7. Kapitel

 

 

Sadhu Sundar Singh

Von Paul Gäbler

Inhaltsverzeichnis dieser Webseite

Siebtes Kapitel

Das Fasten 1913

    1. Der Verlauf des Fastens

    2. Bedenken gegen die Geschichtlichkeit des Fastens
        a) Chronologie
        b) Temperaturverhältnisse
        c) Medizinische Symptome
        d) Der Krankentransport

    3. Abschließende Beurteilung

Anmerkungen

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Das Fasten 1913

Nachdem im vorigen Kapitel bereits eingehend die Ereignisse erörtert worden sind, die dem Fasten vorausgingen und nachfolgten, wenden wir uns nunmehr dem Fasten selbst und den damit zusammenhängenden Fragen zu. Die bisherige Forschung hat hier im Laufe der Zeit viel zur Aufhellung des Tatbestandes beigetragen, und über zahlreiche Einzelheiten ist Klarheit geschaffen worden. Wir werden allerdings finden, dass auch hier gerade über die entscheidenden Fragen, nämlich ob Sundar Singh überhaupt gefastet hat, wie lange etc., noch die gegensätzlichsten Auffassungen bestehen (1).

Den ersten Bericht über das Fasten besitzen wir aus Sundar Singh's eigener Feder im Reisebüchlein (2). Ihn hat Zahir in enger Anlehnung übernommen, allerdings an ihm auch einige unwesentliche Änderungen vorgenommen (3). Frau Parker bringt eine neue Version der Fastengeschichte (4). Streeter fußt auf ihr, fügt aber wichtige Ergänzungen hinzu (5), während sich schließlich Andrews wieder auf Streeter gründet (6). Dazu kommen eine Anzahl Briefe sowohl von Sundar Singh wie von Rev. Dharamjit, in dessen Haus sich Sundar Singh nachher erholte. Dagegen Berichte von Augenzeugen, die Sundar Singh beim Fasten beobachtet hatten oder bei seinem Abtransport behilflich waren, gibt es nicht, so dass wir in dieser Hinsicht ganz auf Sundar Singh's eigene Aussagen angewiesen sind.

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1. Der Verlauf des Fastens

Wir hatten im vorigen Abschnitt Sundar Singh von Calcutta bis Delhi begleitet. Von dort begab er sich an den Ort, den er für sein Fasten erwählt hatte. Während Frau Parker und Streeter nur die sehr vage Angabe machen, dass dieser im Dschungel zwischen Hardwar (7) und Dehra Dun (8) gelegen habe - die beiden Ortschaften sind nicht weniger als 32 Meilen Eisenbahnfahrt voneinander entfernt -, gibt Sundar Singh an, er habe im Kajli Ban, d. h. im Kajli Wald, gefastet (9), der "nur ein paar Stunden Weg" von Rishi Kesh entfernt sei (10). Rishi Kesh (11) liegt der Luftlinie nach 14 Meilen nordöstlich von Hardwar und 21 Meilen südwestlich von Dehra Dun. In seiner nächsten Nähe fließt der Ganges vorbei, der vom Osten her kommend, sich zwischen mächtigen Höhenzügen seinen Weg bahnt und östlich Rishi Kesh nach Südwesten wendet. Hardwar liegt wie Rishi Kesh auf dem westlichen Ufer des Ganges.

Man hat die größten Anstrengungen gemacht, um die Lage des Kajli Ban einwandfrei zu ermitteln, kam jedoch nicht über widerspruchsvolle Vermutungen hinaus (12). Mir gelang es indessen, vom Sekretariat des High-Commissioner für Indien in London eine völlig befriedigende Antwort zu erhalten. Mir wurde von dort mitgeteilt, dass der Chief Conservator of Forests der Vereinigten Provinzen in Indien auf Anfrage geantwortet habe: "Der Kajli Ban ist der Name des Waldes gegenüber Rikikhesh auf dem linken Ufer des Flusses Ganges. Er liegt in Britisch-Garhwal und erstreckt sich bis Chilla hinunter" (13). Da Chilla unweit Hardwar auf dem östlichen Ufer des Ganges liegt (14), ist somit zweifelsfrei erwiesen, dass sich der Kajli Ban auf der östlichen (linken) Seite des Ganges von gegenüber Rikikesh bis gegenüber Hardwar erstreckt. Es ist somit anzunehmen, dass sich die Stelle, wo Sundar Singh gefastet hat, in ziemlicher Nähe von Rikikesh befunden hat, vielleicht nicht allzuweit von dem Gebiet entfernt, wo die Sadhus hausen (15). Es gibt nämlich bei Hardwar und Rikikesh Örtlichkeiten, an denen sich Sadhus aus ganz Indien zusammenfinden und in oft phantastischer Weise der Askese widmen. Eine Reihe dieser Bilder blieben selbst Sundar Singh unvergesslich (16), und es erscheint mir nicht unmöglich, dass Sundar Singh bei einem seiner früheren Besuche in jener Gegend bereits angesichts der Bußübungen der dortigen Sadhus den ersten Anstoß dazu erhielt, in jener Gegend selber ein Fasten auf sich zu nehmen.

