jung: Galley ist 80, Menthel 70. Zehn [mehr]

Aug 162014
 

Lieber Herr Bundespräsident, Sie fordern, dass Deutschland mehr Verantwortung in der Welt übernimmt. Auch militärisch. Wissen Sie wirklich, wovon Sie reden? Ich bezweifle es und habe daher vier Vorschläge: Ein Besuch im syrischen Aleppo oder in Homs. Damit Sie einmal persönlich erleben, was Krieg bedeutet.  Vier Wochen Patrouillenfahrt mit unseren Soldaten in afghanischen Kampfgebieten. Sie dürfen auch Ihre Kinder oder Enkel schicken.  Ein Besuch eines Krankenhauses in Pakistan, Somalia oder im Yemen – bei unschuldigen Opfern amerikanischer Drohnenangriffe.  Ein Besuch des deutschen Soldatenfriedhofes El Alamein in Ägypten. Dort liegen seit 70 Jahren 4.800 deutsche Soldaten begraben. Manche waren erst [mehr]

Aug 152014
 

Von Rupert Neudeck PDF  (Adobe Reader herunterladen)  Wer denkt, zumindest früher gab es eine richtige Friedensbewegung, täuscht sich. Wir sind diesen Weg noch nie gegangen. Jeden Abend ist die Hilflosigkeit der Politik in der Tagesschau zu besichtigen. Worthülsen, diplomatische Verzierungen – ob Politiker oder „Experten“, egal: man weiß nicht mehr ein noch aus. Also gehen die Katastrophen in Syrien, in Gaza, im Irak, in Zentralafrika und auch in der Ukraine weiter und weiter. Alles ist ein-gefahren, ein-gemeindet, ein-institutionalisiert. Am schmerzlichsten ist es für mich, wenn die Kirchen oder Christen alldem ihren Segen geben. Eine ernsthafte Friedensbewegung hat es noch nicht [mehr]

Mai 012014
 

Inhalt Gauck, der Banker-Versteher Spiegel Wie Pastor Gauck ganz sanft den Diktatoren predigt taz Links Gauck, der Banker-Versteher Von Stefan Kaiser Die Spannung war groß: Würde Joachim Gauck der Finanzelite auf dem Bankentag ins Gewissen reden wie seine Vorgänger? Ach was. Der Bundespräsident war so zahm, dass er in Sachen Kritik von den Bankern selbst überholt wurde. Jürgen Fitschen konnte sein Glück kaum fassen, als er nach Joachim Gauck die Bühne betrat. Der Applaus der 800 Banker hallte noch nach. Einige Funktionsträger in den ersten Reihen waren sogar aufgestanden, um den Bundespräsidenten mit Standing Ovations zu feiern. Und auch [mehr]