Jul 262019
 
Auszug aus der Koalitionsvereinbarung SPD/Grüne in Bremen 2015

Medienbildung in guten Schulen

Das Lehren und Lernen mit digitalen Medien sowie die Förderung der Medienkompetenz gehören für uns zum Bildungsauftrag und zur Weiterentwicklung der Bremer Schulen. Um Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, wollen wir die Schulen besser mit Medien ausstatten.

Wir wollen die IT-Ausstattung und -Pflege an den Schulen standardisieren und regelmäßig modernisieren. Wir werden deshalb die weiterführenden Bremer Schulen flächendeckend mit WLAN und einer sogenannten Bildungscloud, in der unter anderem Lern- und Lehrinhalte abgelegt werden können, ausstatten. Für die Finanzierung werden wir insbesondere einen Anteil aus den Erträgen der Versteigerung weiterer Mobilfunklizenzen nutzen. Der Zugang zum Internet soll über WLAN an allen Bremer Schulen, wie bisher schon an den Hochschulen, einheitlich gestaltet sein.

Quelle


Auszug aus der Koalitionsvereinbarung SPD/Grüne/Linke in Bremen 2019

Digitalisierung

Die Digitalisierung der Arbeits‐ und Lebenswelt schreitet weiter voran. Bildung in und für die digitale Welt muss daher Kinder und Jugendliche befähigen selbstbestimmt und kritisch hinterfragend mit den digitalen Medien umzugehen und sie zu als Arbeitsmittel zu nutzen. Unser Ziel ist die Bildung hin zu einer digitalen Mündigkeit.

Dazu werden die in der KMK‐Strategie festgelegten Medienkompetenz zügig in den Lehrplänen umgesetzt. Das über „itslearning“ an einem Modellstandort erprobte dynamische Curriculum wird auf weitere Schulen übertragen. Dies umfasst auch einen Zugriff von Lehrkräften auf begleitendes Unterrichtsmaterial. Ergänzend werden mehr und teilweise für alle Lehrkräfte verbindliche Fortbildungsmaßnahmen angeboten. Die Kompetenzerwartungen der KMK‐Strategie werden verbindlich in der ersten und zweiten Phase der Lehramtsausbildung für alle angehenden Lehrkräfte vermittelt.

Die im Medienentwicklungsplan der Stadtgemeinde Bremen dargelegte Ausstattungsstrategie soll Grundlage für den weiteren Ausbau von WLAN an allen Schulen und Ausstattung von allem Klassen und Fachräumen mit zeitgemäßen Präsentationsmedien sowie mit einer angemessenen Zahl mobiler Endgeräte sein. Dabei ist beginnend mit dem kommenden Doppelhaushalt auch die Beschaffung, der Support und die Wartung der Geräte durch eine Aufstockung des entsprechenden Personals schrittweise sicherzustellen. Dabei ist zu prüfen, ob eine Realisierung der Wartung über Dataport günstiger und effektiver gewährleistet werden kann.

Möglichkeiten zur Entlastung und Unterstützung der Lehrkräfte mit digitalen Medien werden wir identifizieren und konsequent nutzen. Dabei werden wir insbesondere Medienbrüche, d.h. der Übertrag von Informationen auf Papier in digitale Daten und umgekehrt, minimiert.

Quelle


Briefwechsel mit der Senatorin Dr. Bogedan über Abgeordnetenwatch

Sehr geehrte Frau Dr. Bogedan,
internationale Wissenschaftler und Ärzte warnen vor den Gesundheitsrisiken durch den Mobilfunk und fordern die Festlegung von neuen, sicheren „Grenzwerten für die maximale Gesamtexposition“ der gesamten kabellosen Kommunikation, sowie den Ausbau der kabelgebundenen digitalen Telekommunikation zu bevorzugen.

https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1220

Sind Sie mit mir der Auffassung, dass in Kitas und Schulen nur kabelgebundene digitale Telekommunikationsgeräte verwendet werden dürfen?