Nachdem er sich einen passenden Ort ausgesucht hatte, begann er sein Fasten. Um die Zahl der Tage bestimmen zu können, legte er 40 Steinchen bereit, von denen er täglich eins fortwarf (17). Zu Beginn stellten sich bei Sundar Singh heftige Beschwerden ein, da er ja das Fasten nicht gewöhnt war; sie verschwanden jedoch später, wie er angibt. Allmählich versagten ihm Auge und Ohr den Dienst, und Sundar Singh konnte sich nicht einmal mehr wenden. Umgekehrt nahmen aber, wie er versichert, seine geistigen Kräfte in ungeahnter Weise zu; es wurden ihm geistliche Erlebnisse beschieden und er hatte eine Vision, in der er Christus in verklärter Gestalt schaute (18). Während dieses Fastens war Sundar Singh "nie ganz allein, da Baumfäller ständig in der Nähe sich aufhielten" (19). Zwei von ihnen nahmen sich seiner an, als er in einem Zustand äußerster Erschöpfung geraten war (20). Sie hüllten ihn in eine Decke und trugen ihn mit Hilfe einer Bambusstange nach Rishi Kesh. Dort erkannten die Leute an seinem Neuen Testament, dass er ein Christ war (21), und transportierten ihn in einem Wagen nach Dehra Dun. Dort sahen ihn in der Nähe der Bahnstation einige christliche Bauern aus Annfield und erkannten an seinem Namen im Neuen Testament, dass er der gleiche war, der im Vorjahre in ihrem Orte geweilt hatte (22). Sie nahmen ihn sogleich in ihrem Ochsenwagen nach Annfield (23) mit (24). Sundar Singh war die ganze Zeit bei Bewußtsein, jedoch infolge seiner Schwäche unfähig zu reden (25). Die Entfernung von Rishi Kesh nach Annfield betrug insgesamt etwa 50 Meilen (26), also etwa 80 km. Für unsere abendländischen Begriffe mag es etwas unglaubhaft klingen, dass Sundar Singh eine so lange Entfernung im Ochsenwagen transportiert worden sein soll, aber für indische Verhältnisse ist solch eine Strecke nichts Ungewöhnliches (27). In Annfield brachten ihn die Christen in das Pfarrhaus von Rev. Dharamjit (28), der sich allerdings auf Urlaub befand. Indessen war sein Diener und Adoptivsohn Bansi zu Hause und übernahm es, Sundar Singh zu pflegen (29). Als Dharamjit zurückkehrte, hatte Sundar Singh bereits gute Fortschritte gemacht und konnte wieder ganz gut sprechen (30). Nach Sundar Singh dauerte es 18 Tage, bis er sich wieder einigermaßen gekräftigt fühlte. Schließlich reiste er am 11. März (31) wieder von Annfield ab.

Als Ertrag seines Fastens verbuchte Sundar Singh in seinem Bericht von 1915 mit wenigen Worten zweierlei. Einerseits habe er die Gewissheit erlangt, dass die Seele unsterblich sei, und andererseits, dass ihm noch "einige Zeit" zum Dienst beschieden sei (32). Fünf Jahre später gab er eine eingehende Schilderung von der Frucht seines Fastens. Ihm sei hierdurch klar geworden, dass sein Friedens- und Glücksempfinden nicht körperlich bedingt sei, sondern aus dem Himmel stamme, wie auch die Seele vom Gehirn unabhängig sei. Gleichzeitig sei eine Wandlung mit seinem Charakter vor sich gegangen; vorher habe er leicht dazu geneigt, ärgerlich und ungeduldig zu werden, wenn andere Menschen ihn zu sehr mit ihren Besuchen und Fragen behelligt hätten. Auch habe er sich leicht versucht gefühlt zu murren, wenn er Hunger und Durst gelitten und sonst Schweres durchgemacht hätte; ja es habe bei ihm nicht an Versuchungen gefehlt, sein Sadhuleben überhaupt aufzugeben. Auch jetzt noch nach dem Fasten habe er gegen die Ungeduld anzukämpfen, aber doch in viel geringerem Maße als vorher. Aber was die Nöte und Schwierigkeiten des Sadhustandes betreffe, so trage er sie jetzt willig und als Gottes Führung. Streeter, der dies im einzelnen wiedergibt (33), fügt jedoch hinzu - und es spricht für die Nüchternheit Sundar Singh's -, dass Sundar weder die Absicht habe, das Fasten zu wiederholen, noch es für wünschenswert halte, dass jeder Christ solch ein Fasten auf sich nehme. Streeter berichtet auch, Sundar Singh habe ihm erzählt, dass er seit dem Fasten leichter zur Ekstase gelange; vorher sei er sich zu sehr der äußeren Welt bewusst gewesen und nicht tief genug in die geistige Welt eingedrungen (34).

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2. Bedenken gegen die Geschichtlichkeit des Fastens

