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Elombo Bolayela

Inhalt


Familie Bolayela


Kandidat 41 setzt auf das neue Wahlrecht

Der in der Republik Kongo geborene Elombo Bolayela will für die SPD in die Bürgerschaft einziehen

Von Michael Brandt

Typisch! Der Mann arbeitet seit Jahren im Baumarkt, krempelt die gelben Hemdsärmel hoch und mischt Farbe an. Er interessiert sich für Themen wie Familie und Beruf. Und dann ist er auch noch stellvertretender Betriebsratsvorsitzender. Und Chorleiter. Ein SPD-Kandidat, wie er passender kaum sein kann. Und doch vollkommen untypisch. Elombo Bolayela ist 1965 in Kinshasa geboren. Er könnte am 22. Mai der erste Bürgerschaftsabgeordnete mit schwarzafrikanischen Wurzeln werden.

Der Oslebshauser Elombo Bolayela steht auf Platz 41 der SPD-Kandidatenliste. Das reicht nach menschlichem Ermessen zunächst nicht für ein Mandat. Nach der letzten Bürgerschaftswahl hatte die SPD 32 Abgeordnete, ist inzwischen durch Parteiwechsel auf 35 angewachsen. Bolayela setzt deshalb auf das neue Persönlichkeitswahlrecht. Und geht optimistisch davon aus, dass er ausreichend Stimmen auf sich ziehen kann, um nach dem 22. Mai auf der Abgeordnetenbank Platz zu nehmen. "Ich rechne mir gute Chancen aus."

Wie viele Stimmen er dazu benötigt? Dass kann er nicht sagen. Und zum jetzigen Zeitpunkt auch sonst niemand, weil es bisher keine Erfahrungen mit dem Fünf-Stimmen-Wahlrecht gibt. Warum er das überhaupt macht? "Ich will mitentscheiden. Das ist Bürgerpflicht." Unbeteiligt daneben stehen und andere machen lassen - das ist ganz offensichtlich nicht die Sache des Kandidaten.

Bei dieser Haltung spielt auch Bolayelas persönliche Vergangenheit eine wichtige Rolle. Es ist eine Rückblende in das Jahr 1992, als im damaligen Zaire Studenten auf der Straße für demokratische Reformen stritten. Gegen den Machthaber Mobutu. Einer der Demonstranten war Elombo Bolayela, der Wirtschaft studierte. Es kam zu Ausschreitungen und Erschießungen. Als die Studenten verfolgt wurden, floh Bolayela ins Nachbarland und nach Europa, wo er in Deutschland Asyl beantragte. Zufall. Es hätte, sagt er lachend, auch Kanada oder Frankreich sein können. Über Braunschweig und Syke kam er schließlich 1996 nach Bremen.

Zu Hause in Bremen

Heute sagt er: "Ich bin zu Hause in Bremen." Und gleichzeitig ist er Afro-Deutscher. Wie mit ihm mehrere Tausend Personen in Bremen. Ungefähr die Hälfte, schätzt Elombo Bolayela, besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft. Zu seinen Freunden, zählt er auf, gehören Deutsche, Muslime, unter anderem Menschen aus Sri Lanka und Thailand. "Hört sich bunt an? So bin ich auch. Und so ist Deutschland." Kontakte knüpft der Sohn eines Pastors unter anderem in der evangelischen St.-Markus-Gemeinde in Arsten und über seinen "Chor ohne Grenzen". Er gilt als sehr gut vernetzt.

Mit seinem Geburtsland, der heutigen Demokratischen Republik Kongo, bleibt er verbunden. Vor drei Jahren war er zuletzt zu Besuch dort. Und auch wenn Elombo Bolayela mit dem "Chor ohne Grenzen" auftritt, geht der Erlös zum Beispiel an ein Kinderheim im Kongo. "Etwas für die Menschen zu tun, das ist für mich ideal", sagt der 45-Jährige. Dass war übrigens auch der Grund, warum er an seinem Arbeitsplatz, einem Baumarkt an der Stresemannstraße, in den Betriebsrat gegangen ist. " Ich will etwas erreichen für die Kollegen. Das tue ich gern."

Dass Elombo Bolayela seit 2002 im Betriebsrat arbeitet, merkt man im Gespräch umgehend. Sofort hat er die passenden arbeitsmarktpolitischen SPD-Positionen parat. Zur Mindestlohn-Debatte zum Beispiel sagt er, 8,50 Euro müssten das Minimale :ein. Und: Es könne nicht sein, dass jemand, der arbeite, gleichzeitig auf Hilfen vom Staat angewiesen sei.

"Die Migranten in Deutschland werden selbstbewusster", sagt der Sozialdemokrat, nach den Hintergründen seiner Kandidatur gefragt. "Es muss normal werden, lass Migranten für die Bürgerschaft kandidieren." Daran könne man auch ausmalen, wie modern eine Gesellschaft sei. Natürlich will er die persönlichen Erfahrungen, die er aufgrund seines Lebenswegs gesammelt hat, in die Bürgerschaftsarbeit eingingen, wenn es denn klappt und das Stimmenergebnis reicht.

Mit Bück auf die Integrationsdebatte in Deutschland in den vergangenen Monaten warnt Elombo Bolayela vor allem vor Pauschalisierungen. Integration müsse von gegenseitigem Respekt geprägt sein, ist er überzeugt. Aber: "Es gibt Menschen, die versuchen, Geld damit zu machen, die Gesellschaft zu spalten." Er will den Blick darauf lenken, dass Migranten in Deutschland inzwischen in allen Gesellschaftsschichten vertreten sind. "Sie sind stellvertretende Betriebsratsvorsitzende und Chefs. Aufgabe des Staates ist es, den Menschen, die sich integrieren wollen, keine Hindernisse in den Weg zu legen."

