Gottlob Bergmann, 17821813 (30 Jahre alt)

Name
Gottlob /Bergmann/
Nachname
Bergmann
Vornamen
Gottlob
Familie mit Eltern
Vater
17571820
Geburt: 5. November 1757 43 27 Polen
Tod: 9. Oktober 1820Polen
Mutter
17591792
Geburt: 11. März 1759 53 28 Polen
Tod: 28. Oktober 1792Polen
Heirat Heirat12. Oktober 1779Reichenau in Sachsen, Bogatynia, Niederschlesien, Polen
9 Monate
älterer Bruder
17801858
Geburt: 14. Juli 1780 22 21 Polen
Tod: 10. Januar 1858Polen
2 Jahre
er selbst
17821813
Geburt: 19. Oktober 1782 24 23 Polen
Tod: 5. April 1813Deutschland
4 Jahre
jüngere Schwester
Familie des Vaters mit Martha Elisabeth Lincke
Vater
17571820
Geburt: 5. November 1757 43 27 Polen
Tod: 9. Oktober 1820Polen
Stiefmutter
Heirat Heirat11. August 1793Reichenau in Sachsen, Bogatynia, Niederschlesien, Polen
Geburt
Beruf
Tod
Bestattung
Notiz

In der Gedächtnispredigt in Reichenau vom 4.8.1816 wird sein Lebensweg geschildert. Es heißt darin:

"Er erblickte durch Gottes Macht und Güte das Licht dieser Welt am 19. Oktober 1782 Nach Ende seiner Schuljahre erlernte er bei seinen Eltern die Leinweberei und setzte solches teils zu Hause, teils bei fremden Leuten fleißig fort ... Jedoch mit seinem 18. Jahre ... fügte er sich auch willig in das ihm bestimmte Schicksal: Soldat zu werden. Und so geschah es, daß er im Jahre 1800 unter das Königl. (fälschlich: damals eigentlich noch Kurfürstl.) Sachs. Infanterie-Regiment von Niesemeusel ... in Zittau zum Rekruten angeworben wurde..."

Nach einem Jahr Rekrutenzeit wurde er 1804 "Musquetier", kam ein Jahr nach Dresden, erhielt Urlaub nach Hause, musste 1806 von Bautzen nach Jena marschieren, nahm an der Schlacht bei Jena teil. "Leicht hätte auch der Verewigte unter der Zahl der Toten sein können, .... indem eine Kartätschenkugel seinen Hut durchbohrte." Nach abermaligem Urlaub zu Hause ging 1807 der Marsch nach Schlesien, "wo er der Belagerung der Feste Neiße beiwohnte, wobei ihm abermals eine Kugel durch den Hut fuhr." Nach Belagerung der Festung Glatz ging der Marsch zurück nach Sachsen. Wieder beurlaubt, zog dann das Regiment im Jahre 1809 durch Sachsen und Bayern an die Donau, wo er gefangen genommen wurde. Erst nach langen Umwegen wurde das Regiment in Preßburg (Bratislava) aus der Gefangenschaft entlassen und mar schierte zurück nach Dresden. Bereits 1811 mußte er am Festungsbau Torgau mitwirken und 1812 zog sein Regiment mit Napoleon nach Rußland. Nach langen Märschen und etlichen blutigen Gefechten trat die strenge Kälte ein und Tausende seiner "Mitbrüder" fanden ihren Tod. "... da sie auf ihrem Rückzuge, wo sie von den Russen immerwährend verfolgt wurden, ... fast drei Tage und drei Nächte in tiefem Wasser marschieren mußten, so mochte er sich stark erkältet haben. Es überfiel ihn daher ein starkes Fieber." Schließlich kam er nach Schneeberg im Erzgebirge in ein Lazarett, wo er am 5.4.1813 starb, ohne seine Heimat wiedergesehen zu haben.