Jan 192017
 

Martin Niemöller Von Heinrich Fink »Was würde Jesus dazu sagen?« Diese Frage war für Martin Niemöller nie eine fromme Floskel. In schwierigen Situationen holte er sich Rat bei Gottes Sohn. So nach 1933, als es der »Glaubensbewegung Deutscher Christen« gelang, mit Hilfe der neuen Machthaber Schlüsselpositionen in der Kirchenleitung und Synode zu besetzen und die Einführung des Arierparagrafen auch im kirchlichen Bereich durchzusetzen. Der vor 125 Jahren, am 14. Januar 1892, in Lippstadt in einem konservativen westfälischen Pfarrhaus Geborene rief seine Amtsbrüder zur Gründung eines »Pfarrernotbundes« auf, aus dem die Bekennende Kirche erwuchs. Anfang 1934 kam es bei einer [mehr]

Jan 192017
 

Martin Niemöller am 26. Juli 1961 in Treuenbrietzen Von Pfarrer Dr. Willibald Jacob * 26. Januar 1932   † 3. Juli 2019 In jedem Jahr unternimmt der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau mindestens eine Vortragsreise in die DDR und besucht dabei fast an jedem Tag eine Kirchengemeinde; wenn nicht gar zwei. Viele Menschen möchten diesen Mann hören, andere bleiben mit deutlicher Ablehnung zu Hause. Im Frühsommer 1961 gebe ich bekannt, dass ich Martin Niemöller nach Treuenbrietzen eingeladen habe. Ein Ladenbesitzer reagiert: „Wenn Bischof Dibelius gekommen wäre, dann hätten wir unser Geschäft zugemacht und wären in die Kirche [mehr]

Dez 022016
 

Christ und Krieg Von Martin Niemöller, Treuenbrietzen 26.07.1961 Inhalt Christ und Krieg Meine Erfahrung Das konstantinische Bündnis Die Lehre vom gerechten Krieg Die neuere Entwicklung Die Botschaft Jesu heute Christ und Krieg Ich glaube nicht, dass ich damit ein Thema behandele, das irgend­einen von uns kühl lassen könnte. Ich glaube auch nicht, dass ich das Thema so behandele, dass hinterher jeder mit dem, was ich sagen muss und sagen werde, einverstanden ist. Christ und Krieg, da geht es nicht nur um eine Beschreibung, wie ist das Verhältnis des Christen zum Kriege gewesen und wie ist es heute, sondern hier [mehr]

Nov 252016
 

Die Suche nach der Seele einer Stadt Von Willibald Jacob Inhalt I. In der DDR 1. 1961 und die Folgen 2. Rabbiner Riesenburger in Treuenbrietzen 3. Ein unauflöslicher Komplex 4. Was ist die Bekennende Kirche? II. Deutschland einig Vaterland 1. Die PDS in Treuenbrietzen 1994, Hellmut Päpke 2. Die unerledigte Aufgabe, Aaron Isaak 3. Ein Brief an Bürgermeister Carsten Cornelius 1997 4. Die nächste Generation: Projekttage gegen Gewalt am Gymnasium Treuenbrietzen 2001 Ausblick Nachwort von Bodo Förster und Gianfranco Ceccanei Anmerkungen Links Vorwort Treuenbrietzen ist keine vergessene Kleinstadt von etwa 7000 Einwohnern zwischen Potsdam und Wittenberg. Treuenbrietzen ist ein [mehr]

Okt 312016
 

Ernestinische Kurfürsten von Sachsen Die Wettiner, benannt nach der Stammburg Wettin in der Nähe von Halle an der Saale, sind die am längsten regierende Dynastie in Deutschland. Sie wurden im Jahr 1089 mit der Markgrafschaft Meißen belehnt, haben sich im Wesentlichen auf den vorgegebenen territorialen Raum zwischen Erzgebirge, Thüringer Wald, Harz und Unterlauf der Elbe beschränkt und auf große politische Ziele verzichtet. Sie waren aber mit den größten europäischen Königshäusern gleichrangig verbunden. Ihre höchste Entwicklung hatten die Wettiner im 15. Jahrhundert als Friedrich IV. (1370-1428) im Jahr 1423 zum Kurfürsten ernannt wurde. Er zählte damit zu den sieben Fürsten, [mehr]

