Heinrich Wilhelm Theodor Menzel

Name
Heinrich Wilhelm Theodor /Menzel/
Nachname
Menzel
Vornamen
Heinrich Wilhelm Theodor
Familie mit Eltern
Vater
er selbst
Schwester
Familie mit Auguste Ernestine Keutel
er selbst
Ehefrau
Heirat Heirat1849Starzeddel, Starosiedle, Lebus, Polen
14 Monate
Sohn
18501859
Geburt: 23. Februar 1850 Deutschland
Tod: 4. August 1859Deutschland
23 Monate
Sohn
4 Jahre
Tochter
6 Jahre
Tochter
18611925
Geburt: 17. Januar 1861 Deutschland
Tod: 13. April 1925
Quellenzitat
Notiz

Privatier in Dresden, vorher Rittergutsbesitzer von Thürmsdorf.
Quelle: Herr Roland Bauer, Struppen

Das Rittergut Thürmsdorf ist verbunden mit der Geschichte des Rittergutes Struppen. In Thürmsdorf entspringt der Bach “Pehna“. Der Name erinnert an ehemals slawische Bevölkerung und bedeutet "Rauschende", "Schäumende". Hinter der oberen Mühle bildet die Pehna einen Wasserfall von 8 m Höhe. Ehemals führte der Hauptweg durch das Dorf am Bach entlang. Das Rittergut liegt 200 m über NN, ist 1904 eigener Gutsbezirk, hat eigene Jagd, ist im Schulvorstand und in der Einkommensteuerschätzungskommission mit 1 Stimme vertreten und hat 1 Stimme im Königsteiner Kirchenverband. Der Schlosspark ist durch seine wertvollen Nadelgehölze und seinen Rosengarten berühmt.

Im Jahr 1820 gab es 43 Häuser und 300 Einwohner. Dabei waren 2 Müller mit 4 Gängen, 3 ganze und 2 Halbhüfner und 31 Gärtner. (Quelle: Postlexikon XI) Im Jahre 1576 teilen sich die Güter Struppen und Thürmsdorf. Im 7jährigen Krieg verlegte August sein Hauptquartier von Struppen nach Thürmsdorf. Im Oktober 1756 begann hier der Übergang der Truppen über die Elbe. Der preussische König hatte sein Hauptquartier in Struppen. (Die sächsischa Armee ergab sich.)

Die Besitzer des Rittergutes wechselten mehrmals. Herr Anton Laurentius le Fèvre kauft das Gut 1822. Er erhält den Lehnsbrief am 24.3.1824 von König Friedrich August. Die Wetterfahne, die 1905 noch erhalten war, stammt noch aus jener Zeit. Laurentius Le Fèvre kauft für 600 Taler das Kleppsche Gut, obwohl es zum Rittergut gehört. Der Kaufkontrakt über das Kleppsche Gut trägt das Datum v. 2.1.1830. 1838 kauft er die hohe Jagd für 25 Taler. Die mittlere Jagd besaß er schon. 1841 wurde das Schulhaus neu erbaut. Am 12.12. 1843 stirbt Anton Laurentius le Fèvre. (Seine Witwe Dorothea wird am 23.2. 1850 Taufpatin beim ersten Sohn Menzels, Ernst August Theodor Menzel.) 1843 folgt der Sohn le Fèvre als Besitzer von Thürmsdorf. Seine Ehefrau ist Amalie Auguste Henriette Menzel, die Schwester von Heinrich Theodor Menzel. Am 15. Dezember 1847 stirbt Le Fèvre am Trunk. Seine Witwe, Amalie Auguste Henriette Menzel, erbt das Rittergut. Sie bringt im Februar 1848 ein nachgeborenes Kind zur Welt, das stirbt. Sie erhängt sich in einem Zimmer neben dem Turm.

Das Rittergut erbt ihr Bruder Heinrich Wilhelm Theodor Menzel, dem am 7.12.1848 Erbhuldigung geleistet wurde. Seine Ehefrau ist Augustine Ernestine Menzel, geborene Keutel aus Starzeddel in der Niederlausitz. 1849 heiraten beide. Das Aufgebot wird in Thürmsdorf eingetragen, die Trauung findet in Starzeddel statt. Am 23.2.1850 wird das erste Kind geboren, Ernst August Theodor Menzel. Die Witwe des Vaters Laurentius Le Fèvre, Dorothea, ist eine der Taufpatinnen.

1850 – Kauf des Kleppschen Gutes.
23.12.1850 – Die Gerichtsbarkeit wird an den Staat abgegeben. Ab jetzt ist das Amtsgericht Königstein zuständig.
28.12.1853 – Menzel überläßt die Fischerei im Bach der Gemeinde. Im Gegenzug hat diese die Brücken und Stege in Ordnung zu halten.
Am 16.2.1855 wird die Tochter Doris Adolfine Maria Menzel geboren.
4.12.1857 – Menzel kauft das Weißersche Bauerngut für 8350 Taler. Dazu gehören Schankgerechtigkeit und eine Teichwiese.
Am 4.8.1859 stirbt der erste Sohn Menzels Ernst August Theodor Menzel, mit 9 ½ Jahren.
1859 Ablösung der Jagdberechtigung auf der Königsteiner Kirchleite.
Am 9.11.1860 stirbt der zweite Sohn, Georg August Wilhelm Menzel, mit 9 ½ Jahren.
Am 17.1.1861 wird die Tochter Anna Elisabeth Menzel geboren. Die Taufe findet am 2.3.1861 in Thürmsdorf statt.
Am 23.5.1862 verkauft Menzel das Rittergut an Dr. Theodor Reuning, ebenso das Kleppsche Gut. Er lebt danach als Privatier in Dresden. 1868 nennt ihn das Dresdner Adressbuch in der Falkenstr. 64,II

Einer der folgenden Besitzer war Roland Ritter Bradsky Laboun, der das Rittergut wesentlich umbaute und im Mai 1905 ein Büchlein über dessen Geschichte veröffentlichte, in der einige Fehler enthalten sind. So hat er aus dem Namen Heinrich Theodor Menzel einen Wenzel gemacht und bei der Erwähnung des Todes von Le Fèvre nicht bemerkt, dass es sich um zwei Personen, nämlich Vater und Sohn handelte.

Im Schlosspark findet man, versteckt unter riesigen Rhododendronbüschen, eine Bronzeplastik, die "Anbetung", von Professor Stephan Sinding. Die Plastik entstand etwa um 1910 und wird dem frühen Jugendstil zugeordnet. Stephan Sinding wurde im Jahr 1846 in Trondheim, Norwegen, geboren und starb 1922 in Paris. Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_Sinding

Quelle: "Geschichte der Rittergüter Thürmsdorf, Kleinstruppen und Neustruppen" von Rudolf Ritter Bradsky von Laboun, Mai 1905 und die Kirchenbücher von Königstein

Notiz

Das Aufgebot wird in Thürmsdorf eingetragen, die Trauung findet in Starzeddel statt.