Johann Friedrich Baltzer, 1801–1885?> (83 Jahre alt)
- Name
- Johann Friedrich* /Baltzer/
- Nachname
- Baltzer
- Vornamen
- Johann Friedrich
Geburt
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Beruf
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Pfarrer
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Tod eines Bruders
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Bestattung eines Bruders
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Tod eines Bruders
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Tod eines Bruders
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Bestattung eines Bruders
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Heirat
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Tod eines Bruders
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Tod eines Vaters
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Bestattung eines Vaters
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Tod einer mütterlichen Großmutter
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Tod einer Mutter
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Bestattung einer Mutter
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Tod einer Ehefrau
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Tod einer Schwester
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Tod
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Vater |
1765–1838
Geburt: 20. September 1765
52
43
— Deutschland Tod: 25. Juli 1838 — Deutschland |
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Mutter |
1775–1865
Geburt: 5. November 1775
— Deutschland Tod: 1865 |
älterer Bruder |
1795–1797
Geburt: 21. August 1795
29
19
— Deutschland Tod: 15. Dezember 1797 — Deutschland |
3 Jahre
älterer Bruder |
1798–1834
Geburt: 15. April 1798
32
22
— Deutschland Tod: 26. Dezember 1834 — Deutschland |
4 Jahre
er selbst |
1801–1885
Geburt: 18. November 1801
36
26
— Deutschland Tod: 22. Januar 1885 — Deutschland |
22 Monate
jüngerer Bruder |
1803–1804
Geburt: 14. September 1803
37
27
— Deutschland Tod: 27. Juni 1804 — Deutschland |
2 Jahre
jüngere Schwester |
1806–1881
Geburt: 7. Januar 1806
40
30
— Deutschland Tod: 5. Januar 1881 — Deutschland |
3 Jahre
jüngerer Bruder |
1808–1902
Geburt: 1. Dezember 1808
43
33
— Deutschland Tod: 21. März 1902 — Deutschland |
5 Jahre
jüngerer Bruder |
1813–1813
Geburt: 16. September 1813
47
37
— Deutschland Tod: 3. Oktober 1813 — Deutschland |
13 Monate
jüngerer Bruder |
1814–1887
Geburt: 24. Oktober 1814
49
38
— Deutschland Tod: 24. Juni 1887 — Deutschland |
6 Jahre
jüngerer Bruder |
1820–1823
Geburt: 30. Juni 1820
54
44
— Deutschland Tod: 30. März 1823 — Deutschland |
er selbst |
1801–1885
Geburt: 18. November 1801
36
26
— Deutschland Tod: 22. Januar 1885 — Deutschland |
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Ehefrau |
1802–1873
Geburt: 20. April 1802
— Deutschland Tod: 1873 — Deutschland |
Heirat | Heirat — 27. August 1828 — Freyburg, Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt, Deutschland |
1 Jahr
Sohn |
1829–1900
Geburt: 24. August 1829
27
27
— Deutschland Tod: 13. März 1900 — Deutschland |
7 Jahre
Tochter |
1836–1922
Geburt: 22. April 1836
34
34
— Deutschland Tod: März 1922 |
6 Jahre
Sohn |
1842–1913
Geburt: 16. Januar 1842
40
39
— Deutschland Tod: 5. November 1913 — Schweiz |
Quellenzitat
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Notiz
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Seinen ersten Unterricht bekam er von seinem Vater, der das Hochschuldiplom eines Magisters besaß. Ab Ostern 1814 besuchte er die Landesschule Pforta bei Naumburg an der Saale. Ostern 1819 nahm er das Studium der Theologie in Halle/Saale auf. Nach zwei Semestern ging er an die Universität Leipzig. Im Herbst 1820 erfüllte er seine einjährige Militärpflicht beim 32. Linien-Infanterie-Regiment zu Merseburg. Im Herbst 1821 ging er nach Halle zurück, um dort sein Studium zu vollenden. Am 13.11.1822 legte er in Magdeburg sein erstes theologisches Examen und am 13.10.1824 seine zweitetheologische Prüfung ab. Am 01.01.1827 