a) Chronologie

Es ist leider nicht festzustellen, an welchen Daten Sundar Singh sein Fasten begonnen und beendigt hat. Sundar Singh weiß es selbst auch nicht; er sagt, er habe das Anfangsdatum in sein Urdu-Testament geschrieben, dieses aber bei Freunden liegen lassen (35). Aber auch Hypothesen über die Chronologie aufzustellen, ist schwierig, weil wir zu wenig Anhaltspunkte hierfür haben. Was den Beginn des Fastens betrifft, so ist das letzte, wenn auch nicht völlig, so doch ziemlich zuverlässige Datum, das uns bekannt ist, der Tag der Abreise Sundar Singh's aus Ujjain, nämlich Mittwoch, der 22. Januar 1913. Von dort begab sich Sundar Singh auf einer Route, die, wie wir sahen, sich nicht mehr einwandfrei ermitteln lässt, nach Delhi, wo er sich zwei Tage bei Mr. Rudra aufhielt. Von dort reiste er weiter nach Hardwar und begab sich von dort an den Ort seines Fastens. Rechnet man schätzungsweise für seine Reise nach Delhi, seinen Aufenthalt dort und seine Weiterreise bis zum Fastenantritt rund je zwei Tage, würde sich als Datum für den Beginn des Fastens Dienstag, der 28. Januar, ergeben. Aber wie gesagt, diese Berechnung besitzt lediglich hypothetischen Wert. Was dann das Ende des Fastens betrifft, so wissen wir, dass Sundar Singh den Brief an Bischof Lefroy am 12. oder 13. Februar von Annfield geschrieben oder diktiert hat. Wie lange vorher er in Annfield eingetroffen ist, lässt sich ebenfalls nur schätzen. Der einzige, der zuverlässige Angaben machen könnte, ist Bansi; aber Dharamjit sagt von ihm, er "ist ein gewöhnlicher Mann ohne jegliche Vorstellung von Zeitangaben; er erinnert sich nur daran, dass es am Anfang des zweiten Monats des Jahres war" (36). Da solch ein Mann wie Bansi vermutlich nur zwischen Anfang, Mitte und Ende eines Monats unterscheidet, könnte Sundar Singh noch gegen Ende des ersten Monatsdrittels, also etwa am 8. oder 9. Februar, in Annfield eingetroffen sein. Rechnet man für den Transport etwa zwei bis höchstens drei Tage, ergäbe sich als das letztmögliche Datum für das Ende des Fastens etwa der 6. oder 7. Februar. Damit kämen wir zu einer Maximal datier von rund 10 Tagen für das Fasten. Aber es ist natürlich auch möglich, dass Sundar Singh nur eine Woche oder noch weniger gefastet hat. Pfister hat recht, wenn er sagt, dass "einige Tage mehr oder weniger keine Rolle" spielen (37). Immerhin kommt auch er bei seiner Berechnung zu knapp einer Woche. Hosten dagegen rechnet ernstlich mit der Möglichkeit, dass Sundar Singh vielleicht überhaupt nur eine einzige Nacht im Dschungel verbracht habe (38), was allerdings jener nur zögernd äußert. Auf alle Fälle darf es als wahrscheinlich angesehen werden, dass tatsächlich eine Reihe von Tagen, sagen wir eine Woche, für das Fasten in Betracht kommt.

Da überrascht es dann zu hören, dass Sundar Singh in der Anfangszeit behauptet hat, er habe volle 40 Tage gefastet. Dass er die Absicht dazu gehabt hat, ist zweifelsfrei erwiesen; aber verwirklichen konnte er, wie wir sehen, seinen Plan nicht. Gleichwohl schrieb er am 12. oder 13. Februar an Bischof Lefroy, wenn wir den Bericht von Kanonikus Sandys glauben dürfen, er habe 40 Tage gefastet (39), was Sandys sofort als chronologisch unmöglich erkannte und auch Bischof Lefroy gegenüber zum Ausdruck brachte (40). Sandys schreibt weiter, dass Sundar Singh das gleiche in seinen Märzbriefen wiederholt habe, jedoch mit der Maßgabe in seinem Amballa-Brief, dass er bereits am 2. oder 3. Januar Bombay verlassen habe (41); aber es ist klar, dass er bei diesem Zeitgewinn von 10 Tagen, der überdies trügerisch ist, noch längst nicht auf 40 Tage kommt. Wir haben bereits im vorigen Kapitel hinsichtlich mancher Angaben von Sandys Bedenken anmelden müssen; doch werden wir kaum bezweifeln können, dass seine Aussage, Sundar Singh habe ein 40tägiges Fasten behauptet, auf Tatsachen beruht, zumal Sundar Singh selbst mit der Möglichkeit rechnet, dass er derartiges geschrieben habe (42). Viel schwerwiegender ist jedoch etwas anderes. George Milton Taîb veröffentlichte im Nûr Afshân (43) den Wortlaut einer eigenhändigen Karte Sundar Singh's, die dieser an einen Bekannten von George Milton mit Namen William Alyas (= Elias) (44) am 3. März 1913 geschrieben hatte. Auf dieser Karte schrieb Sundar Singh u. a.: "... ich unterzog mich einem 40tägigen Fasten, ... und genau am 40. Tage" sei er von Baumfällern aufgefunden worden. Als dann Sundar Singh 15 Jahre später diese Stelle im Nûr Afshân vorgehalten wurde, schrieb er sofort an die Geschäftsstelle des Nûr Afshân, erfuhr aber, dass das Original der Karte nicht oder nicht mehr vorhanden sei. Aber auch hier gibt Sundar Singh zu, dass er tatsächlich den Fehler begangen haben könne, ein 40tägiges Fasten zu behaupten, sei es aus Eile oder aus körperlicher Schwäche (45). Auch Wherry hörte, wie er sagt, aus Sundar Singh's Munde, dass dieser ein 40-tägiges Fasten bei Rishi Kesh bestanden habe (46). Und im Reisebüchlein schreibt Sundar Singh, dass er "nach Ablauf der für das Fasten festgesetzten Zeit" aufgefunden worden sei. Dadurch erklärt es sich, dass auch Zahir das gleiche behauptet (47). Demgegenüber ist Dharamjit der einzige, der sagt, Sundar Singh habe ihm von vornherein erklärt, dass er die 40 Tage nicht habe vollenden können (48). In späterer Zeit hat dann Sundar Singh mit aller Entschiedenheit erklärt, er wisse nicht, wie lange er gefastet habe, jedenfalls könnten es nicht 40 Tage gewesen sein (49).

