Georg August Eduard von Schnitzler, 18841962 (aged 77 years)

Name
Georg August Eduard /von Schnitzler/
Surname
von Schnitzler
Given names
Georg August Eduard
Name prefix
Dr.
Family with parents
father
mother
Marriage Marriage1883
22 months
himself
18841962
Birth: October 29, 1884 28 Deutschland
Death: May 24, 1962Schweiz
sister
Family with Lilly von Mallinckrodt
himself
18841962
Birth: October 29, 1884 28 Deutschland
Death: May 24, 1962Schweiz
wife
Marriage Marriage1910
9 years
daughter
1918
Birth: November 3, 1918 34 Deutschland
Source citation
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Note

1925-1945 Mitglied des Vorstandes der IG-Farben-Industrie AG, 1937-1945 Vorsitzender des Kaufmännischen Ausschusses und Leiter der Verkaufsgemeinschaft Farbstoffe, 1948 Verurteilung durch ein amerikanisches Militärtribunal im Nürnberger IG-Farben-Prozess zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren unter Anrechnung der Untersuchungshaft.
Quelle: http://www.bundesarchiv.de/cocoon/barch/0000/z/z1961z/kap1_6/para2_104.html

Auszug aus "Die amerikanische Besetzung Deutschlands" von Klaus Dietmar Henke
"Einige Spitzenmanager der I.G. Farben-Konzerns, die sich 1947 ebenfalls vor dem amerikanischen Kriegsverbrechertribunal in Nürnberg wiederfanden, nahmen bei ihrer ersten Konfrontation mit der amerikanischen Besatzungsmacht eine ähnliche Hal­tung demonstrativer Gelassenheit und dezenter Herablassung ein, wie sie in dem Be­richt über die Verhaftung Alfried Krupps überliefert ist. In seinem oft zitierten "kur­zen Bericht" über eine Inspektionsfahrt zur I.G. Farben-Zentrale in Höchst Anfang April 1945 beschrieb Robert Murphys Pressereferent Robert T. Pell seine "erste Er­fahrung mit dem Herrenvolk"' und die Attitüde "ironischen Respekts", die er bei den Spitzen des Chemiegiganten und einiger anderer Firmen im Frankfurter Raum beob­achtete. Pell war mit einer kleinen Task Force der "Japanese Section, G-2, SHAEF", die für den Krieg in Fernost interessante technische Informationen sammeln sollte, noch Hessen gekommen. Er traf am Tag nach der Besetzung, am 29. März 1945, in Frankfurt ein.
Die Beschreibung seiner Begegnung mit Georg August Eduard von Schnitzler würzte er mit einer glänzenden Porträtskizze des Vorstandsmitglieds der I.G. Farben, der zugleich stellvertretender Vorsitzender der Wirtschaftsgruppe Che­mie gewesen war: 'Er kam schließlich gemächlich ins Zimmer herein, das Abbild eines britischen Landedelmanns in perfekt gewienerten Halbschuhen und eleganter Golfkleidung. Er war ein Mann von etwa 60 Jahren und offensichtlich gewillt, soviel zwanglose Freundlichkeit zu zeigen, daß wir uns zu Hause fühlen konnten. Seine erste Bemerkung war, er sei so glücklich, wieder in einer Lage zu sein, in der er seine alte Freundschaft mit Lord X und Lord Y erneuern könne, mit den Duponts in Wilmington und auch mit Jack Morgan. Er sagte, sie alle seien so gute Freunde, und es sei sehr schmerzlich gewesen, von ihnen in den letzten Jahren abgeschnitten zu sein. Er sagte, I.G. Farben war natürlich eines der größten Unternehmen der Welt und ich
habe überall Kontakte, und es war eine höchst unglückliche Situation, sozusagen ein­gesperrt und von all meinen guten Freundschaften in der ganzen Welt Welt abgeschnitten zu sein.' Im amerikanischen Prozeß gegen den Chemiegiganten im Juli 1948 wurde von Schnitzler zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt."