Carl Hugo Tzschucke, 18091879 (70 Jahre alt)

Name
Carl Hugo /Tzschucke/
Nachname
Tzschucke
Vornamen
Carl Hugo
Familie mit Eltern
Vater
Tzschucke, Johann Carl Gottlieb
17821832
Geburt: 6. Juni 1782 36
Tod: 5. Juni 1832Deutschland
er selbst
Familie mit Thusnelda Thekla Baltzer
er selbst
Ehefrau
Heirat Heirat5. Mai 1838
14 Monate
Sohn
14 Monate
Tochter
3 Jahre
Tochter
2 Jahre
Tochter
3 Jahre
Sohn
Quellenzitat
Notiz

Er war ein deutscher Jurist und Politiker. Er war Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und beider Kammern des Sächsischen Landtags.

Leben und Wirken vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Tzschucke

Leben und Wirken insb. in Meißen:
In Meißen wurde eine Straße nach dem demokratisch und sozial gesinnten sowie politisch engagierten Meißner Bürgermeister Carl Hugo Tzschucke benannt. Er besuchte vom 07.04.1823 bis 19.09.1827 die Meißner Fürstenschule. Ab 1828 Jura-Studium an der Universität Leipzig. Ab 12.09.1833 Stadtgerichtsassessor in Meißen. Ab12.03.1837 auf Vorschlag von Bürgermeister Wiesand zum 2. Ratsmitglied und Stellvertreter des Bürgermeisters bestellt. Nach dem Tode von Bürgermeister Wiesand wurde Tzschucke am 02.07.1840 zum Bürgermeister ge­wählt (Amtseinweisung am 24.07.1840). Am 12.05.1848 Wahl zum Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung. Er trat für einen deutschen Bundesstaat unter Einschluss Österreichs mit einem Reichsverweser an der Spitze sowie für eine konstitutionelle Monarchie in Sachsen ein und lehnte ein erbliches deutsches Kaisertum, aber auch jeden gewaltsamen Umsturzversuch ab. In Meißen wurde er wegen seiner nach links tendierenden Ansichten angefeindet und im Nov. 1848 als Abgeordneter der Nationalversammlung durch seinen rechts orientierten Vertreter Moritz Hallbauer abgelöst. Im Jan. 1849 erfolgte die Wahl Tzschuckes zum Abgeordneten der 1. Kammer des Sächs. Landtages. Er bewirkte am 03.05.1849 ein Schreiben des Stadtrats an den sächs. König, worin die sofortige Einführung der in Frankfurt beschlossenen Reichsverfassung gefordert wurde, und initiierte im Stadtrat am 04.05.1849 Beschlüsse zur Anerkennung der provisorischen Regierung in Dresden und zur Unterstützung derselben durch die Meißner Kommunalgarde. Am 05.05.1849 berief er die Kommunalgarde ein, ersetzte deren unwilli­gen Kommandanten Hauptmann v. Witzleben durch den Kommandanten der 6. Komp., Turnleh­rer Karl Weigelt, veranlasste die Bewaffnung der Kommunalgarde und setzte diese zur Unterstüt­zung der provisorischen Regierung nach Dresden in Marsch. Nach Niederschlagung des Dresdner Mai-Aufstandes durch preuß. Militär wurde Tzschucke am 08.05.1849 in Meißen verhaftet und am 26.6. seines Amtes als Bürgermeister enthoben (von 1849 - 52 verwaltete August Degen das Amt des Bürgermeister kommissarisch). Am 16.09.1850 verurteilte man Tzschucke wegen versuchten Hochverrats zu 5 Jahren 3 Monaten Zuchthaus. Im Mai 1852 wur­de Tzschucke amnestiert und kehrte nach Meißen zurück. Bis zu seinem Tode war er in Meißen als Advokat sowie zeitweilig als Vertreter der Sächsi­schen Hypotheken-Versicherungsgesellschaft tätig und beteiligte sich 1857 entscheidend an der Gründung der Meißner Gasanstalt.

Seine wichtigsten Verdienste als Bür­germeister:

1. Entscheidende Verbesserung der Armenfürsorge: Am 01.01.1849 Erlass einer Armen­ordnung der Stadt, welche die am 22.10.1840 von der Kgl. Staatsregierung erlassene Armenordnung den Verhältnissen der Stadt Meißen anpasste und damit das Recht der Armen auf Unterstützung fest­schrieb. Tzschucke organisierte schon 1847 eine städtische Armenbehörde nach modernen Ge­sichtspunkten (ihr gehörten 3 Stadträte und 3 jedes Jahr aus dem Kreis der Stadtverordneten neuzu­wählende Mitglieder an). Einteilung der Stadt in 15 Armenbezirke, denen je 1 Armenpfleger vor­stand, der alle 14 Tage die Bedürftigkeit seiner Klienten festzustellen hatte und die Unterstützungsgelder aus der städt. Armenkasse auszahlte. Alle eingehenden und eingesammelten Unterstüt­zungsgelder waren dieser Kasse zuzuweisen. Haus­bettelei wurde verboten.

2. Demokratisierung des Schulwesens (Unterstützung der 1834 gegründeten Gewerbe- und Sonntagsschule; 1841 wurde die Armenfreischule zwecks weitgehender Angleichung der Stundenpläne an die der Bürgerschule unter städt. Verwaltung gestellt).

3 Anregung zur Grün­dung einer Freiwilligen Feuerwehr (1841).

4. Mitbegründer des Turnvereins zu Meißen.

5. Beschleusung der wichtigsten Straßen (ab 1841).

6. Ankauf eines Grundstücks für die Errichtung eines modernen Krankenhauses im Triebischtal.

Quelle: Stadtlexikon Meißen von Günther Naumann

Notiz

Die Trauung erfolgt durch Archidiakon M. Kenzelmann in der Frauenkirche.

Medienobjekt
Tzschucke, Carl Hugo
Tzschucke, Carl Hugo
Notiz: 1809 - 1879
Medienobjekt
Tzschucke, Carl Hugo
Tzschucke, Carl Hugo
Notiz: 1809 - 1879