Es erhebt sich die Frage, wie Sundar Singh dazu gekommen ist, in der Anfangszeit von einem vollen 40tägigen Fasten zu reden. Unsere Antwort hierauf verschieben wir bis zum Schlusskapitel, da nur bei einer Würdigung von Sundar Singh's Gesamtpersönlichkeit und einer Erwägung aller sonstigen in Frage kommenden Episoden eine gerechte Beurteilung von Sundar Singh's Charakter möglich ist.

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b) Temperaturverhältnisse

Es war vor allen Dingen Pater Väth, der die Aufmerksamkeit auf die Temperaturverhältnisse der Gegend von Dehra Dun lenkte und zu bedenken gab, dass es im Januar für die Durchführung eines Fastens unter freiem Himmel zu kalt sei, besonders nachts (48a). Hosten hatte ähnliche Bedenken (49a) und zog deshalb Erkundigungen bei den amtlichen Stellen ein. Aber er konnte nur Angaben bezügl. Dehra Dun in Erfahrung bringen (50), während für Rishi Kesh, Hardwar und das angrenzende Gebiet keine Temperaturbeobachtungen vorlagen. Pfister, der ebenfalls Zweifel hatte, wandte sich an Missionar Ahrens in Dehra Dun mit der Frage: "Ist es für einen Asketen möglich, im Monat Januar in den Dschungeln zwischen Dehra Dun und Hardwar ein längeres Fasten zu planen und durchzuführen?" (51). Er erhielt die Antwort: "Ihre ... Frage bezieht sich auf die Jahreszeit, in welcher man eine längere Fastenzeit üben kann. Die Wintermonate sind die günstigsten hier. Der Frost ist nie stark in diesem Tal und zuweilen bleibt er ganz aus" (52). Wörtlich die gleiche Frage richtete Pfister u. a. auch an einen Inder, an Rev. Khyali Ram in Dehra Dun (53) und erhielt von ihm die Antwort: "Es ist für einen Asketen durchaus möglich, im Monat Januar in den Dschungeln zwischen Dehra Dun und Hardwar ein längeres Fasten zu planen und sogar durchzuführen. Das Klima ist nicht zu rauh" (54).

Angesichts dieser Urteile aus dem Munde eines Europäers und eines Inders, die an Ort und Stelle wohnen, fallen etwaige klimatische Bedenken dahin. Es kommt hinzu, dass in einem Waldgebiet niemals die Temperatur so stark heruntergeht wie unter freiem Himmel, wo die amtlichen Messungen vorgenommen worden sein dürften.

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c) Medizinische Symptome

Da Pfister sich nicht vorstellen konnte, dass Sundar Singh durch ein kaum einwöchiges Fasten so stark von Kräften kam, wie der nachfolgende Transport anzeigt, fragte er bei einem Arzt, Dr. Keller-Hoerschelmann in Cademario, Kt. Tessin, an. Dieser antwortete (55):

"... (Unwesentliches) ... Auf Ihre Frage: "Kann ein Mensch infolge Fasten in weniger als einer Woche derart abschwächen (sic), dass er "gleich einer Leiche" bewegungsunfähig daliegt und unkenntlich geworden ist?" teile ich Ihnen mit: Gewöhnlich werden 6-8 Tage Fasten ohne besondere Beschwerden ertragen; d. h. man wird etwas schwächer, aber fühlt sich quitsch-vergnügt, besonders nachdem die 3 ersten Tage überstanden sind. Merkwürdigerweise sind nämlich die ersten drei Tage die schlimmsten; nachher hat sich der Körper auf die Fastenkur eingestellt. Wenn nun von einer Bewegungsunfähigkeit gesprochen wird, so ist mir das schon ein Zeichen, dass hier "ein besonderer Fall" vorliegt. Bei der ganzen Fastenkur spielt natürlich die subjektive Einstellung eine große Rolle. Wer mit der Suggestion "das Fasten tut mir gut und macht mich gesund, ich kann leicht fasten, es macht mir nichts" an das Fasten geht, der wird diese Fastenkur leicht überwinden. Geht aber einer mit der Suggestion "wenn ich durch das Fasten sterbe", "wenn ich verhungere", "wenn mir das nur nicht schadet", "wenn evtl. mein Herz stillsteht" etc. etc. ans Fasten, so ist so ein Zustand, wie Sie geschrieben haben, möglich. Er rührt aber nur von der Suggestion her. Darum wird immer empfohlen, dass der Fastenpatient, der in dieser Sache noch keine Erfahrung hat, sich unter einen sachverständigen Leiter stellt.

Zur zweiten Frage: "Wie lange kann ein Durchschnittsmensch von etwa 25 Jahren, männlich, fasten, bis er in einen lebensgefährlichen, dem Geschilderten ähnlichen Zustand gekommen ist? Vorausgesetzt ist heißes Klima und beliebiger Wassergenuss" kann ich Ihnen sagen, dass bei richtiger Einstellung auf das Fasten ein solcher Zustand erst nach ca. 40-50 Tagen erfolgen wird.

dass man 40 Tage fasten kann, ohne ernstlichen Schaden an der Gesundheit zu nehmen, habe ich selbst schon mehrfach beobachtet. ... (Unwesentliches) ..."

Dieses gewichtige ärztliche Gutachten redet für sich selbst. Wenn wir bedenken, dass Sundar Singh sagt, dass er von Swift nachdrücklich vor einem 40tägigen Fasten gewarnt worden sei, da es ihm den sicheren Tod bringen würde, so ist klar, dass bei Sundar Singh wahrscheinlich eine subjektive Einstellung vorgelegen hat, wie sie in diesem ärztlichen Gutachten vorausgesetzt wird. So ist es nicht zu verwundern, dass das Fasten innerhalb einer Woche zu einer gesundheitlichen Katastrophe führte, zumal Sundar Singh durch Malaria geschwächt war. Demnach sprechen die medizinischen Symptome in keiner Weise gegen die Möglichkeit, dass Sundar Singh's körperlicher Zusammenbruch tatsächlich vom Fasten herrührte. - Wir waren genötigt, das Gutachten, abgesehen von der Einleitung und dem Schluß, in vollem Wortlaut wiederzugeben, weil Pfister lediglich den ersten Satz des zweiten Absatzes, sowie den letzten Absatz des Briefes wiedergibt und auf diese Weise aus dem Gutachten das genaue Gegenteil von dem herausliest, was es tatsächlich besagt (56), und infolgedessen zu sehr schwerwiegenden, aber unhaltbaren Konsequenzen kommt (57).

Wenn weiter mehrfach gesagt worden ist, Sundar Singh's Erkrankung sei in Wirklichkeit ein Malariaausbruch gewesen, so wissen wir zwar, dass Sundar Singh öfters an dieser Krankheit gelitten hat, wie z. B. möglicherweise in Bombay 2-3 Wochen zuvor. Aber es wäre seltsam, wenn dies sowohl von Sundar Singh wie von seinen Freunden in Annfield nicht erkannt worden wäre; denn die Inder sind meist mit den Symptomen der Malaria und den durch sie bedingten heftigen Fieberanfällen vertraut. Es ist auch nicht einzusehen, warum Sundar Singh nicht ruhig hätte zugeben sollen, dass er sich beim Fasten im Dschungel einen neuen Malariaanfall zugezogen hätte.

Auch die Möglichkeit, dass es sich bei der Fastengeschichte um ein rein imaginäres Erleben handelt, lehnt Sundar Singh ab. Er sagt: "... dabei war keine Täuschung, noch handelte es sich um Ekstase, noch um einen Trancezustand, sondern um eine Tatsache. Nun können die Leute sagen, was sie wollen" (58). Tatsächlich wäre es auch kaum möglich, das Fasten als ein rein visionäres Erleben zu erklären, und es ist auch, soviel ich sehe, von niemand versucht worden.

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d) Der Krankentransport

Pfister hat hinsichtlich des Krankentransportes verschiedene Bedenken geltend gemacht. So nahm er Anstoß daran, dass man Sundar Singh in einem Wagen weitertransportiert habe, was eine kostspielige Sache sei, zumal Sundar Singh selbst kein Geld besessen habe; das Nächstliegende sei es gewesen, ihn in Dehra Dun in eines der dortigen Hospitäler einzuliefern (59). Heiler bemerkt hierzu: "Um eine Anzahl Telegramme aufzugeben, hatte Sundar Singh (ergänze: nach Pfisters Meinung) Geld, für einen Krankentransport im primitiven Ochsenwagen jedoch nicht!" (60). In Wirklichkeit aber wird Sundar Singh, zumal er durch sein Gewand als Sadhu kenntlich war, auf der Strecke Rishi Kesh nach Dehra Dun einfach von einem sowieso dorthin gehenden Wagen umsonst mitgenommen worden sein, wie es ja auch nachher von Dehra Dun bis Annfield durch die Annfielder Christen geschah. Weiter haben die meisten Inder, besonders die weniger gebildeten, im allgemeinen eine ans Abergläubische grenzende Abneigung gegen Krankenhäuser, wie ich selbst aus vielfältigen Erfahrungen in Südindien weiß. Auch Missionar Ahrens in Dehra Dun bestätigt, dass es solchen Leuten nie in den Sinn kommen würde, ein derartiges Hospital in Erwägung zu ziehen (61). Deshalb liegt für den, der die indischen Verhältnisse kennt, durchaus nichts Befremdliches in der Tatsache, dass Sundar Singh nicht ins Hospital in Dehra Dun geschafft wurde, sondern zu Bekannten in Annneid.

Ein weiteres Argument, das, soviel ich sehe, erstmalig 1926 von Pfister in die Waagschale geworfen wird, tritt uns in dessen nachfolgenden Ausführungen entgegen: "Wer nicht völlig mit Blindheit geschlagen ist, sieht sofort, dass Sundar ... zu Reklamezwecken, um Mitleid zu erregen, die ganze Fastenkomödie inszenierte. Da die damaligen Missionare aus Dehra Dun mir bezeugen, dass sie nie etwas von dem Transport des Kranken durch ihre Stadt vernahmen, so ist sonnenklar, dass die ganze rührende Historie von A bis Z eine unsaubere Machenschaft darstellt" (62). Da indessen Pfister seiner Behauptung betr. der Dehra Dun-Missionare keine Quellenangaben beifügt und ich auch selber bei meinem Studium der Briefsammlung Pfisters auf keinen einzigen derartigen Brief gestoßen bin, sehe ich mich zu der Schlussfolgerung genötigt, dass Pfisters diesbezügliche Behauptung unzutreffend ist und von A bis Z in der Luft hängt. Der einzige (63) Missionar, der an Pfister aus Dehra Dun geschrieben hat, ist der bereits erwähnte Missionar M. R. Ahrens, der jedoch in seinem Briefe vom 14. 8. 1926 (64) mit keinem Worte davon redet, dass er von einem Transport Sundar Singh's durch Dehra Dun nichts wisse, sondern im Gegenteil ausdrücklich versichert: "Wir sind nun seit 1921 hier in Dehra Dun wohnhaft". Demnach kommt Missionar Ahrens auf keinen Fall als Gewährsmann für Pfisters Behauptung in Frage. Ein weiterer Dehra Dun-Korrespondent Pfisters ist Rev. Khyali Ram (65); aber er ist kein Missionar, sondern ein indischer Geistlicher. Der Wert seines Zeugnisses: "Ich weiß nichts von Bambusfällern oder irgendwelchen anderen Leuten, die Sundar Singh nach Annfield transportiert hätten, aber so etwas ist durchaus möglich" (66), hängt überdies davon ab, ob er damals überhaupt in Dehra Dun anwesend war. Da er hierüber nichts an Pfister schreibt, richtete ich an ihn ausdrücklich die Anfrage, wie lange er in Dehra Dun stationiert ist und ob er im Januar und Februar 1913 dort gewesen sei. Er antwortet mir: "... Ich war 1913 in Saharanpur, welches nur 40 Meilen von Dehra Dun entfernt ist" (67). Somit hat auch dieser Schreiber als Gewährsmann für Pfisters Behauptung auszuscheiden, und Pfisters Bedenken hinsichtlich des Krankentransportes werden infolgedessen gegenstandslos. Wir müssen sogar hinzufügen, dass, selbst wenn die Missionare erwiesenermaßen von solch einem Krankentransport nichts erfahren hätten, dies kein Beweis gegen die Möglichkeit des Krankentransportes wäre. Denn schließlich ist so etwas nicht ein derartig gewichtiges Ereignis, dass notwendigerweise die Missionare davon gehört haben und, was hinzu kommt, sich auch noch nach 20 Jahren darauf besinnen müssten.

