Jan 222016
 

Bericht über die Flucht nach Deutschland Von Carolin Henkenberens Der Jeside Lavinj* ist aus dem Sindschar-Gebirge vor der Terrormiliz Daesch geflohen. Vier Wochen hat Lavinj seine Flucht vorbereitet, der Entschluss reifte viel länger. Es sind Wochen zwischen Vorfreude und Verzweiflung, zwischen Hoffnung und Trauer. Wochen, in denen es immer wieder vor und oft zurück geht, weil es mal so scheint, als würde alles platzen. Weil das Geld nicht reicht, weil die Familie nicht einverstanden ist, dass er nach Deutschland gehen will. In anderen Momenten scheint alles so einfach zu sein, Euphorie macht sich breit. Kennengelernt hat die Autorin Lavinj [mehr]

Jan 202016
 

Sternstunden der Philosophie „Es macht keinen Sinn, auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen an unbegrenztes Wachstum zu glauben.“ Es sind Sätze wie diese, die Jane Goodall berühmt gemacht haben. Die Umweltaktivistin, Schimpansenforscherin und UN-Friedensbotschafterin ist eine der außergewöhnlichsten Frauen unserer Zeit. Links 3sat Jane Goodall – Wikipedia Weitere Videos auf dieser Webseite Weitere Beiträge zur Umwelt

Dez 262015
 

… zum Abendmahl. Und zur Reformationsfeier! Der evangelische Kabarettist und die katholische Politikerin über religiösen Prunk und heilende Kräfte chrismon: Singen Sie mal „Viel Glück und viel Segen“. Julia Klöckner: …auf all deinen Wegen, Gesundheit und Frohsinn sei auch mit dabei. Eckart von Hirschhausen: Ich singe auch „Frohsinn“, aber mein Vater hat „Wohlstand“ gesungen. Er kam als Flüchtling nach Deutschland und hat sich ganz im protestantischen Sinne durch Bildung befreit. Daher verstehe ich, dass Wohlstand im Sinne von Wohlergehen Teil des Segens sein kann. Klöckner: Wohlstand ist nichts Unanständiges. Wenn der Wohlstand für viele ist und wenn wir ihn [mehr]

Dez 262015
 

Alles eilt Von Byung-Chul Han „Aus Mangel an Ruhe läuft unsere Zivilisation in eine neue Barbarei aus. Zu keiner Zeit haben die Tätigen, das heißt die Ruhelosen, mehr gegolten. Es gehört deshalb zu den notwendigen Korrekturen, welche man am Charakter der Menschheit vornehmen muss, das beschauliche Element in großem Maße zu verstärken.“ (Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches ) Die neoliberale Politik hat sämtliche Zeitformen zerstört, die der Logik der Effizienz und des Kapitals im Wege stehen. Dies macht krank und zerstört die Seele. Deshalb brauchen wir eine andere Zeit: Die Zeit als Gabe. Nicht jede Zeitform lässt sich beschleunigen. Es [mehr]

Dez 122015
 

Die heilige Johanna und der Schuft Von Peter Rühmkorf Wie es wirklich damals war mit Ulrike Meinhof und den Nachkriegswirren der Linken, dem Terrorismus und anderen Überkandideltheiten. Ich kannte Klaus Röhl von der Schule, das heißt, vom Athenaeum in Stade her, allerdings war er eine Klasse über mir, was zunächst nur zu einem lockeren Verbindungsfaden führte. Eine innigere Berührung ergab sich erst, als Klaus mit einem Freund ein Puppentheater gegründet hatte, da hab‘ ich ihn dann, über meine Mutter, die dort Lehrerin war, an die Warstader Volksschule vermittelt. Die beiden schliefen bei uns im Haus, was dann sofort zu [mehr]

