Johann Gottlieb Gäbler, 18401866 (25 Jahre alt)

Name
Johann Gottlieb /Gäbler/
Nachname
Gäbler
Vornamen
Johann Gottlieb
Familie mit Eltern
Vater
Mutter
Heirat Heirat5. August 1832Sohland, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland
-8 Monate
älterer Bruder
18311889
Geburt: 18. November 1831 25 24
Tod: 5. Juni 1889Deutschland
2 Jahre
ältere Schwester
ältere Schwester
1834
Geburt: 15. März 1834 28 27 Deutschland
3 Jahre
älterer Bruder
18361883
Geburt: 25. November 1836 30 29 Deutschland
Tod: 12. August 1883Deutschland
2 Jahre
älterer Bruder
18381839
Geburt: 17. November 1838 32 31 Deutschland
Tod: 12. Mai 1839Deutschland
15 Monate
er selbst
18401866
Geburt: 24. Februar 1840 34 33 Deutschland
Tod: 8. Januar 1866Deutschland
2 Jahre
jüngere Schwester
18421898
Geburt: 9. März 1842 36 35 Deutschland
Tod: 20. Oktober 1898Deutschland
2 Jahre
jüngerer Bruder
18441899
Geburt: 22. Februar 1844 38 37 Deutschland
Tod: 13. August 1899Deutschland
2 Jahre
jüngere Schwester
1846
Geburt: 26. April 1846 40 39 Deutschland
3 Jahre
jüngere Schwester
18491905
Geburt: 24. Februar 1849 43 42 Deutschland
Tod: 6. Juni 1905Deutschland
3 Jahre
jüngere Schwester
Quellenzitat
Details zur Zitierung: Seite 16
Notiz

gestorben am 8 Januar 1866 in der Heilanstalt Sonnenstein bei Pirna

Geschichte

Heilanstalt für Geisteskranke eröffnet, die durch die Erfolge ihrer reformpsychiatrischen Ansätze von sich reden machte. Doch schon am 14.September 1813 besetzen französische Truppen den Sonnenstein und erzwingen die Evakuierung der 275 Patienten, beschlagnahmen Vorräte und tragen die Dachstühle wegen drohender Brandgefahr ab. Erst im Februar 1814 kann der Betrieb der Heilanstalt wieder notdürftig aufgenommen werden.

1928 wurde Prof. Paul Nitsche zum Direktor der auf über 700 Patienten angewachsenen Heilanstalt Sonnenstein berufen. Mit seinem Antritt begann die systematische Ausgrenzung der chronisch psychisch Kranken. Als Befürworter der "Rassenhygenie" und Euthanasie setzte er Zwangssterilisationen, fragwürdige "Zwangsheilbehandlungen" und "Verpflegungssparrationierungen" gegen "erbkranke" Patienten durch. Im Herbst 1939 wurde die Anstalt geschlossen und als Reservelazarett und Umsiedlerlager eingerichtet.

Berüchtigt wurde die Anlage durch ihre Beteiligung bei der Euthanasie im Frühjahr 1940 bei der unter der Leitung des Arztes Horst Schumann in Pirna von Juni 1940 bis August 1941 im Rahmen der Aktion T4 13.720 Patienten sowie mehr als 1.000 KZ-Häflinge durch Vergasung getötet werden. Die meisten Opfer stammten aus psychiatrischen Anstalten, Heimen für geistig Behinderte sowie Alters- und Pflegeheimen. In den Zeiten des "Hochbetriebs" wurden bis zu 100 Menschen pro Arbeitstag vergast. In der Pirnaer Bevölkerung kursierten trotz strengster Geheimhaltung in der Tötungsanstalt Gerüchte über die Krankenmorde.

Literatur

Die Heilanstalt Sonnenstein im 19. Jahrhundert
Neue Publikation des Kuratoriums Gedenkstätte Sonnenstein erschienen
Der Pirnaer Sonnenstein kann auf eine äußerst wechsel volle Geschichte zurückblicken. Auf der einen Seite steht er für die Unmenschlichkeit der Nationalsozialisten, die dort in den Jahren 1940/41 14751 behinderte und psychisch kranke Menschen sowie KZHäftlinge ermorden ließen. Weniger bekannt ist, dass die Heilanstalt Sonnenstein im 19. Jahrhundert eine vorbildliche psychiatrische Einrichtung war, die europaweit einen sehr guten Ruf besaß. Über diese interessante Zeit hat das Kuratorium Gedenkstätte Sonnen stein ein neues Sonnenstein-Heft veröffent licht. Es trägt den Titel

„… weht uns ein äußerst menschenfreundlicher Geist aus den vergilbten Aufzeichnungen entgegen“

Die Heilanstalt Sonnenstein unddie sächsische Psychiatrie in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Aus historischem,
medi zinischem und litera tur wissenschaftlichem Blick winkel setzten sich die Autoren des Heftes mit dieser psychiatrischen Einrichtung auseinander und vermitteln ein facettenreiches Bild der humanistisch geprägten
Entwicklung dieser Zeit. 1981 unterstrich der Medizinhistoriker Gerhart Zeller deren Bedeutung mit folgenden Worten:

„Die Sonne der deutschen Psychiatrie ging auf dem Sonnenstein bei Pirna auf.“

Das Heft kostet 6,50 Euro und ist in der Gedenkstätte Sonnenstein, der Tourist-Information Pirna sowie im Stadtmuseum
Pirna erhältlich.

Webseite

http://www.stsg.de/main/pirna/ueberblick/einfuehrung/