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3. Abschliessende Beurteilung

Nach dem, was im vorhergehenden Abschnitt ausgeführt ist, erweist sich keiner der Einwände, die gegen die einzelnen Züge der Fastengeschichte Sundar Singh's geltend gemacht worden sind, als hinreichend, um das Fasten als ungeschichtlich oder auch nur als unwahrscheinlich zu erweisen.

Eine andere Gruppe von Einwänden, die wir noch nicht ins Auge gefasst haben, bezieht sich auf die Motive, die Sundar Singh veranlasst haben könnten, die Fastengeschichte zu erfinden. Voraussetzung bei derartigen Erwägungen ist die Annahme, dass Sundar Singh entweder tatsächlich erkrankte und dann als Ursache dafür fälschlich das Fasten angab, oder aber, dass er auch die Erschöpfung und den Kräfteverfall simuliert hat. Als ein Motiv, das die Triebfeder zu solch einem Handeln Sundar Singh's abgegeben habe, hat man beispielsweise geltend gemacht, dass er sich der Reise nach Canada habe entziehen wollen. Dieses wie ähnliche Motive, die in dieser Richtung genannt worden sind, sind letztlich die gleichen, die Sundar Singh auch zur Absendung der Todestelegramme veranlasst haben sollen. Nachdem wir uns im vorigen Kapitel mit ihnen auseinandergesetzt und ihre mangelnde Überzeugungskraft aufgewiesen haben, brauchen wir hier nicht nochmals auf sie einzugehen. Es genügt die Feststellung, dass beim Fasten noch deutlicher hervortritt, wie weit diese Gedankengänge davon entfernt sind, wirklich etwas zu beweisen.

Unter diesen Umständen lässt sich kein einziger Beweis anführen, durch den das Fasten als ungeschichtlich erwiesen wird, und die gegenteiligen Aussagen der bisherigen Forscher stellen sich als lediglich hypothetisch heraus (68). Andererseits ist natürlich angesichts des Fehlens von unmittelbaren Augenzeugen ebensowenig ein Beweis für die Geschichtlichkeit des Fastens möglich. Aber wie die Dinge liegen, brauchen wir nicht bei einem non liquet stehen zu bleiben, sondern können sagen, dass bis zu einem gewissen Grade die Echtheit der Fastengeschichte wahrscheinlich gemacht Avorden ist. Ähnlich sagt Dr. L. P. Larsen: "Vor Gericht oder in den Augen eines Laboratoriumsstudenten ist vielleicht Pastor Dharamjit's Aussage nicht lückenlos überzeugend. Der Pastor und die Christen, welche den Sadhu brachten, konnten ja nicht unabhängig von des Sadhu eigener Aussage bekunden, ob sein Zustand wirklich durch das Fasten verursacht war. Aber wenn man nicht darauf aus ist, zu argumentieren und das Gegenteil zu beweisen, glaube ich, ist dies Zeugnis völlig befriedigend" (69). Unter dieses Urteil fallen auch die Briefe von Daud Elias, der damals in Annfield war (70). Er erlebte mit, wie Sundhar Singh in Annfield darniederlag, und ist der festen Überzeugung, dass Sundar Singh tatsächlich durch das Fasten an der Gesundheit Schaden gelitten hatte (71).

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Anmerkungen

  1. Zur Literatur vgl. den Anfang des vorhergehenden Kapitels.
     

  2. R. 31 f.
     

  3. Fehlt in Shaida und Lover 1917. Erstmalig in Lover 1918, 65 f. = Ap. 1919, 63 f., z. T. deutsch Leg. 115, 116, 118.
     

  4. P-d 50 f. Zwischen der 1. und den späteren englischen Ausgaben von Frau Parker bestehen Unterschiede, die sich am besten aus einer Synopse ergeben, welche beide Versionen im vollen Wortlaut wiedergibt (H.-B. III, 4d).
     

  5. Str.-d 26-30.
     

  6. Andr. 141 f.
     

  7. WMA Karte 10, J 5.
     

  8. a. a. O. J 4.
     

  9. Bereits in R 31 erwähnt.
     

  10. S. S. an Hei., 22. 7. 26, Dok. II, 26; ähnlich Dharamjit an Ho., undatiert, Doss. U 342.
     

  11. Karte LP 53, C 2; desgl. Karte 53 J, B 4. Auf den Karten immer als Rikhikesh bezeichnet.
     

  12. Vgl. Schwab an S. S., 24. 1. 27, Hei.-B. VI, 23; ders. an Hei., 28. 1. 27, Dok. II, 177f.; Stanley Jones an Schwab, 19. 3. 27, Dok. II, 113. Auch die Generalstabskarten dieses Gebietes (Karte 53 J und 53 K) zeigten nicht diesen Wald, wie denn auch selbst das von Ho. befragte geodätische Amt in Dehra Dun keine Auskunft zu geben vermochte (Brief vom 19. 5. 25, Doss. U 248).
     

  13. Brief an mich vom 23. 11. 34.
     

  14. Karte 53 K, A 1.
     

  15. Eine fesselnde Schilderung von dem Leben und Treiben der Sadhus in und bei Hardwar und Rishi Kesh gibt der Missionsarzt Dr. Penneil, der als Sadhu verkleidet im Jahre 1904 diese Gegend besuchte. Er fühlte sich vielfach wie in ein Irrenhaus versetzt und entwirft ein erschütterndes Bild von den Ausgeburten des religiösen Wahnsinns sowohl wie von der derben Genußsucht der Schein-Sadhus (Dr. T. L. P e n n e 11 : Among the wildtribes oft the Afghan Frontier. London 21909, p. 214-232).

  16. Vgl. S. S.'s Schilderung von seinen Erlebnissen mit einzelnen Sadhus in Hardwar (ein Sadhu auf einem Nagelbrett liegend, ein anderer mit dem Kopf nach unten hängend, ein dritter bei heißem Wetter zwischen fünf Feuern sitzend bzw. bei kaltem Wetter sich in kaltes Wasser setzend) und in den Rishi-Kesh-Dschungeln (ein Sadhu mit einer selbstverdorrten Hand, und ein anderer, der ein Schweigegelübte abgelegt hatte), wie er es in seinem Büchlein "Mit und ohne Christus" p. 6-11 schildert.
     

  17. Nur von Frau Parker und Str. berichtet.
     

  18. R. spricht von einer Vision, während Z. in bezug hierauf S. S. das Wort in den Mund legt: "... ich sah ihn zum zweiten Male in meinem Leben mit meinen leiblichen Augen". Demgegenüber aber betont Str. ausdrücklich, S. S. habe ihn nicht wie bei seiner Bekehrung mit leiblichen Augen geschaut, da diese durch die Anstrengung des Fastens getrübt waren, sondern nur in einer übersinnlichen Vision.
     

  19. Riddle an Hei., undatiert, Dok. II, 122.
     

  20. Z. erklärt sogar, S. S. sei "wenig mehr als eine Leiche" gewesen.
    Da nur Zahir diesen starken Ausdruck gebraucht, liegt die Annahme nahe,
    dass er übertrieben hat.
     

  21. S. S. an Hei., 7. 4. 26, Dok. II, 22.
     

  22. Dharamjit schreibt in bezug auf 1912: "Er weilte etwa eine Woche bei mir und predigte den Nicht-Christen" (Brief an Hei., 30. 6. 26, Dok. II, 111).
     

  23. Zur Lage vgl. Kap. 6, Anm. 195.
     

  24. S. S. a. a. 0.; desgl. 22. 7. 26, Dok. II, 26; Dharamjit an S. S.. 6. 12. 24, Dok. 1, 35. Br. 115 f. ist im Irrtum, wenn er meint, die Baumfaller hätten ihn von Dehra Dun weitergefahren, und zwar "als habe sie der Teufel besessen".
     

  25. S. S. an Hei., 22. 7. 26, Dok. II, 26.
     

  26. So S. S. a. a. 0. p. 26. Hei. fügt dieser Angabe S. S.'s die Bemerkung bei, dass diese Entfernung nach Aussage des ortskundigen Rev. Dharamjit nur 24 Meilen betrage. Hei. übersieht hierbei, dass S. S. von der Entfernung Rishi Kesh-Annfield redet, Dharamjit dagegen von der Entfernung Dehra Dun-Annfield. Da die Entfernung von Rishi Kesh in der Luftlinie 21 Meilen beträgt, also in Wirklichkeit wahrscheinlich rund 25 Meilen, kommen tatsächlich insges. 50 Meilen heraus.
     

  27. Ich erinnere mich beispielsweise an einen Händler in Südindien, der wöchentlich mit seinem Ochsenwagen zu einem etwa 25 Meilen entfernten Marktort fuhr, um dort sein Geschäft zu betreiben, und so regelmäßig mit größter Selbstverständlichkeit 50 Meilen bewältigte.
     

  28. Rev. Dharamjit ist ein indischer Pfarrer, nicht ein Missionar, wie Br. 116 meint.
     

  29. dass Bansi S. S.'s Aufenthalt verheimlicht hätte, wie Br. 116 sagt, ist nicht gut möglich, da ja S. S. in aller Öffentlichkeit von Christen nach Annfield mitgenommen worden war.
     

  30. Dharamjit an Hei., 26. 2. 25, Dok. I, 35 f.
     

  31. Vgl. S. 84.
     

  32. R. 32.
     

  33. Str.-d 27-29.
     

  34. a. a. O. 70.
     