Dez 072015
 

Treuenbrietzener wollen Aaron Isaak ehren Von Thomas Wachs Aaron Isaak (1730-1816) soll in seiner Geburtsstadt Treuenbrietzen eine Würdigung erfahren. Zu seinem 200. Todestag sollte ihm die Stadt im Jahr 2016 einen Gedenkstein errichten. Das schlägt die Fraktion der Linken vor. Isaak gründete die Jüdische Gemeinde in Stockholm und war der erste Jude, der sich in Schweden niederließ, ohne zur lutherischen Kirche zu konvertieren. Aaron Isaak Foto: Tupsharru Die Stadt Treuenbrietzen sollte ihrem berühmten Sohn Aaron Isaak einen Gedenkstein in der Nähe des jüdischen Friedhofes widmen. Das schlug die Fraktion Die Linke in der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vor. Diese [mehr]

Nov 172015
 

Wir müssen uns ändern! Von Christoph Quarch, 14.11.2015 Es ist Krieg. Werden wir dem gewachsen sein? Es ist Krieg. Nie hätte ich gedacht, dass der Tag kommen würde, an dem ich diese drei Worte in meinen Computer schreiben muss. Nun starren sie mich an. Sie schneiden ins Herz. Es krampft sich zusammen. Ich denke an meine Kinder. Tränen treten in meine Augen. Es ist Krieg. Und zwar hier. Als ich jung war, kursierte der Satz: „Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.“ Jetzt muss ich mir das nicht mehr vorstellen. Es ist Realität. Nur so ganz [mehr]

Sep 152015
 

Trauerfeier am 24. Januar 2015 auf dem Waldfriedhof in Munster Ansprache von Pastor Dr. Johannes Schoon-Janßen Liebe Frau Hanschmann, liebe Familie Hanschmann, liebe Verwandte, Freunde und Bekannte des Verstorbenen, liebe Trauergemeinde! Meiner Ansprache anlässlich der Trauerfeier für Werner Hanschmann möchte ich seinen Konfirmationsspruch voranstellen. Der steht im Johannes-Evangelium, Kapitel 14, Vers 6 und lautet folgendermaßen: Christus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Keiner kommt zum Vater denn durch mich.“ Werner Hanschmann lebt nicht mehr. Er starb am 16. Januar nach schwerer Krankheit im Celle letztlich an einem Nierenversagen. Er wurde gesegnete 90 Jahre alt. Damit [mehr]

Aug 172015
 

Hermann Fischer erzählt von einem Refugium der Rechtlosigkeit „Natürlich und heiter ist ihr Leben. Gleich nach dem Aufstehen geht jeder Insulaner zum Baden ins Meer. Einige tauchen nach Langusten, die sie mit bloßer Hand heraufholen. Andere harpunieren mit eigens dazu hergestellten Lanzen Fische mit unbeschreiblicher Sicherheit.“ Das schrieb im Jahr 1971 Frederico Felbermeyer über den Alltag der Rapa Nui auf der Osterinsel – jenem Eiland, das er von 1946 bis 1966 viele Male besucht hatte. Offenbar war ihm gar nicht aufgefallen, unter welch erniedrigenden Verhältnissen sich das Leben der Ureinwohner der Osterinsel in Wahrheit abgespielt hatte. Die Chilenen hatten [mehr]

Aug 142015
 

Interview von Julian Habichtsberg mit Peter Gottwald am 15.02.2015 Was ist Zen? P. Gottwald: Zen ist eine Übungspraxis und eine Meditationspraxis, bei der du dich in der Stille, in einer bestimmten äußeren Haltung und einer inneren Haltung auf deinen Atem Konzentrierst und zwar so, wie der Atem selber kommt und geht, ohne dass man ihn „macht“. Dies geschieht möglichst in Gemeinschaft und möglichst auch mit einem Lehrer oder einer Lehrerin, und auch in einer bestimmten Form, also nicht stundenlang, sondern in einer bestimmten Periode. Dazu kommen auch noch andere Übungen, wie zum Beispiel ein im Kreis Gehen und so [mehr]