Gäbler Genealogie

Evangelische-Rinckartgemeinde Eilenburg:

Taufregister St. Marien zu Eilenburg 1774-1799 S. 163 Nr. 17 Jahrgang 1789

Andreas Carl ein ehel. Sohn M. Johann Christoph Baltzers Pastoris in der Bergkirche und StadtPrediger in Eilenburg und dessen EheLiebster Frau Christiana Helena einer gebohrenen Limmerin wurde gebohren d. 23. April und den 24. ej. getauft. Die Pathen waren

1. Herr M. Johann Andreas Kranold Superindentend in Eilenburg
2. Frau Johanna Elisabeth Herrn Joh. Christoph Baltzers Senatoris Kunst und Handelsmanns in Jüterbog hinterlassene Wittwe
3. Herr M. Carl Gotlhelf Wahn Pastor in Orhna

Er besuchte vom 1. März 1803 bis zum 8. Mai 1806 die Fürstenschule St. Afra zu Meißen, studierte dann in Leipzig Theologie. Magister phil., Universität Wittenberg (im Pfarrerbuch wird Leipzig genannt) 1809. Nach dem Studium war er erst Nachmittagsprediger an der Universitätskirche zu Leipzig, dann von 1811 bis 1814 Domvicar zu Meißen, 1812 zugleich sechster Prof. zu St. Afra, 1814 vierter und 1818 dritter Prof. mit welcher besonders die Erteilung des Religionsunterrichts und die Abhaltung der sonntägigen Erbauungsstunde verbunden war. Überarbeitung ließ ein Leiden hervortreten, welches ihn 1822 auf mehrere Monate, 1825 für immer dem Berufe entzog. Er starb in der Anstalt zu Colditz im März 1844.

Siehe auch, Sanct Afra, Geschichte der königlich sächsischen Fürstenschule zu Meissen, von Theodor Flathe, Leipzig 1879, Seite 348, 356 und 361.

1806 Uni Leipzig
1809 wird er Nachmittagsprediger an der Universitätskirche zu Leipzig.
1811-1814 Domvicar zu Meissen., Prediger am Dom Meissen
1812 zugleich sechster Professor zu St. Afra., Fürstenschule
1814 wird er vierter Professor und
1818 dritter Professor.
1822 wird er geisteskrank und in Folge dessen in die Heilanstalt auf dem Sonnenstein bei Pirna gebracht, (am 28. Juni)
1823 trat er in seine amtliche Wirksamkeit wieder ein, fiel aber von Neuem seinem Seelenleiden anheim, ward demnach,
1825 seines Amtes entbunden und in den Ruhestand versetzt.

Er verbrachte von da an den Rest seines Lebens erst auf dem Sonnenstein, Pirna, dann für unheilbar geisteskrank erklärt, in der Landes-Verwahranstalt zu Colditz, wo er den 6. März 1844 starb.

1830 Einlieferung in der "Königlich Sächsischen Landes-Versorgungs-Anstalt" zu Colditz
Einlieferungstag in Colditz ist der 16. Mai 1830

Einlieferungsgrund laut "Liste über die in der Königl. Sachs. LVA zu Colditz verstorbenen
männlichen und weiblichen Verpflegten" ist "Fixer Wahnsinn.mit Tobsucht" Als letzte
Krankheit wird angegeben: "Lungenlähmung nach Bluthusten." 1844 am 6. März, abends um 6 Uhr wird als Tag des Todes angegeben. (Alter:55 Jahre)
Tag des Begräbnisses: 9. März 1844

Quelle: "Liste über die in der Königllich Sächsischen Landes Versorgungsanstalt zu
Colditz verstorbenen männlichen und weiblichen Verpflegten" Signatur 7164 2; die Karteikarte Signatur Nr. 7171, beides Staatsarchiv Leipzig

Bereits 1935, als eine seiner Enkelinnen, Maria Magdalena Müller, in Sonnenstein eingeliefert
wurde, versuchen die Verwandten der Familien Baltzer und Müller, die Krankenakte einzusehen
und bekamen zur Antwort, diese existiere nicht mehr.

E. Backofen erhielt aus Colditz, nachdem sie herausgefunden hatte, daß der Name Baltzer fälschlich als
"Balzer" geführt wurde, Abschriften aus der Verwaltungsakte, die auch Abschriften der
Verwandtenanfragen enthielten.

Krankenakte: http://www.gaebler.info/ahnen/Carl_Andreas_Baltzer.pdf

Es existiert außerdem eine Akte über seine zuletzt gezeugte jüngste Tochter Hildegard Sophie aus
der Heilanstalt Wermsdorf und eine Akte über seine Enkelin Maria Magdalena Müller aus Pirna
Sonnenstein.

Heirat im Dom durch Christian Beatus Kenzelmann.
Quelle: Trauregister der Frauenkirche Meißen 1813, S. 73.