Okt 292016
 

Gedanken anlässlich des Reformationsgedenkens 2017 Von Carl Beleites Für Luther war dieses ein feststehender Satz „Alle Obrigkeit ist von Gott“. Weil es so wenig Christen gibt, sind Obrigkeiten Gottes barmherzige Gabe, die Bösen in Schranken zu halten. Wenn jedoch alle Menschen in christlicher Liebe leben würden, dann wären alle Obrigkeiten überflüssig, denn sie würden in Verantwortung und Liebe das Zusammenleben meistern. Aber dem ist ja nicht so. In der Schrift „Ob Kriegsleute in seligen Stande sein Können“ rühmt er sich seit der Apostel Zeit hätte keiner das Schwert, die Obrigkeit so begründet wie er. Wir lassen es offen, was [mehr]

Okt 262016
 

Grenzerfahrungen im Einsatz für Mitbestimmung Beitrag zum Thema „Grenzen“ der ÖJD-Senioren-Tagung Oktober 2016 in Neudietendorf Von Christoph Schnyder Einleitung Jede wahre Demokratie ist ein Versuch, den Bürgern Mitbestimmung im politischen Geschehen zu gewähren. Sie sollen Einfluss haben darauf, wie ihr Staat für ihr Wohl und Wehe sorgt und wie er mit ihrem Wohl und Wehe umgeht. Mitbestimmung ist ein Grundelement jeder wahren Demokratie. – Ich möchte im Folgenden darüber sprechen, wie ich in meinem Einsatz für Mitbestimmung an Grenzen gestossen bin und immer noch darauf stosse. Stichworte zum Thema Grenzen: Es gibt natürliche Grenzen. Ich denke dabei nicht an [mehr]

Okt 212016
 

Ausgewählte Gedichte Beitrag von Hedi Röhl zum Thema „Ernstes und Heiteres“ der ÖJD-Senioren-Tagung Oktober 2016 in Neudietendorf Die Selbstkritik Die Selbstkritik hat viel für sich. Gesetzt den Fall, ich tadle mich, So hab ich erstens den Gewinn, Dass ich so hübsch bescheiden bin; Zum zweiten denken sich die Leut, Der Mann ist lauter Redlichkeit; Auch schnapp ich drittens diesen Bissen vorweg den andren Kritiküssen; Zum vierten hoff ich außerdem Auf Widerspruch, der mir genehm. So kommt es dann zuletzt heraus, Dass ich ein ganz famoses Haus. Wilhelm Busch 1832-1908 Humor Es sitzt ein Vogel auf dem Leim, er flattert [mehr]

Okt 162016
 

Europa und die Flüchtlingskrise Beitrag zum Thema „Grenzen“ der ÖJD-Senioren-Tagung Oktober 2016 in Neudietendorf Von Walter Hiller Ausgehend von der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in unserer globalisierten Welt sind wir alle Weltbürger mit gegenseitiger Verantwortung. Dazu gibt es keine Alternative. In dieser universal gültigen Erklärung wurden demokratische Rechte und Freiheiten verankert – einschließlich des Rechts auf Kleidung, Nahrung und Wohnung, des Rechts auf Erwerbsarbeit, Bildung und Gesundheitspflege, des Rechts auf saubere Umwelt, kulturelle Integrität und öffentliche Dienste guter Qualität, des Rechts auf gerechte Löhne, kollektive Tarifverhandlungen und Bildung von Gewerkschaften. In Folge der Globalisierung sind neue Rahmenbedingungen geschaffen worden, [mehr]

Jul 052016
 

Jesus Christus – Grenzgänger Von John Arnold, Canterbury Juli 2016 Zum Gedenken an Dietrich und Charlotte Gutsch – „geliebt und einander zugetan, im Leben und im Tod nicht geschieden“. Im ersten Jahrhundert AD war das Land Palästina voller Grenzen, administrativen, juristischen, sprachlichen, ethnischen und religiösen Grenzen, sowie geographischen, denn es war begrenzt vom Mittelmeer im Westen, vom Jordantal und vom Toten Meer im Osten, von Libanons Bergen im Norden und von der Negeb Wüste im Süden. Zu den Landesgrenzen gehörten die Grenzen von Judäa und Galiläa, getrennt voneinander durch Samaria, das so feindlich gesinnt war, dass die Juden lieber [mehr]