wurde ihm die Pfarrstelle in Zeuchfeld und Schleberode bei Freyburg/Unstrut übertragen. Im Herbst 1833 ging er als Pfarrsubstitut nach Zwochau, und 1834 wurde er Pfarrer daselbst. Da er schon damals eine sehr demokratische Einstellung hatte, galt er bei der Feudalherrschaft als Revolutionär und Volksverhetzer. Zum Tode des preuß. Königs Friedrich Wilhelm III hielt er am 14.06.1840 aus freien Stücken eine Gedächtnispredigt und war der Meinung, die einige Tage später zum 19.07.1840 "Allerhöchst" angeordnete Predigt nicht mehr halten zu brauchen. Dieses Verhalten brachte ihm sehr viel Unannehmlichkeiten und Ärger bei der kirchlichen und weltlichen Obrigkeit ein. Eine weitere Predigt, gehalten 07.09.1845 am Erntedankfest, benutzte man, um ihm eine Majestätsbeleidigung nachzusagen. Die Beschuldigungen gegen ihn erreichten im Herbst 1849 ihren Höhepunkt. Man konstruierte gegen ihn eine Anklage und erweitert diese mit der nicht bewiesenen Majestätsbeleidigung von 1845 und einer weiteren Majestätsbeleidigung vom Mai 1849: da soll er auf einer Volksversammlung zu Lemsel gesagt haben "Der König macht seine Soldaten zu Bluthunden und Mordbrennern". Das Urteil lautete auf vier Monate Gefängnis, 30 Taler Geldstrafe, Amtsentsetzung, Verlust der preuß. Nationalkokarde und Bezahlung der Kosten. Ein Gnadengesuch der Bürger Zwochaus, wurde an das Appellationsgericht weiter geleitet. Dieses Gericht revidierte das Urteil, die Geldstrafe wurde ihm erlassen und die vier Monate Gefängnis auf zwei Jahre Festungshaft erhöht. Am 17.02.1850 entging er dem Strafantritt durch seine Flucht, erst über München den Bodensee in die Schweiz nach Zürich. 1851 lebte er zeitweise in Genua, Mailand, Florenz, Rom und Neapel, 1852 Marseille, Paris und Le Harve. Seine nächste Zufluchtsstätte wurde Brüssel. Entlang der Grenze des Deutschen Bundes führte der Weg des Heimatlosen 1853 zurück nach Zürich. Nach der Amnestie 1860 kehrte er in seine Heimat zurück. 1860 übersiedelte er nach Weimar und 1862 nach Dresden, dort wurde er aufgefordert als Mitbesitzer des Hauses Chemnitzer Straße 19, (ab 1901 war es die Nr. 39) wo er laut Adressbuch von 1868 auch wohnte, das Bürgerrecht der Stadt Dresden zu erwerben. Am 17.02.1867 wurde der Partikulier (Rentier oder Privatier) Johann Friedrich Baltzer aus Zwochau als Bürger ohne Staatsangehörigkeit verpflichtet. On January 1, 1827, he was accorded the pastor’s position in Zeuchfeld and Schleberode bei Freyburg/Unstrut. In the fall of 1833, he went to Zwochau as substitute pastor, and in 1834 he himself became pastor. Since he already held very democratic views, the feudal authorities considered him a revolutionary and a rabble-rouser. Upon the death of the Prussian king Friedrich Wilhelm III, he delivered a sermon of his own, and felt that he did not have to give the sermon directed by the “Almighty” Majesty a few days later on July 19, 1840. This behavior earned him a lot of unpleasantness and anger on the part of church and state authorities. Another sermon, delivered on Thanksgiving, September 7, 1845, was used to accuse him of offending the sovereign. The accusations against him reached their peak in autumn 1849. An indictment was prepared which included the unproven charge of insulting the sovereign in 1845 and a further charge in May of 1849, when he allegedly told a public meeting in Lemsel, “The king is turning his soldiers into bloodthirsty tyrants and arsonists.” The sentence was four months in prison, a 30 taler fine, removal from office, loss of the right to wear the Prussian national cockade and payment of costs. The citizens of Zwochau sent a petition for clemency to the Court of Appeals. This Court revised the verdict, maintaining the fine and increasing the four-month prison sentence to two years. On February 17, 1850, he escaped punishment by fleeing, first via Munich and then from Lake Constance into Switzerland to Zurich. In 1851 he lived temporarily in Genoa, Milan, Florence, Rome and Naples; in 1852 in Marseille, Paris and Le Havre. His next refuge was Brussels. The path of this