Gaebler Info und Genealogie
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Orte der Internierung in Britisch-Indien und auf Ceylon
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Lungentuberkulose | 1 Fall |
Lumbago | 1 Fall |
Blasenentzündung | 1 Fall |
Gynäkologische Fälle | 3 Fälle |
Angiom | 1 Fall |
Herzkrankheit | 1 Fall |
Bandwurm (Kind) | 1 Fall |
Nervenerkrankung | 1 Fall |
Krebs (Frau) 1 | 1 Fall |
Krankheit zweiten Grades | 1 Fall |
Gesamt im Krankenhaus | 12 Fälle |
Aktinomykose ("Strahlenpilzkrankheit") | 1 Fall |
Gynäkologische Fälle | 4 Fälle |
Appendizitis (operiert) 1 | 1 Fall |
Tumor | 1 Fall |
Gesamt in den Unterkünften | 7 Fälle |
Der Arzt Dr. Simeon, der sich vorher um das Krankenhaus kümmerte, hat Satara verlassen, und ein bedingt Internierter hat seinen Platz eingenommen. Es gibt im Lager einen diplomierten Chirurgen, Dr. Stolaroff (Bulgare), der auch auf dem Gebiet der Gynäkologie spezialisiert ist. Dr. Heger (Tschechoslowake) ist auf innere Krankheiten spezialisiert. Jeder Arzt muss die Krankheiten behandeln, auf die er spezialisiert ist.
Der Kommandant des Lagers und sein Personal kümmern sich um die Verwaltung des Krankenhauses.
Außer der leitenden Krankenschwester, einer deutschen Internierten, gibt es zwei Krankenschwestern für den Tagdienst und eine Nachtwache.
Die Organisation für Einkäufe funktioniert zu unserer vollen Zufriedenheit dank der freiwilligen Hilfe und der Unterstützung, die uns der Kommandant des Lagers erweist, der dieser Arbeit jeden Tag eine Stunde opfert. Diese Organisation sucht in ganz Indien nach dem Material und der nötigen Nahrung zu den vorteilhaftesten Preisen. Sie versucht auch, rechtzeitig einzukaufen, um einem Mangel vorzubeugen, der eventuell durch ungenügendes Vorhandensein dieser Waren in den umliegenden Ortschaften entstehen könnte. Es wäre zu wünschen, dass andere Lager ebenfalls aufhören können, die Vorgehensweise anzuwenden, die darin besteht, sich bei nur einem Lieferanten zu versorgen, und ihre eigene Organisation von Einkäufen und Verteilung arrangieren zu können. Dies hätte einen Vorteil für die Behörden, denn dann könnte man nur den Internierten selbst und den „Parolees" vorwerfen, zu teure Waren schlechter Qualität gekauft zu haben. Niemand würde sich mehr beklagen, dass die Preise im Lager höher sind als anderswo, und schließlich hätten viel mehr Internierte ihre tägliche Arbeit und wären so viel zufriedener.
Was wir oben erwähnt haben, bezieht sich insbesondere auf Parole Centre und auf das Internierungslager Purandhar, wo es eine kleine Einkaufsorganisation gibt; aber sie müssen mit dem Lieferanten arbeiten, und die Hilfe, die ihnen von Seiten der Behörden erwiesen wird, scheint nicht sehr umfangreich zu sein.
Bei unserem Besuch war die Stimmung nicht sehr gut. Dies hat mehrere Gründe:
Viele Damen, vor allem im Internierungslager (Flügel 1 und 2), sind seit Anfang des Krieges interniert und befinden sich zum dritten oder vierten Mal während der großen Hitze in einem Lager; viele von ihnen haben währenddessen in dem vergleichsweise heißen Klima von Satara gelebt.
Als das Lager für Familien im letzten Jahr geschaffen wurde und viele Familien versammelt wurden, ließen das große Vergnügen und die Freude, sich nach so vielen Jahren der Trennung wiederzufinden, alle Unannehmlichkeiten und Sorgen vergessen. Dies hatte jedoch weder die Anspannung noch die Erschöpfung durch diese drei oder vier Jahre Internierung nicht verschwinden lassen, und als sich die heiße Jahreszeit näherte, konnte man die nervöse Spannung, besonders bei den Damen, spüren. Die Regenzeit wird sicher eine Verbesserung für diesen Zustand mit sich bringen.
Aber man sollte trotzdem die Möglichkeit finden, einige Internierte, vor allem Frauen, nacheinander für einen Monat während der heißen Jahreszeit in eine Station im Gebirge zu schicken.
Der Kommandant des Lagers, der sich unablässig bemüht, das Leben der Internierten im Lager so erträglich wie möglich zu machen, hatte bereits von der Zentralregierung die Erlaubnis, etwas Ähnliches zu organisieren. Man hatte ein Haus in einer Station auf einer gewissen Höhe angemietet, und einige Damen schickten sich an, sich dorthin zu begeben, als die Lokalregierung jegliches Arrangement annullierte und behauptete, dass sie die Verantwortung für die Überwachung dieser Internierten nicht übernehmen könne, da sie nicht genügend Personal zur Verfügung habe.
Wir hoffen sehr, dass sich eine
Lösung für dieses Problem für das nächste Jahr finden wird und dass weder die
Beamten der lokalen Polizei noch andere Behörden die Möglichkeit haben werden,
die Ausführung dieses Plans zu durchkreuzen.
Der Gesamteindruck vom Lager ist gut; der Kommandant unternimmt ständige
Anstrengungen, um jedem das Internierungsieben so angenehm wie möglich zu
gestalten.
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