  35. S. S. an Hei., 4. 8. 25, Dok. II, 16: desgl. Str.-d 26.
     

  36. Dharamjit an Hei.. 26. 2. 25. Dok. I, 35 f.
     

  37. Leg. 123, 321.
     

  38. Ho.: A note on Rishi Kesh, 12. 7. 26, Doss. IV, 343f.
     

  39. Sandys an Nugent, 24. 2. 19, Doss. I, 196, deutsch Leg. 113.
     

  40. Sandys an Hei., 13. 1. 25, Hei.-B. VI, 5.

  41. Sandys an Nugent a. a. 0.
     

  42. S. S. an Hei., 12. 5. 25, Dok. II, 10.
     

  43. NA 14. 3. 13 (Doss. NA 21).
     

  44. Es gab 2 Brüder Alyas = Elias, von denen der ältere Daud Elias hieß und damals in Annfield wohnte, während der jüngere mit Namen William Alyas damals in Saharanpur oder Dehra Dun weilte (Dharamjit an Pfi. 16. 8. 27, Pfi.-B. 181). Hier handelt es sich um den jüngeren.
     

  45. S. S. an Hei., 8. 2. 28, Hei.-B. I, U 25.
     

  46. Wherry an Pfi., 5. 6. 25, Pfi.-B. 887-888.
     

  47. Lover 1918, 66 = Ap. 1919, 64; fehlt in Lover 1917.
     

  48. Dharamjit an Hei., 30. 6. 26, Dok. II, 112.

    48a.
    Väth an Pfi., 18. 5. 26, Doss. IV, 449; ders. an Ho., 20. 5. 26, Doss. IV, 240. Väth beruft sich auf den Imperial Gazeteer of India, Oxford 1908/09, Vol. XI, 211, wo es in bezug auf den Distrikt von Dehra Dun heiße, dass im Tale die Temperatur auf 37° Fahrenheit (= 2,77° C) und auf der Höhe, z. B. in Mussoorie, auf 27° F (= - 2,77° C) sinken könne.
     

  49. S. S. an Hei., 23. 12. 24, Dok. I, 10; desgl. 12. 5. 25, Dok. II, 10; desgl. 2. 6. 25, Dok. II, 12.

    49a.
    Ho. an Pfi., 8. 6. 26, Doss. IV, 203.
     

  50. Director General of Observatories, Simla, an Ho., 29. 6. 26, Doss. IV, 299; desgl. 23. 7. 26, Doss. IV, 417. Nach letzterem Briefe betrug in Dehra Dun, das 2233 Fuß hoch liegt, die durchschnittliche Minimaltemperatur für die Zeit vom 25. bis 31. Jan. während der Jahre 1878-99 - für andere Jahre lagen keine Messungen vor - 45° F (= 7,28° C) und stieg für die ersten Februartage bis zum 8. Februar allmählich auf 45,7° F (= 7,68° C) an. Danach liegen die Verhältnisse für Dehra Dun günstiger, als die Angaben des Imperial Gazeteer vermuten lassen.
     

  51. Karte vom 17. 5. 26, Abschrift Pfi.-B. 3.
     

  52. Brief vom 14. 8. 26, Pfi.-B. 2.
     

  53. Vgl. Pfi.-B. 170.
     

  54. Karte vom 7. 6. 26, Pfi.-B. 169, Abschrift Doss. IV, 405.
     

  55. Brief vom 28. 9. 25, Pfi.-B. 574.
     

  56. Leg. 119f.
     

  57. Leg. 152f.; hierher gehören auch die von Pfi. gesperrt gedruckten Sätze in Bankerott 1928, 65: "Hei. und S. S. müssen wissen, dass unmöglich in so kurzer Frist ein Mensen in einen so schauderhaften Zustand kommen kann, wie der Ex-Sadhu uns vorflunkert." "Der Fasten- und Krankheitsbericht ist von A bis Z ein simuliertes Manöver."
     

  58. S. S. an Hei., 23. 12. 24, Dok. I, 10.
     

  59. Leg. 117.
     

  60. Dok. II, 253.
     

  61. Brief vom 14. 8. 26, Pfi.-B. 2
     

  62. Pfi.: Ostasienjahrbuch 1927, p. 73; ähnlich Bankerott 1928, p. 65.
     

  63. Br. 115 erwähnt noch einen Missionar mit Namen Law; doch habe ich in Pfi.'s Papieren kein Schreiben von ihm finden können.
     

  64. Pfi.-B. 2.
     

  65. In Br. 115 wird aus ihm Kenjali Ran.
     

  66. Karte von Pfi., 7. 6. 26, Pfi.-B. 169.
     

  67. Karte von Rev. Khiyali Ram an mich vom 9. 10. 34.
     

  68. Ein derartiges Urteil wie Pfi.'s Behauptung, dass sich S. S. hinsichtlich des Fastens "ein wahres Trommelfeuer von Unwahrheiten" geleistet habe (Ostasienjahrbuch 1927, 72) und dass die Einzelheiten des Fastens "fast alle als unverschämte Lügen und Betrügereien erfunden worden sind" (Bankerott 1928, 63, von Pfi. gesperrt gedruckt), ist wissenschaftlich völlig unhaltbar. Bewiesen ist einzig der Umstand, dass S. S. nicht volle 40 Tage gefastet hat, wie er die ersten Jahre unzutreffender Weise behauptet, später aber selbst als unzutreffend zugegeben hat.
     

  69. Brief an Appasamy, 2. 5. 25, Abschrift Hei.-B. V, 16.
     

  70. Vgl. Anm. 44.
     

  71. Daud Elias an Nugent, 26. 2. 19, engl. Übersetzung Doss. I, 199; desgl. 17. 6. 19 oder 17. 7. 19, Urdu-Abschrift Doss. I, 203, engl. Übersetzung (Ho.) Doss. I, 204.

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