Thomas Wins, 13851465 (80 Jahre alt)

Name
Thomas /Wins/
Nachname
Wins
Vornamen
Thomas
Auch bekannt als
Domes
Geburt
1385 28
Beruf
Ratsherr und Bürgermeister
Tod eines väterlichen Großvaters
1410 (25 Jahre alt)
Tod einer väterlichen Großmutter
1410 (25 Jahre alt)
Tod eines Bruders
Tod eines Vaters
Tod eines Bruders
Tod eines Bruders
Tod
13. Februar 1465 (80 Jahre alt)
Familie mit Eltern
Vater
Mutter
Heirat Heirat1380
Bruder
er selbst
6 Jahre
jüngerer Bruder
3 Jahre
jüngerer Bruder
3 Jahre
jüngerer Bruder
13941460
Geburt: 1394 37 Deutschland
Tod: 1460Deutschland
Notiz

+ vor 4.2.1465 (Belehnung seiner Söhne), im Rat 1426/47, 2. Bürgermeister 1426, 28, 30, 32, 34, 1. Bürgermeister 1436, 38, 40, 43, 45 in Berlin, nach ihm die Wins-Str, Lehn- und Grundherr in Falkenberg, Blankenburg, Riesdorf, Wassow, belehnt mit Einkünften aus Wartenberg, Klein Kienitz, Falkenberg, Wedigendorf, Alt-Landsberg, Heinersdorf, Groß Lübichow, Buchholz u.a.d. Rathaus zu Frankfurt/O., Pfandbesitzer der Urbede von Freienwalde (Geldverlegenheit der von Uchtenhagen auf Freienwalde) für seine Frau, seine Söhne und die Töchter Catharina oo Wilke Blankenfelde, und Gertrud oo Fritz Belkow in Frankfurt/Oder; Gemeinschaftskauf mit Schwiegervater Heinrich Glienicke der ebenfalls ein Leibgedinge für seine Frau u. die 3 verheirateten Töchter. 1436 Bestätigung dieses Rentenkaufs von 10 Schock durch den Cöllner Bürger Heinrich Glienicke für sich, seine Frau Anna, die Ehefrauen des Thomas Wins, Henning Stroband und Hans Glienicke auf Lenbenszeit als Leibgedinge. verliert 1448 beim Berliner Unwillen seine Lehen, 1452 neu belehnt, oo 7.8.1419, 5 Kinder. Er befehligte 1426 die Mannschaft aus Cölln, die Markgraf Johannes gegen die Pommern aufgeboten hatte. Die Pommern, die Prenzlau durch Verrat genommen hatten, wurden im Herbst 1426 besiegt. Wirkte am 2.9.1426 als Ratgeber des Markgrafen in dem Bescheide, durch welchen der Markgraf die Streitigkeiten zwischen Rat und Bürgerschaft von Prenzlau schlichtete. Am 5.5.1427 Zeuge im Kaufvertrag des Hans v. Uchtenhagen mit dem von Arnim über das Schloß Biesenthal. 1429 Mitglied d. Gerichtshofes, zusammengesetzt aus Bischöfen, Edlen und Rittern, den Markgraf Johann zur Entscheidung von Streitigkeiten zwischen den Fürsten und der Stadt Frankfurt/Oder zusammengerufen hatte. 1439 als Erster Bürgermeister genannt im Vertrag zwischen den Ratsleuten von Spandau und denen von Berlin und Cölln am 30.5. (darin ging es um die Entrichtung von Zöllen und die Niederlage der Einwohner der genannten Städte). Ferner genannt in der Verordnung des Rats zu Berlin und Cölln zugunsten des Schuhmachergewerks wegen des Lederkaufs in beiden Städten. Im Landtags-Abschied vom 15.6.1445 erwähnt Kurfürst Friedrich, daß Wins zu den Standespersonen gehört habe, die er wegen der strittigen Frage des geistlichen Gerichts konsultiert habe. Thomas Wins nahm im Aufstand der Städte Berlin und Cölln, dem "Berliner Unwillen", Partei gegen den Landesherrn. Deshalb mußte er mit seinen Söhnen Hans, Valentin und Martin in der Kurfürstin Stube auf dem Torhause zu Spandau erscheinen und wurde zu einer Strafe von 2000 Gulden abgeschätzt (24.9.1448). Am Sonnabend, 5.10.1448 mußte er mit seinen Söhnen die verliehenen Lehen zurückgegeben und endgültig 1000 fl Strafe zahlen. Durch einen Gnadenerweis seines Landesherrn erhielt er einige Monate nach dieser Verurteilung sein Vermögen zurück. Am 3.1.1449 erklärte er für sich, seine Ehefrau und seine Söhne mit Ehefrauen, daß er und die Seinen sich ihm in Treue und Gehorsam unterwerfen wollen. Zu den nicht zurückgegebenen Lehen gehörten u.a. Hebungen vom landesherrlichen Anteil von Falkenberg; März 1450 erhielt der Hofrichter Peter v.d.Groeben 8 ½ Stück Geldes mit dem halben obersten Gericht in Falkenberg, und 2.1.1453 der Rat Lüdicke von Arnim und dessen Bruder 4 Hufen in Wesow, alles früher Wins Lehen. Ganz WBiesow erscheint 1472 in ungeteiltem Besitz der Pfuhle. 1448 fand der Fürst, daß auf Thomas 1427 erkauften Besitzungen in Blankenburg das Leibgedinge seiner Ehefrau von ihrem 1. Ehemann haftete, aber ohne Verschreibung des Landesherrn. Der Kurfürst nahm es von der Enteignung aus und bestätigte es am 3.8.1449. XI Am 3.7.1454 erhielt Thomas das "Dorf Blankenburg mit .... aller Pfennigpflege an Renten und Zinsen und mit aller Kornpflege an Roggen, Gerste und Hafer", ferner in Wartenberg zusammen 42 Groschen und 22 Scheffel Hafer "in aller Maß, als die der genannte Thomas Wins vormals auch von uns zu Mannlehen gehabt hat"; auch in Falkenberg erwirbt er den eingebüßten Besitz zurück. Am 2.1.1460 wird er mit Bruder Martin mit Einkünften aus den Dörfern Heinersdorf, Buchholz und dem landesherrlichen Anteil von Falkenberg belehnt.