Integration und Migration - das sind aber trotz der aufgeregten Debatten nicht seine ersten Themen. Da steht zum Beispiel der Komplex Familie und Beruf. "Die Geburt eines Kindes darf nicht das Ende der beruflichen Karriere bedeuten. Es darf nicht bedeuten, dass man den Beruf aufgeben muss", sagt der Vater von fünf Kindern. Vier von ihnen wohnen noch im Elternhaus.

Die Entscheidung, für die Bremische Bürgerschaft zu kandidieren, habe sich langsam entwickelt, sagt Elombo Bolayela. Umso professioneller geht der Mann, der m Baumarkt für die Farbabmischung zuständig ist, jetzt den Persönlichkeitswahlkampf an. Er hat sich mit www.bolayela.de eine Homepage im SPD-Erscheinungsbild eingerichtet, auf der er seine wichtigsten politischen Aussagen präsentiert, inklusive Zitat des Bürgermeisters. Und er sucht, wo er kann, das Gespräch. Auch am Rande der Bürgerschaft in dieser Woche. Dann allerdings nicht im gelben Hemd, sondern im Anzug.


Radiointerview

Nordwestradio-Moderator René Möller schaut mit Elombo Bolayela auf dessen Lebensweg; sie sprechen über Integration, über sein Verständnis vom Miteinander und darüber, was ihn jetzt in die Politik treibt.


Klingender Abschluss des Festes

Von Klaus Börsch

Stuhr. Es war ein gelungener und angemessener Abschluss des Weihnachtsfestes: Am zweiten Feiertag sang der Chor ohne Grenzen zugunsten bedürftiger Kinder im kolumbianischen San Augustin. Afrikanische Spirituals füllten das stimmige und stimmungsvolle Konzert des deutsch-afrikanischen Chores, der seit seiner Gründung vor acht Jahren mit freudiger und dynamischer Ausdrucksweise seine Musik mit karitativem Engagement verbindet. Die zahlreichen Besucher der Pankratius-Kirche in Stuhr ließen sich mitreißen von den fetzigen, aber auch einfühlsamen Rhythmen afrikanischer Spirituals.Chorleiter Elombo Bolayela kann nach Art und Ort seiner Auftritte bis zu zwanzig Sängerinnen und Sänger um sich versammeln, die teilweise in Bremen zu Hause sind.

Die wunderbaren und volltönenden Stimmen des gemischten elfköpfigen Chores harmonierten auf unwiderstehliche Weise mit den afrikanischen Trommeln (Mbondas). Elombo Bolayela selbst schlug meisterhaft die beiden afrikanischen Trommeln, die mit zwei Gitarren einen berauschenden Sound zauberten. Händeklatschend und mit den Füßen stampfend wurde jedes Lied des facettenreichen Repertoires vom Publikum rhythmisch begleitet.

Der Chor ohne Grenzen interpretiert nicht die schwermütigen Spirituals, die die leidvolle Geschichte der afrikanischen Sklaven erzählen. Bolayela präsentiert mit seinem Ensemble vielmehr eine afrikanische Musik, die voll purer Freude und Dankbarkeit Gott und Jesus Christus preist. Mit Fröhlichkeit und Enthusiasmus verkünden Chor und Instrumentalisten immer wieder die Botschaft, die hauptsächlich in kongolesischer Sprache gesungen wird. So lauten denn auch die deutschen Übersetzungen der Titel "Gott ist stark", "Jesus ist hier und überall" oder "Die Freude, Gott zu dienen."

Immer wieder forderte Bolayela die Besucher zum Mitmachen und Tanzen auf, die - anfangs zögerlich, dann aber immer mehr - aus sich heraus gingen. Die afrikanische Seele schien zeitweise durchaus Besitz zu ergreifen von den gut besetzten Kirchenbänken. Gegen Ende des Konzerts sangen Chor und Publikum noch gemeinsam das Lied "Gottes Wort ist wie Licht". "Ihr wart ein tolles Publikum heute," antwortete der Chorleiter auf den begeisterten Schlussapplaus seiner Zuhörer.

Chor ohne Grenzen unterstützte mit diesem Konzert die Arbeit der in Salzgitter ansässigen Hilfsorganisation Viras. Ein Vorstandsmitglied erläuterte die Arbeit seines Vereins vor Ort in einer kurzen Konzertpause. So ermöglicht Viras 120 Kindern den Schulbesuch und ein tägliches Mittagessen.

Das Programm "Ernährung und Bildung" der Organisation wird vom kolumbianischen Staat nicht gefördert, weil Viras sich politisch neutral verhält. Im Jahr 2005 konnte dennoch eine Finca angekauft werden. Unter der Mitwirkung der Eltern konnte das verwahrloste Grundstück in einen guten Zustand versetzt werden. 40 Prozent des Küchenbedarfs produziert das Bildungszentrum mittlerweile selbst.

Neben der Schulausbildung kümmert sich die Organisation auch um die praktische Ausbildung der jungen Kolumbianer. Sie werden in handwerklichen und landwirtschaftlichen Tätigkeiten ausgebildet. Somit beruhen die Angebote auf dem Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe" und richten sich nach den örtlichen Gegebenheiten.

Auch Elombo Bolayela berichtete über ein eigenes Engagement des Chores in Angola. Dort wurde der Bau einer Schule durch Einnahmen von Eintrittsgeldern und CD-Verkäufen des Chores mitfinanziert.

http://www.weser-kurier.de/Artikel/Region/SYKER–KURIER/293988/Klingender–Abschluss–des–Festes.html
Chor ohne Grenzen trägt afrikanische Spirituals mit Vitalität und Freude in der St.-Pankratius-Kirche vor
28.12.2010

 

 

 

 

 

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