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Die Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies 

Marc Chagall
Die Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies
1961
Öl auf Leinwand
H. 190 cm; L. 283,5 cm.
© VG Bild-Kunst, Bonn 2015

Marc Chagall hat nicht die Geschichte eines Sündenfalls gemalt, sondern die eines Verlustes: des Verlustes des Gartens Eden. In einer Darstellung ohne Festlegung von unten und oben, wo alles umgedreht ist, erkennt man fliegende Fische, Hähne mit Ziegenköpfen, umgekehrt gepflanzte Bäume. Ein Blumenstrauss von intensiver Leuchtkraft, als warme Farbfläche stark aus der grünen Ton des Bildes hervortretend, erinnert an den brennenden Dornbusch Moses. Ein Feuerwerksstrauss aus Blumen mit angedeuteten Stengeln ist ebenfalls zu sehen. Darüber eine helle Lichtkugel, die das göttliche Wort symbolisiert. Ein Erzengel mit Schwert vertreibt das irdische Paar. Adam und Eva sind jedoch nicht traurig, sie führen einen roten Hahn mit sich, Zeichen der Hoffnung und des Lebens.

Adam und Eva waren ungehorsam. Sie werden aus dem Paradies vertrieben, wo sie in Harmonie lebten, und besitzen nunmehr das Bewusstsein und die Gewalt über ihr Leben. Man könnte meinen, dass das göttliche Verbot aufgestellt worden ist, um umgestossen zu werden. Das Paradies war Traum und die Schlange der Versuchung ein Zeuge des Exils. Oberhalb des vertriebenen Paares, auf der anderen Seite des Paradiesflusses, hat sich der Maler selber bei der Arbeit dargestellt. Auch er ist Zeuge; der Künstler wird zum Mittler zwischen Gott und den Menschen, er hat die Rolle der Engel eingenommen. Chagall stellt sich übrigens oft selber als Engel dar. Nahe der Staffelei ist eine violette Frau zu sehen, der Kopf nach unten gewendet: auch sie ist ein poetischer Verweis auf den Sündenfall.

Text: Message Biblique, Marc Chagall, Nizza, 2002, Seite 34
Foto: Christoph Gäbler

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