stateless man then led along the German border back to Zurich. After the Amnesty of 1860, he returned home. In 1860 he moved to Weimar, and in 1862 to Dresden, where, as co-owner and resident of the house at Chemnitzerstrasse 19 (from 1901 onwards it was No. 39), according to the 1868 directory, he acquired municipal citizenship. On February 17, 1867, Johann Friedrich Baltzer of Zwochau was designated a citizen of Dresden without national citizenship. Zwei gebürtige US-Amerikaner, Christopher Henze und seine Schwester Rosemary, hatten sich in der Kirche St. Martin eingefunden, um ein Geschenk zu überreichen: ein Porträt des einstigen Zwochauer Pfarrers Johann Friedrich Baltzer. Der Tag war bewusst gewählt. Die Zwochauer Kirchgemeinde feiert am Martinstag oder am Sonntag danach jährlich einen Festgottesdienst zur Kirchweihe, blickt zurück auf die rund 800-jährige Geschichte des romanischen Baus. Teil dieser Historie ist auch Johann Friedrich Baltzer. Und zwar ein recht wesentlicher. Nicht nur, dass er den Neubau des Pfarrhauses veranlasste, zeitkritische Gedichte schrieb und sich bei den Landwirten für die Einführung der Dreifelderwirtschaft engagierte. Er blieb vor allem in Erinnerung als Revolutionär, der bei Staat und Kirche gleichermaßen aneckte. „Pfarrer Baltzer unterstützte die Aufstände im Zuge der Revolution 1848, verhinderte kurzzeitig gar die militärische Einkleidimg bürgerlicher Landwehr-Angehöriger in Delitzsch", schilderte der Zwochauer Organist Nico Gronau. Zudem ging Baltzer auf Distanz zur institutionellen Kirche. „Er sagte sich los von christlichen Dogmen und Kirchenhierarchie, gehörte zu einer Gemeinschaft von Freidenkern", erklärte Zwochaus aktueller Pfarrer Oliver Behre. Johann Friedrich Baltzer musste Zwochau schließlich verlassen, flüchtete ins Exil. Gestern ist er zurückgekehrt, in Form eines Porträts, 162 Jahre nach seinem eiligen Abschied. Das Gemälde des Künstlers Bernhard Reinhold entstand in Baltzers Sterbejahr 1885, war bis zuletzt im Besitz seiner Nachfahren. „Seit ich zurückdenken kann, hing es in meinem Elternhaus in Oakland bei San Francisco", berichtete Rosemary Henze. „Ich wusste lange nicht, wer der Mann auf dem Bild war und was er gemacht hat. Dank meinem Bruder habe ich et-was über ihn gelernt." Christopher Henze - er lebt inzwischen bei Paris - war Baltzer auf die Spur gekommen, hatte im Internet recherchiert, fand die Homepage der Kirche Zwochau - und bot das Bild als Geschenk an. „Es war in Oakland kein Platz mehr dafür, und es einfach zu verkaufen, wäre schade gewesen", sagte er. „Seine Seele lebt hier", ergänzte Rosemary Henze mit Blick auf Zwochau und Pfarrer Baltzer. „Deshalb gehört auch das Gemälde hierher." Oliver Behre machte deutlich, dass Baltzers Umgang mit Kirche und Glauben bis heute umstritten ist. „Er hat eine unkirchliche Frömmigkeit begründet, die heute vielerorts anzutreffen ist." Dennoch gebühre ihm Respekt für seinen Mut zu Kritik, für seine Rolle als Vorkämpfer der Demokratie. Sein Porträt soll einen würdigen Platz in Kirche oder Pfarrhaus finden. Links zur Rückkehr von Johann Friedrich Baltzer nach Zwochau |
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Medienobjekt
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Baltzer, Johann Friedrich
Notiz: 1801-1885~~Gemälde von Bernhard Reinhold (1824-1892) |
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Medienobjekt
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Baltzer, Johann Friedrich
Notiz: Die Hauptstr. in Zwochau wurde 2012 umbenannt. |
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Baltzer, Johann Friedrich
Notiz: Gemälde von Bernhold Reinhold in Zwochau |
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Baltzer, Johann Friedrich
Notiz: 1801-1885~~Gemälde von Bernhard Reinhold (1824-1892) |
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Baltzer, Johann Friedrich
Notiz: Die Hauptstr. in Zwochau wurde 2012 umbenannt. |
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Baltzer, Johann Friedrich
Notiz: Gemälde von Bernhold Reinhold in Zwochau |