Mit freundlichen Grüßen
Christoph Gäbler

—–

Sehr geehrter Herr Gäbler,
nein, der Meinung bin ich nicht. Wir ermöglichen Schülerinnen und Schülern den Unterricht mit digitalen Geräten, um sie zeitgemäß auf die Arbeitswelt 4.0 vorzubereiten. Dazu gehören auch mobile Endgeräte. Auch Lehrkräfte nutzen WLAN-basierte Geräte für den Unterricht. Wir setzen dabei auf strahlungsarme Technologie, die beispielsweise auch in Krankenhäusern eingesetzt wird und die gesetzlichen Grenzwerte weit unterschreitet.

Beste Grüße
Dr. Claudia Bogedan

Quelle


Emailwechsel 14./17. Mai 2019

Sehr geehrte Frau Dr. Bogedan,
Dank für Ihre Antwort. Sie schreiben, dass Sie auf strahlungsarme Technologie setzen, die beispielsweise auch in Krankenhäusern eingesetzt wird und die gesetzlichen Grenzwerte weit unterschreitet. Können Sie mir bitte nähere Einzelheiten zu Ihrer strahlungsarmen WLAN-Technologie mitteilen. Wird z.B. WiFi 4, 5 oder 6 in den Schulen verwendet? WLAN-Router haben keine Grenzwerte.

https://www.gaebler.info/2019/05/weiner-mobilfunk/#grenzwerte

Wo liegen die Grenzwerte in den Schulen? Sind die Messprotokolle für alle Schulen öffentlich einsehbar? Ist jeder Klassenraum mit WLAN ausgestattet? Läuft WLAN Tag und Nacht? Welche Regelungen gibt es für elektrosensible Schülerinnen und Schüler?

Mit freundlichen Grüßen
Christoph Gäbler

—–

Sehr geehrter Herr Gäbler,
wir nutzen AccessPoints der Marke Cisco (2702i, 2802i und 1142N).
Die Geräte nutzen WiFi 4 und WiFi 5 und erfüllen die folgenden Normen:

  • EN 60601-1-2 EMC requirements   for the Medical Directive 93/42/EEC
  • EN 301.489-1 and -17 (Europe)
  • EN 300.328, EN 301.893 (Europe)
  • EMI and susceptibility (Class B)

Wir haben keine öffentlich einsehbaren Messprotokolle und es sind nicht alle Klassenräume mit WLAN ausgestattet. Die AccessPoints befinden sich im Dauerbetrieb, reduzieren aber bei Nichtnutzung Ihre Aktivität automatisch auf ein Minimum. Es gib keine Regelungen für elektrosensible Schülerinnen…

Beste Grüße
Claudia Bogedan


Der deutsche Bildungs-Skandal: „Deutschland verdummt, Lehrer tragen Maulkorb“


Digitalisierung als De-Humanisierung von Schulen oder: Vom Unterrichten zum Vermessen. Bildungseinrichtungen unter dem Diktat von Betriebswirtschaft und Datenökonomie

Von Ralf Lankau

Die öffentliche Diskussion über den Einsatz digitaler Medien in Schule und Unterricht verkennt die zugrundeliegenden Interessen. Seit über 30 Jahren wird jede neue Generation von Digitaltechnik in die Schulen gedrückt. 1984 waren es Personal Computer (PC), in den 1990er Jahren Laptops, aktuell sind es WLAN, Tablets und Smartphones. Die Argumente sind identisch: Angeblich sorgen die Geräte für moderneren, innovativeren Unterricht, höhere Motivation der Schüler/innen, bessere Lernergebnisse. Wissenschaftlich valide Studien belegen das Gegenteil.

Es geht offensichtlich um Anderes. Es sind wirtschaftliche Interessen der IT-Wirtschaft und der Global Education Industries (GEI), die die Bildungsmärkte nach angelsächsischem Vorbild privatisieren und kommerzialisieren wollen. Der pädagogische Nutzen war und ist bis heute negativ. PISA-Koordinator Andreas Schleicher: „Wir müssen es als Realität betrachten, dass Technologie in unseren Schulen mehr schadet als nützt.“ (Schleicher, 2016) > mehr


Links