1461 erhält er eine Rente vom Jungfrauenkloster vor Spandau. Thomas war "ein Mann von ganz bedeutendem Reichtum". oo I nach 17.10.1409 Gertrud Dannewitz, + Berlin vor 7.8.1419, 5 Kinder, Bürgermeister von 1426 bis 1427, 1428 bis 1429 1432 bis 1433, 1434 bis 1435 1436 bis 1437, 1438 bis 1439 1440 bis 1441, 1443 bis 1444 1445 bis 1446, 1447 bis 1448. Die Familie Wins war wie die Strohbands ursprünglich in Frankfurt an der Oder ansässig. Angehörige dieser Familie siedelten später nach Berlin und Cölln über, wo sie bald in die Stadtaristokratie aufstiegen und ihren Reichtum um ein vielfaches vermehren konnten. Thomas Wins wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts Bürger und kurz danach 1426 Bürgermeister von Berlin - der erste von insgesamt fünf aus diesem Geschlecht stammenden Stadtoberhäuptern. Friedrich II. Eisenzahn hatte 1442 nach der Auflösung des gemeinsamen Rates von Berlin und Cölln und der damit verbundenen Trennung der Städte erstmalig die unbedingte Bestätigung gewählter Bürgermeister und Ratsmitglieder durch den Landesherrn verfügt (siehe Henning Strohband, Amtsbeginn 1401). Thomas Wins' Bestätigung datiert vom 16. April 1443. Zwischen 1427 und 1443 erwarb er ansehnliche Besitztümer in der Umgebung Berlins wie zum Beispiel das Dorf Blankenburg, Eigentum in Wartenberg, Klein Klienitz, Falkenberg, Biesdorf, Hebungen (Abgaben) in Altlandsberg und anderwärts. Durch seinen Wohlstand und seine hohe Stellung gehörte er zu den angesehensten Bürgern von Berlin und Cölln, bis auch er sich wegen seiner Beteiligung am Aufruhr gegen Friedrich II.

Eisenzahn 1447/48 mit seinen Söhnen vor dem Spandauer Gericht verantworten mußte. Die ihnen verliehenen Lehen wurden eingezogen und eine hohe Geldstrafe verhängt. Thomas Wins verlor sein Amt als Bürgermeister. Aber bereits ein Jahr später hatten er und seine Angehörigen den größten Teil ihrer Lehen zurückerhalten. Auch das Bürgermeisteramt und andere wichtige städtische Posten konnten später von der Familie Wins wieder eingenommen werden.